Was hat Jakob Moneta mit Gilbert Achcar
& dessen Buch “Die Araber und der Holocaust” zu tun ?

Das bei NAUTILIUS erschienene Buch nennt die HINTERGRUND-Redaktion eine “Hitparade der Dämonologie” in der eines der mythenumwobensten Verhältnisse der jüngeren Geschichte. analysiert wird
Zum Autor
Gilbert Achcar
© Anne Alexander
Gilbert Achcar, geb. 1951, ist Professor für Entwicklungspolitik und Internationale Beziehungen an der School of Oriental and African Studies in London. Er hat Philosophie und Sozialwissenschaften in Paris und Beirut studiert. 2003-2007 war er Forschungsbeauftragter am Centre Marc Bloch in Berlin. Achcar publiziert über Internationale Beziehungen, besonders in Nahost und Nordafrika.
Als  1991 in der nhz (Neue Hanauer Zeitung) mein Artikel zur Zusammenarbeit verschiedener zionistischer Organisationen mit den Nazis erschien,

hat Jakob Moneta mich deshalb kritisiert, weil ich dort wie Lennie Brenner den Zionismus nicht hauptsächlich als aus der Unterdrückung, Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden entspringende (neo)kolonialistische, rassistische Ideologie kritisieren würde.

Dieser Kritik schloss sich damals Jacob Taut aus Tel Aviv an, der wie Jakob Moneta die Zusammenarbeit zionistischer Organisationen mit den Nazis als zweitrangig und besonders als von Lennie Brenner überinterpretiert bezeichnete.
Jakob Moneta sprach bei seiner Kritik von einem “Spiegelreflex” der Zionismus-Kritker auf die israelisch-westliche Dämonisierung der Palästinenser, der Araber als “Hitler-Fans”, “NAZI-Verbündete”, “Holocaust-Leugner und -wieder-Vorbereiter” …
Dass und wie man den wechselseitigen Dämonisierungsversuchen entgegenwirken kann und muss, um Chauvinismus, Rassismus, (Neo-)Kolonialismus zu überwinden, zeigt Gilbert Achcar in seinem Buch mit Hilfe unzähliger bisher in Deutschland mit islamophobem Vorbedacht verschwiegener Quellen. Minutiös zeigt er auch auf , wo unsere “Islam-Kritiker” Grigat, Aly, Küntzel &Co bewußt Zitate fälschen, aus den Zusammenhängen reißen, um die Raub-Kriege gegen arabische/”muslimische” Staaten in Nach- und Vorhinein zu rechtfertigen. Leider schafft es auch Gilbert Achcar nicht, die weiß-eurozentristische Sichtweise auf den Holocaust zu durchbrechen, dessen Unvergleichbarkeit eben nicht nur in der industriellen Vernichtung von Zigmillionen letztlich wehrloser Menschen liegt. Die Unvergleichbarkeit liegt besonders darin, dass weiße europäische Machthaber und ihre Apparate in diesem Fall weiße “zentraleuropäisch-zivilisierte” Menschen des eigenen Kulturkreises massenhaft vernichtet haben und nicht wie sonst außereuropäische, farbige Menschen, ob nun eine halbe Million Aborigines, über 8 Millionen Kongolesen, Hutu, 2 Millionen Indonesier… indigene Völker aller außereuropäischen Kontinente (.Was sagen die Indigenen zum Holocaust – Bombenstimmung im Zirkus Sarazzin & Koch  http://www.barth-engelbart.de/?p=603. ) Die ‘HINTERGRUND’-Autorin Susann Witt-Stahl schreibt in ihrer Achcar-Rezension zu Shoah/Holocaust/NAKBA: “Die nicht selten vor allem von Arabern vorgenommene Gleichsetzung der jüdischen Shoah mit der palästinensischen Nakba, der massenhaften Vertreibung der arabischen Bevölkerung ab 1947, verbiete sich, so Achcar, weil sie eine Verharmlosung des Völkermords an den Juden darstelle. Dennoch sei die Nakba für die palästinensischen Araber ein großes Übel und bis heute ein kollektives Trauma.”

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