Vom Recht auf Essen – HaBE die Geschichte eines Kinderliedes neu geschrieben

siehe auch Vom Recht auf Wohnen – HaBE das HaBE-Kinderlied vom Recht auf Essen umgeschrieben – barth-engelbart.de

HaBE-Fotocollage 1966 Hier hält Lyndon B. Johnson statt eines seiner Enkel ein gebranntes palästinensisches Kind in den Armen. Die Kinder in Palästina sahen so ähnlich aus wie die Napalm-Opfer in Vietnam
Bei der Suche in meinem Archiv nach meinem 1974 geschriebenen Kinderlied “Vom Recht auf Essen” bin bei den obigen Fotomontagen von 1966 und 1991 ….
bei google auf einen HERRlichen FAZ-Artikel gestoßen, der mich spätestens 2007 zum Schreiben des unten folgenden Liedes gebracht hätte:
 

“Welternährungstag Für ein Recht auf Essen

16.10.2007 ·  Jedes Jahr sterben weltweit etwa fünf Millionen Kinder an den Folgen von Hunger. Anlässlich des heutigen Welternährungstages hat Bundespräsident Horst Köhler (HaBE: Ex-IWF-Chef und auch WeltBanker) daher „eine Grundversorgung mit Nahrungsmitteln“ gefordert.

Bundespräsident Horst Köhler hat zum diesjährigen Welternährungstag dazu aufgerufen, den Hunger in der Welt durch eine „kluge Politik“ zu überwinden. „Dafür brauchen wir in unserer globalisierten Welt eine ehrliche, verlässliche und auf Partnerschaft fußende Entwicklungspolitik für den ganzen Planeten“, sagte Köhler am Dienstag vor der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) der Vereinten Nationen in Rom. Diese Politik müsse die Voraussetzungen für wirksame Hilfe zur Selbsthilfe und für eine nachhaltig gesicherte Ernährung schaffen.

Oberstes Ziel müsse „eine Grundversorgung mit Nahrungsmitteln vor Ort und aus der Region sein“, forderte der Bundespräsident. Viel zu oft hätten sich Planer auf ehrgeizige Industrialisierungsstrategien und auf prestigeträchtige Großprojekte konzentriert. ….” ( FAZ)

 EINSCHUB mit der Aufforderung zur Syrien-Einsatz-Befehlsverweigerung

  Wer nun meint, das alles sei angesichts des Krieges in Syrien weniger wichtig, der soll die von Uli Gellermann in der RATIONAL-GALERIE zuerst veröffentlichte “open petition” an die Soldaten des Syrienkommandos der Bundeswehr mit unterzeichnen: (die bisherigen 165 Mitunterzeichnenden kann man schnell dienstlich & oder auch eventuell juristisch ausschalten, wenn es aber 10 oder 100 Mal so viele werden, dann wird es etwas schwieriger. Noch besser wären auch 1000 Mal so viele… aber zunächst erst Mal 10 X 165 !https://www.openpetition.de/petition/online/soldaten-verweigert-den-syrien-befehl-wer-seinem-land-treu-dient-sagt-nein
HaBEs Märchen
“vom Recht auf Essen”
(1974)
 

für Elias Davidson, den isländisch-deutschen Komponisten & Menschen-& Völkerrechtler 2012 neu aufgeschrieben

Hungrige Wölfe trafen
sich mit verhungernden Schafen
während der Hungersnot.

 

Sie sprachen zu sich und den Kindern
“Wir müssen die Hungersnot lindern,
sonst sind wir morgen schon tot.”

 

Der Oberwolf hielt einen Vortrag
und machte den Schafen den Vorschlag,
das Recht auf Essen zu schaffen

 
.Da dachten die Schafe an saftigen Klee
und stimmten dafür einstimmig mit:”Mäh”
und gingen zufrieden schlafen.
 
Denn sie hatten sich ja mit Hilfe
der klugen barmherzigen Wölfe
ihr Recht auf Essen geschaffen.
 
Doch am anderen Morgen wurden sie wach
die Schafe waren vor Hunger ganz schwach
denn sie konnten das Recht nicht essen.

 

Sie hatten zwar Recht aber keinen Klee.
Die Schafe schrien vor Hunger laut: “Mäh”
da riefen die Wölfe mit Gejaul:
 
“Ihr habt es doch nicht vergessen
das gemeinsame Recht auf Essen?
Wir tragen das Recht im Maul!”
 
Und sie machten vom Recht Gebrauch
und die Schafe versuchten es auch
So nützt ein gleiches Recht
den Wölfen gut – den Schafen schlecht.
 
Nach dem Vortrag dieses Liedes bei einer Veranstaltung der IG-Metall-Jugend wurde ich gebeten, das Lied zu ergänzen:

Wie die Wölfe sind allemal
der Staat und das Kapital
Doch Leute, glaubt mir der spinnt,
der glaubt, daß wir Schafe sind.

Hier bin ich schon lange dabeigewesen, meine Texte, die Lieder demokratisch zu schreiben. Die letzte Strophe hatte 1974 der Jungendvertreter der Firma Rödiger vorgeschlagen… Jürgen Brandis wurde später dort auch Betriebsratsvorsitzender und blieb bis heute ein kämpferischer klassenbewusster Gewerkschafter und Kommunist.

Mein Lied mit der Fortführung des Brechtschen “Beiß, Bagger beiß, die Kohle hat nen Preis” habe ich damals zusammen mit Metallern und auch Druckern geschrieben, mit vielen Anderen ebenfalls. Nur beim Druckervers waren mir die damaligen Betriebsräte der Großdruckerei Illert sehr behilflich, die auch in meinen Grundschulklassen Unterricht gehalten haben, als die Druckrer streikten  um Festgeldforderungen.. der damals angesetzte Besuch der FR wurde von der Geschäftsleitung abgesetzt, und FR.BR-Vorsitzender Georg Fritz hat sich damals diesem Diktat gefügt:

Druckmaschine druck

sieben Stunden sind genug

von dreien spran zei zweie ein

und morgen drucksdt du ganz allein

dan fliegst auch du ruck zuck

Druckmaschine druck

sieben Stunden sind genug

Aber auch schon 1971/72 verweigerte die Rundschau noch unter Karl Gerold meinen Schülerinnen den Besuch…..

Auch mit etwas Stolz kann ich weiter vermelden, daß ich für das Lied “Vom Recht auf Essen” beim Frankfurter Song-Wettbewerb ’76 aus den Händen von Manfred Sexauer den dritten Preis erhielt. Daß Liesel Christ mich mitgekürt hat, darauf bin ich besonders stolz. Das spätere Schlagersternchen Inge Peters machte den Ersten mit Vertrag bei CBS. Etwas peinlich ist mir die Anmerkung, daß ich entgegen einem guten Vorsatz und einem Versprechen gegenüber dem Frankfurter Kommitee gegen den § 218 nicht das Lied vom “Prof. Dr. med. Praetorius” vorgetragen habe. Es sollte dabei zum Eklat kommen. Aus Angst, aus dem Wettbewerb zu fliegen, trug ich dann doch das angekündigte Lied vom Recht auf Essen vor.Trotzdem ist der 3. Platz für dieses Lied (ohne die letzte Strophe, die erst später entstand) ein gutes Zeugniss für die allgemeine Bewußtseinslage Mitte der 70er.)
Bei meiner Arbeit mit den LAMBOY-KIDS von 1991 bis 2007, meinem bis zu 120 köpfigen Grund-Schul-Chor/Percussion-Gitarren-Ensemble (hier zwei Videos über die Arbeit im “Sozialen Brennpunkt” Hanau-Lamboy) habe ich zusammen mit den Kindern den Schluss umgeschrieben: Ich wollte ganz bewußt mit den und für die Kids aus allen Krisenregionen der Erde von Afghanistan bis Zaire ein Happy-End schreiben und singen und spielen:Nachdem das gleiche Recht  – den Wölfen gut, den Schafen schlecht – nütztgeht es jetzt so weiter… (nachdem ich mein Kinderbuch von der Ziege ZORA geschrieben hatte, war es klar, was dann kommen musste):

Doch zum Glück kamen sieben Ziegen
und haben die Wölfe vertrieben
und die Schafe staunten nicht schlecht

Oooh jeh, Ach neeee!
so kriegen die Ziegen ihr Recht

Da sagten die Ziegen den Schafen
das könnt ihr alleine auch schaffen
ihr seid zu belämmert, zu brav
Machts wie euer schwärzestes Schaf!!

Nur Mut, das wird schon gehn
ihr müsst nur zusammenstehn
und nehmt die Köpfe nach vorn

und dann die Wölfe aufs Horn!!!

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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