CostaRica: Indigene gegen Landraub & Zensur in Kuba? & Generalstreik in Nicaragua

CostaRica: Indigene kämpfen gegen Landraub

Dieser Artikel wie das Lied für die kämpfenden Boruca und Terribe entstand auf meiner Lesereise 2006/07 von der Buchmesse Havanna über CostaRica nach Nicaragua. Während dieser Reise sind Duzende von Berichten, Erzählungen, Gedichten und Liedern entstanden. In Nicaragua auf der Insel Ometepe durfte ich  -da wir wegen des Generalstreiks auf der Insel festsaßen – die Auslands-Pressearbeit für den Generalstreik übernehmen, der nach ein paar Tagen mit einem grandiosen Erfolg über den örtlichen Fähren-Reederei-Monopolisten endete.
Der hatte nämlich über seine Lobbyisten in Managua erreicht, dass eine neue volkseigene Fähre, von niederländischen Initiativen gespendet, nicht über den Grenzfluss Rio San Juan, über die Wasserstraßenverbindung zur Karibik in den Nicaragua-See überführt werden durfte. Erst der Generalstreik kippte dieses Verbot durch die Regierung in Managua

Geschenkabo

Die ausnahmslos  kurzfristig oder gar nicht angemeldeten Lesungen in kubanischen Primar- und Sekundarschulen waren neben der spontanen Hilfe der Trabajadores Socíales beim Übersetzen meiner Texte  öffentlich auf dem Hauptplatz der Messe die besten Beweise dafür, dass die Horrormeldungen über die Menschenrechtslage in Cuba übelste Propagandamärchen sind. Nachdem die deutsche Delegantion in einer finsteren Nacht- und Nebelaktion meine Wandzeitungstexte/ die frisch übersetzten Gedichte an der Außenwand der deutschen Halle abgerissen und geschreddert hatte (und das mir gegenüber der cubanischen Messeleitung in die Schuhe schob), hat mir die Messeleitung einen 3 X2 Meter großen Holzquader im Zentrum der Messe für meine öffentlichen Schreibungen zur Verfügung gestellt, ein Messebauer hat mit mir zusammen Makulaturbögen besorgt und so kam es, dass meine Gedichte auf den
Rückseiten der Einbandfehldrucke der Frisch gedruckten Biografie Fidel Castros entstanden, deren Anlieferung auf offenen LKWs und Anhängern ich am Abend zuvor beobachtet hatte. Einen schöneren Platz für meine Gedichte kann ich mir kaum vorstellen. (beim Frankfurter Zambon-Verlag gibt es dazu eine umfangreiche Fotodokumentation)kuba18kkuba14kkuba13kkuba11kkuba07kkuba08kkuba06kkuba04k
Hier eine Auswahl der in Cuba, Costa Rica und Nicaragua entstandenen Texte:
Und jetzt folgt der Artikel zum Kampf der Boruca und Terribe
CostaRica: Indigene kämpfen gegen Landraub
Seit über 40 Jahren kämpfen die Boruca und die Teribe in CostaRica um ihr (Rest)Land gegen einen gigantisches Staudammprojekt, das von einem europäischen Konsortium unter Führung des spanischen Telekommunikations- und EnergieRiesen ICE vorangetrieben wird. Das Projekt dient ausschließlich der Energieversorgung Californiens. Ein Nebeneffekt ist die kostengünstige Bewässerung der (Regen-)Waldfressenden DelMonte, Dole und Tschiquita BanananasPlantagen, nachdem diese UnitedFruitNachfolger nicht nur den Wald verwüstet, sondern auch die wasserreserven geplündert und vergiftet haben. (Unfruchtbare ArbeiterINNEN, verkrüppelte Kinder, kein Arbeitsschutz, keine Gewerkschaften in den Plantagen … Paradiesische Verhältnisse für Höchstprofite…) Die Teribe fordern unsere Solidarität …..
In den “Zonas Francas”, den TLC-Experimentierfeldern in CostaRica – wie in Nicaragua auch- wird der BushPlan schon realisiert, (dagegen ist Bolkestein nur ein Sandkorn!) Der Ausverkauf CostaRicas an die USA, an Superreiche, an Tuorismusunternehmen, die Verwandlung von Regenwald im Hinterland zu Rinderland und dann in Banananasplanetiertagen und al final frisst die Eukalyptuspest den Rest, das alles geht zu allererst zu Lasten der Indigenen Völker und dann zu Lasten der costaricanischen Kleinbauern und Kleinunternehmen. Zum Generalstreik auf Ometepe hatte ich bereits für indymedia einen Artikel geschrieben, weil das ein sehr schönes eindrucksvolles Lehrstück zur “Poder Popular” ist … von der sandinistischen BASIS, gerade weil sie gewonnen haben gegen den Unternehmerverband, gegen die rechte Parlamentsmehrheit … und jetzt ihre kommunale Fähre von Holland rüberholen und betreiben können. Und schützen müssen vor dem Bush-Plan, vorm TLC, vor der Privatisierung, Deregulierung … so wie ihr Krankenhaus, ihre Schulen … ihr Wasser.. ! Jetzt sind endlich die Bilder zum Generalstreik, zu den Zonas Francas, und zum Kampf der Boruca und Teribe gegen das Staudammprojekt da und können als
Dia/dvd-Dokumentationen und Vorträge angeboten werden,
bei Bedarf mit dort entstandenen Gedichten und Liedern, “Una Costa de los Ricos” u.a. Und das ist dringend notwendig, denn weder über den Generalstreik im Nicaragua-See, noch über den Kampf der Teribe und Boruca gegen die Flutung ihrer Siedlungsgebiete hat hier die Presse berichtet, Auch der TAG beim hr nicht und auch nicht die jungeWelt, obwohl die alles Material, alle Texte bekommen haben.Aktuelle Situation Staudammprojekt PH-Diquis / Costa Rica Image Die neue Variante des Staudammprojektes Boruca wurde in den letzten 6 Monaten mit allen Mitteln von der Betreiberseite vorangetrieben.Die ursprüngliche Planung von Boruca/Cajon musste fallen gelassen werden, da eine Studie über die sozialen und ökologischen Auswirkungen katastrophal ausgefallen war und von dieser Variante energisch abgeraten wurde und/weil der Widerstand dagegen zu stark war.Das neue Projekt PH-Diquis, das auf der Höhe des Rio Veragua errichtet werden soll 4 km nördlich der Brücke des Rio General bei Brujo ist zwar um eine Dimension kleiner, aber von den Auswirkungen her genauso destruktiv. Bei den Planungen wurde versucht das vermentlich schwächste Glied in der Widerstandskette zu treffen: die Boruca sind jetzt relativ wenig betroffen, um so stärker die Teribe. Oscar Arias und das europäische Konsortium unter der Führung der spanischen ICE hoffen so den Widerstand aufspalten zu können.Hier die grundlegenden Angaben zum Vergleich:Boruca/Cajon: Wasserfläche …………………………………………………… 10.700 haLeistung ……………………………………………………………… 709 MWUmlegung der Panamerikanischen Hauptstrasse …………. 36 kmBetroffenes indigenes Territorium ………………………. 3.500 haBetroffene archäologische Stätten ………………………….. 146PH-Diquis : Wasserfläche ………………………………………………………6.000 haLeistung ……………………………………………………………… 630 MWUmlegung der Panamerikana ………………………………….. 3,6 kmBetroffenes indigenes Territorium ………………………… 660 ha

(Davon 610 ha von Terraba)

Betroffene archäologische Stätten ………………………… 108

Das Projekt PH-Diquis würde einen der schönsten Flüsse des Territoriums der Teribe, den Rio Veragua zerstören. Dieser Seitenfluss des Rio General, der das gesamte Land der Teribes durchfliesst ist heute noch einer der unberührtesten und fischreichsten Flüsse der Region. Eine wesentliche Grundlage für die Ernährung der Treribre und Boruca sind Fischsorten, die mit dem Staudammprokekt verschwinden werden. Durch die Vernichtung ihrer Anbau- und Weideflächen wird die indigene Subsistenzwirtschaft zerstört. Die Teribe würden in die tödliche Lohnarbeit bei DelMonte und Co gezwungen und / oder arbeits-einkommenslos. (Der Anteil von Indigenen bei den Straßenkindern in den costaricanischen Städten Buenes Aires, San Isidro, Kartago, Liberia und San Jose usw. liegt schon jetzt über 50 %. Der Staudamm wird weiteren Zuwachs bringen.

Ohne die indigenen Oganisationen von Terraba zu konsultieren haben nun die Betreiber des Staudammprojektes (ICE) begonnen mit schweren Maschinen eine Zufahrt zum geplanten Staudammort auszubaggern.

Das hat viel Unmut und Entrüstung in Terraba ausgelöst.

Am 19. April 2007, dem Tag der Indigenen in Costa Rica haben deshalb die Teribe einen Protestmarsch von der panamerikanischen Hauptstrasse bis zu ihrem Dorf (6km) veranstaltet. In einer anschliessenden Kundgebung und Diskussion mit Vertretern des ICE brachten sie wortkräftig ihren Protest gegen das unverantwortliche Vorgehen des ICE in ihrem Territorium zum Ausdruck. Das sei eine Verletzung aller internationalen Verträge über die Rechte der indigenen Völker.

Neun Organisationen (4 repräsentiert von Frauen) waren an der Veranstaltung anwesend.

Alle wiesen sie darauf hin, dass sie nicht zu Opfern grosser internationaler Geschäfte werden möchten, dass diese enormen Mengen von Elektrizität in Costa Rica überhaupt nicht gebraucht würden und für den Export vor allem in die USA bestimmt wären.

Die Frauen protestierten, dass die angekündigten Arbeitsplätze nur temporär wären und dass die (öffentlichen) Kantinas, die für die Angestellten und Arbeiter der ICE und ihrer Subunternehmen errichtet werden, das Problem von Alkoholismus, Drogen und Gewalt um ein vielfaches verstärken würden.

Beeindruckend war die Rede von Vinicio Navas Najera, dem Vertreter des Dorfes, „Mano del Tigre“ (Tigerpfote). Vinicio erhob das Portrait seiner vor sechs Jahren verstorbenen Grossmutter, Maria Caraziola Ortiz Morales und sagte: „Meine Grossmutter erreichte das stattliche Alter von 117 Jahren, sie war immer eine Hüterin unserer Mutter Erde. Sie, ihre Mutter und viele andere ihrer Brüdern und Schwestern wohnten in dem Gebiet, das heute überflutet werden soll. Sie sind am Friedhof von Camancragua begraben. Ich schulde ihnen, nicht zuzulassen, dass diese Erde zerstört wird und verschwindet und werde alles in meiner Macht stehende tun, den Staudamm zu verhindern“.

Seit 40 Jahren wehren sich die indigenen Völker von Boruca, Rey Curre und Terraba gegen das Megastaudammprojekt in ihrer Region. Unermüdlich kämpfen sie für die Erhaltung ihrer Lebensräume, für den Schutz der Natur, der Pflanzen, Tiere und des Wassers gegen mächtige wirtschaftliche Interessen, international operierendes Kapital und die ihm dienenden Regierungen. Gegen diese Global Player hilft nur eines: lokaler & globaler Widerstand. Die Teribes brauchen unsere Solidarität.

PS: das folgende Lied habe ich in Costa Rica nicht nur für die Teribe sondern auch für die MARCHA contra TLC geschrieben:

1.
Se vende
se vende
se vende
Costa Rica
bis am Ende
verendet am Strand
von Dominical
im Sand
nicht Mal
der letzte Wal
dann wär das
schon lang
nach dem Ende
von Costa Rica
se vende
se vende
se vende

 

2.
Al final
al final
al final
costa Rica
es solamente
no para la gente
la costa del capital
zwischen Ananas-
feldern Und Tico
se llama Costa del Rico
der Strand, das Land
der Fluss, die Stadt
la playa y la tierra
el rio y la ciudad
todo es la propriedad
de los Ricos y el capital
al final
al final
al final

 

3.
Arias
Arias
Arias
no somos tus parias
Arias
tu has
hecho
que la pura vida
cueste mas
mucho mas
de lo que nosotros
podemos pagar
que agua y arena
la selva y la tierra
cuestan
la vida del pueblo
y para esto parar
queremos poder popular
Aria
Aria
Aria
no somos tus parias

 

4.
Al final
al final
al final
Arias
tu has
hecho
con el Dollar
y sus colones
de nuestra
Costa Rica
un area
colonial
al final
al final
al final
y para esto parar
nuestra marcha hara
poder popular
poder popular
poder popular

Bei der Übergabe des gerade fertig geschriebenen Liedes an den Sprecher der Terribe, der es Tags drauf zusammen mit seinem ältesten Sohn vervielfältigt und an alle Indigenen-Räte in CostaRica versendet.

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Ich bitte auf diesem Wege schon mal um Verbreitung eines Spendenaufrufes für Soli-Spenden auf mein Konto Nr. 1140086 VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen BLZ 506 616 39 unter dem Stichwort “MARK&PEIN”
Schon wieder MARK&PEIN: HaBE eine Abmahnung vom LINKEn Bu-Vo-Mitarbeiter Mark Seibert erhalten

Zensur am LINKEn Rand:
juristisches MUNDTÖTEN
gegen Linke

Zensur ist beileibe kein Monopol der “Reaktion”, es sei denn die Reaktion sitzt auch mitten in der LINKEn.
Zum Beispiel mit der rechten Hand führender Genossen im Parteivorstand: Mark Säubert. Kennen Sie nicht ? Ist oder war lange Zeit Mitarbeiter des Schatzmeisters der LINKEn, wohl, weil er sich in Geldangelegenheiten so gut auskennt.  Er war und ist auch bei der Gestaltung der Internetpräsenz der LINKEn stets direkt oder indirekt präsent, macht sich da sehr verdient und hält sozusagen den Kasten sauber, ums Mal in der Fussballersprache zu sagen. Naja, man könnte es auch als Blogwartstätigkeit und Bildschirmputzen bezeichen oder als Kammerjägerfunktion gegen “linke Zecken”.  (Auch für ihn habe ich das Lied vom Lampenputzer wieder umgeschrieben, so er ich mühsam eines meiner schreibenden Vorbilder: Das Lied vom BILDSCHIRMPUTZER für Mark, der Säubert)

http://www.barth-engelbart.de/?p=2184

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

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