Open-Air auf der Bremer Domsheide: „Orange Peel“, die „Lamboy-Kids“, mit „Dede“ HaBE & Barlo, dem „Engel von Tenever“

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Button fürs Hanauer LATÜ-Fest /HaBE-Entwurf /es gab einen schöneren, der ist aber durchfgefallen

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Alte Männer werden vergesslich: die Malerin diese Bildes und ihr Bruder, der beim Trommel-Intro zu den “Lamboy-Kids” immer das Mercury-Queens-Solo reingesungen hat, die beiden sollen sich BITTE mailden! Ich habe eure Namen vergessen !! :-((((( Jetzt fällt mir der Familien-Name wieder ein: Cerasino, und Marco, Du hast den Freddie Mercury gemacht, Deine schwester hat das Bild gemalt. Vorname habe ich vergessen.(aber ihr Gesicht nicht :-))) Wer ihn weiß, soll sich hier mailden: HaBEbuechnerei@web.de

Der Dede der Lamboy-Kids in Hanau & der Engel von Tenever in Bremen hätten das gepackt, den Kurti Kress, den Lesley Link, den Heini Mohn von “Orange Peel” hätten sie mit nach Bremen genommen, wenn sie nicht beide schon in Rente wären. Die Lamboy-Kids wären als Bremer Stadtmusikanten noch berühmter geworden und am Hanauer Brüder Grimm-Denkmal dafür eingraviert worden.

Das ist ein Traum geblieben.

Aber Teile des Traumes sind in Erfüllung gegangen: neben den meist positiven  Rückmeldungen von LehramtsstudentINNen, Malern und Lackierern, Karrosseriebauern, die sagen, das hätten sie in der Fahrradwerkstatt in der zweite Klasse schon angefangen….  Rückmeldungen der Ex-Helden aus HaBEs Kinderromanen, jetzt verstreut zwischen Maintal und Aschaffenburg, Eriwan und Istanbul, Dijabakir, Sarajewo, Pristina und Jemen, ARGEn und Ärgerem und JVAs … das volle Leben eben.

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Neben alldem gibt es die Filme und viele Fotos von der Arbeit der und mit den Lamboy-Kids

http://www.barth-engelbart.de/?page_id=1543

zwei Filme. Den einen hat das Dreieicher Stadt-Fernsehen gedreht http://vimeo.com/43965928

, den anderen Thomas Reuter, mein Beinahe-Nachfolger mit dem Handy. http://vimeo.com/41729958

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Der Imam der Moschee im Lamboy fragte den „Lamboy-Engel“ Mal, warum er nicht Bürgermeister von Hanau werden wolle, der vom Lamboy sei er doch schon.  Das war eine große Ehrerbietung, die eigentlich nur noch von den Kindern und Eltern aller Lamboy-Nationen und Religionen übertroffen wurde, wenn sie den „Dede“ in Anspielung auf seinen Doppel-Namen Barth-Engelbart  den „Lamboy-Engel“ nannten und ihn auch so malten: einen schmeichelhaft verjüngten Mann mit Bart und Engelsflügeln, auf dem Bild von Fatma und “Okay-Okay” Selin am schönsten getroffen, oder als Chef der „Lamboy-Kids“, der bis zu 120-köpfigen Chor-Percussion- und Gitarren-Formation.

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Es gibt eine schönen Film über den „Engel von Tenever“, Joachim Barloschky, „Barlo“ der Bremer Quartier-Manager, Stadtteil-Hausmeister,…  keine Ahnung, wie er sich selbst bezeichnet und wie die amtlich korrekte bürokratische Bezeichnung seiner Funktion jetzt lautet.

http://www.myvideo.de/watch/8939049/Bremen_Der_Engel_von_Tenever

Hanau-Lamboy und Bremen-Tenever ? Man kann das Wohnhochhausmeer von Tenever mit den vier Fast-Hochhäusern im Lamboy nicht ver-, aber die Strukturen sind die gleichen. Und die Menschen auch.  Barlo hat von den Lamboy-Kids wahrscheinlich durch meine Internetsuche nach meinem Nachfolger gehört und sich für das Hanauer Projekt interessiert. Seine Unterstützung kam allerdings zu spät. Das Projekt wurde nach 15 erfolgreichen Jahren nicht fortgesetzt.

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Der nicht weit von Bremen in Delmenhorst stationierte Muslim-Market hat über HaBEs Arbeit ein langes Interview gemacht. Auch der musikalische Leiter der BadVilbeler Burgfestspiele und mein beinahe-Nachfolger im Lamboy, Thomas Reuther hat für seine Diplomarbeit über die Lamboy-Kids ein ausführliches Interview zu meiner Arbeit gemacht.  Der wissenschaftliche Hintergrund des Lamboy-Kids-Projektes dürfte ebenfalls für Barlos Arbeit in Tenever gelten. http://www.barth-engelbart.de/?page_id=1536

Da kann man schon einige Parallelen erkennen.  Solch eine  Film wie der vom „Engel von Tenever“ habe ich mir auch gewünscht, hat aber nicht geklappt, trotz mancher Versprechen der Macher der Sozialen Stadterneuerung.  Leider Leere Versprechungen, wie auch das versprochene Bauschíld und die spätere Infotafel für die von den Kids geplante, entworfene nach Bedarfsumfragen in allen Lamboy-Haushalten als Modell gebaute Schwarzenberg-Arena :“HIER entsteht nach den Entwürfen und dem Modell der Lamboy-Kids die Schwarzenberg-Arena“ diese Texttafel mit Bildern der Entwürfe, der Fragenbögen, und der Modell-Arena hatten die Architekten der Sozialen Stadterneuerung versprochen und … ihr Wort nicht gehalten..

 

Barlo und ich, wir haben uns noch nie getroffen, gesehen… aber wir haben parallel gearbeitet, Brüder im Geiste .. Er als „Engel von Tenever“ in Bremen, ich als „Dede vom Lamboy“ wie mich die Kinder auch noch nannten. Der Großvater vom Lamboy.., beides „soziale Brennpunkte“ mit zwischen 35 und 70 verschiedenen Nationalitäten, Ethnien, Religionen, bunter geht es nicht und paradiesischer auch nicht. Mit allem, was so ins Paradies gehört. Ohne Feigenblätter … normales Leben HARTZ4, Trippel-Jobs, VollConti-Schicht, Dachdecker, (Kinder-)Prostitution, Kinderarbeit, Abschiebedramen am Stück, Rangordnungskriege,  und dann eine Schule, die Raum bietet, stabile Beziehungen/Bezugspersonen, Zuwendung, Aufmerksamkeit, Entstressung, Futter für Lernhungrige, Mittagessen, offene Schule, Nachmittagsangebote, Werkstätten für Spielzeug und Fahrräder, Chor und Instrumentalunterricht und –Bau,  Theater ….und einen ökumenisch-ökonomisch-ökologischen  Religionskunde-Unterricht zusammen mit Konfessionslosen, katholischen und evangelischen Christen, Muslimas, Buddhisten, Hindus, Juden, Zeugen Jehovas ….. halt alles , was es so gibt.

 

Viele Fotos gibt es von der Arbeit der und mit den Lamboy-Kids

http://www.barth-engelbart.de/?page_id=1543

und dann doch zwei Filme. Den einen hat das Dreieicher Stadt-Fernsehen gedreht http://vimeo.com/43965928

, den anderen Thomas Reuter, mein Beinahe-Nachfolger mit dem Handy. http://vimeo.com/41729958

 

Leider werden immer mehr Familien und Gewerbetreibende aus dem Viertel durch die fortschreitende Edelsanierung vertrieben. Sie waren über 15 Jahre meine Heimat, mein Zuhause, na ja, fast eine Hälfte davon. Die haben sie mitgenommen in andere Stadtteile, andere Städte, Länder. So bin ich jetzt fast überall zuhause von Angola,  Armenien und Afghanistan bis Zaire und Zimbabwe. Von Atlanta bis Alma Mater , von Sarajewo bis Singapur. Traurig bin ich nicht wegen der Rückwanderung, traurig bin ich wegen der vielen nicht verhinderten Abschiebungen und daß ich nicht weiß, ob die jetzt schon großen Kinder noch leben und wenn wie, in zerstörten Dörfern, in Hunger und Verfolgung. In Krieg und sogenanntem Frieden.

 

Hier möchte ich nach 8 Jahren nach der Beendigung des Projektes vielen Menschen danken für die Mitarbeit und tatkräftige Unterstützung, für viel Geduld und Nachsicht:

 

Der Schulleitung „meiner“ Gebeschus-Grundschule, dem Kollegium, den Eltern in diesem Stadtteil, den Kindern so und so. oder eigentlich vor allem.  Dem Hausmeister, der Sekretärin, die Frauen, die neben dem Putzen sich auch noch um die Kinder gekümmert haben und so viel Verständnis dafür aufbrachten, dass eben wortwörtlich Spähne fallen, wo gehobelt wierd. Und nicht zuletzt danke ich den Kolleginnen,  mit denen ich in den Nachmittagsgruppen gearbeitet und gefeiert habe: Edith, Brigitte, Ulli …  und zum Schluss noch den Responce Teamern Wolfgang Stryi, Christoph Korn, Oliver Augst und meinem beinahe Nachfolger Thomas Reuther, dem Gitarristen, dem musikalischem Leiter der Bad Vilbeler Burgfestspiele, dem aus seiner Spieler-Karriere rausgefoulten Kollegen von Rudi Völler, der sich dann für die Musik- und Sozialarbeit entschieden und seine Diplomarbeit über die Lamboy-Kids geschrieben hat. (Danke auch an Rudi Völlers Mutter, die noch nach ihrer Verrentung immer wieder in der Schule auf ein Schwätzchen vorbei schaute, um zu prüfen, ob auch richtig geputzt wird.) … Aber die Frau Wolf hatte immer alles im Griff, auch nach den Verkürzungen der Vorgabezeiten, der Vergrößerung der “Putzreviere”, der Entlassung von Kolleginnen,… etwas , was auch für den Hausmeister gilt, dem sie neben der Schule auch noch den Lamboy-Park, die Kindertagesstätte usw… aufgehalst haben… gilt aber auch für die andauernd ansteigenden Belastungen der Schulleitung und der Lehrerinnen mit bürokratischen, bertiebswirtschaftlichen und nicht pädagogischen Arbeiten … trotz dieser sich durch Stadt, Kreis, Land und Bund verschlechternden Situation haben sie alle dieses wunderbare Projekt  mitgestaltet, unterstützt und mit viel Sympathie und Geduld und “Kinderliebe” mitgetragen..  Und die Kinder werden es allen Beteiligten nicht vergessen und das Erfahrene weitergeben … mitten im sozialen und militärischen Krieg war die Gebeschus-Schule so die friedlichste Schule im weiten Umkreis. Eine Friedensschule, eine Schule für den Frieden … “Barth-Engelbart, Du hast uns immer wieder gesagt, dass in jedem von uns ein kleines Stück von dem Gott, von Jahwe, von Allah steckt oder von der Kraft vom Urknall  und dass wir deshalb so wertvoll wären…  und Du hast uns immer wieder eine Chance gegeben und gesagt, Du hättest wie jeder Andere auch Tausende davon in jeder Hosentasche, man müsse sie nur verteilen !”. Wenn ich diese Sätze bei unseren Treffen immer wieder von den großen Kleinen höre, dann weiß ich, dass unsere Arbeit nicht vergebens war… und dass sie wirkt von Armenien über Afghanistan bis nach Zaire, von Alzenau über Aufenau bis Stein- und Zeppelinheim, zwischen Aschaffenburger Straße bis Dörnigheim, wo dann bei einer Solidaritätsaktion für die gefeuerte Betriebsratsvorsitzende vom “real”-Markt plötzlich ein baumlanger und starker Typ mir von hinten auf die Schulter klopft: “Kennst Du mich noch?” und “Schön, dass wir uns hier und bei so ner Aktion treffen!” Er hat das Flugblatt in der Hand, hat schon unterschrieben. Fred, einer der Helden aus meinem Kinder-Roman: “Enrico schreibt keine Liebesbriefe” , der bullige Streitschlichter, scheint er heute noch sein zu können, die tätowierten Muckies platzen aus dem MusselShirt, “Fred, weißt Du, dass Du der …” “Klar, ich les doch deinen Blog!” “Was machst Du jetzt?” ” Maler und Lackierer, vielleicht mach ich meinen Meister … ”

 

Und dann noch Dank an

Professor Bastian (Frankfurt/Paderborn)

Professor. Adamek (Münster) für die wissenaschaftliche Beratung und für die Ermutigungen

Der Menuhin-Stiftung für die Aufnahme der „Lamboy-Kids“ als Ehrenmitglieder,

den ZONTA-Frauen Hanau, dem Unternehmer Kämmerer für ihre großzügigen Spenden, aus denen die mehrmonatige Mitarbeit von Thomas Reuther mitfinanziert werden konnte.

 

Dank an Heini Mohn, Lesley Link, Kurti Kress von „Orange Peel“ für die Zusage, mit den Lamboy-Kids ein Open-Air-Konzert auf dem Hessen-Homburg-Carée zu machen … auch wenn schließlich nix draus wurde… schon allein der Gedanke daran hat viel Kraft gegeben… und die Kinder haben es ja auch bei unzähligen Konzerten erlebt, wie sie  das Publikum rocken können… selbst wenn sie völlig übermüdet nach stundenlangem Warten erst viel zu spät drankommen, wie beim Kongress „Schule Kreativ“ in Frankfurt. Die Kinder hatten sich überregional einen Namen ersungen: „Die Lamboy-Kids“

 

Ich freue mich schon auf das nächste Revival-Treffen  in der Pizzaria Domenico in der Lamboystraße. Das erste 2013 war super. Über 40 Kids waren da zum Teil schon mit ihren Kindern…  nicht gezählt die, die nur mal kurz in der Pause zwischen Erst- und Zweitjob reingeschaut oder keinen Babysitter gefunden haben.

 

 

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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