Rema, die Ex-Schülerin der Hanauer Gebeschus-& Hessen-Homburg-Schule und ihr kleiner Sohn Nasser brauchen Hilfe in Uganda.

In Uganda liegt alles im Lockdown – bis auf Polizei und Militär.

Rema kann nicht arbeiten. Zuletzt hat sie als Straßenverkäuferin Fruchtsaft verkauft. Das darf sie jetzt nicht mehr. Ihr fehlt das Geld für Miete und Lebensmittel. Für Nasser muss sie  privat eine Hauslehrerin bezahlen. Die Schulen und Kindergärten sind geschlossen. Die Menschen in den Slums in Kampala fliehen zurück in ihre Herkunftsdörfer aus Angst vor Militär und Polizei  jetzt kurz vor den Wahlen. Rema kann nicht in ihr Herkunftsdorf an der Grenze nach Ruanda-Burundi fliehen. Sie hat dort keine Angehörigen mehr. Vor 20 Jahren wurden ihr dort die Eltern aus der Hand geschossen, als die mit ihr im Dorf unterwegs waren. Mit Verwandten ist sie dann nach Deutschland geflohen, weil es aus der Zeit des ehemaligen Deutsch-Ostafrika noch Kontakte nach Deutschland gab. Rema besuchte die Gebeschus-Grundschule und ihr wurde danach kurz vor ihrem Hauptschulabschluss an der Hessen-Homburg-Schule und dem Beginn einer Ausbildung am Hanauer Stadtkrankenhaus die Duldung entzogen . Eine weitere Duldung sollte erst gewährt werden, wenn sie mit Dokumenten nachweise, dass sie zur Familie ihrer Großmutter  gehört. Man hat sie so gezwungen, nach Uganda zurückzureisen, um dort die Dokumente zu besorgen. Sie war gerade 14/15 Jahre, möglicher weise auch schon 16, als sie dann im Südsudan in einen Flüchtlingslager  ankam. Dort wurde sie von einem Wachmann vergewaltigt, der die Vaterschaft des Kindes nicht anerkannte. Zu Fuß floh sie aus dem Lager mit dem Baby auf dem Arm weiter  über 1.600 Kilometer nach Kampala.  Schon aus dem Lager hatte sie mich über ihr Mobile-Phone um Hilfe angefleht.  Ich habe versucht, über die deutsche Botschaft im Sudan und  dann über die Botschaft in Uganda Hilfe für sie zu organisieren, was nicht gelang. Ich habe ihr dann etwas Geld nach Kampala geschickt. Und ihr geraten,  beim Goethe-Institut einen Deutschkurs  mitzumachen, um eventuell in der Tourismus-Branche Arbeit zu finden. Das wiederum scheiterte an den Kursgebühren.

Als sie ihre Geburtsdokumente organisiert hatte, versuchte ich über die Botschaft ihre Rückreise nach Deutschland zu organisieren . Die Rückreise wurde ihr von der Botschaft mit einer Frist genehmigt, weil sie den Brief der Ausländerbehörde noch bei sich hatte, in dem ihr die Duldung zugesagt wurde, wenn sie  die Familienzugehörigkeit belegen könne. Dann scheiterte die Rückreise zunächst am Flugpreis, obwohl die Botschaft zugesagt hatte, dass sie die Flugkosten übernehmen würde. Als Rema endlich von mir das Geld für das Lufthansa-Ticket erhalten hatte, war die Frist abgelaufen .. Weiter wohnen im Slum, mit Kleinkind und Job als Straßenverkäuferin., Malaria, Typhus, Malaria, Typhus usw….

Rema und Nasser brauchen unsere Hilfe.

Da zählt jeder Cent:  entweder mit Stichwort Rema über den PayPal-Spenden-Knopf hier auf der Seite rechts oben  oder auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig   IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86

Von der Steuer absetzen kann man die Spende nicht.

Aber wenn ich mich Mal absetzen muss, hat Rema mir bereits versprochen: “Wenn es in Deutschland Mal ganz schlimm wird, dann kriegst Du Asyl bei mir in Uganda, wenn mein Traum von einem eigenen Stück Land in Erfüllung geht! Wenn nicht, dann überlege ich mir was anderes.”

PS.: Rema war mit 7 Jahren in der zweiten Grundschulklasse so traumatisiert, dass sie nur stumm in der Klasse saß. Im Musikunterricht und durch die Chorarbeit ist es mir gelungen, Rema über das Singen wieder zum Sprechen und LACHEN zu bringen. Monate lang stand sie während der Chorstunden der Lamboy-Kids nur an der Türe und hörte zu. Erst bei den Vorbereitungen zum großen RESPONSE-Konzert in der Frankfurter Musikhochschule, das der Hessische Rundfunk übertrug fing sie an zu singen. Beim Konzert sang sie dann zwei Kinderlieder aus den ugandisch-ruandischen Grenzgebiet. Abgesprochen war ein Lied, aber Rema signalisierte, dass sie noch ein zweites Lied singen wird. Das war der Start Remas in ein eigenständiges Leben Die Ausländerbehörde hat dieses Leben abgebrochen. Rema musste im Südsudan als 16Jährige mit einem Baby auf dem Arm ihr Leben wieder von vorn beginnen- unter den denkbar schlechtesten Bedingungen.

Dass Rema  ein Opfer der Spätfolgen deutscher Kolonialpolitik ist, sollte man auch nicht vergessen: der Zwist bis hin zum Bürgerkrieg zwischen Hutu und Tutsi in Ruanda-Burundi ist darauf zurückzuführen, dass die deutsche Kolonialverwaltung die Tutsi als Kalfaktoren, Hilfspolizisten, Exekutionskommandos gegen die Hutu eingesetzt und die beiden sozialen Schichten zu verschiedenen Rassen erklärt hat: die Unterschicht (Hutu) zur minderwertigen und die Oberschicht (Tutsi) zur höherwertigen Rasse. Die evangelische Deutsche Ostafrika-Mission hat entscheidend dazu beigetragen, indem sie die Tutsi auch zu Missionsdiensten einsetzte und den Hutu durch sie „christliche Arbeitsdisziplin“ und Gehorsam predigen ließ.

Im folgenden Video ist Remas Solo-Auftritt beim RESPONSE-Konzert 2006 zu sehen und zu hören:

Hartmut Barth-Engelbart (vimeo.com)

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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