IPPNW: Friedenszentrum “Tent of Nations” durch israelische Bulldozer verwüstet

HaBE eine kleine Vorabanfrage an die SPD: zeigt das folgende Foto Frank-Walter Steinmeier bei dem Versuch, die zerstörten ObstbaumHaine um das “Tent of Nations” wieder aufzuforsten? Eventuell

Jetzt aber IM WORTLAUT:

Presseerklärung der IPPNW (deutsche Sektion)

05/26/14

Friedens- und Versöhnungsprojekt in der Westbank durch israelische Bulldozer teilweise verwüstet

 

Die deutsche Sektion der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW ist zutiefst bestürzt über die Zerstörung von über 1.500 Apfel – und Aprikosenbäumen und Weinstöcken durch israelische Bulldozer auf dem Grundstück des “Tent of Nations” südlich von Bethlehem. Im Rahmen des IPPNW-Studierenden-Austausch-Programms  “famulieren & engagieren” schickt die IPPNW seit Jahren Medizinstudierende zur Sozialfamulatur auf den Weinberg von Daoud Nassar. In einem Brief an den israelischen Botschafter in Berlin Yakov Hadas bittet die IPPNW um eine Aufklärung des Vorfalls vom 19. Mai 2014.

Das Friedenszentrum “Tent of Nations” ist ein Ort der Versöhnung, der allen Nationen und Religionen zu Verfügung steht unter dem Motto “Wir weigern uns, Feinde zu sein”. Die Familie kämpft seit 1991 einen juristischen Kampf, um ihr Land zu schützen, das in der unter israelischer Zivil- und Sicherheitsverwaltung stehenden C-Zone liegt. Daoud Nassar besitzt eine Besitzurkunde für sein Land, das der Großvater 1916 noch unter dem Sultan im Osmanischen Reich erworben hat. Dem historischen Stempel auf dem Dokument folgten im Laufe der Zeit britische, jordanische und sogar israelische Beglaubigungen. Doch mit Hilfe von Bürokratie, Paragrafen und Verfahren soll die Familie zur Aufgabe des Grundstücks gezwungen werden. Der Ort auf einem schönen Hügel ist ein begehrter Platz für weitere Siedlungen, wie sie ihn schon rundum umgeben. Trotz angebotener Ausreisevisa und hoher Kaufangebote denkt die Familie Nassar nicht daran aufzugeben. Nur durch internationale Hilfe konnten die Verfahrenskosten von 100.000 Euro gedeckt werden.

Kürzlich hatten die israelischen Militärbehörden auf einem Stück des Landes der Familie Nassar eine Warnung hinterlassen mit dem Hinweis, dass die dort befindlichen Bäume auf “Staatsland” gepflanzt seien und daher eine Besitzstörung seien und “entfernt” werden sollten. Am 12. Mai 2014 legte die Familie Nassar vor dem Militärgericht Einspruch gegen diese Verfügung ein und stellte fest, dass das betreffende Land nicht Staatsland sei und dass die Bäume auf dem Land der Familie gepflanzt seien. Weiterhin stellten sie klar, dass der Oberste Gerichtshof des Staates Israel verfügt habe, dass die Familie Nassar mit dem Prozess zur erneuten Eintragung ihres Landes in die Grundbücher fortfahren solle. Die Familie Nassar bemüht sich seit Jahren, dieses Verfahren abzuschließen – das israelische Militär-Grundbuchamt hat jedoch diesen Prozess ohne jegliche Angabe von Gründen verzögert.

Zwei Wochen vor dem Akt der Zerstörung besuchte eine Delegation der deutschen IPPNW Daoud Nassar auf seinem Grundstück. Hier versicherte uns Nassar noch: „Die internationale Aufmerksamkeit schützt uns vor den Übergriffen der Siedler und der Armee.“

Gerne stehen wir für Interviewanfragen zur Verfügung. Bei Interesse können wir Ihnen auch Fotos von der Reise und unserem Besuch im “Tent of Nations” zur Verfügung stellen.

Kontakt: Angelika Wilmen (Pressesprecherin), Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de, Email: wilmen@ippnw.de

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Die IPPNW ist eine berufsbezogene, friedenspolitische Organisation, die 1981 von einer Gruppe von Ärzten aus den USA und Russland gegründet wurde. Ihre Überzeugung: Als Arzt hat man eine besondere Verpfl ichtung zu sozialer Verantwortung. Daraus entstand eine weltweite Bewegung, die 1984 den UNESCO-Friedenspreis und 1985 den Friedensnobelpreis erhielt. Heute setzen sich Mediziner und Medizinerinnen der IPPNW in über 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten für eine friedliche, atomtechnologiefreie und menschenwürdige Welt ein. IPPNW – Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung
Deutsche Sektion
Körtestr. 10 | 10967 Berlin
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E-Mail: ippnw@ippnw.de
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IPPNW-Presseinformationen bestellenHeute Abend, Dienstag, 27.Mai 2014, 19 Uhr im Saalbau Bornheim eine Veranstaltung des Freidenker-Verbandes FFM/OF:
 dabei präsentiert die Islamwissenschaftlerin Petra Wild ihr neues Buch:

„Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina.

Der zionistische Siedlerkolonialismus in Wort und Tat”                                                                                        

im SAALBAU Bornheim,  Arnsburger Straße 24, 60385 Frankfurt am Main

Clubraum 1

 

In der neueren Kolonialismusforschung wird der Zionismus als Siedlerkolonialismus ausgewiesen. Die Islamwissenschaftlerin Petra Wild zeigt auf, wie sich der siedlerkolonialistische Charakter des Staates Israel äußert und welche Folgen er für die einheimische palästinensische Bevölkerung hat.

Aber es gibt auch einen Silberstreif am Horizont: In der sich entwickelenden Ein-Staat-Bewegung kämpfen Palästinenser, antizionistische Israelis und internationale Aktivisten für einen demokratischen säkularen Staat auf dem Boden des historischen Palästinas, in dem Christen, Juden und Muslime – einschließlich der 1948 und 1967 vertriebenen Palästinser – auf der Basis von gleichen Rechten und gemeinsamer Staatsbürgerschaft zusammen leben. Petra Wild wird darlegen, warum diese Option keiseswegs so unrealistisch ist, wie vielfach angenommen wird.

 

 

Zu der Veranstaltung laden wir herzlich ein und bitten um Weiterverteilung der Info im interessierten Bekannten- und Freundeskreis.

 

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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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