Banker-Star und Zimmermärchen: Softversion alter Herrhausen-Entsorgungsmethoden: so wird Strauss-Kahn ausgebootet ! Den “Open Thread: Der Banker und das Zimmermädchen” (HaBE ich beim Jens Berger geklaut!)

geschrieben am 16. Mai 2011 von Spiegelfechter

ZUR ZEIT GIBT ES AUF indymedia etwas Streit darüber, was der DSK nun is: hauptsächlich Opfer oder Täter ? Es geht da sinnvoller Weise nicht hauptsächlich darum, ob er nun das Zimmermädchen oder nicht  – wie Bill Clinton seine Praktikantin – Clinton konnte Khartum “aus Vershen” bombardiern, da hat sich keiner besonders aufgeregt, aber über die “Affaire” Lewinski, da ging die Post ab. Jetzt isses mit DSK nicht viel anders, der bombt zwar noch nicht direkt. Das macht er erst oder wollte er erst nach Sarkotzy machen.  Aber er hat als IWF-Chef das gemacht, was ExErsatzKaiserBuPräs. Hotte Köhler vor ihm als IWF-Chef getan hat: massenweise Länder der “3.Welt” in die Schuldenabhängigkeit und den sozialpolitischen Ruin getrieben, Privatisierung – also Volksenteignung forciert, Schul- und Gesundheitswesen zerstört —die Liste der DSK-Köhler-Verbrechen ist schier unendlich.  So jemand muss froh sein, wenn ihn die New Yorker Polizei in “Schutzhaft” (in eine Einzelzelle!) nimmt, sonst gehen die HARTZ4er unter den Völkern & Nationen nicht nur mit einem Taschenmesser auf ihn los – wie die Underdogs in den Gemeinschaftszellen.  Das nur zur Klarstellung und weil ein paar indys meinen , ich hätte den Kerl seliggesprochen.  und jetzt gehts los mit dem SPIEGELFECHTER und DSK .. aber –  HaBE, wie immer  vor einer Vorbemerkung noch eine Vor>Vorbemerkung: am Ende dieses Eintrags habe ich einen Artikel von Paul Craig Roberts über die “Affaire” DSK einkopiert aus www.antikries.com , den sollte man nicht verpassen!!:

nur noch so ne kleine Kopf-& Fußnote: die Entsorgungsmethode “Herrhausen” wurde offenbar für den “Antiatlantiker” DSK etwas modifiziert. Jetzt sollte man nur aufpassen, dass er im New Yorker Knast nicht vom ebenfalls einsitzenden Verlobten des Zimmermädchens erdrosselt wird. Schaumerma. Der wird dann wohl schleunigst mit medialer Unterstützung wegen Mordes zum Tode verurteilt und noch gründlich-nachhaltiger entsorgt als Herrhausen inclusiver Spuren und nun der DSK. Auch ein Doppelmord im NYKnast wäre ne dolle Lösung, wenn Oskar Lafontaine den Vor-EURO-Gefährten aus uralten Zeiten im Knast besucht.  Dass jetzt schon bei den LINKEN das Gerangel um die Trauerrede losgeht, ist aber nur ein bewußt SPONgestreutes Gerücht.  Nur noch dieser eine Vorsatz: vermutlich ist Sarkotzy so schlau und macht nach Hillary Clintons Empfehlung aus Solidarität mit dem weiter einsitzenden DSK dessen Ehefrau zur Außenministerin .. das wird noch echt spannend und man kann dabei glatt Tripolis unbemerkt plattmachen UND JETZT EIN ECHTER SPIEGELFECHTER: (als notwendige Korrektur der bergerschen Laudatio für einen alternativen Öko-nomie Nobel-Preis für DSK habe ich auch bei DuckHome einen Artikel abgegriffen, der enem die Rührungstränen dann doch ziemlich schnell trocknen kann: siehe gaaaaanz unten, da wo DSK jetzt auch einsitzt! Alsw Ergänzung zum Duckhome-Artikel empfiehlt sich dringend der text im VOLTAIRE-Portal:

Die Operation Sarkozy : Wie die CIA einen ihrer Agenten zum Präsidenten der Republik Frankreich machte
von Thierry Meyssan

http://www.voltairenet.org/article157870.html     und jetzt endlich der SPIEGELFECHTER:

(( http://www.spiegelfechter.com/wordpress/6011/open-thread-der-banker-und-das-zimmermadchen-2))
Ist es möglich, dass einer der mächtigsten Männer der Welt über seine Libido stolpert? Natürlich, Dominique Strauss-Kahn (DSK) wäre nicht der erste Mächtige, der einer Allmachtphantasie verfällt und dabei zum Verbrecher wird. Der Vorwurf, DSK habe in seiner New Yorker Hotel-Suite versucht, ein Zimmermädchen zu vergewaltigen, ist sehr ernst. Sollte er sich bewahrheiten, wäre dies nicht nur das sichere Ende der politischen Karriere von DSK, der als aussichtsreichster Widersacher von Nicolas Sarkozy bei den kommenden französischen Präsidentschaftswahlen gilt – im Falle eines Schuldspruchs droht DSK auch eine hohe Haftstrafe in den USA. Selbstverständlich gilt jedoch auch für DSK die Unschuldsvermutung. Momentan kann man über diesen unappetitlichen Fall nur spekulieren – Ergebnisse der kriminalistischen Ermittlungen der amerikanischen Behörden stehen schließlich noch aus. Nach dem jetzigen Stand der Kenntnisse ist jedoch auch keinesfalls auszuschließen, dass DSK nicht Täter, sondern Opfer einer Intrige ist.

Zur Erinnerung: Als DSK in den späten 90ern französischer Finanzminister war, entwickelte er zusammen mit Oskar Lafontaine Ideen zu weitreichenden und äußerst progressiven „Reformen“ der Finanzmärkte. Lafontaine wurde von Schröder aus dem Amt gemobbt, DSK wurde Opfer einer Medienkampagne, die ihm Korruption und Amtsmissbrauch vorwarf – zwei Jahre später wurde DSK jedoch voll rehabilitiert, da sich keiner der Vorwürfe bestätigen ließ. Während seiner Zeit als IWF-Chef galt DSK als sanfter Reformer, der die neoliberale Instrumentalisierung des IWF langsam rückgängig machte. In den letzten Monaten ist DSK vor allem durch seine kritischen Äußerungen zur marktliberalen Ausrichtung des Welthandels aufgefallen. Auch in der Diskussion zur Zukunft der Euro-Zone ist DSK mehrfach durch progressive Positionen in Erscheinung getreten. Sein kommissarischer Nachfolger beim IWF wird John Lipsky, ein überzeugter Marktliberaler, der vor seiner IWF-Zeit bei JPMorgan tätig war. Was diese Personalie für die momentan stattfindenden Verhandlungen zum Euro-Rettungspaket zu bedeuten hat, wird sich noch zeigen.

Der Fall DSK wirft jedenfalls bereits jetzt einige Fragen auf:
1. Wie kann es sein, dass ein Zimmermädchen in einem modernen Hotel mit Schließkartensystemen überhaupt in ein Zimmer kommt, das besetzt ist?
2. Wie kann es sein, dass das Hotelpersonal überhaupt an den Leibwächtern des IWF-Chefs vorbeikommt?
3. Welche Erklärung haben die Ermittlungsbehörden für die schleunige Rückdatierung der Tatzeit, nachdem sich herausstellte, dass DSK für die zunächst genannte Tatzeit ein Alibi hat?

Diese drei Fragen könnten sich zweifelsohne durch die Ermittlungen beantworten lassen. Bis sie beantwortet werden, hat die Affäre jedoch sicherlich einen “Hautgout”.

Viel Spaß beim Debattieren!

HaBE nur noch so ne kleine Anmerkung: die Entsorgungsmethode “Herrhausen” wurde offenbar etwas modifiziert. Jetzt sollte man nur aufpassen, dass er im New Yorker Knast nicht vom ebenfalls einsitzenden Verlobten des Zimmermädchens erdrosselt wird. Schaumerma. Der wird dann wohl schleunigst mit medialer Unterstützung wegen Mordes zum Tode verurteilt und noch gründlich-nachhaltiger entsorgt als der DSK. Auch ein Doppelmord im NYKnast wäre ne dolle Lösung, wenn Oskar Lafontaine den EURO-Gefährten aus uralten Zeiten im Knast besucht.  Dass jetzt schon bei den LINKEN das Gerangel um die Trauerrede losgeht, ist aber nur ein bewußt SPONgestreutes Gerücht.


IWF-Chef Strauss-Kahn auf Gefängnisinsel Rikers Island

Es gibt Nachrichten die man einfach nicht oft genug lesen kann. Dominique Strauss-Kahn ist endlich da, wo er seit langem hingehört. Er ist im Knast. Das ist ein Grund zur Freude. Noch größer wird die Freude wenn man weiß in welchem Knast er ist.

Rikers Island beherbergt das größte Gefängnis der Welt, das auch als das “neue Alcatraz” bezeichnet wird.

Ach ja Rikers Island. Wer jemals die Einsätze der Special Victims Unit in der Fernsehserie Law & Order gesehen hat, der weiß, das selbst die ganz Harten nur sehr ungern in diesen Knast wollen. Er ist wahrlich kein Erholungsheim und Strauss-Kahn dürfte trotz einer Einzelzelle schon einiges über das Leben der amerikanischen Unterschichten gelernt haben. Zumindest mehr als er wohl jemals über Unterschichten wissen wollte.

Natürlich ist er leider wegen der falschen Straftat im Knast. Ob er wirklich ein Zimmermädchen vergewaltigen wollte, weiß Duckhome natürlich auch nicht. Aber Strauss-Kahn hätte längst wegen seiner menschenverachtenden Politik vor ein internationales Gericht gehört und gerade da wären ihm wohl ein paar Hundert Jahre Knast sicher gewesen. Der Mann der von einigen verwirrten als Linker bezeichnet wird, hat alles getan um mit dem IWF den Menschen in den Ländern die Kredite aufnehmen mussten zu schaden und das Großkapital zu fördern.

Immer wieder forderte er die Privatisierung von öffentlicher Infrastruktur, wie Telefon- Gas- und Stromgesellschaften, die Senkung von Löhnen und die Entlassung von Mitarbeitern. Alles das um seine Freunde vom Großkapital günstig mit billigen Firmen und niedrigen Löhnen zu bedienen. Griechenland ist das letzte Beispiel das zeigt, was seine unmenschliche Politik für die normalen Menschen bedeutet. Aber die normalen Menschen waren ihm ja schon immer egal, dem feinen Herrn.

Natürlich gibt es auch schon wieder jede Menge Verschwörungstheorien. Zumindest in Frankreich glauben viele, dass Strauss-Kahn, der ja für seine sexuellen Eskapaden bekannt ist, in eine Sexfalle gelockt wurde um für die kommenden französischen Präsidentschaftswahlen geblockt zu werden, zu denen er als Gegner von Sarkozy antreten wollte. Natürlich ist Obama und dem CIA ein solcher Trick zuzutrauen und Strauss-Kahn würde zumindest anders als Sarkozy europäische Wirtschaftsinteressen massiver vertreten als das US-Schoßhündchen Sarkozy, das ja sogar Kriege wie in Libyen als Handpuppe der USA führt.

Allerdings ist diese Lesart sehr unwahrscheinlich. Frankreich steht aufgrund der konfusen Politik der EU ein Rechtsruck bevor und die Siegerin dürfte wohl eher Marine Le Pen von den französischen Rechtsextremen sein, die in ihrem Hass auf Ausländer wohl einen Bürgerkrieg vom Zaun brechen wird, sobald sie an der Macht ist.

Nein, die Anklage ist glaubhaft, weil alle diese Leute – man denke nur an Horst Köhler – nie begreifen dass sie ihre Macht nur auf Zeit bekommen haben und eigentlich den Menschen verpflichtet sein sollten. Sie arbeiten für das ganz große Kapital und fühlen sich mit der Zeit unantastbar. Es gibt für sie kein Recht mehr und alles was sie tun, ist von ihrer Warte aus betrachtet gut. Da ist es schön, Strauss-Kahn auf Rikers Island zu wissen. Vielleicht behalten sie ihn ja auch ein paar Jahre, aber das ist eher unwahrscheinlich. Da wird sich schon ein Richter finden, der ihn freispricht, denn auch Richter brauchen Geld.


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Strauss-Kahn. „Unschuldsvermutung“. Das Establishment eliminiert eine Bedrohung

Paul Craig Roberts

Die Polizei und die prostituierten Medien machten es unmöglich fürDominique Strauss-Kahn, ein faires Verfahren zu bekommen. Ab dem Zeitpunkt der Bekanntgabe seiner Verhaftung aufgrund des Verdachtes der sexuellen Belästigung eines Zimmermädchens, und noch bevor eine Anklage erhoben wurde, waren die Angaben der Polizei so gehalten, dass der Eindruck geschaffen wurde, dass der Direktor des Internationalen Währungsfonds schuldig ist. Zum Beispiel teilte die Polizei den Medien, die das pflichtgemäß der Öffentlichkeit weiter vorkotzten, mit, dass Strauss-Kahn in einer derartigen Eile gewesen sei, vom Tatort wegzukommen, dass er sein Mobiltelefon zurückließ. Die Polizei brachte auch die Geschichte heraus, dass sie durch Anrufe bei den Fluggesellschaften und Überprüfung der Passagierlisten es schaffte, den flüchtigen Vergewaltiger zu schnappen, gerade als sein Flugzeug dabei war, in Richtung Frankreich zu starten. 

Eine Richterin in New York versagte Strauss-Kahn eine bedingte Entlassung gegen Kaution aufgrund des von der Polizei verursachten Missverständnisses, dass er versucht habe, aus dem Land zu flüchten.

Sobald er im Gefängnis war, gab die Polizei bekannt, dass Strauss-Kahn unter Suizid-Beobachtung stehe, was möglicherweise der Öffentlichkeit den Eindruck vermittelt, dass der beschuldigte Vergewaltiger sich das Leben nehmen könnte, um der öffentlichen Demütigung zu entkommen, die mit einem Schuldspruch vor Gericht verbunden ist.

Was allerdings wirklich geschah, angenommen, dass man auch aus Presseberichten etwas erfahren kann, ist, dass Strauss-Kahn, nachdem er am Flughafen J. F. Kennedy eintraf, um seinen Flug anzutreten, entdeckte, dass er sein Mobiltelefon nicht dabei hatte und das Hotel anrief, den Tatort seines mutmaßlichen Verbrechens. Es ist kaum vorstellbar dass es jemanden gibt, der glaubt, dass eine Person, die nach einem begangenen Verbrechen flüchtet, am Tatort anruft, nach dem vergessenen Handy fragt und mitteilt, wo sie sich befindet.

Dann geht´s weiter Schlag auf Schlag, es stinkt nach Inszenierung – eine französische Frau tritt auf und erklärt, dass sie vor zehn Jahren von Strauss-Kahn fast vergewaltigt wurde. Als nächste folgte Kristin Davis, die Manhattan Madam der Prostituierten, die Eliot Spitzer den Garaus machte, ehe er die Banksters der Wall Street fassen konnte, und trat auf mit der Bekanntmachung, dass eines ihrer Call Girls sich weigerte, Strauss-Kahn ein zweites Mal zu bedienen, weil er beim Sex zu grob gewesen sei. 

Nachdem die Jagdsaison eröffnet ist, kann jede Frau, deren Karriere Publizität gut täte, oder deren Bankkonto eine Entschädigungszahlung begrüßen würde, vortreten und behaupten, Opfer oder beinahe Opfer Strauss-Kahns gewesen zu sein.

Das heißt nicht, dass bestritten werden soll, dass Strauss-Kahn einen zügellosen Appetit nach Sex gehabt haben könnte, der ihn zu Fall brachte. Es heißt aber, dass lange, bevor eine Jury von dem Zimmermädchen hört, oder von einem Staatsanwalt, der für das Zimmermädchen spricht, „das zu traumatisiert ist, um vor Gericht zu erscheinen,“ die Jury zu dem Urteil programmiert worden ist, dass er schuldig ist. 

Warum sollte er davonlaufen, wenn er es nicht getan hat?

Sehrt nur alle die Frauen, mit denen er etwas gehabt hat!

Das sagt alles.

Ich habe über die Anomalien dieses Falles geschrieben. Eine der frappierendsten sind die bestätigten Berichte in der französischen und britischen Presse, dass ein politischer Aktivist für den französischen Präsidenten Sarkozy, Jonathan Pinet, die Nachricht von Strauss-Kahns Verhaftung an Arnaud Dassier weitergegeben hat, einen Spindoktor, der für Sarkozy arbeitet, noch bevor sie von der New Yorker Polizei bekanntgegeben wurde.

Pinets Erklärung dafür, dass er der erste war, der es erfuhr, ist dass ein „Freund“ im Hotel Sofitel, wo das angebliche Verbrechen begangen wurde, es ihm mitgeteilt habe. Ist es nur ein Zufall, dass die Männer, die den Auftrag hatten, die Bedrohung der Wiederwahl des französischen Präsidenten Sarkozy durch Strauss-Kahn aus der Welt zu schaffen, einen Freund im Hotel Sofitel sitzen hatten? Hat vielleicht die Polizei den „Freund“ informiert, ehe sie die öffentliche Ankündigung machte? Wenn ja, warum?

Was mich bei der Affäre Strauss-Kahn beschäftigt ist, dass, wenn die Polizei über Beweise verfügt, die ihre Vermutung seiner Schuld unterstützen, es für die Polizei sinnlos ist, Strauss-Kahn in die Medien zu bringen. Normalerweise gibt es derlei Aktionen nur, wenn es keinen Beweis gibt oder wenn der Beweis gefälscht werden muss und einer Überprüfung nicht standhalten kann.   

Als einer, der selbst eine Karriere in Washington hinter sich hat, finde ich andere Aspekte des Falles beunruhigend. Strauss-Kahn hatte sich als Bedrohung für das Establishment herausgestellt. Umfragen zeigten, dass er als sozialistischer Kandidat klarer Favorit gegenüber dem amerikanischen Kandidaten Sarkozy in der nahenden französischen Präsidentenwahl war. Vielleicht war es nur wahltaktisches Geplänkel, um beim Sieg über Sarkozy zu punkten, aber Strauss-Kahn deutete an, dass er beabsichtige, den Internationalen Währungsfonds wegzuführen von seiner bisherigen Politik, die Armen für die Fehler der Reichen zahlen zu lassen. Er sprach von der Stärkung gemeinsamen Handels und von der Neustrukturierung von Hypotheken, Steuern und Ausgabenpolitik in die Richtung, dass die Wirtschaft den einfachen Menschen und nicht nur den Banksters dienen sollte. Strauss-Kahn sagte, dass die Regulierung der Finanzmärkte wieder eingeführt werden müsse und legte nahe, dass eine ausgewogenere Verteilung von Einkommen gefragt sei.

Diese Bemerkungen, zusammen mit einem wahrscheinlichen Sieg über Sarkozy in der französischen Wahl, machte Strauss-Kahn zu einer doppelten Herausforderung für das Establishment. Den dritten Streich gegen ihn bildete der vor kurzem erschienene Bericht des IWF, der besagte, dass China die Vereinigten Staaten von Amerika innerhalb von fünf Jahren als größte Wirtschaft der Welt überholen werde.

Menschen, die ihr Berufsleben nicht in Washington verbracht haben, werden vielleicht die Drohung für Washington nicht verstehen, die in dem IWF-Bericht liegt. Ob verdient oder nicht, der IWF verfügt über eine hohe Glaubwürdigkeit. Durch die Platzierung Chinas als Nummer eins am Ende der nächsten Amtszeit des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika stieß der IWF einen Dolch durch das Herz der amerikanischen Hegemonie. Washingtons Macht beruht auf Amerikas wirtschaftlicher Überlegenheit. Der IWF-Bericht sagt, dass diese Überlegenheit ihr Ende erreicht hat.

Diese Art von Bekanntmachung sagt der politischen Welt, dass, wie die Überschrift lautet, „das amerikanische Zeitalter vorbei ist.“ Das erste Mal seit Jahrzehnten können andere Länder die Aussicht erkennen, der Beherrschung durch die Vereinigten Staaten von Amerika zu entkommen. Sie müssen nicht mehr Marionettenstaaten sein, Teile des herrschenden Imperiums. Sie sehen die Aussicht, ihren eigenen Völkern zu dienen und ihren eigenen Interessen anstatt denen Washingtons. Europäische Länder zum Beispiel, die gezwungen sind, für Washington in Afghanistan und Libyen zu kämpfen, sehen Licht am Ende des Tunnels. Sie können jetzt daran denken, sich zu weigern.

Obwohl reich und Mitglied des Establishments und ungeachtet seines Verhaltens gegenüber Frauen machte Strauss-Kahn den Fehler, erkennen zu lassen, dass er ein soziales Gewissen haben könnte. Entweder dieses soziale Gewissen oder die Überheblichkeit der Macht brachte ihn dazu, die amerikanische Überlegenheit herauszufordern. Das ist ein unverzeihliches Verbrechen, für das er bestraft wird.

Mein Freund Alexander Cockburn, ein intelligenter und zivilisierter Mensch, der von den Rechten als Kommunist verspottet wird, hat nicht meine Erfahrung in Washington. Er glaubt daher, dass die Fakten herauskommen werden, obwohl er offenbar lieber haben möchte, dass sie auf Seiten des Zimmermädchens herauskommen werden und nicht zugunsten Strauss-Kahns.

Wäre Alex der Bolschewik, der er angeblich sein soll, dann wüsste er, dass keine hochrangige Figur, die dem Establishment gedient hat, aufgrund der Aussage eines eingewanderten Zimmermädchens zugrunde gerichtet wird, das in Untermiete in einem Haus für Aidsopfer wohnt. Bereits die Ansicht, dass das Establishment der Vereinigten Staaten von Amerika Gerechtigkeit in diesem Ausmaß begehrt, ist völlig absurd. Amerikaner sind so gleichgültig gegenüber Unrecht, dass die amerikanische Öffentlichkeit hunderttausende Frauen, Kinder und Alten achselzuckend abtut, die vom Militär der Vereinigten Staaten von Amerika ermordet, verstümmelt, enteignet und vertrieben werden, in Irak, Afghanistan, Pakistan, Jemen, Libyen, Somalia, und wo immer Washington und der Militär/Sicherheitskomplex, während sie sich mit Macht und Profit mästen, behaupten können, Amerikaner vor „Terroristen“ zu beschützen oder den Heiden die Demokratie zu bringen.   

Das amerikanische System der Strafjustiz ist durchlöchert mit falschen Verurteilungen und stinkt nach Unrecht. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben eine viel höhere Gefangenenquote als angebliche autoritäre Regimes wie etwa China, und zerstören routinemäßig die Leben von jungen Menschen und sogar von Müttern von Kleinkindern wegen des Gebrauchs von Drogen.

Die Anklage gegen Strauss-Kahn dient den emotionalen Bedürfnissen von Konservativen, Linken und Feministinnen wie auch Agenden des Establishments. Die Konservativen mögen die Franzosen nicht, weil sie nicht den Überfall der Vereinigten Staaten von Amerika auf den Irak unterstützt haben. Der linke Flügel mag keine reichen Weißen und keine IWF-Funktionäre, und Feministinnen mögen keine Schürzenjäger. Aber sogar wenn sich das Anliegen der Regierung im Gerichtssaal in Luft auflöst, wurde Strauss-Kahn aus dem Rennen um die französische Präsidentschaft genommen und aus dem IWF. Das, nicht Gerechtigkeit für eine Immigrantin, ist die Angelegenheit, um die es geht.

Viele Amerikaner können nicht verstehen, dass die Behörden eine Bedrohung dadurch beseitigen, dass sie einen anschwärzen. Da ist schon sehr viel schlimmeres passiert. Francesco Cossiga, ehemaliger italienischer Ministerpräsident, enthüllte, dass viele der Bombenanschläge in Europa in den 60er, 70er und 80er Jahren, die den Kommunisten in die Schuhe geschoben wurden, in Wirklichkeit Operationen „unter falscher Flagge“ waren, ausgeführt von CIA und italienischem Geheimdienst, um Wähler von der kommunistischen Partei abzuschrecken. Cossigas Enthüllungen führten zu einer parlamentarischen Untersuchung, in der der Mitarbeiter des Geheimdienstes Vincenzo Vinciguerra aussagte: „Man musste Zivilisten attackieren, die Menschen, Frauen, Kinder, unschuldige Menschen, unbekannte Menschen, weit entfernt von jedem politischen Geschehen. Der Grund war ganz einfach: die Öffentlichkeit zu zwingen, sich an den Staat zu wenden und mehr Sicherheit zu fordern.“  

Wenn demokratische Regierungen Unschuldige aus politischen Gründen ermorden, warum sollten sie nicht jemanden anschwärzen? Ob unschuldig oder schuldig, Strauss-Kahn ist schon vor seinem Verfahren vorverurteilt worden.

erschienen am 20. Mai 2011 auf > GlobalResearch > Artikel
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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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