Info Israel / Palästina (von Claus Walischewski amnesty international Bremen)

Liebe Israel/Palästina Interessierte,


1. Am Freitag wird es wieder eine Pro-Palästina-Demonstration mit der Forderung nach einem Waffenstillstand geben. Beginn: 16 Uhr Bahnhofsvorplatz. Bremen Hbf

2. Opfer. Das UN-Büro OCHA berichtet. Die Zahlen sind vom 11.11., da es seitdem aufgrund des Zusammenbruchs der Kommunikation aus Gaza keine Zahlen gab: 11,078 people killed, of whom 4,506 were said to be children and 3,027 women. Another 27,490 Palestinians have reportedly been injured.
Am 7.10. wurden 1200 Israelis getötet (darunter 33 Kinder), 239 als Geiseln genommen (darunter 30 Kinder).
Seit dem 7.10. wurden 59 israelische Soldaten getötet, über Opfer durch Raketen aus Gaza auf Israel gibt es keine zusammenfassenden Angaben, es sind nur sehr wenige.
Seit dem 11.10. gibt es keinen Strom, jetzt sind Dialyse-Patienten und Neugeborene in Inkubatoren (ohne Strom) gestorben, die Brunnen pumpen kein Wasser mehr, 1 Bäcklereien sind zerstört
ist auch das Internet zusammengebrochen. Zivilbevölkerung den Zugang zu überlebensnotwendigen Versorgungsgütern  abgeschnitten.
Westbank: Since 7 October, 200 Palestinians, including 52 children, have been killed by Israeli forces, and an additional eight, including one child, have been killed by Israeli settlers in the West Bank, including East Jerusalem. Four Israelis have been killed in attacks by Palestinians.
Vertreibung: since 7 October, at least 143 Palestinian households comprising 1,014 people, including 388 children, have been displaced
Über 100 UN-Mitarbeiter wurden getötet, 66 Moscheen und Kirchen wurden beschädigt oder zerstört.

3. Ein Artikel in der ZEIT “Was die Menschen in Gaza über Hamas denken” ist sehr ineressant. Er beruht auf einer Umfrage in Gaza, die vor dem Massaker vom 7.10. fertiggestellt wurde, aber trotzdem einiges aussagt:
67% sagten, sie hätten wenig oder gar kein Vertrauen in die Hamas. Die Leute in Gaza geben nicht nur den Israelis die Schuld an der schlechten Lage. Fast dreigviertel der Befragten gaben an, dass die Regierungsbehörden korrupt seien, ähnlich wie die P.A. 67% wünschen den Rücktritt von Abbas. Über die Hälfte erkennt Israel als Staat an und 75% möchten eine friedliche Lösung des Konflikts, nur 20% plädierte für bewaffneten Widerstand.
Es ist ihnen auch nicht egal, was die Menschen in Europa über sie denken und ob sie ihr Leiden vefrstehen. Der ganze Artikel: https://epaper.zeit.de/article/dd4cc99e261016eed5102eb58322856d32a41fbe6046895b751475ed9268b33b

4. Ein Lichtblick: die jüdische Philosophin Judith Butler: https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/judith-butler-israel-hamas-krieg-philosophin-interview-netanjahu-biden-antisemitismus-92678387.html

5. Die Bundesregierung plant ein Programm zur Bekämpfung des Antisemitismus. Stephan Detjen, Chefkorrespondent von Deutschlandradio, äußert sich kritisch dazu und fragt, ob Begriffe wie “Besatzung” und “Apartheid” demnächst als antisemitisch gelten sollen: Wir brauchen eine Debatte über das Verständnis von Antisemitismus: https://www.deutschlandfunk.de/kommentar-israelkritik-antisemitismus-100.html

6. Ein offener Brief (leider nur auf englisch) von über 100 jüdischen Künstlern, Autoren, Akademikern in Deutschland: Freedom for the One Who Thinks Differently (“Freiheit ist stets die Freiheit der Andersdenkenden”) https://www.nplusonemag.com/online-only/online-only/freedom-for-the-one-who-thinks-differently/

7. Deborah Feldmann, in New York in einer streng orthodoxen jüdischen Gemeinschaft großgeworden, hat sich aus dieser Enge befreit und lebt seit 10 Jahren in Deutschland. Sie hat dem englischen Guardian ein Inter5view gegeben, das nun auch auf deutsch vorliegt: «Deutschland ist ein guter Ort, um jüdisch zu sein – es sei denn, man kritisiert Israel» https://transition-news.org/deutschland-ist-ein-guter-ort-um-judisch-zu-sein-es-sei-denn-man-kritisiert

8. Der Moderator des österreichischen Fernsehens entlarvt mit den richtigen Fragen an den israelischen Armeesprecher die z.T. unglaubwürdige israelische Position: https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/14201446

9. Im irischen Parlament geht es  bei dem Thema Gazakrieg völlig zu  als im Bundestag (Englisch). https://www.youtube.com/watch?v=IuHkdz00_LM

10. Der UN Kommissar für Menschenrechte, Volker Türk, spricht klare Worte: (englisch) https://www.ohchr.org/en/statements-and-speeches/2023/11/statement-un-high-commissioner-human-rights-volker-turk-israel-and

11. Ehemalige israelische Soldaten, die sich Breaking the Silence angeschlossen haben, berichten über ihre Erfahrungen im ersten Gaza-Krieg, der sie zu einer Kehrtwende in ihren Überzeugungen brachte, und ziehen die Verbindungen zum heutigen Gaza-Krieg: https://mailchi.mp/breakingthesilence/there-is-no-liberty-in-occupation-2668506?e=007abfd22d
Benzion Sanders konnte seine Erfahrungen in der New York Times veröffentlichen: I Fought for the I.D.F. in Gaza. It Made Me Fight for Peace. https://www.nytimes.com/2023/10/28/opinion/international-world/gaza-idf-israel-veterans.html?unlocked_article_code=1.6Ew.X_0W.8hhb88AHkBKB&smid=url-share
Er schreibt dort: Those three fateful weeks inside the Gaza Strip transformed me from a deeply religious, Modern Orthodox yeshiva student and West Bank settler into an activist with the movement opposing the Israeli occupation of Palestinian territories, first with the antiwar veterans organization Breaking the Silence and now with Extend, a group that connects Palestinian and Israeli human rights leaders with American Jewish audiences.
Ariel Bernstein schreibt im britischen Observer: I fought house to house in Gaza … I know force alone won’t bring peace: https://www.theguardian.com/world/2023/oct/29/i-fought-house-to-house-in-gaza-i-know-force-alone-wont-bring-peace
Er schreibt: My experiences in Gaza led me to a clear conclusion: we must push for an agreement with the Palestinians that will put an end to the occupation and the siege of Gaza. Life in Gaza is not sustainable. I have been astounded at how our society refuses to reflect on the situation in Gaza.I have been asking myself for years why I fought in the 2014 conflict if it was not followed by political action that would prevent the next one. Our leaders lied to us that we could manage and contain this conflict without ever having to solve it. For these reasons I immersed myself in activism. It was clear to me that Gaza was a ticking bomb waiting to explode.

Claus Walischewski

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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