Alexander Dorin, der serbische Julian Assange: “Vesti“ rettete mich aus der Hölle

Vesti“ rettete mich aus der Hölle
05.03.2021 Ðorđe Barović – Vesti
Übersetzung, G. Milanovic-Kovacevic


Alexander Dorin, serbischer Julian Assange, der unter einen Pseudonym mehrere Studien und das Buch „Srebrenica, wie es wirklich war“ veröffentlichte, mit denen er die offizielle Version der Ereignisse in Srebrenica im Jahr 1995 entmystifizierte, erlebte deswegen Tortur in der Schweiz, wurde verhaftet und zum Rauschgifthändler erklärt.
Er wartet bereits seit sechs Jahren darauf, dass die Schweizer Justiz gegen ihn Anklage wegen angeblicher Herstellung und des Verkaufs von Rauschgift erhebt, weswegen er 4 Monate in Untersuchungshaft verbrachte. Er wurde nach einer großen Aktion der „Vesti“ – „Eine Million Postkarten für Dorin“, der sich die serbische Diaspora aus über 45 Ländern angeschlossen hat, freigelassen.

Alexander Dorin, ein in der Schweiz lebender Serbe, zweifelt nicht daran, dass er 2015 aus dem Gefängnis entlassen worden ist aufgrund der Aktion der „Vesti“, in der die Diaspora aufgefordert wurde, Druck auf die schweizerische Justiz auszuüben, indem jeder einen Brief oder eine Postkarte hinschickt. Für die Freiheit war schließlich nicht die volle Million an Postkarten notwendig.


Briefe von allen Seiten

  • Die erste Postkarte, die ich bekam, war von meiner Freundin Suzan aus Basel, dann kamen sie zu hunderten aus allen Teilen Europas und der Welt an, von Bekannten und Unbekannten. Zum Schluss zählte ich zusammen, dass sie aus 45 Ländern der Welt kamen, und dass mir mehrere hundert Postkarten nicht einmal übergeben wurden, sondern bei der Gefängnisverwaltung geblieben waren, die wegen deren Menge zusätzliche Mitarbeiter beschäftigte, damit sie jede Postkarte kopierten und anschließend auch übersetzten – erzählt uns unser Gesprächspartner.

  • Zur Erinnerung: Dorin wurde am 17. Juni 2015 verhaftet. Die Anklage lautete auf Führung eines Drogenkartells in Basel, das durch den Verkauf von Marihuana über 1,7 Millionen Schweizer Franken eingenommen haben soll.
  • Nach vollen sechs Jahren, vor etwa einem Monat, bekam mein Anwalt vom Gericht endlich eine Arbeitsversion der Anklage, allerdings ist noch absolut unklar, ob die Anklage überhaupt erhoben wird und wann ein Gerichtsprozess beginnen könnte. Julian Assange, der vertrauliche Dokumente der US-amerikanischen Administration ans Tageslicht gebracht hat, versuchte man durch die Geschichte von einer Vergewaltigung zu diskreditieren, und für mich fiel ihnen ein, ich sei ein „Drogenboss“, obwohl ich im Leben niemals irgendeine Droge probiert habe, nicht trinke, nicht rauche und bereits seit 25 Jahren Vegetarier bin. Es scheint, als würde diese „Geschichte“ schlecht
    laufen, so sie alle diese Jahre versuchen, mich finanziell auszuschöpfen. Mein Konto mit 90.000 Franken, Rest aus dem Verkauf des Eigentums in Serbien, wurde blockiert und sie haben mir verboten, über mein Haus in Basel zu verfügen, dessen Wert auf circa 2 Millionen Euro geschätzt wird, und das meine Eltern im fernen Jahr 1994 gekauft haben – erzählt Dorin.

  • Deswegen ruft „Vesti“ eine neue Aktion ins Leben, in der Hoffnung, erneut mit Hilfe unserer Diaspora, ohne sich in den Ausgang des ganzen Prozesses einzumischen, in erster Linie, um ihm zu verhelfen, dass die schweizerischen Institutionen sein Eigentum freigeben.

  • Über die Zeit im Gefängnis zu sprechen, lehnte Dorin bislang ab, exklusiv für „Vesti“ führt er frappante Details über die Ereignisse innerhalb der Mauern an, wo Vergewaltiger, Mörder und Mitglieder zahlreicher Unterweltclans an einer Stelle zusammentrafen. Zum ersten Mal enthüllt er für die Öffentlichkeit Details der Hölle, durch die er während seines Aufenthalts im Gefängnis
    Waaghof in Basel ging.
  • Zwei Monate in Einzelhaft
  • Ich glaube es war am 17. Juni 2015, als Spezialeinheiten der Schweizer Polizei in mein Haus eindrangen, das aus einigen Wohnungen und einem Geschäftsraum im Erdgeschoss besteht, die ich vermiete. Sie richteten automatische Gewehre auf meinen Kopf und durchwühlten meine Wohnung, später erfuhr ich, dass meinen Mietern in der oberen Etage und im Dachgeschoss ähnliches
    widerfahren war. Stellen sie sich nur mal diesen „Fang“ vor. Sie haben ein „hohes Tier“ der Unterwelt festgenommen, in dessen Wohnung weder Drogen, noch Geld oder Waffen gefunden wurden. Vermutlich bin ich anhand dessen ein einmaliger Fall eines „Drogenbosses“ auf dem ganzen Planeten – beginnt Dorin die Erzählung mit einem spöttischen Lachen.
  • Er wurde sofort in das Untersuchungsgefängnis überführt, wo er zwei Monate in Einzelhaft verbrachte – isoliert von der Außenwelt.
  • Auf wenigen Quadratmetern hatte ich ein Bett, ein Waschbecken, eine Toiletten-Schüssel und ein verdunkeltes Fenster im Mauerwerk, durch das ich lediglich Schatten sehen konnte. Das war täglich für 23 Stunden mein Leben. Morgens um sieben aufzustehen war Pflicht, und das Fensterchen an der Metalltür öffnete sich nur, wenn mir Nahrung hineingeschoben wurde. Da ich kein Fleisch esse, war dies in der Regel eine dicke Suppe, die den Geschmack vom Kuhurin hatte, und ein Stück Brot.

  • In diesen zwei Monaten wurde er einige Male zu Verhören und Treffen mit seinem Anwalt geführt.

  • Wie in US-amerikanischen Filmen kommunizierte er mit seinem Anwalt telefonisch, getrennt durch Panzerglas.
  • Über meinen damaligen Anwalt erfuhr ich, dass auch bei meinen Mietern keinerlei Rauschgift gefunden wurde, und dass die Anklage auf einer Tüte Marihuana beruht, die in einem „aufgebrochenen Wandschrank“ im Erdgeschoss des Hauses gefunden wurde, von einem Musiker gemietet, um eine Wechselstube zu eröffnen. Und während des Eindringens in meine und die
    übrigen Wohnungen auch Zeugen anwesend waren, wozu die Polizei verpflichtet ist, wurden die Erkenntnisse über diese Drogen erlangt, indem man einen der Mieter hinbrachte, ihm die Tüte zeigte und sagte: „Sehen Sie, dass wir hier Drogen gefunden haben?“ Allerdings haben sie auch diesen Wandschrank „aufgebrochen“, obwohl er seit wir das Haus gekauft haben, niemals
    abgeschlossen war, da wir keinen Schlüssel dafür besaßen – führt Dorin nur einige Absurditäten an, die sein Leben um 180 Grad verdrehten.

  • Unser Gesprächspartner behauptet, dass er in diesen ersten Monaten wiederholt am Gesetz vorbei, ohne die Anwesenheit seines Anwalts, dem Untersuchungsrichter vorgeführt wurde.
  • Ich finde es weiterhin nicht lustig, aber wenn ich`s den Leuten erzähle, müssen sie lachen, denn mit jeder neuen Begegnung mit dem Untersuchungsrichter wurde ich für eine noch größere und größere Menge Drogen angeklagt. Zu Beginn waren es einige Kilogramm, mit jeder weiteren Anhörung wuchs diese Menge an, so dass man schließlich auf 230 kg Marihuana kam, obwohl in
    meiner Wohnung nicht ein einziges Gramm gefunden wurde, und im Bluttest eindeutig steht, dass in meinem Körper keinerlei unerlaubte Substanzen vorhanden sind, so auch kein Marihuana.

  • Ankunft unter die Mörder

  • Erst nach zwei Monaten wurde er in die „offene“ Abteilung des Untersuchungsgefängnisses überführt. – Das bedeutete, dass ich nicht mehr allein im Zimmer bin, sondern mit zwei, drei anderen und dass ich im Laufe des Tages das Recht habe, auf den Flur hinauszutreten. Und hier begann ich, „die
    Unterwelt“ kennen zu lernen – jenen Teil des Lebens, der mir bis dahin vollkommen fremd war:
    Vergewaltiger, Mörder, Gewalttäter, aber auch echte Drogendealer und -bosse.
    Im ersten Zimmer traf er auf zwei Schweizer, einer war heroinabhängig, der andere saß ein, weil er psychisch instabil war und seinen Nachbarn Probleme machte.
  • Der Drogenabhängige war die ganze Zeit ruhig, weil man ihm Therapie verabreichte, aber der andere machte in der Zelle Chaos. Er schmiss um sich herum und zerschmetterte alles in der Zelle, was er in die Hände bekam, schrie nachts, und nicht einmal sind die Wachen hereingekommen, um ihn zu besänftigen. Und so begriff ich, dass dies ein Versuch war, mich zu „brechen“, beziehungsweise mich zu verängstigen.

  • Die Bestätigung bekam er, als er nach einer Woche in eine andere Zelle verlegt wurde, die er mit einem Vergewaltiger, gebürtig aus der Türkei, und einem Afrikaner, der wegen Mordes an einer Prostituierten angeklagt wurde, teilte.
  • Ja, hier war es mir nicht egal, wenn man das Licht ausschaltet. Diese Menschen hatten offensichtliche psychische Probleme und glauben Sie mir, es war mir nicht egal…

  • „Mehr Glück“ hatte er bei der nächsten Rotation. Ein echter Drogendealer wurde zu seinem Mitbewohner.
  • Die Sprache ist von einem Albaner, Agim vom Kosovo, der augenscheinlich einer der stärkeren Spieler war, da er wegen 50 kg Heroin angeklagt wurde. Er hat nicht viel gesprochen, verhielt sich mir gegenüber aber korrekt. Im Gefängnis spricht sich schnell um, wer wofür angeklagt wurde, so nehme ich an, dass ich ihm nicht interessant war, weil für diese „erste Liga der Dealer“ der Handel mit Marihuana eine „niedrige Liga“ darstellt. Insbesondere, weil zu der Zeit allein in Basel etwa hundert legale Cafés existierten, in denen man Cannabis offiziell kaufen und konsumieren konnte.

  • Alexander Dorin sagt, dass er im Gefängnis alles und jenes gesehen habe. Als ob er in einem USamerikanischen Film im Krieg verfeindeter Clans gewesen wäre
  • Auf meiner Etage gab es zwei Gruppen von Menschen, die sich nicht vermischten und man sah, dass sie in irgend einem Konflikt von früher zueinander stehen. So genügte nur ein Funke aus, um Probleme entstehen zu lassen. Manches Mal waren es Beleidigungen und Schubsereien, wiederholt
    habe ich aber massive Schlägereien unter den Gefangenen erlebt. Die Wachen platzten erst am Ende rein, brachten die Verantwortlichen weg und zur Strafe verboten sie den Übrigen das Verlassen der Zelle.

  • Unser Gesprächspartner beteuert, dass er es dank „Vesti“, und dann auch dank der Diaspora aus der ganzen Welt, geschafft hat, diese vier Monate Hölle zu überleben, aber auch dass er schließlich aus der Untersuchungshaft entlassen wurde.
  • Nach zwei, zweieinhalb Monaten vollständiger Isolation vom Rest der Welt, in dem Moment als ich buchstäblich vor dem psychischen Zusammenbruch stand, brachte mir der Wächter eines Tages eine Ausgabe der „Vesti“. Das war meine erste Begegnung mit der Außenwelt, und auf der Titelseite mein Foto. Er war darüber schockiert, so dass er mich fragte, worum es darin gehe, und ich
    antwortete ihm eiskalt, darin stehe, sein Chef sei ein Faschist. Natürlich wusste er genau, was darin stand, da alles, was ins Gefängnis hineingeht, überprüft wird, und wenn es sich um Papier handelt, wird kopiert und übersetzt.
  • Verlogene Anklage, dann Spalier und Applaus

  • Von dem Augenblick an, als er begann, die „Vesti“ regelmäßig zu erhalten, wurde schnell der wahre Grund seiner Festnahme bekannt. Es stellte sich heraus, dass „Vesti“ auch ohne es zu wissen – indirekt sein Leben gerettet hat.
  • Genau zu dieser Zeit entschied sich einer meiner ehemaligen „Mitbewohner“, um eine mildere Strafe zu erzielen, mich zu belasten, indem er erklärte, dass auch er ein Teil meines „Drogenkartells“ war. Allerdings erfuhren auch die übrigen Angeklagten davon und setzten einen Brief an meinen Anwalt auf, in dem sie ausführten, dass es sehr hässlich sei zu versuchen, einen Menschen, der offensichtlich keinerlei Verbindung zur Kriminalität hat, eine Straftat „zurecht zu packen“. Sie erklärten detailliert alles, so hatte mein Anwalt Zeit zu reagieren und dieses Spiel zu unterbinden. Schließlich hat auch dieser unglückliche Mensch in schriftlicher Form zugegeben, dass er mich fälschlich beschuldigt hat und dies hat er auch nach der Entlassung aus dem Gefängnis
    wiederholt– erzählt Dorin.

  • Die Tatsache, dass sie unter sich auch einen politischen Gefangenen haben, beeindruckte die übrigen Insassen derart, dass sie ihn alle schützten. Am Ende, als er nach vier Monaten aus der Untersuchungshaft entlassen wurde, erlebte er ein Spektakel, das man sonst nur in Filmen zu sehen bekommt.
  • Als ich meine Sachen eingesammelt und die Zelle verlassen habe, standen auf dem Flur alle, etwa 30 Mitgefangenen von diesem Stockwerk, Spalier und verabschiedeten mich mit Applaus. Am Ende kamen die meisten zu mir, um mich zu umarmen und mir mit auf den Weg zu geben, dass ich in meinem mutigen Kampf für die Wahrheit durchhalten soll – sagt der serbische Julian Assange.

  • Die neue Aktion von „Vesti“
    „Gebt Dorin zurück, was ihm weggenommen wurde!“

  • Nach Dorins Festnahme haben die Leser der „Vesti“ dem Aufruf unserer Redaktion und des Verlagshauses Ahrimann. das sein Buch veröffentlichte, gefolgt und sendeten eine sehr große Zahl an Briefen und Postkarten an die Adressen der zuständigen Behörden in der Schweiz mit der Forderung nach seiner Freilassung. Die Aktion „Eine Million Postkarten für Dorin“ hat damals
    geholfen, und nun ist es Gelegenheit, diesem Menschen erneut Unterstützung zu geben in Angesicht des Prozesses, der ihn erwartet. Schreiben Sie und verlangen Sie, dass man ihm als erstes den sämtlichen ungerecht und widerrechtlich weggenommenen Eigentum zurückgibt. Schicken sie die
    Forderung; „Vratite Dorinu oteto“/„Gebt Dorin zurück, was ihm weggenommen wurde!“ in der Sprache ihrer Wahl an die E-Mail-Adresse des Baseler Gerichts: stg.kanzlei@bs.ch oder an die Adresse: Strafgericht Basel-Stadt, Schützenmattstraße 20, 4009 Basel.

  • Untergeschobenes

  • Dorin hat keinen Zweifel daran, dass alles fabriziert wurde wegen seiner Nachforschungen um die Geschehnisse in Srebrenica 1995 und alle anderen Verbrechen während der Kriege der 90er, für die die Serben beschuldigt werden.
  • In meinem Fall wurde alles seitens der Vorsitzenden der Islamischen Gemeinde, Mirsada Alibasic, die mit dem Chef der Kriminalpolizei in Basel verheiratet ist, fabriziert. Er bekleidete im Moment meiner Verhaftung dieses wichtige Amt und sofort gab er eine Erklärung an die Medien ab, dass man den Mann verhaftet habe, der den Genozid leugne. Welchen Zusammenhang hat dies mit
    Drogen? Offensichtlich rechtfertigt das Ziel die Mittel.
  • Zerstörte Festplatten

  • Während der Durchsuchung der Wohnung beschlagnahmte die Polizei Festplatten und mehrere Dutzend CDs.
  • Erfahrene Drogenbosse würden da festhalten, welche Mengen an Waren sie gekauft haben, wieviel verkauft, und hier befanden sich Dokumente aus den Kriegen aus dem ehemaligen Jugoslawien, und die meisten vom Haager Tribunal im Zusammenhang mit Srebrenica. Der größere Teil dessen
    wurde mir zurückgegeben, aber alle Festplatten sind beschädigt und unbrauchbar, und es ist die Rede von Zehntausenden Seiten, die nicht nur über die Geschehnisse in Srebrenica sprechen, sondern auch eine Kette anderer Anschuldigungen gegen die Serben beinhalten – sagt Dorin.

  • Unsereins ist überall

  • Lachend erzählt Dorin, dass er im Gefängnis natürlich auch Menschen aus unserer Region kennen gelernt habe.
  • Wir sind überall stark – lacht er und ergänzt: Edin, Bosniake aus dem Sandzak sagte mir, er sei im Gefängnis wegen schwerer Körperverletzung, und dass er in der Schweiz gelandet sei, weil er in seiner Geburtsstadt von Kriminellen um Schutzgeld erpresst wurde. Ein anderer, Milos, aus der Nähe von Belgrad, wurde verhaftet wegen einer Reihe schwerer Raubüberfälle in Serbien, so wartete er auf seine Auslieferung. Ich weiß nicht, ob es auch früher üblich war, dass die Jugos zusammenhalten, sogar auch in Gefängnissen. Wir hatten korrekte Verhältnisse, mich interessierte nicht, weshalb sie da sind und sie schätzen, dass ich mich nicht in die Gefängnisgeschichten einmischte.

  • Den Gefangenen geholfen

  • Als er nach zwei Monaten die Gelegenheit bekam, in der Gefängnismensa Grundprodukte und Hygieneartikel einzukaufen, begriff Dorin, dass viele der Insassen niemanden hatten, der ihnen Geld schickte und so fing er an, ihnen zu helfen.
  • Während dieser vier Monate habe ich immer die Sachen angehabt, die ich anhatte als ich verhaftet wurde. Sie haben nicht mal erlaubt, dass man mir Unterwäsche bringt, so habe ich mir eine Unterhose geliehen und sie dann nachts mit Seife gewaschen. In der Kantine kaufte ich hauptsächlich Hygieneartikel und irgendwelche Süßigkeiten. Ich nahm so viel mit, dass es für alle ausreichte, für unsere Zelle, aber auch für die Nachbarzellen. Die Mithäftlinge mochten mich deswegen.

  • Erstveröffentlichung: https://www.vesti-online.com/413497-2/ 06./07.03.2021
    Originaltitel: „Vesti“ me izbavile iz pakla

  • Free-slobo bedankt sich bei der Nidda-Verlag GmbH und der Übersetzerin G. Milanovic-Kovacevic
    für die Erlaubnis zur Übernahme des Interviews.

UNTERSTÜTZUNG, bitte noch Mal!

Rema wurden vor der moneygram Auszahlstelle in Kampala die 250,-€ und ihre Tasche mit dem Mobilephone gestohlen. Das Geld war für die Beschaffung der Arbeitspapiere bestimmt, die Rema für eine Bewerbung braucht. Der Lockdown macht arm, teilweise kriminell und staatliche Angestellte und Beamte wegen ihrer geringen Gehälter bestechlich und korrupt.

Meine nach Uganda abgeschobene Ex-Grundschülerin Rema hat wegen des Lockdowns kein Einkommen mehr, sie darf nicht mehr als Fruchtsaft-Straßenverkäuferin arbeiten (andere Jobs gibt es nicht mehr), kein Geld für Miete, Lebensmittel, Kleidung, Malaria- und Typhus-Medikamente, Lernmittel und Bezahlung der Lehrerin. (Lockdown mindestens bis zur Vereidigung der Regierung “Anfang” Mai und wahrscheinlich wegen des Zusammenbruchs der ugandischen Volkswirtschaft , besonders des Handwerks und der Kleinlandwirtschaft noch bis 2022 und das mit Militäreinsatz)

Für Rema und ihren 4jährigen Sohn Nasser sammle ich Geld und schicke es monatlich nach Kampala..

Essen oder Dach, Schule oder Arznei: Ugandas Lockdown wird im Mai erst enden. Rema & Nasser brauchen eure Spenden

Das Ende des Lockdowns hat die noch nicht vereidigte Regierung in Kampala für Anfang Mai zu ihrer Vereidigung versprochen. Doch Regierungsversprechen gelten in Uganda nicht viel mehr als in Deutschland. Manchmal sind es im Nachhinein nur Versprecher gewesen. Manchmal waren es aber auch maskierte Verbrecher im Masken- und Impfstoffgeschäft. .

Ein Bild der beiden aus bessseren zeiten

Militärsteifen machen den Lock- nicht selten zum Shotdown. Die ugandische, die afrikanische Wirtschaft wird ruiniert- viel schlimmer als die in Europa. Auch bzw. als allererstes fallen die billigsten Billigjobs weg, Rema darf nicht Mal mehr versuchen, den Lebensunterhalt für sich und ihr Kind  als Straßenverkäuferin für Fruchtsaft zu verdienen. Hunderttausenden in Ostafrika drohen noch mehr Mangelkrankheiten, Unterernährung, Hungertod wie den 120 Millionen von UNICEF & OXFAM in Indien Prognostizierten wegen der Lockdowns.

Hier in Europa wird ein riesiges Geschrei veranstaltet wegen einer nicht außergewöhnlich erhöhten Übersterblichkeit bei den über 75-jährigen. Gleichzeitig sterben die Menschen des Trikont durch die Lockdowns um ein Vielfaches schneller als die Fliegen an Malaria, Typhus, im Vergleich zu den Vor-Corona-Zeiten. Hatte nicht schon der Club of Rome eine Überbevölkerung der Erde erkannt? Da kann man doch vermuten, die Lockdowner sind die Guten!

So bekämpft man Armut!

Spenden für Rema und Nasser können das gemachte Elend nicht beenden.  

Aber Remas und Nassers schlaflose Nächte für eine Weile. Und meine nebenbei auch.

Ich weiß, ich kann nicht alle meine Ex-Grundschul-Kinder retten, aber wenn es auch nur dieses eine ist und ihr Kind, dann ist es tausende solcher Bettel-Mails wert

Dafür nehme ich jeden Kleinbetrag an Spenden entgegen: entweder über den PayPal-Spendenknopf hier rechts oben oder auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig   IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86

unter dem etwas langen KENNWORT: “Nassers Schulgang”, “Nasser” oder “Schulgang” geht auch.

Wer mehr zu Rema und ihren kleinen Nasser wissen will, kann dort nachlesen: Rema, die Ex-Schülerin der Hanauer Gebeschus-& Hessen-Homburg-Schule und ihr kleiner Sohn Nasser brauchen Hilfe in Uganda. – barth-engelbart.de (barth-engelbart.de)

 Unterstützung.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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