Namibia verurteilt Deutschlands Unterstützung Israels beim Genozid Prozess vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag

Politik

Namibia verurteilt Deutschlands Unterstützung von Israel im IGH beim Genozid Prozess

15. Januar 2024von Dr. Peter F. Mayer4,1 Minuten Lesezeit

Namibia lehnt Deutschlands Unterstützung der völkermörderischen Absichten des rassistischen israelischen Staates gegen unschuldige Zivilisten in Gaza ab“, so ein Statement der namibischen Präsidentschaft. Auf namibischem Boden beging Deutschland als Kolonialmacht in den Jahren 1904-1908 den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts, bei dem Zehntausende unschuldiger Namibier unter unmenschlichsten und brutalsten Bedingungen starben. Die deutsche Regierung hat den Völkermord, den sie auf namibischem Boden begangen hat, noch immer nicht vollständig gesühnt.

Angesichts der Unfähigkeit Deutschlands, Lehren aus seiner schrecklichen Geschichte zu ziehen, bringt Präsident Hage Geingob daher seine tiefe Besorgnis über die schockierende Entscheidung zum Ausdruck, die die Regierung der Bundesrepublik Deutschland am 12. Januar 2024 mitgeteilt hat, in der sie die moralisch gerechte Anklage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof zurückgewiesen hat, wonach Israel Völkermord an den Palästinensern in Gaza begeht.

In der via Twitter veröffentlichten Presseaussendung heißt es weiter:

Es ist besorgniserregend, dass die deutsche Regierung den gewaltsamen Tod von mehr als 23.000 Palästinensern im Gazastreifen und verschiedene Berichte der Vereinten Nationen ignoriert, die in beunruhigender Weise auf die Binnenvertreibung von 85% der Zivilisten im Gazastreifen angesichts des akuten Mangels an Lebensmitteln und lebenswichtigen Dienstleistungen hinweisen, und sich dafür entschieden hat, vor dem Internationalen Gerichtshof die völkermörderischen und grausamen Handlungen der israelischen Regierung gegen unschuldige Zivilisten im Gazastreifen und in den besetzten palästinensischen Gebieten zu verteidigen.

Deutschland kann sich nicht moralisch zur Konvention der Vereinten Nationen gegen Völkermord bekennen, einschließlich der Sühne für den Völkermord in Namibia, und gleichzeitig das Äquivalent eines Holocausts und Völkermords in Gaza unterstützen. Verschiedene internationale Organisationen, wie Human Rights Watch, sind zu dem erschreckenden Schluss gekommen, dass Israel in Gaza Kriegsverbrechen begeht.

Präsident Geingob bekräftigt seinen Aufruf vom 31. Dezember 2023: “Kein friedliebender Mensch kann das Gemetzel an den Palästinensern in Gaza ignorieren”. In diesem Sinne appelliert Präsident Geingob an die deutsche Regierung, ihre verfrühte Entscheidung zu überdenken, als Drittpartei zur Verteidigung und Unterstützung der völkermörderischen Handlungen Israels vor dem Internationalen Gerichtshof aufzutreten.

Am Donnerstag und Freitag fand eine zweitägige öffentliche Anhörung vor dem Weltgerichtshof – dem höchsten Rechtsorgan der Vereinten Nationen – statt, bei der Südafrika und Israel ihre Argumente vortrugen.

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Südafrika erklärte dem Gericht am Donnerstag, dass Israels Luft- und Bodenoffensive – die einen Großteil der Enklave verwüstet und nach Angaben der Gesundheitsbehörden des Gazastreifens fast 24.000 Menschen getötet hat – auf die “Zerstörung der Bevölkerung” des Gazastreifens abzielt.

Israel beschuldigte Südafrika, die Feindseligkeiten “verzerrt” darzustellen und bestritt, dass es sich bei seiner Militäroperation in Gaza um einen staatlich gelenkten Völkermord an den Palästinensern handelt.

Gräueltaten in Namibia

Zwischen 1904 und 1908 verübten deutsche Kolonialtruppen in Namibia Gräueltaten an den indigenen Völkern der Herero und Nama. Die Tötungen waren Teil einer deutschen Kampagne zur kollektiven Bestrafung zwischen 1904 und 1908, die heute als der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts gilt.

Der IGH wird voraussichtlich in den nächsten Tagen ein vorläufiges Urteil fällen, doch ein endgültiges Urteil wird Jahre dauern. Südafrika hat das Gericht aufgefordert, die verheerende Militäroffensive Israels im Gazastreifen sofort zu stoppen.

Die Völkermordkonvention von 1948, die nach dem Massenmord an den Juden im Holocaust der Nazis verabschiedet wurde, definiert Völkermord als „Handlungen, die in der Absicht begangen werden, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten”.

Südafrika reichte am 19. Dezember die Klage vor dem IGH ein und beschuldigte Israel des Völkermords im Gazastreifen.

Mehrere Länder und internationale Organisationen haben Südafrika in seiner Klage unterstützt, während Israel von den Vereinigten Staaten, seinem wichtigsten Waffenlieferanten und engen Verbündeten, Rückendeckung erhalten hat.

Mehrere internationale Organisationen, darunter Human Rights Watch, haben festgestellt, dass Israel in Gaza Kriegsverbrechen begeht.

(unterstützt wird Südafrika dabei auch von Ägypten, Jordanien und der Türkei,

wobei diese Unterstützung zum Teil sehr fragwürdig ist, da Ägypten und Jordanien über die Drahtzieher im Hintergrund mit der Regierung Netanjahu in Verbindung stehen. und diese Verbindungen reichen nicht nur über das WEF in Davos bis in die palästinensische Autonomiebehörde . Siehe “Gas, Gaza-Krieg und die Rolle des WEF” , Ernst Wolf zu den Hintergründen des israelischen Vernichtungskrieges gegen die Palästinenser. / in neue rheinische zeitung, KROKODIL, Ausgabe 47 Dezember 2023 und apolut HaBE)

Hinweis auf ins Deutsche übersetzte Literatur aus Gaza

Der bekannte Publizist und Übersetzers Rudolph Bauer hat einen Gedichtband mit dem Titel “… und GAZA und …” von Rajani Kanth ins Deutsche übertragen im pad-Verlag publiziert. Es sind einige bewegende und wuchtige Texte darunter, die einem unter die Haut gehen. Im pad-Verlag erschien im Dezember 2020 übrigens ein kleiner Band mit Text aus tkp.at.

Bestelladresse: pad-Verlag@gmx.net – Preis: 6 Euro, ab 5 Exemplaren (zum Verschenken) je 5 Euro


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Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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