Der FRsuch Esther Bejarano über ihren Tod hinaus mundtot zu machen …

… soll scheitern. Das gezielte FRschweigen ihrer politischen Positionen ausgerechnet durch Bodo Ramelow in der Frankfurter Rundschau gibt sich als Nachruf und ist tatsächlich ein verdeckter Nachrufmord. „Sich nicht vom Hass kaputt machen lassen“ | Hintergrund (fr.de)

Dagegen müssen wir ihre & unsere Stimme erheben: (der Mainstream der Krokodilstränen erinnert schmerzhaft an die tageschau-Nachrufe auf Juliette Greco -dazu später)

In Erinnerung an Esther Bejarano. Eine wichtige Stimme ist für immer verstummt!

Die in Hamburg lebende Esther Bejarano, Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, ist am Samstagmorgen im Alter von 96 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit in Hamburg verstorben. Ihre wichtige Stimme ist für immer verstummt! Sie möge in Frieden ruhen!

Sie war ein Vorbild, eine glaubwürdige unermüdliche Kämpferin gegen Rechts, gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Unterdrückung. Sie trat zum Unwillen vieler selbsternannter „Freunde“ Israels und der Verteidiger der völkerechtwidrigen Besatzungspolitik für Verständigung und freie Meinungsäußerung ein und erklärte sogar ihre Unterstützung der weltweiten und in Deutschland besonders heftig vom politischen und journalistischen Mainstream bekämpften und verunglimpften BDS-Bewegung.

Esther Bejanaro unterstützte den palästinensischen Freiheitskampf seit Jahren mit klaren Aussagen. Im Dez. 2018 gab sie zum Beispiel in ihrer Hamburger Wohnung ein Interview für die Internet-Plattform „Electronic Intifada“ in dem sie glasklare Worte fand, die selbst ihr zeitweise den absurden Vorwurf des Antisemitismus einbrachte.

Sie überlebte im Gegensatz zu ihrer im KZ ermordeten Familie als junge Frau das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Das Leben rettete ihr wahrscheinlich die Zugehörigkeit als Akkordeonspielerin  im sog. „Mädchenorchester“ im KZ, wie man es in ihrer bewegenden Autobiografie „Erinnerungen“ nachlesen kann. Sie engagierte sich seit Jahrzehnten gegen Neonazis. Mehrere Jahre trat sie gemeinsam mit der Band Microphone Mafia auf, wobei zuletzt Konzerte wegen gesundheitlichen Problemen abgesagt werden mussten.

Sie hielt die Unterstützung der BDS-Bewegung für berechtigt und notwendig. Sie habe, führte sie in einem Interview aus, bereits schon bald nach Ende des II. Weltkrieges, in den ersten Jahren ihres Aufenthalts in Palästina bzw. Israel zu den damaligen Repräsentanten des Zionismus, David Ben Gurion und Golda Meir, Widerspruch gehabt. Diese hatten die Losung ausgegeben: „Das Land gehört uns.“ Nachdem sie, Bejarano, sich gemeinsam mit ihrem Mann offen gegen diese Position gestellt habe, seien sie beide derartigen Repressionen ausgesetzt gewesen, dass sie sich zur Auswanderung gezwungen sahen und 1960 nach Deutschland – das Land der Täter – ausgereist seien.

Auch heute in Deutschland protestierten viele Menschen gegen die Politik der israelischen Regierung und würden dafür systematisch als „Antisemiten“ angeprangert. Selbst gegen sie, die Jüdin, scheute man sich nicht, diesen Vorwurf zu erheben. Bejarano wörtlich: „Ich möchte sagen: ich war schon immer gegen die unmenschliche Politik gegenüber den Palästinensern und gegen den Krieg gegen sie … Und wenn ich das sage, werde ich des Antisemitismus beschuldigt.”

Zum Kampf der Bewohner des Gaza-Streifens sagte sie: „Ich bin der Meinung, die Palästinenser haben das Recht, sich gegen das, was Israel ihnen antut, zur Wehr zu setzen. Das ist völlig berechtigt. Sollen wir zulassen, dass sie von den Israelis umgebracht werden? Es wird gesagt, die Hamas habe Israel mit Raketen beschossen, deswegen trüge sie die Verantwortung für den Krieg. Ja, wer hat denn den Krieg begonnen? Das waren nicht die Palästinenser!“

Es ist eine Farce, dass jetzt landauf, landab manch führende Politiker und Journalisten ihren Tod beklagen – jene die gleichzeitig mit ihrer Doppelmoral israelkritische Positionen und BDS-Aktivisten der Palästina-Solidaritätsbewegung verurteilen und den öffentlichen Diskurs trotz garantierter Verfassungsrechte auf freie Meinungsäußerung in Worten und Taten zu verhindern suchen.

Dr. Detlef Griesche                                                                                                                               (Vizepräsident der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft e.V.)

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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