Es gibt nicht Mal in der Halle, die unter seiner Anleitung und körperlichen Mithilfe als “Volkshaus” in Selbsthilfe der Einwohner erbaut wurde, eine Erinnerungstafel. Im Sportlerheim des von ihm mitgegründeten Vereins hängt auch kein Hinweis. Warum ? Ist er als Titoist in seiner Partei eine Persona non grata ? Hat man ihm verübelt, dass er vor den Todesschüssen der SS geflohen und zu Titos Partisanen-Armee desertiert ist ? Hat man ihm verübelt, dass er für die Spruchkammer bei der Strafverfolgung von NAZIS mitgearbeitet hat ? Fasst man die Erinnerung an ihn als Anklage gegen sich selbst auf, weil man meint vielleicht doch nicht genug gegen die aufkommende NAZI-Diktatur getan zu haben ? Man muss darüber sprechen. Es wird höchste Zeit.
Die Ablehnung einer Straßenbenennung nach Wilhelm Pfannmüller wurde in der Gemeindevertretung unter der Hand damit begründet, er sei Mitglied “in einer verbotenen Partei gewesen” Und wer hat die Partei verboten ? “Ei, die NAZIS!” Ja, aber dann waren doch alle Demokraten in verbotenen Parteien, denn die waren ab Mitte 1933 allesamt verboten… Ja, Wilhelm Pfannmüller hat als KPDler und RotSportler den Widerstand gegen die NAZI-Diktatur organisiert. Er hat bei der Befreiung Jugoslawiens gegen die Reichswehr gekämpft. Er hat nach dem Krieg demokratische Strukturen in Deutschland wiederaufgebaut und sich für den Zusammenschluss von Kommunisten und Sozialdemokraten eingesetzt.
Und obwohl sogar Roland Koch in seiner Rede bei der Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille die Bedeutung des kommunistischen Widerstandes gegen das 3.Reich hervorhob und würdigte, wird Wilhelm Pfannmüller verschwiegen , totgeschwiegen. Warum?
Historisch-Demokratischer Verein Mittel-Gründau von 1848 i.d.IAS e.V.
c/o Hartmut Barth-Engelbart
E I N L A D U N G /Pessemitteilung & Bitte um Veröffentlichung sowie:
Eine Suchmeldung an die Gemeinde Gründau, die Redaktionen bzw. Archive des Gelnhäuser Tageblattes, der Gelnhäuser Neuen Zeitung,der Frankfurter Rundschau, der Kinzigtal Nachrichten, des Büdinger Kreisanzeigers.
24. Erzählabend Do. 12.4. // 25. Erzählabend Do. 3.5. um 18.30 “beim STENGER”
(am 3.5. hat der Erzählabend seinen 2. Geburtstag /Warum erst beim 25. Erzählabend? Weil wir einmal in einem Monat zwei Erzählabende gemacht haben!!)
Sehr geehrte Damen und Herren,
nachdem wir bei unseren Recherchen zur Biografie unseres Mittel-Gründauer Altbürgermeisters Wilhelm Pfannmüller seine Akten und Fotos aus dem KZ-Börgermoor (Emsland) im niedersächsischen Staatsarchiv gefunden haben, erhielten wir jetzt die Nachricht, dass Wilhem Pfannmüller am 2.5. 1978 durch Bundespräsident Dr. Walter Scheel mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde. Am 24.5. 1978 wurden ihm der Orden und die Urkunde durch den damaligen hessischen Ministerpräsidenten Holger Börner überreicht.
Wir suchen jetzt Berichte, Artikel und Bilder zu diesem Ereignis. Eigenartiger Weise konnten wir im Internet bisher dazu nichts finden. Es müßten aber in den Archiven der Hessischen Staatskanzlei und des Bundespräsidialamtes, in den Akten der Sport- und Kulturgemeinschaft SKG-Mittel-Gründau, bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei den Taubenzüchtern, im Archiv des SPD-Unterbezirkes sowie der örtlichen SPD noch Aufzeichnungen und Bilder dazu vorhanden sein. Mit Sicherheit sind in diesen Unterlagen auch die Leistungen Wilhelm Pfannmüllers aufgeführt, die den Bundespräsidenten dazu bewogen hatten, unseren Altbürgermeister auszuzeichnen: seine führende Rolle als Gewerkschafter und Widerstandskämpfer gegen die NAZI-Diktatur, beim Nachkriegs-Wiederaufbau, beim Bau des Kindergartens und der Mehrzweckhalle, des damals so genannten Volkshauses, bei der Gründung der SKG, bei der Errichtung des Hallenbades Mittlere-Kinzig in Gelnhausen, in die er die in Mittel-Gründau über Jahre gesammelten Spenden für ein eigenes Schwimmbad eingebracht und den für Mittel-Gründauer kostenlosen Schwimmbadbus erstritten hat, usw….