General-überholter Text für GRÜNE Wehr-ExpertINNen

Hätten die GRÜNEN vor 19 Jahren diese Expertise schon Mal gründlich studiert, sie könnten schon längst die Kanzlerin und die Weichen zur Rettung des Investitionsklimas gestellt haben, zumal sie ja die NATO-Bündnistreue spätestens seit der Wende programmatisch im Namen tragen:

Für die sofortige Privatisierung der Bundeswehr ****

Joschka Fischers Putztruppen-Nachwuchs trägt endlich die passende Uniform

Upi/apf/drySat/ire: Frankfurt/Main./ Auf ihrer Jahrestagung im Frankfurter Messe-Centrum forderten die Vertreter von über 2683 deutschen Security-Unternehmen die sofortige Privatisierung der Bundeswehr. In einer Abschlusserklärung, der sogenannten “deutschen Garantie-Erklärung von Sicherheitsrechten”, weisen die Chefs zigtausender Sherifs und Marshalls darauf hin, dass nach über 40 Jahren Wettbewerbsverzerrung durch gigantische Dauersubventionierung auch auf dem Sicherheitsmarkt der Einzug der freien Marktwirtschaft eingeläutet werden müsse.

Gastredner der Grünen ((Angelika Beer und Hans-Gerhard (Joscha) Schmierer)), der SPD (Otto Schilly und Rudolf Scharping) und der FDP (Westerwelle und Möllemann) wurden wegen ihrer zögerlichen Zugeständnisse ausgebuht und mussten ihre Reden abbrechen.

Bei der Rede des Fischerberaters Schmierer wurde das Podium mit hunderten von als Handgranaten bemalten Ostereiern beworfen. Schmierer sprach zum Thema: “Entstaatlichung der europäischen Sicherheitspolitik -ein Beitrag zur Ankunft in der Zivilgesellschaft” bis eine rohe ‘Eierhandgranate’ seine Rede beendete.

So viel Mühe sich auch Rühe von der CDU gab, zu Wort zu kommen, so wenig Glück hatte Angela Merkel bei ihrem Auftritt: als Verfechterin der moderaten Beibehaltung der Wehrpflicht konnte sie nach artigem Anfangsapplaus die Vorstellung des CDU-Präsidiumsvorschlages zur Neugestaltung von Wehrgerechtigkeit nicht zu Ende ausführen: in Zukunft sollte demnach der zivile Ersatzdienst von allen flächendeckend und mit neuer Schwerpunktsetzung im Sicherheitsgewerbe geleistet werden. Per Presseerklärung hat sich der Bundesverband der Security-Unternehmen positiv zu diesem Plan geäußert. Entschiedenen Widerstand hat dagegen die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ‘ver.di’ angekündigt unter den Stichworten “Lohndumping”, “Canceln der Sicherheitsstandards”, “Einladung für Kriminelle” usw.

Seit dem 21. 11. 00 wartet das Projekt “Überholte Satiren” im Internet auf (weitere) Leute die mitschreiben:

 21-Nov-2000, um 10:39:26

Hartmut Barth-Engelbart Barth-Engelbart@web.de: CoAutor/in für Projekt gesucht.

Nach Bahn, Post, Strom, Wasser?, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung folgt jetzt die Privatisierung der Polizei, des Grenzschutzes, der Bundeswehr, der Luftwaffe, der (Kriegs-?)Marine??

Es geht um die Beschreibung des täglichen Konkurrenzkampfes um die kostengünstigsten und effektivsten Friedens-Kampf-Einsätze. Es geht um die Umwandlung (?) der Bundesrepublik in einen Mischkonzern in Form einer AG, einer Holding etc.Stimmrecht haben die Anteilseigner, Streubesitz wird von Banken auchstimmrechtsmäßig verwaltet, um Sachverstand regieren zu lassen usw……,.

 wer Lust hat, kann sich ja mal melden..

 26-Nov-2000, um 10:11:17.

 Barth-Engelbart Barth-Engelbart@web.de: Re: CoAutor/in für Projekt gesucht.

Post AG/ Bahn AG/ Bundeswehr AG/ Überholte Satire

 Auf meine Mitteilung am Schwarzen Brett der www.autorenboerse.net haben sich bisher zwar keine AutorINNen gemeldet dafür aber der Bundesverteidigungsminister höchst persönlich. Er ließ mir durch die Bundespressekonferenz mitteilen, daß meine Vorstellungen zügig realisiert werden sollen. Zunächst mit der Privatisierung der Militär-Immobilien. Dann sei an die Privatisierung des Bundeswehr Fuhrparks gedacht (LKW, Mannschaftstransporter, Schützenpanzer, Leos I,II,III)…

Von hier aus stelle ich jetzt an Scharping und Fischer die Frage, ob, wie und wann die Luftwaffe endlich zur Friedenssicherung unserer Ölquellen in Aserbeidschan, Tschetschenien, Armenien und Kurdistan privatisiert und optimiert wird. Da müssen die Profis der freien Wirtschaft ran. Das ist kein Beamtenjob. Und man sieht ja, daß die fähigsten Beamten dieser Regierung von sich aus den Weg in die freie Wirtschaft suchen. Und es ist auch besser, wenn Entscheidungen in dem großen Sicherheitsunternehmen Bundeswehr AG schnell getroffen werden können, ohne staatliche Bevormundung, ohne bürokratische Fesseln, ohne Kontrolle und Mitbestimmung durch Amateure. Die Position der Bündnisgrünen zur Abschaffung der Wehrpflicht ist dabei eine gute   Richtungsentscheidung: die Bundeswehrreform wie Post und Bahn -. börsennotierbar, weltmarktdurchdringend, dynamisch, flexibel, risikofreudig, unternehmerisch -, wissenschaftlich- , handwerklich professionell..

Daß Scharping die Privatisierung der Bundeswehrhochschulen als nächstes ins Auge fasst, ist auf diesem Weg der nächste zwingende Schritt..

 Mit der von den GRÜNEN -besonders von der gestandenen antimilitaristischen exKB- Kämpferin Beer-  geforderten Abschaffung der Wehrpflicht und der Schaffung einer reinen Berufsarmee (und damit die wertkonservative Wiederhinwendung zum stehenden Heer preußischer Prägung und Tugend), mit der man endlich nicht nur in Kriege eintreten sondern sie auch gewinnen könne für Frieden und Menschenrechte, mit dieser GRÜN-LIBERALEN Marschrichtung wird auch der Weg aus der Finanzmisere der Streitkräfte frei:

Raketen, Kampf- und Transportflugzeuge, Mannschaftstransportwagen , LKWs. Panzer etc bieten eine segensreiche Fülle von Werbeflächen, die die Frohe Botschaft von Freiheit und Wohlstand in alle Teile der Welt -auch in die unterentwickeltsten ohne ausgebaute Mediennetze- schon in den ersten Sekunden der Befreiung aus den Klauen des Bösen transportieren würden: This Tank is sponsored by Volkswagen ( natürlich vor jedem Einsatz in der jeweiligen Muttersprache untertitelt; bei längerfristigem robustem UN-Mandat sollten die Werbespots vollständig auf die landessprachliche Version umgestellt werden, um Differenzen zwischen den Entsenderstaaten nicht zu provozieren, z.B. bei der Frage, ob nach der raschen Einführung der DEMARK als Landeswährung im Kosovo, der schnellen Umstellung auf EURO durch die massive deutschsprachige Werbung auf Militärfahrzeugen nicht vorschnell Fakten geschaffen werden, die die Einführung des Deutschen als Amtssprache präjudizieren.

 Als Vermittler in diesem schwierigen Gelände soll zunächst auf Vorschlag Westerwelles und Gerhards (ganz ohne Hintergedanken) die liberale Wunderwaffe Möllemann per Fallschirm über Pristina abgeworfen werden. Außenminister Fischer , der schon für das angedrohte Europaministerium seinen persönlichen Berater Joscha Schmierer im Köcher trägt, entsendet diesen europapolitischen Konvertierungsspezialisten und recykelten Katechismus-Kommunisten im Doppelpack mit Tom Koenigs, der bekanntlich als (damals noch Volkskriegslendenschurz- und Legendenträger) seinen Visionen folgend schon sehr frühzeitig in manche spätere ökonomisch-militärischen Zielgebiete investiert hatte.

Warum soll nicht ein ehemaliger Stachel in den Fettwülsten des US-Imperialismus in einen Stützpunkt im Vorgarten oder Hinterhof des konkurrierenden Kapitals umgewandelt werden können ?  Und entsprechend dem heroischen Widerstand Enver Hodschas gegen das sozialimperialistische Komplott zusammen mit dem titoistischen Sündenbabel werden in der deutschen Mediationsdelegation neben Schmierer und Koenigs noch einige Plätze freigehalten für ehemalige Mitglieder der ehemaligen Deutsch-Albanischen Freundschaftsgesellschaft. Diese eigneten sich ebenso landeskundlich und landessprachlich versiert und für bi- und multilaterale Verhandlungen als Dolmetscher genau so hervorragend  wie die Fachleute der Deutsch-Chinesischen Freundschaftsgesellschaft bei den Verhandlungen mit der VR China über VW-Werke, Transrapide ….    Auch der nibelungentreue KBW-SchmiererGefolgsmann, der SAP-Anwalt Thomas Heymann soll sich seiner sinophilen Würzeln besonnen haben: China ist weit, der Osten ist rot, MaoTzeTung ist schon lange tot.  Was sollen kommunistische Parteiprogramme, die von SAP sind besser.. und das muss auch der Chinese einsehen.. Na ja hat er dannja auch, aber doch etwas zu schnell, gell?

VW plant für den asiatischen Markt eine Neuauflage des 1944er Kübelwagens mit Boxermotor zur Aufstands- und Schädlingsbekämpfung. Eine Deutsch-Chinesische Historiker-Kommission soll die Werksgründung im Tsingtau vorbereiten. Der VAG-Vorstand und Aufsichtsrat sehen sich in geschichtlicher Verantwortung. Sie wollen jedoch ihre Initiative nicht als Wiedergutmachung für die Niederschlagung des Boxeraufstands durch Reichswehreinheiten unter Führung des Generals von Wrangel missverstanden wissen, denn der Boxeraufstand hätte sich gegen unschuldige Zivilisten gerichtet. Piech verweist in diesem Zusammenhang am Rande einer Pressekonferenz  auf die Standortentscheidungen bezüglich Namibias, des ehemaligen Deutsch-Südwestafrika. Von Namibia aus soll der afrikanische Markt erobert werden mit dem sogenannten “von Trotha-Volkswagen”, einem Allrad-Geländewagen, Kastenwagen, Kleintransporter, der sich binnen Minuten zum Kettenfahrzeug und Schützenpanzer umrüsten lässt. Den Trotha-Werken in Lüderitz wird ein historisches Institut angeschlossen, das zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung sich mit der Sicherung deutsch-afrikanischen Kulturgutes und der Dokumentation der gemeinsamen Geschichte befasst. Ohne die hilfreiche Intervention deutscher Wirtschafts- und Entwicklungshilfe-Organisationen würde es  -so Piech kurz vor seinem Ausscheiden als VW-General –  in Namibia heute noch so zugehen und aussehen wie bei den Hottentotten.. oder hießen die namals Hereros  oder wie in diesem Lied „…und im Krale der Ovambo singt verschmachtend seine Lieder: Kalitschka-Kauka-Tschulima…“ (HaBE eben gerade gemerkt, woher der Fix und Foxi-Erfinder seinen Künstler-Namen genommen hat!)

Das offene Projekt “Überholte Satiren” wartet auf CoAutorINNen

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es handelt sich hier um einen  HaBE-Text aus dem 2000er Kabarett-Programm “Überholte Satiren”

(und warum ich immer Otto Schily mit zwei L schreibe, hat mir nicht erst mein Psychotherapeut erklären müssen. Wie hieß der Richter Gnadenlos an Ole van Beusts Seite noch ?)

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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