Thierse verteidigt Noske: prophylaktische Absolution für kommende Bluthunde

Er hat es tatsächlich gesagt. Ja, Gustav Noske hatte gesagt “Einer muss den Bluthund machen!”

Gustav Noske (9 July 1868 – 30 November 1946) was a German politician of the Social Democratic Party of Germany (SPD). He served as the first Minister of Defence (Reichswehrminister) of the Weimar Republic between 1919 and 1920. Noske has been a controversial figure because, although he was a member of the socialist movement, he used army and paramilitary forces to bloodily suppress the socialist/communist uprisings of 1919.

Aber heute geht es darum, was der Ex-Bundestagspräsident und prominente Sozialdemokrat Wolfgang Thierse auf die Frage des FR-Berlin-Korrepondenten Jan Sternberg gesagt hat:
Hat die Sozialdemokratie im Januar 1919 Schuld auf sich geladen?

Ja, weil hier Menschenopfer zu beklagen waren. Aber welche Wahl hatte denn die sozialdemokratisch geführte Regierung? Entweder Aufstand und Chaos oder Ordnung, Sicherheit, Versorgung herzustellen und den Weg in eine normale Demokratie gehen.

Hierzu hat der AFD-Bundestags-Fraktionssprecher Uwe Witt sich mit einem Kommentar auf der Facebookseite “DGB-Gewerkschafterinnen” gemeldet:

Uwe Witt 18. Januar 11:27

wo Thierse recht hat da hat er recht und hier hat er recht. \l

(wie hat doch der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Heinz Lotz 2018 bei einer Kundgebung gegen die AFD in Gelnhausen gesagt: “Wenn sich die AFD von ihren Rechtsradikalen trennen würde, dann könnte man ja miteinander reden.” Und niemand der Anwesenden hat dazu auch nur eine Silbe gesagt, auch nicht die Kundgebungs-Organisatorinnen vom VVN/BdA. “Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich!”, soll Mark Twain gesagt haben. “Nichts ist unmöglich!” kommentierte das der berühmte japanische Philosoph Toyota)

Reichskanzler Brüning, das Zentrum und Reichswehr-Führer Groener haben die NSDAP-Führung noch vor dem Bekanntwerden der “Boxheimer Dokumente” & Dr. Werner Bests Vorbereitung zur Machtübernahme in Hessen, dazu aufgefordert, sich von den rechtsradikalen SA-Kräften zu trennen, die eine “nationale Massen-Revolution” und den Sturz der alten, feudalen Eliten und “der Bonzen” proklamierten. Ohne diese Trennung sei eine Koalition von NSDAP und Zentrum nicht möglich. Im Unterschied zu heute gab es 1931 noch Sozialdemokraten, die merkten, dass beim Reichen des Kleinen Fingers in Richtung Führung als Nächstes nicht nur der Arm weg ist, nicht nur ein Flügel der SPD abgehackt wird. Carlo Mierendorf, der den viel zu späten politischen und dann nur noch militanten Abwehrkampf der SPD und des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold gegen die Faschisten organisierte, war einer der Ersten, die Dr. Werner Best in das KZ Osthofen und danach ins KZ Börgermoor verschleppen ließ .

Und man muss bedenken, dass nicht die AFD die Auslandseinsätze -wie auf neudeutsch Angriffskriege umbenannt werden, damit sie nicht gegen das Grundgesetz und die UN-Charta verstoßen- befiehlt, nicht die HARTZ4-Sanktionen beschließt, den Mindestlohn schlupflöchert wie einen Schweizerkäse, Altersarmut organisiert und Industrie und Banken schmiert und Höchstprofite bei Waffenexporten garantiert, dafür sorgt, dass die Troika VW, MB, BMW die Republik regiert …. diese “Ordnung, Sicherheit & Versorgung” gilt es wie im MACRONAT gegen Aufstand und “Chaos” zu verteidigen der monströse Einsatz der französischen Spezialeinheiten gegen die in Gelben Westen ist nichts Neues. Schaun wir nur zurück auf Noskes Auswirkungen bis in die tiefts Provinz:

Aufstand, Chaos oder Ordnung, Sicherheit, Versorgung? Wo lebt denn Herr Thierse? Zur Bekämpfung des Lüttwitz-Kapp-Putsches organisierte zum Beispiel in Gelnhausen der Arbeiter-, Bauern- und Soldatenrat den Generalstreik, besetzte das Gelnhäuser Tageblatt wegen dessen deutsch-national-faschistischer Hetze und führte eine strenge Zensur durch: es mussten alle Artikel namentlich gezeichnet werden und es durften keine antirepublikanischen Hetzartikel mehr erscheinen. Bolschewistische Diktatur? Aufstand, Chaos? Der Rat organisierte die Lebensmittelversorgung, unterband der Schwarzhandel, kontrollierte die Preise … Als die großagrarischen und feudalen Landbündler zusammen mit dem regionalen Kapital und den rechten Parteien eine Bürgerwehr gegen den Arbeiter-, Bauern-. und Soldatenrat bildeten, weigerten sich einige jüdische Unternehmer und Geschäftsleute, stolze und ausgezeichnete WK1 -Teilnehmer, sich an dieser Bürgerwehr zu beteiligen, “weil dort offen antisemitische Hetze betrieben wird!” Ab diesem Zeitpunkt standen z.B.die beiden Geschäftsleute, der Textilhändler Strauß und der Opelhändler und Automechaniker-Meister Blumenbach neben Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschaftern auf der roten Liste der SA/SS. Noch mehr und deutlicher auf den Listen der faschistischen Mordbanden standen die KPDler und SPDler wegen ihrer Zusammenarbeit bei der Volksabstimmung über die entschädigungslose Enteignung der Kriegstreiber und Kriegsgewinnler, des Feudal- und Finanzadels.

vor den Abstimmungslokalen notierte die SA/SS alle Teilnehmer und drohte mit Wohnungskündigungen, Entlassungen: “Wer teilnimmt, den kriegen wir, wenn wir drankommen!”
Keinen Pfennig den Fürsten! Sie sollten stempeln gehen! Typische Plakage gegen die Abfindung der Fürsten in Deutschland 12.3.1926
Die Enteignung der Fürsten in Österreich machte es den Austro-Marxisten möglich gigantische Sozialwohnungsbauviertel zu bauen, mit Wohnungen, die bis heute unkündbar sind (wie im Marx-Hof z.B.), Schulen, Schwimmbäder, Kindergärten … Mit den BAUHAUS-Siedlungen begannen linksregierte Städte in der sicheren Annahme, dass der Volksentscheid ein Erfolg wird und die Gelder in die Länder und Kommunen fließen. Das Frankfurter waldstadion für die Arbeiter-Olympiade wurde gebaut, die Römerstadt, usw… doch die Gegenpropaganda vißo n Hugenberg und Hindenburg wirkte: zwar stimmten -trotz des SA/SS-Terrors vor den Wahllokalen über 65 % für die Enteignung, aber die Weimarer Verfassung hatte ein Quorum von 70% für die Volksbegehren festgelegt

Eine Maßnahme, die die SPD-Regierung Scheidemann-Ebert 1919 bewußt nicht durchgeführt hatte, im Gegensatz zu den Austro-Marxisten in der SPÖ und KPÖ. Die Entscheidung zur Zusammenarbeit wurde bei beiden Parteien von unten herbeigeführt, es war aber 1926 bereits zu spät. Noske & Co hatten das Schlachtfeld für die Faschisten gut vorbereitet. Und die Einführung des “freiwilligen” Arbeitsdienstes durch die SPD-Notverordnungs-Regierung Müller war eine strukturell-wirksame Lohnsenkungsmaßnahme, die dann von der NSDAP konsequent im Reichsarbeitsdienst weitergeführt wurde

hier geht es zum Interview:

http://www.fr.de/politik/rosa-luxemburg-welche-wahl-hatte-die-regierung-a-1653113

Vielleicht sollte Wolfgang Thierse den Brief aus dem Nachlass des Reichswehr-Offiziers Papst lesen, der seit 1970 bekannt sein dürfte:

Nachdem der Offizier Waldemar Pabst, der die Morde an Luxemburg und Liebknecht veranlasst hatte, im Jahre 1970 gestorben war, wurde in dessen Nachlass die Abschrift eines Briefes aus dem Jahr 1969 gefunden:

„Daß ich die Aktion ohne Zustimmung Noskes gar nicht durchführen konnte – mit Ebert im Hintergrund – und auch meine Offiziere schützen musste, ist klar. Aber nur ganz wenige Menschen haben begriffen, warum ich nie vernommen oder unter Anklage gestellt worden bin. Ich habe als Kavalier das Verhalten der damaligen SPD damit quittiert, dass ich 50 Jahre lang das Maul gehalten habe über unsere Zusammenarbeit.[4]

Reichswehrminister Gustav Noske mit dem Oberbefehlshaber der Brigade Ehrhardt Generalleutnant Freiherr von Lüttwitz- noch vor dem “Lüttwitz-Kapp-Putsch”

Während ich über die Schuld meines Vaters recherchiere, der im Auftrag Noskes in der Marburger Studentenkompanie im Rahmen der Brigade Ehrhardt nach Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt einrückte, um streikende Arbeiter niederzuschießen und die SPD-KPD-Koalitionsregierungen und sich wieder konstituierenden Arbeiter-Bauern- und Soldatenräte zu stürzen und zu liquidieren , während ich die Blutspur meines Vaters verfolge im Ruhrkampf und in Rheinhessen – erteilt ein führender Sozialdemokrat dem Bluthund Noske eine posthume Absolution und gleichzeitig eine solche prophylaktische für kommende Bluthunde. Die SPD hat ja nicht nur aktuell Kriegskrediten zugestimmt, nein, sie hat selbst Angriffskriege zusammen mit den NATO-Oliven GRÜNEN begonnen und mit der Bombardierung der Bundesrepublik Jugoslawien von 20 JAHREN das Grundgesetz verletzt, vom Völkerrecht einmal ganz abgesehen. Mit jeder Verlängerung des Angriffskrieges gegen Afghanistan tut sie es wieder, mit jedem Einsatz in Mali, mit jeder Datenlieferung aus deutschen Tornados und AWACS-Maschinen über Libyen, Syrien, Jemen an die Nato, die USA, die Saudis, mit jeder Waffenlieferung an Israel gegen die Palästinenser und gegen Syrien …. Die Bewaffnung der Bundeswehr mit israelischen Drohnen läuft ebenfalls unter “sozialdemokratischer” Mitverantwortung.

Herr Thierse sollte mal “BEST – biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903 – 1989” lesen, die der Historiker Ulrich Herbst mit Unterstützung der Hans-Böxckler- und der Friedrich-Ebert-Stiftung 1996 veröffentlichen konnte. Da wird an der Entwicklung des späteren faschistischen hessischen Polizeipräsidenten Best détailliert aufgeführt, mit wem da die SPD-Reichsregierung zusammengearbeitet hat. Die berüchtigte Marburger Studenten-Kompanie wurde ja erst auf Initiative Noskes gebildet.

Und das Schlimme an der Geschichte ist, dass mit genau diesen bzw. solchen Leuten die Nachkriegs-Schuhmacher-SPD wieder zusammengearbeitet hat: am Beispiel Hessen- Hier gewann gegen die starke Basisbewegung zum Zusammenschluss der beiden Arbeiterparteien SPD und KPD die Hannoveraner rechte Auslands- SPD mit Hilfe der US-Militärregierung die Oberhand. Der aus einer jüdischen Rabbi-Familie stammende KPDler Emil Carlebach, der Mitorganisator der Selbstbefreiung des KZ-Buchenwald wurde aus dem Herausgeberkreis und der Redaktion der FRANKFURTER RUNDSCHAU hinausgesäubert, rechte Hand von Georg August Zinn, nach der Auflösung der Allparteien-Regierungskoalition wurde der NS-Jurist Walter Köbel www.barth-engelbart.de/?p=992http://www.barth-engelbart.de/?p=992 , sein Wirtschafts- und Verkehrsminister wurde Dr. Paul Franke, Henlein-Funktionär, SDP(Sudenten-Deutsche Partei)-Führer bis 1938 und NSDAP-Goldfasan wie sein Kollege, der hessische Landwirtschaftsminister Gustav Hacker, beide von der NSDAP zur Gesamtdeutschen Partei und dann zum BHE (Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten) in die Koalition mit der SPD gewechselt.

Dass Georg-August Zinn selbst auch SA-Mann war, sei nur nebenbei erwähnt. Immerhin wurden 1933 hessische Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter in die zunächst SA-geführten KZs Osthofen, Birkenau/Cuxhagen, Dachau und Buchenwald verschleppt und gefoltert …

Hier folgen die LINKs zu den Artikeln, in denen ich die braune Blutspur meines Vaters und meines Onkels verfolgt habe:

Im Auftrag der SPD mordete mein Vater, mein Onkel im Auftrag Hitlers

Die SPD-Auftragsmorde meines Vaters & die NS-Auftragsmorde meines Onkels / Teil 2

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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