OPEL sieht man wie die Spitze des Eisbergs: Solidarität mit den KollegINNen bei ABB in Alzenau

Liebe KollegINNen bei ABB in Alzenau,
dieser beitrag wird etwas länger und geht auch nicht nur an euch. Richard Pfaff hat mich bei einer Info-veranstaltung über die”Netzwerke der Neuen Rechten”-Rattenfänger über euren Kampf informiert und es gab mit 30 Leuten gleich eine sehr praktische Diskussion: wie kann man Euch (und damit uns selbst) unterstützen?

Ich möchte meine KollegINNen vom Verband deutsch(sprachig)er SchriftstellerINNEN im VS-ver.di aufrufen, nach Alzenau zu kommen und Solidarität praktisch werden zu lassen.

Liebe KollegINNen im vs-ver.di,

wie schon beim Streik der VAC-KollegINNen in Hanau und dem Warnstreik bei der outgesoursten Siemenstochter Triton-Dematic möchte ich Euch aufrufen, den Kampf der KollegINNen bei ABB-in Alzenau nach Kräften zu unterstützen. Der Andrang der SchriftstellerINNEN Hessens an den Streikposten, bei den Nachtwachen, in den IGM-Streikpostenzelten, bei den Kundgebungen und Demonstrationen hielt sich bisher in Grenzen. Es dürfen ruhig mehr werden. Wir müssen den KollegINNen zeigen, dass sie nicht alleine sind und dass wir mit unseren künstlerisch-literarischen Mitteln versuchen, die Unterstützungsfront für ihren Kampf um die Arbeitsplätze zu verstärken. Dass wir uns auch Gedanken darüber machen, wie wir gemeinsam durch den gesamtgewerkschaftlichen Kampf für Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich der gestiegenen Arbeitshetze und der entsprechend gestiegenen Produktivität und den ebenfall gestiegenen Profiten die richtige Antwort geben: die Arbeit  muss auf alle schultern verteilt werden, wir brauchen Zeit zum Leben und Arbeiten … und wenn wir uns diese Gedanken noch nicht gemacht haben sollten, dann wird es Zeit !!!

Liebe KollegINNen, egal, ob ihr jetzt Bücher schreibt über die Arbeitswelt oder welche, die in ihr handeln oder nicht… wer soll eure Bücher denn kaufen und lesen, wenn zigtausende ihren Arbeitsplatz, ihr Einkommen verlieren. Die Belegschaften jetzt zu unterstützen ist kein heldenhafter Idealismus. Ihr tätet es im eigenen Interesse!!!
Also tut es. Denn auch hier stimmt der Satz von Bert Brecht: Erst kommt das Fressen und dann die Moral!!!
Halleluhja.

solidarische Grüße euer Hartmut Barth-Engelbart

und jetzt an den Betreibsrat der ABB-Alzenau,

liebe KollegINNen, ich hänge hier noch ein paar Beispieltexte an, die ihr nicht unbedingt jetzt lesen müsst. Ihr habt Dringenderes zu tun.
Wennn ihr mich mit meinen Texten, meinem öffentlichehn Schreiben (z.B. in Alzenau auf öffentlichen Plätzen und Straßen z.B. vorm Werkstor .. brauchen könnt, wenn ich den KollegINNen ein thematisch passende Mischung aus Lesun g und Kabarett machen soll, z.B. bei Versammlungen oder eine Extra Vorstellung in einem Lokal in Alzenau, dann bin ich gerne dazu bereit. Fragt die KollegINNen bei der VAC, bei DEMATIC, bei den KITAS, bei der DUNLOP, bei der ExWIBAU usw.. was auf euch zukommt, worauf ihr euch einlasst und sagt mir Bescheid. Ich komme gern nach Alzenau.

So. Und wenn jetzt jemand noch den Nerv und die Zeit hat, sich durch die folgenden Manuskripte zu kämpfen, dann bitte:  Es sind alles noch Rohlinge, die weiter gefeilt, geschliffen werden müssen und da hoffe ich auf die Mithilfe der MetallerINNEN!!!!! .
Wenn euch meine Texte, Gedichte und Lieder gefallen, ist das mehr wert als jeder Literaturpreis. Und ihr seid die wirklich kompetenten LiteraturkritikerINNEN. Karaseck und Löffler, inclusive Heidenreich sind mir gleich. Nein, sie gleichen mir nicht. Auf Euch kommts an.

Liebe Metall- und andere KollegINNen, schreibt mir bitte, wo ich bei den folgenden Texten, Liedern, Gedichten daneben liege, daneben schreibe. Schickt mir eure Kritiken.

Ich will mich bessern!

Wes Brot – des Lied ? Schon vergessen wer die Brötchen backt ?

Ein paar Zeilen an den
Verband deutscher Schriftsteller (VS/ver.di)
und seine Mitglieder

Wenn jetzt
Manch eine(r)
Von euch meint
Es sei doch keine Kunst
Euch öffentlich die Meinung
Ins Ohr und ins Gesicht zu sagen
So mag das schon
So sein.

Wes Brot ich ess
Des Lied ich sing
Ach liebe Leute
Vom VS
Die Binsen- und die Volksweisheit
In Sprichwort und in Bauernregel
Das ist ein eigen Ding
Die Weisheit lügt
Die Wahrheit liegt
Dahinter und daneben

Wes Brot ich ess
Des Lied ich sing
Das soll uns grad mal eben
Benebeln und belügen
Denn auch in diesem
Fortschrittsladen
Muss Mann und Frau
Dem Markt und seiner Macht
Dem Wolfsgesetz des Kapitals
Genügen
Dem singen wir ein Lied
Zwo, drei
Und wissen doch genau
Wer tags und nachts in Contischicht
Den Schweiß in seinem
Angesicht
Das Brot backt
Das wir essen

Und Leute, wenn ihr ehrlich seid
Ihr habt es längst vergessen
Wer baute erst die Bäckerei
Wer backt uns unser täglich Brot
Und für wen schreibt ihr
meist ganz ohne Not
Für wessen
Interessen

Vom Tanz der Seismographen auf dem Opel-Vulkan zur Rettung des Standorts Deutschland
Hat’s Obama bereits vor dem Staatsbesuch gewusst  und seine Chanclerette Merkelette auch und hat das
Fränzchen beim letzten Tänzchen mit der Angie nix gehört?

Den folgenden AgitProvoText hatte ich Anfang-Mitte Mai geschrieben, da schüttete Die Quelle noch heftig private Gewinnentnahmen auf Gehalts- und BoniKonten des Managements

(ein in Arbeit befindlicher neuer “Rohling” folgt:) ((ach Franz, du kanns mir hoffentlich verzeihen, wenn ich dich mis- verstanden hab, nur schien es manchmal: nicht erst der Sherif von GM bringt die Belegschaft zum Verzicht von unverzichtbar-klaren Forderungen ab. GM benutzt die Krise nur als Mittel zur Erpressung , bringt den Betriebsrat aus der Fassung, die IGM, die jubelt schon zusammen mit Gesamt-Metall: “GM sei dank, nicht alle Werke schliessen, die Subventionen werden weiterfliessen, “dann schließt doch bitte lieber bei Vauxhall und Saab !, dann stehn nur etwa 7000 zur Entlassung, dann brechen wir die Kampfmaßnahmen ab!” ?? . Dann steigern wir in Kurzarbeit die OpelProduktivität und zeigen so GM mal schnell, dass es mit Arbeitsplatzabbau bei den Profiten aufwärts geht. So gehn wir angeschlagen in die nächste Runden, wer übrig bleibt schafft 50 Stunden und macht für Drei die Arbeit ganz allein. Dann stellen sie in Bochum ein: nicht etwa Langzeitarbeitslose! Nein! Die Produktion! So läuft die Chose!!!

und alles starrte auf die tapferen Opelretter.

und vornedran der Franz,
der Seismograph,
der den Vulkan beruhigt
wie seinerzeit der Koschnik
den in Bremen.
Und Franz
der kanns,
beim Geben und beim Nehmen
der darf auch Tag und Nacht
mit Herrn und Damen an der Macht,
in ARD und ZDF
unter vier Augen reden,
so ganz privat den Standort retten
mit Merkel, Rüttgers, Guttenberg
mit Roland Koch
und wem sonst noch
etwa Kurt Beck ?
unser dicker Kleiner
Nö,der bleibt weg
den will doch keiner
die SPD bleibt außen vor
nicht mal vorm Tor
von weitem nur
sieht man die LINKEn
im Fernsehn mit drei Fahnen winken

So hat der Franz uns demonstriert
wie es sich lohnt
zivilisiert
sozialverpartnert an dem gleichen
Strick am Ende grade noch
sich und den eignen Hals
der Schlinge zu ent-
ziehen,

Verhandlungen zu führen,
die bestenfalls
die deutschen Werke …

wenn man das Manegement verschont

statt wie in Frankreich neulich erst
die obersten Etagen zu besetzen,
als Geiseln nehmen und entführn ?
Empörung und Entsetzen !!
Gewalt ! Gewalt!
Auch Manager sind Menschen nur
wie Du und ich
die haben Frau und Kinder !!

Ob die Methode funktioniert ?
wenn man den Forster Mal entführt
das ist dem Kapital egal
das läßt die Herren von GM
nach außen völlig ungerührt
das kann sie nicht erweichen
der Forster stirbt den Heldentod
GM geht über Leichen

Für über 20 Tausend wirds
nicht nur ein kalter Winter

Karstadt Kaiserslautern besetzt ! Wann folgt OPEL ?
Ein eigentlich für die OPEL-Belegschaft geschriebenes Gedicht musste eiligst umgewidmet werden
HaBE hatte keine Zeit, ein neues zu schreiben: denkt euch statt OPEL Karstadt, Hertie, Quelle oder eure Firma ins Gedicht
—– Original Message —–
From: “HaBEbuechnerei”
To:
Sent: Friday, May 22, 2009 4:23 PM
Subject: Re:

Dieser Betrieb ist besetzt!

Den Pfaff
ham euch
die Pfaffen
nicht geretttet

auch mit
den Schuhen
ist es so gut
wie Pirmasense

und Opel
werden MünteMerkel
für die Wahlen
zerreden und nicht retten

Wetten?

Es rettet euch kein höhres Wesen
Die reden und kassiern Diäten, Spesen
Nur eines hilft euch jetzt:
wenn ihr den Betrieb besetzt
er gehört euch
ihr habt ihn tausendmal erschaffen
tagtäglich haben sie ihn euch weggenommen
und wenn sie jetzt “zur Rettung” kommen
dann retten sie zuerst einmal
ihr sogenanntes “Eigenkapital”
und was sie immer sonst noch so privat entnahmen
aus dem, was ihr geschaffen habt.

Ihr werdet Tag für Tag enteignet
Sie schöpfen die Gewinne ab
und tun jetzt so
als gingen SIE am Bettelstab

Ihr habt den Überschuss
der jetzt auf Halde liegt
doch nicht geplant
sie haben euch
in Contischicht
und in Akkord gezwungen
die Arbeitszeit verlängert statt gekürzt
sie haben euch das Urlaubsgeld,
das Weihnachtsgeld gestrichen
und auf Lohnverzicht  gedrungen
und euch dabei mit Engelszungen
das hohe Lied der Partnerschaft
gesungen

Dem Kapital und seinen gut bezahlten Marionetten
seid ihr egal
ihr wissts
dass dieser Herr euch doppelt straft:
ihr sollt Herrn Kapital die Krise zahlen
in die er euch seit Jahren hetzt
und seine Leute wieder wählen
bei den nächsten Wahlen
Und die Regierung schwätzt
ihr sollt dran glauben
ihr haltet Ruhe bis ins Grab
kann sie noch eure Stimmen zählen
Wacht auf ! Verdammt!
hört nicht auf sie!
vertraut nur noch euch selbst und eures Gleichen
dieser Regierung nicht, denn das ist die der Reichen
dem Papst nicht und nicht denen die so tun

na was denn nun?

Es rettet euch kein höhres Wesen
Die reden und kassieren
Diäten, Bonni, Spesen

das kennen wir schon! Leider!
und weiter?

Nur eines hilft euch jetzt:
wenn ihr den Betrieb besetzt
Das wäre schon ein erster Schritt.
Kommt ihr jetzt mit ?

Das hatte ich für die OPELANER geschrieben
vieles davon reimt sich auch auf KARSTADT, HERTIE,  KAUFHOF, QUELLE
Gruß
an die Belegschaft.
HaBE
> —– Original Message —–
> From: “AndersLautern”
> To: ; HaBEbuechnerei” >>
>
> Sent: Friday, May 22, 2009 2:58 PM
> Subject: Dieser Betrieb ist besetzt!
>
>
> Karstadt – Kampf gegen Arbeitsplatzverlust
>
> *Dieser Betrieb ist besetzt!*
>
> Am Freitag, 22. Mai besetzt die Belegschaft von Karstadt Kaiserslautern
> ab 19.00 Uhr ihren Betrieb. Die Beschäftigten demonstrieren damit für
> den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.
>
> Karstadt ist zurzeit in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten. Eine
> Kreditlinie von 650 Millionen Euro muss refinanziert werden, sonst droht
> die Insolvenz. Karstadt-Eigner Arcandor versucht eine taatliche
>> Bürgschaft zur erhalten. Dagegen hat die Metro-Grupe mit dem>>
>> Konkurrenten Kaufhof Einspruch erhoben und stattdessen die Bildung einer
>> gemeinsamen Gesellschaft ins Gespräch gebracht.
>>>> Betriebsratsvorsitzender Herrmann Heinrich: „Wir stehen grade im Regen
, das wäre dann die Traufe“. Die Beschäftigten und verdi halten>> den
Vorschlag für unseriös. Eine gemeinsame Gesellschaft würde tausende
>> von Arbeitsplätzen kosten.
>>
>> Aktuelles Problem ist die Ausgliederung von Kaiserslautern in eine
>> gesonderte Organisationseinheit von Arcandor genannt ATRYS. Die Maßnahme
>> wurde ohne Rücksprache mit den Betriebsräten getroffen und stößt auf
>> große Skepsis bei den Beschäftigten. Betriebsrat Heinrich: „Sowas
>> bedeutet immer die Gefahr, dass man uns loswerden will.“
>>
>> –
>> ….  viele Grüße aus der Provinz – von der Anderslautern-crew
>>
>> *********************************************************************************************************
>>
>> ANDERSLAUTERN  –  emanzipatorische “web-zeitung” aus der Provinz
>>
>>
>> jeden Monat aktuelle news aus den Bereichen “Politik”, “Kultur” und
>> “Leben”:
>> * http://neues-auf.anderslautern.de/
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>> AndersLautern-Archiv:
>> * http://www.anderslautern.de/

AKTUELLES
« Einleitende Worte zur GAZA-Lesung von Henning Mankell (HU-Metzgerstr. 13.10. 19Uhr)
Einladung zur Lesung “Mensch bleiben” von Vittorio Arrigoni, Augenzeuge des Gaza-Krieges am 13.10. 19Uhr Metzgerstraße Hanau »
Beitrag zur Literaturforums-MKK-Anthologie 2009 “Menschenwürde”

Noch nicht ausgefeilte Versuche sog. Rohlinge

Über die
Menschen-
Würde

Die Menschen
würde
man
den Menschen all das lassen,
was sie an Guten Schönen Wahren Waren
geschaffen haben und noch weiter schaffen
und ihnen ihre Muse lassen
statt sie die Reichen
über Leichen
um-gehend
verprassen
zu lassen
das wäre
Menschen
würde
man
nicht mehr
tagtäglich
mit 6 Nullen
verhungert und zur Tagesschau gestellt
unübersehbar übersehen
und ihr KrankKrepieren
überhören müssen
Menschen
würde
los
Menschen
würden
mühe
los
das Paradies
hier noch im Dies-
nicht erst im Jenseits schaffen
Das wäre
MenschenwürdeDie Menschenwürde ist unantastbar
steht in der Charta der UN
gemeint ist wohl die
UN-Würde
denn die
haben
die
meisten Regierungen bisher nicht angetastet

Die Menschen-Würde ist unantastbar
so stehts breit in der Verfassung
schwerbeschädigt seit Geburt
& mit über sechzig Jahren
nicht mehr ganz das
was Grundrechte
sein sollten
und doch
niemals
waren

Die Menschenwürde ist in
schlechter Verfassung
ist so regierungs-
amtlich hoch
gehenkt
dass
Millionen
sie nicht fassen
und begreifen können
auch wenn man sie dem Volk
tagtäglich wie zuvor den Krieg erklärt

AKTUELLES
« Albtraumatische Bilder einer Ausstellung : Wie Alt68er die 48er erneut niederschlugen
Der OPEL-WIBAU-VAC-Tor: Rettung durch qualifizierte Mitbestimmung und Kapitalmarktkontrolle »
Das Lied der WIBAUerinnen

Das Lied der WIBAUERinnen
Main-Kinzig-Kreis – Gründau
Geschrieben von: Hartmut Barth-Engelbart

Im Refrain heißt die letzte Zeile: “nach vorne heißt manchmal zurück!”, weil die WIBAU früher schon im Bereich Be- und Entlüftung, Filtertechnik produziert hat. Und daran sollte die Konversion anknüpfen….

WIBAUen wir unser leben?

Refrain:
Wie bauen wir unser Leben?
Wie bauen wir unser Glück?
Wie bauen wir unsere Zukunft?
Nach vorne heißt manchmal zurück!

Fürst, Galen, Esch, Spika, die haben
Uns was wir geschaffen versaut
Das Werk und so unsere Arbeit
den Lohn und die Rente geklaut

Und was und wie wir da schafften
Das haben nicht wir bestimmt
Das taten die, die nur rafften
Die Bilanzen ham wir nicht getrimmt

Refrain

Wir bauten für die die Halden
Maschinen für Teer und Beton
Jetzt tun die die Hände falten
Und nehmen uns Arbeit und Lohn

Die flöteten flott beim Kasieren
„Von Krise nicht eine Spur“
Wir durften beim Schwitzen frieren
Die WIBAU hat Hochkonjunktur

Refrain

Fürst, Spika, der Esch und von Galen
Die stehen in unserer Schuld
Doch sie werden uns nichts bezahlen
Die hoffen auf unsre Geduld

Wenn sich jetzt die Politiker streiten
Wer uns denn nun mehr unterstützt
Solln wir ihren Wahlkampf einleiten
Und nichts, was uns wirklich nützt

Refrain

Ihr Gerede von Aufschwung und Wende
Dem Ham wir zu lange vertraut
Doch unsre Geduld geht zu Ende
Wir haben das Spiel jetzt durchschaut

Die Banken sind Herr der Lage
Von zwölfhundert Familien und mehr
Für uns reicht das Geld nur noch Tage
Und die schwimmen drin wie im Meer

Refrain

Wir selbst haben’s ihnen geschaffen
Ihre Macht und ihr großes Geld
Und jetzt, wo wir’s selber brauchen
Da sagen die Banken: „Es fehlt!“

Es fehlt für neue Kredite
Es fehlt für den letzten Lohn
Die Herren kassierten Profite
Uns bleibt nicht Mal Schrott, nur ihr Hohn

Refrain

Sozial-Partnerschaft ham sie gepredigt
Und hinter uns abgeräumt
Jetzt ist der Schäfer erledigt
Die Schafe ham ausgeträumt

Jetzt kippen sie Öl auf die Wogen
Und reichen zum Beileid die Hand
Und haben schon hinter dem Rücken
Den Pfeil in den Bogen gespannt

Refrain

Wir stehen zum Abschuss Schlange
Und werden nur örtlich betäubt
Ihre Geldspritzen reichen so lange
Bis keiner von uns sich mehr sträubt

Die Blüm’schen Beteiligungsmärchen
Die hat uns der Spika gelehrt
Jetzt ham wir Belegschaftsaktien
Die sind auf dem Klo noch was wert

Wie bauen wir unser leben
Wie bauen wir unser Glück
Wie bauen wir unsere Zukunft
Nach vorne heißt’s und nicht zurück?

Was heißt hier nach vorne, nach hinten,
wenn IHR Fortschritt uns ruiniert
müssen wir etwas neues finden
das uns aus der Sackgasse führt
das uns aus der Deadendstreet führt

So bauen wir unser Leben
So bauen wir unser Glück
So bauen wir unsere Zukunft
Und manchmal heißt vorwärts zurück
Nach vorne heißt manchmal zurück

(geschrieben Mitte/Ende Dezember 1983 vorgetragen und zusammen mit KollegINNen verbessert bei vielen Veranstaltungen im Saalbau Fass, bei den Streikposten, die den Abtransport des Maschinen verhindern wollten, im Streiklokal “Alte Wache”, in Gasthaus “Zum Bogen”. Heute muss man nur WIBAU im Lied durch KARSTADT, OPEL; Tabbert, usw. ersetzen, alles andre stimmt immer noch.

Noch eine Anmerkung: so weit ich mich erinnern kann hieß der entscheidende Mann im Betriebsrat für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der WIBAU-Führungsriege Schäfer – nach dem Kollaps war er erledigt und seine treugläubigen Schafe hatten mit einem Schlag ausgeträumt. Zurück bleibt der fade nachgeschmack, dass die WIBAU-Herren den Schäfer dazu benutzt haben, um ihre Schäfchen ins Trockne zu bringen. Der Schäfer hats nur viel zu spät gemerkt.

Liebe Metall- und andere KollegINNen, schreibt mir bitte, wo ich daneben liege, daneben schreibe. Schickt mir eure Kritiken.

Ich will mich bessern!

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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