“Wie braun war die DDR?”, fragt Micha Brumlik zur rechten Zeit

ob Micha Brumlik bei seinem Beitrag im Deutschlandfunk unter der Fragestellung „Wie braun war die DDR?“ der mit einem jüdischen Kommunisten, dem im KZ Mauthausen ermordeten Bruder Walter Benjamins verheirateten DDR-Justizministerin  Hilde Benjamin den Vorwurf macht, dass sie nicht gründlich genug gegen die faschistischen Antisemiten vorgegangen  sei ? 

So viel ich das noch weiß aus der Zeit, als ich in „der Zone“ durchgefüttert wurde und als Gastschüler in einer Dorfschule in der DDR Westpropaganda und Sabotage-Akte gegen die MTS und die LPGs machte, beschimpfte ich Hilde Benjamin, die rote Hilde als „Rote Freissler“. Das hatte ich von meinen älteren Brüdern aufgeschnappt, ohne genau zu wissen, wer Freissler denn eigentlich war. Der DDR-Dorfschul-Lehrer Engel nahm mich gegen die aufgebrachten MitschülerINNEN in Schutz: „ Er kann doch nichts dafür, dass ihm so schlimme, falsche Sachen eingetrichtert wurden. Ihr müsst ihm erzählen, was Sache ist!“ Von meinen Sabotage-Akten wussten weder meine Schulkameradinnen noch mein Lehrer etwas. Auch seine Tochter wusste nichts davon. Sonst hätten ihre sprichwörtlichen Engels-Blicke mich nicht mehr dahinschmelzen lassen, wie Butter an der Sonne. Sie schenkte mir im Namen der ganzen Klasse ein Buch über die Bauernkriege und den Streit zwischen Thomas Müntzer und Martin Luther, wegen dessen Antisemitismus. “Hilde Benjamin musste vor dem Verbrecher Freissler fliehen. Ihren Mann haben die Faschisten im KZ Mauthausen umgebracht, weil er Kommunist und Jude war.” Diesen Satz aus dem Engelsmund werde ich nie vergessen! Das war ein harter Brocken  für mich als tapferem evangelischen Kirchgänger und zeitweiligem Pflegekind in der SED- & LPG-feindlichen, lutherischen Bauernfamilie meines Patenonkels.  http://www.barth-engelbart.de/?p=203618 , wo nicht nur ein Kreuz im Hausflur hing sondern auch noch das Bild Friedrichs des Großen. Nein , kein Hindenburg und auch kein Willem Zwo. Und die enteignete Familie des örtlichen Ex-Gutsherren war manchmal zu Gast, sagte verständlicher Weise nicht gerade Positives über LPG & SED, bis sie dann “rüber machten” und das Familien-Oberhaupt bei Hannover als fürstlicher Domänen-Verwalter in Stellung ging.

Wie lange hat Micha Brumlik, der frühe Propagandist für einen Krieg gegen Serbien, in der DDR gelebt und wie lange hat er dort geforscht?

Wie wir seit der Erfahrung  des während der Weihnachts- und Neujahrs-Feiertage „ausgebrochenen“ Krieges gegen GAZA  mit dem Namen „gegossenes Blei“ wissen, werden Kriege besonders gerne in dieser für Anti-Kriegs-Proteste so ungünstigen Zeit ausgebrochen. Oder es geschehen aus heiterem Himmel plötzliche Luftschläge, die Stürme erzeugen, ie dann notgedrungen nur noch mit Orkanen zu beantworten sind. Und der eine Kriegsverbrecher gesteht dem Anderen “das Recht auf Selbstverteidigung zu”.

Ich habe den Verdacht, dass Brumlik ein gutes Timing hinbekommen hat für diesen Beitrag. Der verweist jegliche Kritik an der Politik, den Kriegen Israels, jede gegen Apartheid-Staaten erfolgreiche Boykott-Aktionen in die „Antisemitismus-Ecke“. Dass diese „Forschung“ Brumliks auch von von der Rosa-Luxemburg-Stiftung  gefördert wurde,  wenn man dem Deutschlandfunk und der ZEIT glauben kann, ist kaum noch zu toppen.

https://www.deutschlandfunk.de/wie-braun-war-die-ddr-micha-brumlik-antisemitismus-und.2849.de.html?drn:news_id=1084932

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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