HALT-DIE-FRESSE-FREIHEIT

Manchmal können Bilder Menschen etwas vermitteln, was in Worten schlecht zu fassen ist, reale Ängste zum Beispiel, wie Menschen durch die Presse der Herrschenden mundtot gemacht werden (sollen) . Nur bei Hermann Dierkes haben es die MedienStricher nicht geschafft- einige der GroschenJungs meinen “noch nicht”, für die sind diese Bilder nur Material für nächste Schläge. Es gibt einen Satz von Bertold Brecht, der sollte auf den Grabstein der AltKommunistin Louise Bröll aus Hanau gemeißelt werden. Louises Mann wurde zunächst “in Schutzhaft” genommen und nicht in die Wehrmacht eingezogen, weil er als Kommunist “wehrunwürdig” war. Dann wurde er 1941 in die Strafkompagnie 999 gezwungen wo er  am Don nach einem Brückenkopfunternehmmen im Schlauchboot zurückrudernd von SS-Offizieren von hinten erschossen wurde.  Louise hat versucht, nach dem Krieg die Mörder ihres Mannes zu finden, bekam aber von rückkehrenden SS-Leuten geraten, in dieser Sache nicht weiter herumzurühren, denn in der Justiz seien ….. Louise ist nicht einfach gestorben 1986, sie wurde umgebracht von einer Seilschaft aus kleinen Immobilienhaien, Rechtsanwälten & Kommunalpolitikern und Fuldaer Ordensleuten, die scharf auf ihr Innenstadt Trümmergrundstück waren: ihre Geschichte steht hier im Archiv: der Satz lautet ungefähr so: Man muss einem Menschen nicht mit dem Messer erstechen, um ihn umzubringen, es reichen manchmal auch Worte. Das hat der Künstler mit dem hier jetzt gelöschten Bild gemeint: tatsächlich hat niemnd Dierke geschlagen, niemand hat gerufen “Schlagt ihn tot”, aber die Herrschenden wollen, dass er politisch verschwindet.

Bild:Pressemob-gegen-voelkerrecht.jpg
Übrigens hat die Stadt Hanau es verboten, den Satz Bertold Brechts auf den Grabstein zu meißeln. Und in das Gestapogefängnis am Schlossplatz soll nach den Plänen der Stadt ein FünfsterneHotel und in den Keller, wo die Nazi-Opfer, die Hanauer Kommunisten gefoltert wurden (von 1933 bis 1945 und dann wieder 1956) soll das Fitness-Zentrum des Hotels. Das ist Hnauer Vergangenheitsbewältigung und Erinnerungskultur. So gesehen gehen die späteren GeldadelsGäste in diesem Hause beim  Walken auf dem Laufband über Leichen. Ein schönes Zeichen. Wahrscheinlich fändens viele auch noch chick: der örtliche Geschichtsverein wird doch eventuell noch eine Infotafel durchsetzen, das bringt den Jungbankern beim Schwitzen an der Hantel den absoluten Kick!

Unknown

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

7 Gedanken zu „HALT-DIE-FRESSE-FREIHEIT“

  1. Ich finde das Vorgehen dieser Leute ekelerregend und skandalös. Aber das sind halt die Mittel dieser Truppe könnte man meinen.
    Trotzdem noch frohes weiteres schaffen. Werde mal öfter hier vorbeischauen.

  2. Danke Hartmut,
    vor Dir ziehe ich auch meine Mütze, das letzte Mal, als ich dies woanders kommentiert habe, wurde ich in die Nähe von Antisemitismus und SS gerückt. Ich denke auch an Tucholsky, \" Um mich herum verspüre ich ein leises Wandern….\" oder an Mühsam, \" Freiheit in Ketten\"…
    Oh, nein, ich habe es nicht gesagt oder irgendwelche Bücher und Bilder verbrannt, noch Menschen am Reden gehindert. Ich wehre mich solange ich kann, zum Mitlläufer kann mich niemand machen.

  3. Zwi hatte ich noch vergessen: wer die anderen Bilder von ihm kennt, dem kommen zwei weitere ganz Große sofort in den Sinn, ohne dass da kopiert oder nachgeahmt würde: es ist die Intensität und der expressionistische Realismus dieser Bilder. Am liebste würde ich hier eine virtuelle Galerie einriochten, denn der Künstler bekommt keine Galerien für Ausstellungen, weil die Galleristen fürchten die Faschisten – auch die neuen, Lieber Mann!

  4. Ich habe zwar auch schon Mal gemalt und meine frühe MalSchulung bei einem Odenwaldschul-Lehrer und “Familien-Vater” erhalten, aber er hat mich nicht missbraucht, sondern meine (begrenzte aber immerhin) Begabung gefördert. (wie übrigens alle meine Kunstlehrer: der Österreicher Neundlinger, der Häflinger im musischen Bach-Gymnasium in mannheim, der Professor Rödel an der Kunstakademie in Mannheim, die ich in der Oberstufe heimlich besucht habe, weil mir das verboten wurde wie das PosauneSpielen wg. zu schlechter Leistungen aber diese Karrikatur do oben stammt LEIDER nicht von mir – sondern von einem von mir sehr geschätzten Berliner Künstler, an dem Alfred Hrdlicka ((der Nachschrei auf ihn steht hier: (http://www.barth-engelbart.de/?p=474)))
    seine helle Freude gehabt hätte.

  5. Gut. Gefällt mir. Besser als Bulo ;-). Und Herr Spließ ist in seiner naiven Massigkeit ja hervorragend getroffen könnte man meinen. Lassen sie sich nicht unterkriegen. Schöne Antwort auf diese unselige Kampagne die da läuft.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert