Rudi Dutschke 1967: “Raus aus der NATO!” & der Einzel-Atten-Täter Bachmann?

Die Hetze gegen Rudi Dutschke und den Sozialistischen Deutschen Studentenverband (SDS) aus allen US-NATO-orientierten Parteien und besonders aus der Springer-Presse ist bis heute im Nachkriegs-Deutschland nur durch die Hetze gegen die KPD in den 50er Jahren bis hin zum KPD-Verbot 1956 übertroffen worden. Diese Hetze gipfelte 1952 nach den Massenverhaftungen von UnterschriftensammlerINNEn gegen die Teilung Deutschlands  und die OrganisatorINNen der “Hungerzüge”  in der Erschießung des kommunistischen Bauarbeiters Philipp Müller in Essen bei einer Demonstration gegen die Wiederbewaffnung.

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Der Schießbefehl kam damals aus dem NRW-Innenministerium.

Ob die Schüsse auf Rudi Dutschke die Tat eines BILD-indoktrinierten Einzeltäters oder nicht doch die Beschaffung der Waffe und die Anstiftung zum Attentat dienstlich organisiert waren?

Diese Frage ist angesuichts der 67er Ausführungen Rudi Dutschkes wieder dringend zu stellen. Seine Aussagen und Forderungen zum parlamentarischen System der Bundesrepublik, zur NATO-Mitgliedschaft und seine fast prophetischen Vorhersagen der deutschen Verwicklung in den sogenannten “Krieg gegen den Terror”, wie die USA ihre Angriffskriege gegen nach Unabhängigkeit  von Weltbank, IWF und Dollarbindung strebenden Völker und Länder nennen, wären ausreichend gewesen für GLADIOlische Lösungen, wie sie beim “Selbstmord” von General Bastian und Petra Kelly nicht viel weniger nahe liegen.

Es lohnt sich, hier bei kenFM Mal reinzuhören:

https://kenfm.de/kenfm-nachdenken-ueber-rudi-dutschke-1967/

Mit Debatten über solche Themen habe ich 1966 als Offiziersanwärter bei der Bundewehr regelmäßig den politischen Unterricht “belebt”,  Atomare Aufrüstung, Notstandsgesetze, Einsatz im Inneren, Unterstützung des Vietnam-Krieges in Rahmen der NATO/SEATO, (“Die Freiheit Berlins wird in Vietnam verteidigt, in Theheran ..”  usw so wie heute in Afghanistan, Libyen, Syrien, Irak, Mali, Jemen ).  Dafür bekam ich Strafdienste, um mich zu isolieren… aber aus einer anfänglichen Minderheitsposition wurde innerhalb weniger Wochen eine Mehrheitsposition u.a. weil ich mich nicht als “Stubenältester” (tatsächlich aber Jüngster) noch als Kompanie-Vertrauensmann durch den Kompaniechef ernennen sondern mich nur von den Mannaschaften wählen lassen wollte. Beim Straf-GvD-Dienst füllte ich regelmäßig die Wachstube bis zum letzten Stehplatz. So lange bis ich zwecks Isolierung von den Mannschaften als Ausbilder für Unteroffiziere eingesetzt wurde, die ich auf die Feldwebelprüfung vorbereiten sollte: Sport, Staatsbürgerkunde (heute würde man das PoWi & Geschichte nennen), Deutsch, Englisch, Ballistik/Mathematik …  Das Ergebnis war dann, dass auch bei den Uffzen die Zahl der Kriegsdienstverweigerer stieg.

Wie stabil die neue Mehrheit in der Kompanie und dann auch im gesamten Standort Mellrichstadt wurde, zeigt das Beispiel der teilweisen Umtextung des Bundeswehr-Gesangbuches, die Verbreitung der mit Kohlepapier hergestellten Kopien aus “Seidenpapier”, das “Text-Fressen” bei Stubenkontrollen und das gemeinsame Singen der antimilitaristischen neuen Texte bei den Ausmärschen. Als meine Kompanie beim Morgenapell aufgefordert wurde: “Wer die Lieder mit dem falschen Text gesungen hat, VORTRETEN!”, ging ein Kamerad nach vorne, der auf unehrenhafte Entlassung hoffte, aber als Schwuler nur in der Gefahr stand, im Bau fertig gemacht zu werden. Ich trat als nächster nach vorne. Gefühlte 10 Minuten tatsächlich aber keine Minute später traten drei Kameraden aus Köln-Nippes vor und weil die sonst auch -als Panzer-Ölwechsel-KFZ-Mechaniker und Kleinkriminelle mit schwunghaftem Ölhandel aus BuWe-Beständen … – die Leader of the Pack waren, kam der Rest der Kompanie mit nach vorne.  Der stellvertretende Kompanie-Chef-Stellvertreter “deutsche Eiche” schäumte vor Wut.

Rudis andauernde Medienpräsenz – trotz aller Boykotte – , die bundesweite Organisation des SDS und seine Infrastruktur, seine Verbindungen zu den Gewerkschaften u.a. über die Akademie der Arbeit und dort besonders über das Beziehungsgeflecht des IG-Metallers,  Anti-Vietnam-Kriegs- und Anti-Notstands-Kongress-Organisators Helmut Schauer, all das machte Rudi für die Herrschenden zur Gefahr.   Vor allem die von ihm so populär propagierte Verbindung der Unterstützung der sozialen Kämpfe mit den Anti-Kriegs-Forderungen und der Parole “Raus aus der NATO!”

Dass der Attentäter Bachmann seine Waffe von einer faschistischen Organisation in Peine erhalten hat, spricht bereits Bände. Die meisten rechten Oragsisationen wurden und werden von dienstlicher Seite aufgebaut, gefördert, geleitet, personell bestückt.  Z.B. hat der spätere NPD-Chef Adolf von Thadden als V-Mann des britischen MI5 in den End40ern und Anfangs50ern die 1953 verbotene Sozalistische Reichs Partei aufgebaut, deren Verbot als Versuchsballon für das drei Jahre später durchgezogene  Verbot der KPD diente.

Dass Josef Bachmann zwei Jahre nach dem Attentat in seiner Zelle sich selbt umgebracht haben soll, ist für mich ein weiteres Indiz für seine Dienststeuerung.  Nach Hintermännern wurde im Fall Bachmann niemals recherchiert. Die Einzeltäterschaft stand so fest wie die bei Lee Oswald und John F. Kennedy. Die “Selbstmorde” verbrannter rechter Bauernopfer sind nicht erst seit dem gemeinsamen “NSU-Suizid” von Böhnhardt und Mundlos eine beliebte Dienstmethode zur Entsorgung ausgedienten Personals.  (Siehe auch Mord an Schmücker, dem V-Mann in der RAF)

 

Mich verbindet mit Rudi Dutschke viel mehr, als dass das Attentat auf ihn an meinem 21. Geburtstag stattgefunden hat. Rudi Dutschke hat, nachdem mich die Frankfurter Polizei bei einer Anti-Vietnam-Kriegs-Demonstration Anfang Februar 1968 vom Dach des US-Handelszentrums am Opernplatz in eine lebenslängliche Schwerbehinderung gestoßen hatte, dafür gesorgt, dass ich beim SDS als Leiter des Bundesvorstandsbüros eingestellt wurde. So konnte ich in der Wilhelm-Hauff-Straße 5 einen Teil meines Unterhalts verdienen und mein Studium teilfinanzieren.  Zeitgleich und in den gleichen Räumen leitete ich auch das Bundesvorstandsbüro des AUSS, des Aktionszentrums unabhängiger und sozialistischer SchülerINNEN. Als Berufsschüler war ich auch AUSS-BuVo-Mitglied. Nach dem Sturz vom Dach konnte ich als Schriftsetzer bei der Frankfurter Rundschau nicht weiterarbeiten. Die FR (Gerold persönlich) kündigte mir trotz Eckard Spoo und BR-Vorsitzendem Georg Fritz noch während meines Krankenhausaufenthaltes. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus hätte ich -ohne Rudis Initiative-  mit meinen noch eingegipsten Beinen, verkrüppelten Sprunggelenken kaum gehfähig sprichwörtlich auf der Straße gelegen: ohne Job, ohne Wohnung (denn auch die war mangels Geld gekündigt), ohne Berufsausbildungealternative …

So holte mich der Frankfurter SDSler Volkhard Mosler vom Krankenhaus ab, brachte mich zum Sigmund-Freud-Institut zu Heide Berndt, der damaligen Lebensfgefährtin von KD Wolf, von dort holte mich dann der SDS-“Fahrer” André Wohlleben in seine WG, und ich bekam ein Zimmerchen in der Dachwohnung in der Fichard-Straße … anschließend wiesen mich KD und Frank Wolf in meinen Job als Büroleiter des SDS-Bundesvorstands ein. …

Lieber Rudi, dafür möchte ich Dir noch Mal ganz herzlich danken. Wenn in Deiner großen WG oben oder unten noch Platz ist, halte mir bitte einen frei.

 

Dein HaBE

Zum Sturz vom Vordach des Zürichhochhauses am Frankfurter Opernplatz hier ein Ausschnitt aus der “Diskussion” bei wikipedia:

dovh vor dem wikipedia-Text noch eine e-mail aus Niederbayern:

Hallo Hartmut Barth-Engelbart,

zu Deiner Schilderung „Zum Sturz vom Vordach des Zürichhochhauses am Frankfurter Opernplatz hier ein Ausschnitt aus der “Diskussion” bei wikipedia:

“Barth-Engelbarts Vordachsturz und der Volkskrieg des Vietkong

will ich Dir einen Artikel der Berliner Zeitung (DDR) vom 7. Februar 1968 zusenden, der über Deinen Sturz berichtete. Schon schockierend mit welcher Brutalität staatliche Organe gegen Menschen vorgingen, die von ihrem Menschenrecht, Demonstration für den Frieden, Gebrauch machten. Hatten die einen Schießbefehl?

Hier der Artikel:

US-Besatzer richteten ihre Gewehre auf Demonstranten

Frankfurt: Protestkundgebung gegen Vietnamkrieg

Frankfurt TWain. ADN/BZ

Angehörige der amerikanischen Besatzungsarmee haben Montag abend laut UPI von gestern Demonstranten gegen den schmutzigen Krieg der USA in Vietnam mit dem Gewehr bedroht. Tausende Studenten hatten im Anschluß an eine Protestversammlung gegen die US-Aggression demonstriert. Dabei war die Frankfurter Polizei mit Wasserwerfern und Schlagstöcken, eingeschritten Nachdem die Demonstranten vor dem amerikanischen Konsulat protestiert hatten, zogen sie zum US- Handelszentrum. Hier beobachteten Studenten und Gäste eines Cafes, daß auf dem Dach des Handelshauses ein Mann in Zivilkleidung erschien, der ein Gewehr trug. Die Studenten waren über diesen Besatzer so aufgebracht, daß sie — UPI – zufolge auf das Dach kletterten. Daraufhin zog sich der Bewaffnete zurück. Als die Frankfurter Polizei auch hier wieder gegen die Demonstranten vorging, „tauchten wiederum zwei Männer in Zivil auf dem Dache auf“. Dabei wurde ein Student vom drei Meter hohen Dach gestürzt. Die Polizei kümmerte sich nicht um den Verletzten.

UPI berichtet weiter: ..Polizisten ritten mit ihren Pferden im Galopp in die dichtgedrängte Menge. Ein Demonstrant fiel dabei, in einen Baugraben… Obwohl die amerikanische Militärpolizei keine Ordnungsfunktion bei der Demonstration hatte, tauchte sie mit einem Fahrzeug mitten unter den Demonstranten vor dem Amerikahaus auf.

Berliner Zeitung, Mi. 7. Februar 1968

http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/ddr-presse/ergebnisanzeige/?purl=SNP26120215-19680207-0-5-63-0

Viele Grüße aus Niederbayern

J.W.

Und jetzt der Text aus den wikipedia-Diskussion:

Barth-Engelbarts Vordachsturz und der Volkskrieg des Vietkong

“Da mir hier regelmäßig vergehalten wird, ich würde mich nicht äußern, ich würde keine Presseberichte vorlegen usw..erstens ist mir das hier alles für meine Sehbehinderung zu kompliziert und zweitens habe ich versucht, bei meinem ehemaligen Arbeitgeber die Artikel zu besorgen. Ich habe sie nach langem Hin und Her endlich erhalten, kann sie aber hier nicht einfügen. Sowohl die FR als auch die Abendpost-Nachtausgabe hatten den Sturz gemeldet. Tags drauf dementierte die Frankfurter Polizeiführung unter Polizeipräsident Littman, dessen Tochter selbst Zeugin der Vorgänge auf dem Dach des US-Handelszentrums war. Noch ein Zeuge hat die Vorgänge aus sicherer Entfernung hinter den Polizeireihen am Opernplatz und in der Bockenheimer Landstraße beobachtet: John Rubinow, der Sohn des damaligen Chefs des US-Handelszentrums. Rubinow schloss sich noch Ende 1968 dem Frankfurter USSB, dem Unabhängigen Sozialistischen Schülerbund an. Als Entlastungs-Zeuge vor Gericht hat er sich nicht angeboten aber später bei einer Delegiertenkonferenz des AUSS, als es um meine Wiederwahl in den Bundesvorstand der sozialistischen Schüler ging. Ein Konkurrent und Liedermacher aus dem DKP-orientieren Flügel des AUSS forderte mich zum Verzicht auf eine erneute Kandidatur auf, denn ich sei ja wohl nicht vom Dach geworfen worden, sondern selbst gesprungen. “Der Genosse will sich hier nur als Held aufspielen!”. Dieser von der Polizei übernommenen Darstellung durch den führenden Frankfurter Schülerfunktionär und Liedermacher trat John Rubinow als Zeuge der Vorgänge auf dem Dach der Handelsmission entgegen. Zurückblickend muss ich sagen, es war eine wirklich sehr sehr bunte Gesellschaft, in die ich da aufgenommen wurde…. von einigen erfahre ich erst jetzt, woher sie kamen und mit welchen Absichten… John Rubinow, der Angela Davis als CIA-Agentin “enttarnte” und die KPdUSA eine FBI-Gründung nannte, war wie viele (Groß-)Bürgersöhnchen und -töchterchen ein kleiner Fisch, ein Wichtigtuer, so wie die Tochter des Frankfurter Polizeipräsidenten auch. Seine Position in Frankfurt war wegen der linksradikalen Ausfälle seiner Tochter aber nachhaltig geschwächt. Der 1952 zur politischen Säuberung Frankfurts inthronisierte starke Mann im Polizeipräsidium konnte sich nicht mehr allzu lange halten. Von seiner vorbildlichen Vorbereitung/Durchführung der Zerschlagung der KPD in Frankfurt und Umgebung wollte niemand mehr etwas wissen. In einem Spiegel-Interwiew über die von der Polizei zu verantwortenden schweren Verletzungen von Gegendemonstranten bei einer NPD-Veranstaltung im Fankfurter Cantatesaal kommt deshalb auch der Spiegel-Interviewer nicht darauf zu sprechen, dass es sich bei den Verletzten hauptsächlich um Altkommunisten handelte. Die Polzei hat seelenruhig dabei zugesehen, wie die NPD-Schläger gegen die Kommunisten vorgingen.. Das war eine typische Littmann’sche Arbeitsteilung… (nicht signierter Beitrag von 84.134.118.197 (Diskussion) 15:30, 24. Sep. 2012 (CEST))

Der Artikel formuliert: “[HBE wurde] bei einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg von einem Polizisten vom Dach des US-Handelszentrums in Frankfurt gestoßen”. Auch unbefangenen Wikipedia-Lesern fällt auf, dass eine Pro-Vietkong-Kundgebung auf dem Zürich-Haus in FFM wenig glaubhaft ist. HBEs eigene Darstellung des Vorfalls auf der Site des befreundeten Künstlers Thomas Immanuel Steinberg lautet: “Als wir versuchten, einen Bewaffneten mit Gewehr im Anschlag auf dem Vordach des (mittlerweile abgerissenen) Zürichhochhauses am Opernplatz zu entwaffnen, wurde ich von einem ZivilBeamten erst festgenommen, und als ich mich befreite, vom Dach geworfen […]” Anschließend schreibt HBE von einem als “V-Mann” beschäftigten “Bereitschaftspolizisten”, der “schwul und schwarz” gewesen sei und sich bei ihm 1973 im Club Voltaire für diesen Vorfall entschuldigt habe. Der Hessische Rundfunk benennt HBE nicht, beschreibt aber offensichtlich denselben Vorfall: “Etwa 2000 Studenten ziehen […] von der Universität ins Westend. […] Es kommt zu den heftigsten Auseinandersetzungen zwischen Studenten und Polizei, die Frankfurt bis dahin erlebt hat. Doch den Demonstranten gelingt es nicht, die Sperren vor dem Konsulat zu durchbrechen. […] Dennoch gelingt es einigen Studenten, das Dach des Handelszentrums am Opernplatz zu erklimmen und eine Vietcongfahne zu hissen.” Der Liedermacher HBE hat also am 5. Februar 1968 zusamen mit Günter Amendt, Gaston Salvatore, Rudi Dutschke, Hans-Jürgen Krahl und anderen “spontan” (siehe HR) zuerst das Konsulat und dann das Amerika-Haus erfolglos angegriffen – und nach dem Scheitern beider Attacken auf dem Vordach des Zürich-Hauses zusammen mit einem schwarzen schwulen Genossen eine Fahne der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams gehisst. Dabei ist er “vom Dach gefallen” (Joschka Fischer, zitiert nach HBE). Was von all diesem Blödsinn überhaupt Relevanz hat, wage ich belanglose IP nicht zu entscheiden, vielleicht äußert sich der Liedermacher selber mal hier zu dem Durcheinander?– 84.142.9.190 11:28, 31. Mär. 2011 (CEST)

HaBE äußert sich hier schon seit dem 24. September 2005 nicht mehr. —Sf67 20:41, 1. Jun. 2011 (CEST)

Wieso, was ist denn damals passiert?95.116.96.244 01:18, 6. Sep. 2011 (CEST)

Das hier ist mir alles zu kompliziert: aber auch ohne die Eintrittsformulare ausgefüllt zu haben, möchte ich dem verzweifelten Bezweifler gerne einen Blick in die mir vorliegenden Akten der Anklage gewähren  und wer das kann, darfs auch gerne auf die Seite vorne stellen: von der Anklage wird der ehemalige Bereitschaftspolizist Kristzcek, (Sohn einer tschechischen oder polnischen Ex-Zwangsarbeiterin und eines schwarzen GIs, ehemals wohnhaft im Hanauer Stadtteil Lamboy, Schwarzenbergstraße, mit den Negativmerkmalen schwarz und schwul) als Hauptzeuge angeführt, neben zwei oder drei Hauptkommissaren des 18. (politischen)K der Kriminalpolizei, die mich in Zivil nach dem Aufprall auf den Waschbetonplatten zusammen mit zwei ahnungslosen SDS-Genossen in ein benachbartes China-Restaurant trugen.. Die beiden Polizisten in Zivil sagten zu den SDSlern, sie könnten ruhig wieder zur Demo zurück, der Saniwagen käme gleich und sie würden das auch alleine schaffen… und dann begannen die Verhöre im Restauarnt, in ASB-Saniwagen bis zur OP im Markuskrankenhaus, wo der Chefarzt die beiden Kripoleute zunächst rausschmiss und danach gings weiter im Wachraum und dann weiter im Krankenzimmer, bis mich ein von sympatisierenden Schwesternschülerinnen informierter Rechtsanwalt namens Golzem (aus der Sozietät Ormond-Raabe) von dieser folterähnlichen Verhörmethode befreite. Zuvor wurde ich vor die Wahl gestellt: keine Anzeigen gegen Kristczek, namentliche Nennung aller Rädelsführer, die bereits vorformuliert mir vorgehalten wurden: Krahl, Rudi Dutschke, Gaston Salvatore, Burghard Blüm, K-D und Frank Wolf, Günther Amendt, die Tochter des Polizeipräsidenten, der Sohn des HR-Intendanten, auch drei, vier FR-Redakteure und noch eine ganze Reihe anderer, an deren Namen ich mich heute nicht mehr genau erinnern kann … natürlich waren auch meine Mitangeklagten dabei, deren Namen heute noch in den Akten des VS, des BND, des MAD, des FBI, des CID und der CIA usw. stehen und die deshalb bei jeder Einreise in die USA entsprechende Schwierigkeiten bekommen…. Schwedt, Markowski, Klint und Knörndel (die Hauptfiguren der Frankurter-“Kameruner”-Gallus-Rocker)…. Als Alternative hatten die beiden Kripo-Beamten der Sondereinheit “Sauberes Frankfurt” (intern auch schon damals als “Putztruppe” gehänselt und von mir als Romantitel benutzt für den historischen Bankfurt-Polit-Krimi “Putztruppen”) mindestens 5 Jahre Gefängnis im Angebot: wegen schwerem Landfriedensbruch, Hausfriedensbruch, schwerer Sachbeschädigung, Vernichtung von Hoheitszeichen, Widerstand gegen die Staatsgewalt, Rädelsführerschaft … und schon damals versuchten die Kripoleute die Kosten der Polizeieinsätze geltend zu machen… einen der verhörenden KripoLeute kannte ich bereits von einem Knüppeleinsatz der Frankfurter Polizei gegen eine Demonstration um das Haus Dornbusch in FFM, als wir zusammen mit Emil Carlebach, Dr. Ellen Weber und dem Genossen Trautmann versuchten, den NPD-Parteitag zu “sprengen”. Das war 1967 und damals bekam ich meinen ersten oder schon zweiten behördlich-öffentlich-unrechtlichen Schädelbruch geschlagen. Wem es wieder zu fantastisch klingt: einfach bei Friedrich anfragen, der hat die Anklageakten gegen mich, Emil Carlebach, Dr. Ellen Weber und Trautmann noch in der Konserve. Kristczek hatte Pech: sein Bewährungsaufstieg als V-Mann bei der politischen Kripo scheiterte spätestens nach seiner erneuten Enttarnung bei einer Demo für die Black-Panther-Genossen “The Ramstein-Four” an der EZBankfurter Gutleutkaserne, wo er weit vorne mitmarschierte als “Black-Panther”! Mir fiel der Akzent auf und dann erst sah ich ihn.. und schon gabs ne Begrüßung, Lautstark unter “dem (polizeilich in echt mir immer verbotenen) “megaphonartigen Einsatz meiner Stimme”. Und schon war er hinter den Reihen der Polizisten verschwunden… Kristczek hatte zwar ein paar Kopfgelder für Festnahmen erhalten und hatte sich nach seiner Strafversetzung (Schwulsein war damals noch strafbar) bewährt, aber eben nicht genug für einen schwarzen schwulen Briket, wie die Hanauer ihn nannten. Fünf Jahre nach seiner “Heldentat” auf dem US-Handelszentrum wurde er aus dem Polizeidienst gefeuert. So zumindest seine Version am Tresen des Club Voltaire. Armes Schwein. Ich habe ihm gesagt, ich könne wieder so einigermaßen gehen und habe ihm auf seine etwas unterwürfige Frage, ob ich ihm noch böse sei, “verziehen”. Nach Ansicht meines Anwaltes war das genau der gröbste Fehler: zu diesem Zeitpunkt war die Tat des V-Mannes Kristczek noch nicht verjährt und ich hätte gegen ihn und das Land Hessen um zigtausende Schmerzensgeld, Rente usw. klagen können. Ja, ja, diese Gutmenschen… Ansonsten geht mir das ganze Procedere hier gewaltig auf den fünffach geschlagenen Keks.

Um meine Eitelkeit etwas zu bedienen: neben den zwei Artikeln von Ruth Dröse in der Frankfurter Rundschau, gibt es eine ganze Reihe von Rezensionen meiner Lyrik und Prosa: im Hanauer Anzeiger, im Main-Echo, auf diversen Literatur-Portalen, in der jungen Welt, in der “Publik”, Zeugen für den Vorgang findet man unter den im Streit entlassenen Mitarbeitern des Büros Joschka Fischer ne ganze Menge. Seine Zwecklüge, ich sei “vom Dach gefallen” , sollte in Hanau bei einer Podiumsdiskussion, (bei der er neben mir auf dem Podium saß zusammen mit dem heutigen antideutschen Matthias Küntzel und dem AntiAKW-Anwalt Matthias Seipel) nur davon ablenken, dass ich seinen bereits seit einigen Monaten bestehenden Beratervertrag mit Siemens recherchiert hatte und damit auch den Grund, warum er die Hanauer Nuklearbetriebe nicht dicht machte.

(Er hoffte damals , dass ich ihm gleich auf’s Großmaul haue, aber RA. Matthias Seipel hat mich glücklicherweise zurückgehalten, DANKE!)

Auch die CDU wusste mittlerweile von diesem Beratervertrag, traute sich aber nicht, das öffentlich zu sagen, sie behauptete nur – völlig korrekt, Fischer hätte die Betriebe schließen können und hat es nicht getan. Sie forderte aus der Opposition heraus von Fischer dafür eine Begründung. Doch die kam nie… warum wohl ?

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

5 Gedanken zu „Rudi Dutschke 1967: “Raus aus der NATO!” & der Einzel-Atten-Täter Bachmann?“

  1. Du meine Güte, wie bist du nur in diesen ganzen Schlamassel geraten. Ich war ja schon 2 Stunden nach Ankunft in FFM aus Schweden in eine Schlägerei mit Faschisten an der Uni verwickelt. Und später in mehrere Schlägereien mit der Polizei, habe aber immer Glück gehabt. Einmal war ich nahe dran, verhaftet zu werden, nachdem ich einen Mitdemonstranten aus den Fängen der Polizei befreit hatte und dann rasch ins Karstadt (war das glaube ich) abdüste, hängte sie ein Ziviler Polizist an mich und schrie “Der war’s, der war’s, der hat einen Polizisten geschlagen”. Der hatte sich von hinten in meine Klamotten gekrallt, dass ich nicht frei kam. Aber da kam ein riesiger Arbeiter, der laut sagte: Der Mann hat gar nichts gemacht.
    Ich habs genau gesehen. Und dann feuerte er einen Kinnhaken ab, dass es nur so krachte. Ich war frei und sauste gleich weiter. Auf Festnahmen und Verhöre hatte ich keine Lust. Aber es braucht auch Glück dazu.

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