Macht Rezo kaputt, was uns kaputt macht: Merkel-Maaslos Völkerrechts-brechende Politik?

ARD-Aktuell-Chef Dr. Gniffke macht sie in Tagesschau & Tagesthemen “öffentlich rechtlich”!

HaBE eine Vor-Wahl-Bemerkung: Heiko Maas unterstützt nicht nur, wie sein VorVorgänger Steinmeier & die GRÜNE Rebecca Harms & der Chef der Heinrich-Böll-Stiftung, Ralf Füchs die ukrainischen Faschisten & den US-Agenten Guaido in Venezuela. Er unterstützt den rechtsextremen Rassisten & Regenwaldvernichter & Amazonasvergifter Bolsonaro in Brasilien. Das ist der tatsächliche “Klimaschutz” der CDU/CSU/SPD-GroKo, während sie die “Fridays for Future” loben und mit Waffenexporten und Kriegen “den Frieden sichern”! Der seit einigen Tagen von Dr. Gniffke “intendierte” SWR hat mit seinem “Jung-Bauernfänger” ‘DAS DING’ versucht, sich an Rezo zu hängen und bestätigt dafür zumindest große Teile seiner Kritik in Sachen Klima-Umweltschutz & Kriegseinsätze der Bundeswehr, um ihn dann aber als journalistischen Laienspieler zu “entlarven”: https://www.dasding.de/lifestyle/netztrends/EUROPAWAHL-Die-Wahrheit-ueber-Rezos-Video-Die-Zerstoerung-der-CDU,artikel-die-wahrheit-ueber-rezo-die-zerstoerung-der-cdu-100.html

Und das ausgerechnet durch Dr. Gniffkes (SPD) öffentlich-rechtlichen Heimspielsender, der ARD-Landesanstalt des Schwarz-GRÜNEn Ländles, wo Landesvater Kretschmann zusammen mit DB, EnBW, Porsche, Mercedes, Heckler & Koch usw. Umweltschutz- und Friedenspolitik MACHT. Ich hör noch das Muffensausen in Zuffenhausen: Wehe, wenn der Kretschmann drankommt. oder hier der Al Wazir ….

P.S. wenn viele Menschen das Statement der GRÜNEN Spitzenkandidatin gekannt hätten, dass sie die Wahl des CSUlers Weber nicht ausschließt, würde sie das an der Wahl der GRÜNEN hindern? Droht eine Schwarz-GRÜNE Koalition in Europa wie in Baden-Württemberg oder ein JAMAIKA wie in Bremen? Und wer rettet die Glyphosat bedrohten Arbeitsplätze in der EU und nicht nur bei BAYER, wer die Werften, die Automobilfabriken, die Unternehmen, die mit Waffen Frieden und Arbeitsplätze schaffen, wer die K&S-Gruben vor den selbsternannten Werra-Wasserschutzpolizisten, und EZBankfurt vor den Anti-Tunnel-Öko-Terroristen aus Stuttgart – die mit Knüppeln aus dem Sackbahnhof in den Kaisersack zum Römer strömen :-0)))) Da muss etwas dagegen gehalten werden: “Freie Fahrt für EURO-Banker! Für einen Tunnel vom FRAPORT bis zur EZB, ohne Um-werden die Aktien-Kurse steigen!” “Statt Waldspaziergang Al Wazir-Gang!” (So der Spitzname für den geplanten Frankfurter Bahntunnel, der zum hessischen Stuttgart 21 werden könnte. Was für Kretschmann die Grube, wird für Al-Wazir-Bouffier & Feldmann der Tunnel, schaumerma, hoffemerma! Gehmerma uff die Gass! Hambach steht vor Deiner Tür oder auch ein andrer Forst mit Schwarzstorch-, Sperber-, Bussard-, Wander-Falken-, Milan-Horst, ismir lieber als ein erweiterter FRAPORT Flieger-Horst mit 5 Outlets und 6 Cargo-Cities, schon wegen des niedrigeren Fluglärms, und der geringeren Kerosin Beregnung, von CO2 und Stick- und und und

und von Feinstaub ganz zu schweigen.

Wollen wir’s dem Tarek zeigen?

Buff-Yeah!

Wir hatten früher nicht geglaubt,

dass ihr uns Mal die Stimme raubt.

Schönen Gruß an Priska Hinz,

Du brauchst Unterstützerinnen,

gegen OBEN, gegen INNEN?

(Entschuldigt, dass ich etwas grins!)

Auch wenn es sehr laut dann und wann schallt

aus Trebur mit seinem restlichen Bannwald

im nebligen Duft des Kerosins,

hab keine Angst, liebe Priska Hinz,

wir sind’s.

Deine (frühere) Naturschutz-Basis.

Und wenn Dich der Tarek fragt: “Was is?”,

sag ihm, dass SEIN Spaziergang für uns kein Spaß is.

Wir wollen keine Luftwaffen-Basis!

Stellt das Steuern von Morden und Sterben ein

in hessisch-Ramstein- Erbenheim!

Wir nehmen ihm das (kleinere Übel) sehr übel.

Der Rest ist für den Kübel.

Doch bevor ich es vergesse,

excluuusiff für die Mainstreampresse:

vom Boss von Bosch die frischen Wischer

und später bombt der Josef Fischer

die Völker Jugoslawiens frei,

Scharping steuert Bilder bei,

frisch gefälscht vom Fotoshop,

Pazifismus Ex & Hopp ,

Blitzkrieg wie von Ribbentrop,

von dort kann man nach Hellas ziehn,

nur dieses Mal in NATO-GRÜN.

Freude schöner Götterfunken,

wie viele sind bisher ertrunken,

krepiern mit Hilfe deutscher Waffen …

ja, wir werden das schon schaffen

und so weiter.

Nun schickte mir nach der Wahl ein Leser einen Kommentar, den ich für so wichtig halte, dass ich ihn noch vor den Artikel von Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer stelle:

Viele glauben, dass die Social Media Plattformen frei u. unabhängig funktionieren würden – was der Claus Kleber für die ältere Generation sind die großen YouTube Stars für die junge Generation.

Man siehe hier mal auf Seite 6: https://www.stroeer.de/fileadmin/de/Konvergenz_und_Konzepte/tubeone/Stroeer_TubeOne.pdf

Dahinter stecken ausgeklügelte Strategien, die ausgearbeitet werden – um eben die MTV und VIVA Generation marktkonform einzutüten.

Dazu: http://blog.fefe.de/?ts=a215a302

Leserbrief zur Frage, was mehr Auswirkung hatte, Fridays for Future oder das Rezo-Video:

Bin Lehrer an einer Realschule in Rheinland-Pfalz und habe die Juniorwahl an unserer Schule organisiert. (s. juniorwahl.de)
Aufgrund organisatorischer Gründe mussten wir die Wahl eine Woche vor allen anderen Schulen durchführen.

Bislang entsprach das Abstimmungsverhalten unserer Schüler immer recht genau dem Bundesergebnis aller Schulen.
Diesmal haben wir also vor Rezos Video abstimmen lassen, die anderen Schulen danach.

Schau dir die Ergebnisse an!

Dr. Gniffkes Macht um acht

Maßeinheit für gepfefferte Kritik: der Rezo (Rz)

Aber die Tagesschau tut das Video als Ausdruck jugendlicher Unbedarftheit ab – Neues und Altbekanntes über Deppenjournalismus und verbrecherische Politik(er)

Von Friedhelm Klinkhammer

Jahrgang 1944, Jurist. 1975 bis 2008 Mitarbeiter des NDR, zeitweise Vorsitzender des NDR-Gesamtpersonalrats und des ver.di-Betriebsverbandes sowie Referent einer Funkhausdirektorin.

und Volker Bräutigam

Jahrgang 1941, Redakteur. 1975 bis 1996 im NDR, zunächst in der Tagesschau, von 1985 an in der Kulturredaktion für N3. Danach Lehr- und Forschungsauftrag an der Fu-Jen-Uni in Taipeh

11,4 Millionen Mal (Stand: Sonntag, 26. Mai 2019, 18.00 Uhr) haben Internet-Nutzer das Video „Die Zerstörung der CDU“ (1) des YouTubers Rezo aufgerufen. Seine Abrechnung mit unserer Parteien-Oligarchie zielt allerdings nicht nur auf die Union, sondern ebenso auf die SPD und im Grund genommen auf alle Bundestagsparteien. Darüber hinaus trifft sie einen heruntergekommenen Journalismus, der sich besonders in den Nachrichtenredaktionen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks spreizt und speziell in der Tagesschau etabliert hat. Die jedoch fühlt sich nicht angesprochen – oder tut zumindest so.

Die ARD-aktuell, der Redaktionsladen von Tagesschau, Tagesthemen & Co., gibt sich über die Kritik erhaben und macht weiter, wie gehabt: Sie verbreitet distanzlos und affirmativ die Politik der Bundesregierung. Das Merkel-Maas-Kabinett hat den Völkerrechtsbruch zur Normalität erklärt und den Rechtsnihilismus zur Staatsräson; da ist ARD-aktuell dabei, das findet sie prima.

Mit Rezo hat endlich einer die notwendige Sprache und Präsentationsform gefunden, die unsereiner nicht (mehr) drauf hat, mit der man aber erweislich „ankommt“. Inhaltlich hat er ohnehin recht: Die Bundesregierung gibt sich als Friedenswahrer aus, betreibt jedoch aggressive, bellizistische, das Völkerrecht und die UN-Charta missachtende Außenpolitik und fördert außerdem den Export von Kriegswaffen in alle Welt, auch in Kriegsgebiete. Sie gibt sich sozial, aber gegen die wachsende Armut und den krassen Reichtum unternimmt sie nichts. Sie fährt die sozialen Sicherungssysteme zielsicher in die Grütze und gewährt dem Geldadel Steuerprivilegien. Sie redet über Umweltschutz, aber dank ihrer restlos verkommenen Landwirtschaftspolitik, Industriepolitik, Verkehrspolitik und Energiepolitik verfehlt Deutschland selbst seine äußerst bescheidenen Klimaschutzziele. Wir können inzwischen dabei zuschauen, wie unsere natürliche Mitwelt zerstört wird.

Nichts, was Rezo anspricht, ist wirklich neu und nicht längst in aller Entschiedenheit angeprangert worden, in den alternativen Medien von Telepolis über NachDenkSeiten, Rubikon, Rationalgalerie bis RT, Neue Rheinische Zeitung, Spiegelkabinett, Peds Ansichten und ScharfLinks. Aber er hat es geschafft, mit seiner Kritik ein Millionenpublikum zu erreichen, das zudem noch jung und flexibel genug ist, um konsequent zu reagieren. Rezos nicht überbietbares Verdienst. Der Publizist Gabor Steingart meinte dazu:

„Aufruhr in Parteigremien, Konzernzentralen und Pressehäusern: Wenige Tage vor der Europawahl ist den traditionellen Zeremonienmeistern der öffentlichen Meinung das Agenda-Setting entglitten. … Das Video des YouTubers Rezo … provozierte – anders als ein Kommentar in der „FAZ“ oder im „Spiegel“ – die unmittelbare Reaktion der CDU-Vorsitzenden und ihres Generalsekretärs. Erst attackierte das Adenauer-Haus den 26-Jährigen, schließlich lud man ihn kleinlaut zum Dialog ein. Eine zehnseitige Stellungnahme  wurde veröffentlicht. Politische Polemiken wie die von Rezo, LeFloid oder Tilo Jung … entfalten auf YouTube eine publizistische Wirkung, wie sie früher nur Rudolf Augstein, Alice Schwarzer und Sebastian Haffner erreichten. (2)

Steingart erwähnte mit keinem Wort das „Flaggschiff des deutschen Nachrichtenjournalismus´“, die Tagesschau, obwohl die tagtäglich mehr als zehn Millionen Zuschauer indoktriniert. Seine Gründe kennen wir nicht, aber begreiflich finden wir die Aussparung sehr wohl. Die ARD-aktuell reagiert auf Rezos Video genauso borniert und bescheuert, wie es arrogante Inhaber der Deutungshoheit erwarten ließen: „Anti-CDU-Video: Wie die Jugend Parteien herausfordert“, heißt es auf der Internetseite tagesschau.de (3). Im Text darunter bringt die Redaktion es fertig, nicht ein einziges Argument des YouTubers zu zitieren und sich damit auseinanderzusetzen. Sie kritisiert den Kritiker nur formal als Zeiterscheinung im Generationenkonflikt und zieht in sattsam bekannter Ablenkungs-Methodik noch etliche „Experten“ zu Rate. Rezos solide Argumentation wird als Ausdruck jugendlicher Protesthaltung gegen das Überkommene und die ältere Generation so herablassend wie hirnlos abgetan.

Schon im auch sprachlich idiotischen Untertitel: „Sein Protest zeigt die Spaltung von Jugend und Politik.“ (ebd.) So denken und schreiben eben journalistische Hofschranzen, die sich gar nicht vorstellen können, dass 1 „Rezo“ – nehmen wir den Namen mit Vergnügen als Maßeinheit für treffliche Publizistik – bereits politische Lawinen loszutreten könnte. Die Hilflosigkeit dieser bräsigen Bedenkenträger der ARD wäre erheiternd – wenn man nicht in Rechnung stellt, dass sie Ausdruck des Versagens einer demokratischen Kontrollinstanz unseres Gemeinwesens ist.

Wo demokratische Kontrolle derart scheitert, verkommt Demokratie selbst zum hohlen Formalismus. Er drückt sich nicht nur in der gerade vollzogenen Wahl eines EU-Parlaments aus, das keinerlei gesetzgeberisches Initiativrecht hat und ohne jede Volksverbundenheit, Friedenspolitik und humanitären Anspruch auskommt, wohl aber mit mörderischem Wirtschaftskrieg, exorbitanter Geldverschwendung und satten Diäten seiner Mitglieder. Demokratischer Formalismus auch in der allgegenwärtigen Missachtung des Völkerrechts vonseiten des Berliner Reichstags. 

Beispiel Krim: Die Bundesregierung, die überwältigende Mehrheit des Bundestages und die medialen Schoßhündchen der ARD-aktuell wie des gesamten Mainstreams wahren eherne  Sprachregelung: Russland hat sich die Krim völkerrechtswidrig einverleibt. Es spielt keine Rolle, dass mehr als 90 Prozent der Krim-Bewohner in zwei freien Referenden dem korrupten Oligarchen-Staat Ukraine deutlich ihren Abschied erklärt hatten. Unerheblich, dass bedeutende Völkerrechtler im freiwilligen und gewaltlosen Beitritt der Krim zur Russischen Föderation keine Annexion, sondern eine völkerrechtlich unproblematische Sezession sehen, die allenfalls mit der ukrainischen Verfassung kollidierte. Dass Kanzlerin Merkel bei jeder sich bietenden Gelegenheit von “Annexion der Krim” schwätzt, ist – an der Aktualität Rezos gemessen – Verleumdungszwang und politische Senilität. Dass die Tagesschau das immer wieder kritiklos nachschwätzt, ist mieser Verkündungsjournalismus.

Bereits 2016 begründete SPD-Mann und ARD-aktuell-Chefredakteur Gniffke (4) seine distanzlos konformistische Regierungsverbundenheit in der Krim-Frage schamlos und deutlich: 

“…..das Auswärtige Amt spricht in seiner außenpolitischen Bewertung des Ukraine-Konfliktes unmissverständlich von der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland”. (5)

Das ließ und lässt er für sich gelten, bis heute. Ja, wenn das dem militärisch-industriellen Komplex nützt und von Washington vorgegeben ist, dann muss es eben auch hehre Botschaft der Tagesschau sein: Der Russe ist immer gefährlich und von Übel.

Ganz anders, wenn tatsächlich und zweifelsfrei Völkerrechtsverletzungen der “Westlichen Wertegemeinschaft” zu beklagen und zu kritisieren wären. Dann nämlich schweigen sich unsere Regierenden und die Qualitätsjournalisten der ARD-aktuell gemeinsam aus. Als Beispiele vier klassische Opfer kriminellen politischen und medialen Rechtsbruchs: Venezuela, Iran, Syrien und die Chagos-Inseln.

Am 25. April, gleich nachdem US-Präsident Trump seinen venezolanischen Hampelmann, den politisch impotenten Schnösel Juan Guaidó, völkerrechtswidrig zum “legitimen” Präsidenten Venezuelas gekürt hatte – unter bravem Applaus westlicher Politikerkarikaturen wie Heiko Maas oder Theresa May – mussten alle akkreditierten Diplomaten Venezuelas am 25.4.2019 die USA verlassen. Anfang Mai stellten die US-Behörden zunächst die Strom- und Wasserversorgung der Botschaft ein. Am 17. Mai ließen sie das immer noch unter venezolanischer Hoheit stehende Gebäude von einer SWAT-Einheit der Polizei stürmen. (6)

Das unerlaubte Eindringen bis an die Zähne bewaffneter US-Polizisten in die venezolanische Botschaft verstößt gegen Artikel 22 des “Wiener Abkommens”. Der völkerrechtliche Vertrag wurde nach Vorarbeiten der UNO-Völkerrechtskommission der UNO am 18. April 1961 geschlossen und ist seit dem 24. April 1964 in Kraft. Artikel 22:

(1) Die Räumlichkeiten der Mission sind unverletzlich. Vertreter des Empfangsstaats dürfen sie nur mit Zustimmung des Missionschefs betreten.

(2) Der Empfangsstaat hat die besondere Pflicht, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, um die Räumlichkeiten der Mission vor jedem Eindringen und jeder Beschädigung zu schützen, um zu verhindern, dass der Friede der Mission gestört oder ihre Würde beeinträchtigt wird.

(3) Die Räumlichkeiten der Mission, ihre Einrichtung und die sonstigen darin befindlichen Gegenstände sowie die Beförderungsmittel der Mission genießen Immunität von jeder Durchsuchung, Beschlagnahme, Pfändung oder Vollstreckung. (7)

Eindeutig, sollte man meinen. Trumps Bruch dieses internationalen Vertragswerks ist historisch beispiellos. Die US-Regierung hat damit keinen Zweifel daran gelassen, dass sie das Völkerrecht in allen Verästelungen zu schleifen gedenkt und international das Faustrecht praktizieren will: Vom Bruch diplomatischer Verpflichtungen bis hin zur Gewalt gegen Iran, Irak, Syrien, Sudan, Libyen oder Jemen und der rechtswidrigen weltweiten Sanktionierung aller Vorgänge, die Trumps Vorstellung “America first” zuwiderlaufen.

Derzeit hat Deutschland für ein halbes Jahr den Vorsitz im Weltsicherheitsrat. Unser Exponent der sozialdemokratischen Funktionselite, der größte Außenminister aller Zeiten Heiko Maas, befand es nicht für nötig, das UN-Gremium mit dem flagranten US-amerikanischen Bruch gültiger Verträge zu befassen. Ein Skandal, den die Tagesschau allerdings ebensowenig wahrnahm und thematisierte, wie sie über den US-amerikanischen Rechtsbruch berichtet hatte. Völkerrechtsbruch? Na und?

Selbst als unsere “Qualitätsjournalisten” den überschaubar intelligenten Maas vor dem Mikrofon hatten, wagten sie nicht, Häuptling Große Klappe auf die Widersprüchlichkeit und die Brüche seiner politischen Logik anzusprechen. Sie ließen ihn einfach schwadronieren. Das füllt die Sendezeit ja auch:

“Ein Erstarken der Rechtspopulisten wird nichts Gutes für Europa bedeuten”,

meinte Maas nach seiner Südamerikareise in einem ARD-Interview am 19. Mai. (8)

Ein einigermaßen versierter und kundiger Journalist hätte nachgefragt, warum Maas einerseits die Rechtspopulisten in Europa als Gefahr ansieht, andererseits aber gerade erst dem rechtsextremen brasilianischen Staatspräsidenten Bolsonaro seine Aufwartung machte. Die Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel kritisierte zu Recht:

“Bei seinem ersten Staatsbesuch in Brasilien hatte Maas den durch Bolsonaro  massiv bedrohten sozialen Organisationen und Menschenrechtsgruppen eine notwendige Unterstützung versagt, den Politskandal um den inhaftierten Ex-Präsidenten Lula da Silva hat er nicht einmal erwähnt. Stattdessen erteilte er der Bolsonaro-Führung die Absolution, indem er dem rassistischen und sexistischen Präsidenten Multilateralismus und gemeinsame Werte bescheinigte.”  (9)

Weniger denkfaule Nachrichtenjournalisten als die Tagesschauer hätten bloßgelegt, dass Maas als schmieriger Geschäftsvermittler und Lobbyist unterwegs war. Bolsonaro betätigt sich gerade als Ausverkäufer Brasiliens, er lässt die Ölproduktion, Flughäfen und zahlreiche Staatsbetriebe privatisieren, und deutsche Unternehmer stehen Schlange.

Von investigativem Eifer und informationellem Anspruch lassen sich die journalistischen Ausfallerscheinungen der Tagesschau allerdings nicht anfechten. Also war auch keine Nachfrage zu erwarten, zu welchem höheren Zwecke Maas seinen ebenfalls höchst freundschaftlichen Besuch beim stockreaktionären rechtspopulistischen Staatspräsidenten und Regierungschef Kolumbiens, Iván Duque, abgestattet hat: Kolumbien ist seit Kurzem der NATO assoziiert, da sind demnach hochprofitable Aufträge für die deutsche Rüstungsindustrie drin…

Einen Minister verdientermaßen mal in die Zange nehmen? Ihn bloßstellen, weil für ihn „das Erstarken von Rechtspopulisten“ durchaus kein Problem zu sein scheint, wenn mit denen fette Geschäfte, auch Waffengeschäfte, zu machen sind? Ach woher denn: Für die journalistischen Speckmaden der Tagesschau reicht als Qualifikationsnachweis, einem politischen Amtsträger das Mikro unter die Nase halten zu können. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bewährt sich als Werbeagentur eines ebenso geltungssüchtigen wie unfähigen und bedenkenlosen Außenministers, der alle Gelegenheiten ausschlägt, in Konflikten zu vermitteln und Profil zu gewinnen. Wie als Justiz-, so als Außenminister: ein politisches Fliegengewicht.

Auch bei der Iran-Berichterstattung fällt auf, dass der Begriff “völkerrechtswidrig” im sprachgeregelten Vokabular der feinfiedrigen Qualitätsjournalisten fehlt, wenn die US-Regierung gegen Teheran zu Felde zieht und ihr Außenminister Pompeo sowie Sicherheitsberater Bolton und schließlich gar Trump dabei die Sau rauslassen.

Als der Internationale Gerichtshof in Den Haag am 3.10.2018 etliche neue US-Sanktionen gegen den Iran als Bruch der UN-Charta verurteilte, marginalisierte ARD-aktuell den eindrucksvollen Richterspruch und berichtete weichspülend von “unzulässigen Sanktionen”. Dabei war der IGH unmißverständlich und einstimmig (sogar mit der Stimme des US-entsandten Richters) zu der Entscheidung gekommen, den USA verbindlich bestimmte Sanktionen zu untersagen. Die Tagesschau-Schreiberlinge jedoch hoben hervor, dass der Rechtsanspruch des Iran, von den Sanktionen befreit zu werden, sich aus einem vor Jahrzehnten geschlossenen “Freundschaftsvertrag” der USA mit dem Schah Reza Pahlevi ergab – als sei dieser Vertrag eine olle Kamelle und seine Nichtbeachtung seitens der USA nicht weiter schlimm. (10)  

Als Trump und seine schrecklichen Gehilfen Pompeo und Bolton der Welt im April des Jahres erklärten, dass alle Länder, die ab Mai noch iranisches Öl kauften, mit Strafmaßnahmen zu rechnen hätten, tauchte bei ARD-aktuell noch immer nicht der Begriff “völkerrechstwidrig” auf. Stattdessen titelte man locker und banal

“Iran wettert gegen US-Sanktionen” (11),

als seien die iranischen Verantwortlichen grundlos schimpfende Marktweiber; als müsse man sich in Teheran keine Sorgen machen wegen des US-Versuchs, einen Regierungssturz zu erzwingen oder andernfalls den Iran in den Ruin zu treiben. Die Tagesschau tat so, als habe Trump nicht soeben versucht, sich über die Souveränitätsrechte sämtlicher am freien Ölhandel interessierter Regierungen dieser Welt hinwegzusetzen.

Bei ARD-aktuell ist keine Spur von journalistischer Seriosität und Mitverantwortung  für die Wahrung des Weltfriedens zu erkennen. Selbst als Trump dem Iran die totale “Vernichtung” androhte:

“Wenn der Iran kämpfen will, wird das das offizielle Ende des Iran sein. Droht nie wieder den Vereinigten Staaten” (12)

taten Maas und seine Wasserträger in der Tagesschau so, als sei das nicht mehr als Normalkost. (13) Dem kleinen Gernegroß aus Berlin fiel – ungefragt – nur eine Sprechblasenfüllung ein:

“Alle Seiten sind aufgefordert, größtmögliche Zurückhaltung zu üben und die Situation nicht weiter anzuheizen.” (ebd.)

Als ob das kleine Heiko-Karo dem Donald Trump nicht am Arsch vorbei ginge. Nein, das Qualitätsteam eines Dr. Gniffke referiert selbst billigste Fensterreden als staatstragend, auch wenn die Regierenden einen Unrechtsstaat repräsentieren: Das Wort “Völkerrechtsbruch” tauchte nirgends auf. Dafür aber dies hier:  

“Die USA und ihr enger Verbündeter Saudi-Arabien werfen dem Iran vor, Unruhe zu stiften und Terrorismus zu unterstützen.” (14)

Die USA und Saudi-Arabien. Bekanntlich beide Gral der Friedfertigkeit, Rechtsstaatlichkeit und wahrer Humanität. Die Tagesschau unterschlägt derweil einfach, dass die USA die früheren scharfen Sanktionen wieder in Kraft gesetzt haben, obwohl das nur dem UN-Sicherheitsrat zustand. Gniffkes journalistische Versager übergehen, dass die US-Sanktionen Irans  Bevölkerung in Geiselhaft nehmen und schon deshalb völkerrechtlich unzulässig sind, ein Verstoß gegen das Selbstbestimmungsrecht und gegen die Menschenrechte. (15)

Die Androhung von Gewalt und eines militärischen Angriffs sind Verstöße gegen Art. 2 Abs. 4 der UN-Charta, man kann ihn in diesen Zeiten gar nicht oft genug in Erinnerung rufen: 

“Alle Mitglieder unterlassen in ihren internationalen Beziehungen jede gegen die territoriale Unversehrtheit oder die politische Unabhängigkeit eines Staates gerichtete oder sonst mit den Zielen der Vereinten Nationen unvereinbare Androhung oder Anwendung von Gewalt.“ (16)

Die Bundesregierung sieht dem Treiben der US-Amis untätig zu, obwohl sie ebenso wie die Europäische Union und alle deren Mitglieder durch Art. 3 Abs. 5 des EU-Vertrags verpflichtet wäre, auch die großen USA „zur strikten Einhaltung des Völkerrechts, insbesondere zur Wahrung der Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen“ (17) anzuhalten. Es wirkt wie ein Treppenwitz der Weltgeschichte, dass Minister Maas noch immer keine Sicherheitsrats-Sitzung einberufen hat, obwohl die USA den Weltfrieden täglich neu gefährden.

Was aber soll man von ihm und der EU schon erwarten, da sie doch gerade wieder selbst in voller Missachtung des Völkerrechts ihre mörderischen Sanktionen gegen Syrien erneuert und verlängert haben? Sie lügen (18) dreist, diese Sanktionen träfen „nur das Regime in Damaskus, nicht aber die syrische Bevölkerung.“ Als ob die von den menschenfeindlichen, mörderischen Folgen verschont bliebe, die beispielsweise das gegen Syrien verhängte Zugangsverbot zum Weltmarkt für medizintechnische Güter, Pharmazeutika und instrumentelle Ausstattung für Krankenhäuser und Ärzte hat. (19)

Damit wäre Syrien nach Venezuela und Iran als drittes Beispiel für  „Opfer kriminellen politischen und medialen Rechtsbruchs“ genannt.

Ein letztes, viertes Beispiel – die Liste ließe sich erheblich verlängern –  sind die legalen Bewohner des Chagos-Archipels und der Inselstaat Mauritius. Der Name einer der Chagos-Inseln ist ebenso weltbekannt wie ihre Geschichte in Vergessenheit geraten: Diego Garcia, ein Atoll im Indischen Ozean und britisches Überseeterritorium, beherbergt eine der größten US-Militärbasen außerhalb der USA. Die ursprüngliche Bevölkerung der Insel wurde wegen des Baus der Militäreinrichtungen (1968 bis1973) nach Mauritius und auf die Seychellen deportiert und erhebt Anspruch auf ihre Heimatinsel, die der Staat Mauritius als Teil seines Archipels betrachtet. Bei ARD-aktuell langte es gerade noch für einen Bericht in der Nische tagesschau.de darüber, dass der „Weltgerichtshof“ in einem Gutachten London aufgefordert habe, seine Kolonie an Mauritius zurückzugeben: :

Großbritannien und seine ehemalige Kolonie Mauritius streiten über einen … Archipel im Indischen Ozean. Geht es nach dem Weltgerichtshof, muss London die Inseln zurückgeben. Großbritannien hat jahrzehntelang unrechtmäßig den militärisch bedeutsamen Chagos-Archipel im Indischen Ozean besetzt. Zu dieser Auffassung kam der Internationale Gerichtshof in einem nun veröffentlichten Gutachten. London habe gegen das Selbstbestimmungsrecht der Völker verstoßen und müsse die Inselgruppe, zu der auch der US-Militärstützpunkt Diego Garcia gehört, schnellstmöglich an Mauritius zurückgeben. (20)

Tja. Das Problem ist nur: Es geht nicht nach dem „Weltgerichtshof“. Eben das verschwieg die Tagesschau. Noch ärger: Sie unterschlug auch, dass die Regierungen Großbritanniens und der USA vorige Woche in der UN-Generalversammlung eine krachende Niederlage erlebten: 116 Länder stimmten gegen diese Kolonialmächte, 56 Regierungen enthielten sich der Stimme und nur sechs (!) Staaten unterstützten sie. (21) Wie votierte das Merkel-Maas-Deutschland in diesem so eindeutigen Fall? Mit Stimmenthaltung! (22) Peinlich, peinlich: sowohl die demonstrative Gleichgültigkeit deutscher Politiker gegenüber dem Völkerrecht als auch das affirmative Unterschlagen jeglicher Information darüber in der Tagesschau.

Weiter oben war unsere Rede vom „kriminellen politischen und medialen Rechtsbruch“. Wir finden, dass die gewohnheitsmäßige Missachtung des Völkerrechts, die verständnisinnige Verbreitung der Kriegshetze unserer Regierenden und die ignorante Übernahme von deren Lügen Verbrechen sind. Damit macht sich der der öffentlich-rechtliche Rundfunkjournalismus schuldig. Für ihre mediale Komplizenschaft sollten die Autoren zur Verantwortung gezogen werden können. Die grundgesetzlich verbürgte Pressefreiheit hat ihren Grenzen dort, wo übergeordnete Rechtsgüter wie die Menschenrechte medial herabgemindert und angegriffen werden.

Die fundierte Attacke des YouTubers Rezo ist für ARD-aktuell bloß Ausdruck eines Generationenkonflikts (23). Das ist jämmerlich. Ein Zuschauerkommentar auf tagesschau.de bringt das wunderschön auf den Punkt:

„Ich bin kein Jugendlicher mehr, aber der Junge spricht mir aus der Seele.“ (ebd.)

Uns auch, keine Frage. Mögen diesem Rezo noch viele aufklärerische Volltreffer gelingen.

Quellen:

(1) https://www.youtube.com/watch?v=4Y1lZQsyuSQ

(2) https://www.gaborsteingart.com, Das Morning-Briefing vom 24.5. 2019

(3) https://www.tagesschau.de/inland/rezo-youtube-jugendprotest-101.html

(4) Gniffke wurde am 23.5. 19 zum künftigen Intendanten des Südwest-Rundfunks gewählt. S.a. https://www.focus.de/kultur/medien/im-zweiten-wahlgang-tagesschau-chef-kai-gniffke-zum-neuen-swr-intendanten-gewaehlt_id_10749706.html

(5) http://forum.publikumskonferenz.de/viewtopic.php?t=1052

(6) https://theworldnews.net/de-news/usa-aktivisten-in-venezolanischer-botschaft-in-washington-festgenommen

(7) https://www.justiz.nrw.de/Bibliothek/ir_online_db/ir_htm/frame_wued_18-04-1961.htm

(8) https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/bab/bab-4643.html

(9) https://cooptv.wordpress.com/2019/05/02/heike-haensel-zur-lateinamerika-reise-von-aussenminister-heiko-maas/

(10) http://www.ifhv.de/documents/bofaxe/bofaxe2018/512d.pdf

(11) https://www.tagesschau.de/ausland/iran-us-sanktionen-101.html

(12) https://www.n-tv.de/politik/Trump-droht-Iran-mit-der-Ausloeschung-article21034330.html

(13) https://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-31417.html

(14) https://www.tagesschau.de/ausland/iran-trump-saudi-arabien-103.html

(15) https://www.ialana.de/arbeitsfelder/konflikte-kriege-und-loesungstrategien/aktuelle-brennpunkte/iran/2467-iran-usa-bedrohen-den-weltfrieden-ialana-stellungnahme-vom-21-5-2019

(16) https://www.menschenrechtsabkommen.de/un-charta-1217/

(17) https://dejure.org/gesetze/EU/3.html

(18) https://www.rubikon.news/artikel/sanktionen-bis-zum-tod

(19) http://justicenow.de/2019-05-21/der-wirtschaftskrieg-gegen-syrien-muss-ein-ende-finden/

(20) https://www.tagesschau.de/ausland/chagos-archipel-weltgerichtshof-101.html

(21) https://www.theguardian.com/world/2019/may/22/uk-suffers-crushing-defeat-un-vote-chagos-islands

(22) https://www.welt.de/newsticker/news1/article193998501/Diplomatie-UN-Vollversammlung-fordert-London-zur-Uebergabe-der-Chagos-Inseln-an-Mauritius-auf.html

(23) https://meta.tagesschau.de/id/142103/anti-cdu-video-wie-die-jugend-parteien-herausfordert

Das Autoren-Team: 

Friedhelm Klinkhammer, Jahrgang 1944, Jurist. 1975 bis 2008 Mitarbeiter des NDR, zeitweise Vorsitzender des NDR-Gesamtpersonalrats und des ver.di-Betriebsverbandes sowie Referent einer Funkhausdirektorin.

Volker Bräutigam, Jahrgang 1941, Redakteur. 1975 bis 1996 im NDR, zunächst in der Tagesschau, von 1985 an in der Kulturredaktion für N3. Danach Lehr- und Forschungsauftrag an der Fu-Jen-Uni in Taipeh.  

Anmerkung der Autoren:

Unsere Beiträge stehen zur freien Verfügung. Wir schreiben nicht für Honorar, sondern gegen die „mediale Massenverblödung“ (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden zumeist auf der Seite https://publikumskonferenz.de/blog dokumentiert. S

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

7 Gedanken zu „Macht Rezo kaputt, was uns kaputt macht: Merkel-Maaslos Völkerrechts-brechende Politik?“

  1. Viele glauben, dass die Social Media Plattformen frei u. unabhängig funktionieren würden – was der Claus Kleber für die ältere Generation sind die großen YouTube Stars für die junge Generation.

    Man siehe hier mal auf Seite 6: https://www.stroeer.de/fileadmin/de/Konvergenz_und_Konzepte/tubeone/Stroeer_TubeOne.pdf

    Dahinter stecken ausgeklügelte Strategien, die ausgearbeitet werden – um eben die MTV und VIVA Generation marktkonform einzutüten.

    Dazu: http://blog.fefe.de/?ts=a215a302

    Leserbrief zur Frage, was mehr Auswirkung hatte, Fridays for Future oder das Rezo-Video:

    Bin Lehrer an einer Realschule in Rheinland-Pfalz und habe die Juniorwahl an unserer Schule organisiert. (s. juniorwahl.de)
    Aufgrund organisatorischer Gründe mussten wir die Wahl eine Woche vor allen anderen Schulen durchführen.

    Bislang entsprach das Abstimmungsverhalten unserer Schüler immer recht genau dem Bundesergebnis aller Schulen.
    Diesmal haben wir also vor Rezos Video abstimmen lassen, die anderen Schulen danach.

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