HaBE zusammen mit 2 Frauen gegen den § 218 gekämpft, das führte zu Verhaftungen & zum Ausschluss aus dem KBW, durch Ex-KBW-ZK-Mitglieder, die heute Nato-Diener & Kriegstreiber sind … (Erst heute wird mir klar, was KBW bedeutet: Kaput Baals Werber)

oder schon im wohl-erdienten VIP-GEO-Ruhestand oder bereits in Kaput-Baals Himmelsparadies der Banker & Börsianer & Kriegsgewinnler & Propagandisten: Hans-Jörg Hager, Hans-Gerhard Schmierer, Ralf Füchs, Horst Löchel, Gerd Koenen, Gisel Heinemann, Biggi Laubach und weitere hohe KBW-ZK-DienerINNEn aus den KBW-Zentralen in der Mainzer Landstraße 147 & dem „ÖKO-Haus“ in der Kassler Straße 1, das sich plagiatisierend auch „K1“ nannte.

Die im Dunkeln sieht man nicht, nur einen: meinen Verteidiger, der später auch Herrn Ackermann u.a. verteidigte: RA. Eberhard Kempf beim Rotwein mit Skatrunde im Keller des KBW-Hauses ML 147

Ich habe natürlich nicht nur mit zwei Frauen zusammen gearbeitet, ich habe für die & mit den erstarkenden Frauenbewegungen getextet & komponiert, angefangen beim Frankfurter Weiberrat mit Inge Hornischer an der Spitze & zur Unterstützung der Frauenhäuser & Kinderläden in FFM & der Rhein-Main-Region.

ab 1975 habe ich mit der damals schon über 70jährigen Hanauer Widerstandskämpferin & schon seit 1922 als zunächst FALKEN- und dann KJVD-Aktivistin gegen den & 218 kämpfenden Louise Bröll

& mit der Gitarristin & Sopranistin & Liedermacherin Brigitte Brunnengräber gegen den § 218 & 219 gekämpft, geschrieben, komponiert & gesungen

Unsere Lieder gegen den § 218 wurden von KBW-ZK zensiert, es wurden Publikations- & Auftritts-Verbote erlassen, die Lieder wurden zum Teil veröffentlicht auch auf LPs, allerdings unter anderen Namen: auf der LP der linientreuen Mannheimer Formation „Drum Links“ erschienen sie als deren Werke: „Professor Dr. med Prätorius“ im Original auf der LP aber auch in der KVZ als „Mannheimer Lied“ & „Der Rag der arbeitslosen Jugendlichen“ mit „korrigiertem“ Text ebenfalls als „Drum Links“ -Produktion.

In der Rhein-Main-Region & bundesweit haben wir unsere Lieder, nach der Veröffentlichungs-Verweigerung durch den KBW-Buchvertrieb HAGER & den KBW-Sendler-Verlag, als Musik-Kassette verbreitet, die wir in einer Badezimmer-Eigenproduktion in Nachtschichten herstellten: über 1000 Kassetten haben wir gegen Selbstkosten versendet.

Einer der Höhepunkte unserer Arbeit war das Singen des „Professor Dr. med. Prätorius“ von über 20.000 Demonstratinnen bei der Groß-Demonstration für den Volksentscheid gegen den § 218 auf dem Bonner Hofgarten, wozu die von KBW-Platz-Hirschen & -Kühen uns verweigerte Lautsprecher-Anlage auch nicht gebraucht wurde.

Ein weiterer Höhepunkt war dann der reißende Absatz unserer Kassetten in Österreich in Vorbereitung des dortigen Volksentscheides gegen den & 218 und die Einladung nach Wien, der wir leider mangels Geld nicht folgen konnten.

Der nächste Höhepunkt war die Einladung durch das Ensemble des Frankfurter Schauspielhauses & die dort im Exil wirkenden Mitglieder des Ex-TAT-Ensembles zum Vorprogramm zu Heiner Müllers „ZEMENT“: Brigitte Brunnengräber & ich durften im ZEMENT-Vorprogramm „OKTOBERLAND“ im Foyer Infotische mit der Unterschriftensammlung für den Volksentscheid gegen die §§ 219 & 219 aufbauen & unser Liederprogramm spielen.

Die vom Intendanten gerufene Polizei wollte uns zwar wg. Aufforderung zu Straftaten, (was Abtreibungen bis heute noch sind) festnehmen & die Materialen, Kassetten usw. beschlagnahmen, aber das Ensemble & die Zuschauer bildeten  Doppel- & Dreifach-Menschenketten um uns, sodass die Polizei unverrichteter Dinge abziehen musste. Wir entschwanden dann durch Theater-Mitarbeiter geführt durch unterirdische Gänge & weniger bekannte Ausgänge/ Anlieferungs-Eingänge. Tische, Materialien, Kassetten blieben zunächst im Fundus. Wir holten sie erst nach ein paar Tagen wieder ab.

Zu den Liedern ganz durchscrollen. Die stehen erst unter dem Spendenaufruf für meine nach Uganda in die Slums von Kampala abgeschobene Ex-Grundschülerin Rema & ihren demnächst 9jährigen Sohn Nasser & unter der Unterschriften-Sammlung für ein neutrales Deutschland: https://deutschlandneutral.de

HaBE nicht als Chopin für Louise geschrieben: Louise Bröll vor 40 Jahren in Hanau in den Tod ver-& ge-trieben – barth-engelbart.de

HaBE nicht als Chopin für Louise geschrieben: Louise Bröll vor 40 Jahren in Hanau in den Tod ver-& ge-trieben

Bis heute sind die Todesursachen ungeklärt. Einigen war Louise zu unerhört & zu aufgeklärt. Hat manchen Weg versperrt.

Hanaus Mitschuld am Tod der Widerstandskämpferin Louise Bröll

alte Frau Gesicht

zwei Kohle/Feder/Grafit-Portrait-Studien von 1983und 1985

alte Frau

Das ist, das war Louise Bröll, die Hanauer Widerstandskämpferin, die bis 1986 gekämpft hat, bis sie ein kleiner Immobilienhai mit einer schwarzbekutteten Juristenseilschaft und öffentlicher Unterstützung ins Grab gestoßen hat. Ihr Mann wurde bei einem erfolgreichen Brückenkopfunternehmen am Don von der SS von hinten erschossen, die übliche Entsorgung von Kommunisten im Strafbataillon 999.
Die Stadt hat verboten, ihr einen Grabstein mit einem Brecht-Zitat zu setzen:„Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“ Bertolt Brecht (Werk: Me-Ti. Buch der Wendungen)…Nun ja, die Stadt Hanau mit ihrem damaligen sozialdemokratischen Baudezernenten Heinz Goss war daran interessiert, Louise Bröll zugunsten des katholischen Ordens der “Barmherzigen Brüder” oder Schwestern in Fulda für ihr St.Vinzenz-Krankenhaus zu enteignen. Die waren schon in den 20ern scharf auf das Schnitzer’sche Grundstück des Vaters der Louise Bröll, eines in Hanau hochangesehenen Kunstschmiedes und Mitglied der Hanauer Freimaurer. Diese standen im Ruf der Linkslastigkeit, was wohl auch der Hintergrund für Louises politisch-weltanschauliche Ausrichtung, ihre aktive atheistische Haltung und ihre frühen Aktivitäten in den 20er Jahren gegen den § 218 war. Im Vinzenz-Krankenhaus war selbst bis in die Gegenwart die katholische Schwangerschaftsberatung “Donum Vitae” nach dem “reformierten” § 218 nicht zugelassen.  ÄrztINNeN und PflegerINNEN, die sich gegen den § 218 äußerten, fanden hier keine Anstellung oder wurden entlassen. Heinz Goss konnte in defacto Kooperation mit dem gleichen Immobilien-Klein-Hai, der sich schon das Moulin Rouge (das heutige besetzte Haus in der Hanauer Metzgerstraße) in krimineller Manier unter den Nagel gerissen hatte, das Schnitzer-Bröll’sche Grundstück dem Fuldaer Orden zuschieben. Darüber hinaus ließ er das städtische Badehaus, eines der wenigen unzerstörten Baudenkmäler der Hanauer Innenstadt (BAUHAUS-Stil der feinsten Art) zugunsten einer Tiefgarageneinfahrt für das Vinenzkrankenhaus abreißen. Es wäre durchaus möglich gewesen, dieses Baudenkmal in ein Einfahrtsportal für die Vinzenz-Tiefgarage umzuwandeln, so wie es ja auch möglich war ((irrsinniger Weise)), das historische Nürnberger Tor-Haus zugunsten des sogenannten “Family-Land”, einer Dauer-Pleite- Investitionsruine und Verlustabschreibungsoption und heutigem (noch-) Saturn-& REWE-Standort von der Südseite der Nürnberger Straße auf die Nordseite umzusetzen.
Das Moulin Rouge war in den 50er und 60ern ein wichtiger Kontaktpunkt für die illegale KPD, nach 1945 eines der ersten wiederaufgebauten Lokale. Hier war neben den US-Clubs im Lamboy und dem Café Hirsch  der erste legalisierte Swing und Jazz zu hören, hier trafen sich die Sinto-Überlebenden von Winterstein bis Weiss und machten Musik und andere Geschäfte, hier war die Schwarzmarktzentrale und der Treffpunkt für DPs aller Herren Länder. Hier war auch die Nachrichtenzentrale, in der die Neuigkeiten aus den US-Kasernen und der Bereitschaftspolizei im Lamboy ausgetauscht wurden. Hier wurde gekuppelt was das Zeug hielt, hier konnte man, ohne im Rotlicht zwischen Wilhelmsbrücke und Esso-Station “Mon Cherie” am Sünden-Dreieck Oderstraße B8/40 gesichtet zu werden, zwar nicht die Rosemarie Nitribitt aber doch deren Hanauer Doubles kontaktieren, die genauso gut aussahen aber nicht Mal ein Fünftel so viel kosteten.

Louise Bröll, wurde ihr Mann in der Ukraine durch die SS-Division Galizien ermordet ? Frankfurter Rundschau ließ Spuren verschwinden

Veröffentlicht am  von Hartmut Barth-Engelbart

NEIN, das ist nicht Dürers Mutter, außerdem hat der sie in Kupfer gestochen vor genau 500 Jahren und nicht mit HaBE gezeichnet. Und jemand hat sie in Berlin aufgehängt. 100 Jahre später wäre sie wahrscheinlich als Hexe verbrannt worden. Sie sieht nur der Louise Bröll sehr ähnlich. HaBE mich geirrt. Dürer hat sie nicht in Kupfer gestochen, sondern mit Kohle gezeichnet.

Bildnis der Mutter, 1514, Kohlezeichnung, 421 x 303 mm, Kupferstichkabinett Berlin

Gezeichnet HaBE ich Louise Bröll, geborene Schnitzer, kurz vor ihrer Ermordung/ihrem Tod durch einen kleinen ImmobilienHai in Zusammen- bzw. nach Vorarbeit mit alten KameradINNen bei der Staatsanwaltschaft, der Anwaltskammer, dem Gericht, der Stadtverwaltung, der katholischen Kirche (dem St. Vinzens-Krankenhaus), bei Heraeus. Die Stadt Hanau hat verboten, in ihren Grabstein ein Zitat von Bertolt Brecht einzumeißeln

Stadt Hanau verbietet ein Bertolt Brecht Zitat , der Widerstandskämpferin Louise Bröll zum 105. Geburtstag, zum 65. Überlebenstag, zum 25. Todestag (jetzt also im kommenden 2015 alles plus 5!!)

Veröffentlicht am  von Hartmut Barth-Engelbart

Bertolt Brecht

„Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“

Bertolt Brecht (Werk: Me-Ti. Buch der Wendungen) ***** (siehe Anmerkung am Ende des Artikels)

Der ImmobilienHai hatte schon vorher den Besitzer des Hanauer Moulin Rouge (der stand im Verdacht der illegalen Mitgliedschaft und der organisatorischen Unterstützung der verbotenen KPD) unter die Erde und sich in den Besitz des Hauses gebracht, in dem sich bis heute das Jugend-Sozial-Kulturzentrum Metzgerstraße als besetztes Haus wacker weiter hält

Louise Bröll, kommunistische Widerstandskämpferin aus Hanau. Ihr Mann wurde im Straf-Bataillon 999 nach einem Brückenkopf-Unternehmen am Don von der SS bei der Rückkehr erschossen. Ob es die heute von Poroschenko so verehrte SS-Division Galizien unter der Führung des Führers Bandera war, das wissen  leider nur noch die DIENSTE. Die von der NATO, der EU,  den USA und Israel bewaffneten und geschulten SS-Runen-, Hakenkreuz- und Wolfsangelträger, die heute das Donezk-Becken “ethnisch säubern” – nach dem Motto der GAS-Prinzessin und ihrer Oligarchen-Banden “Alle Russen erschießen!”, nein, die waren es nicht. Aber ihre Vorbilder und Nationalheiligen, die 50Tausend Juden und ebenso viele Polen in der Ukraine abgeschlachtet haben, die könnten es gewesen sein : es war aber die überall beim Versuch der Neuordnung Europas übliche Form der Liquidierung der zu solchen Himmelfahrtsunternehmen zwangseingesetzten Kommunisten.

Louise Bröll hat bei Heraeus die im SS-Programm “Vernichtung durch Arbeit” eingesetzten russischen ZwangsarbeiterINNEN illegal durchgefüttert. Dazu ließ sie sich von der ReichsArbeitsFront (noch ne RAF) bei Heraeus einsetzen, bzw. wurde sie von der RAF Heraeus empfohlen, wegen  “erfolgreicher Umerziehung zur treuen Volksgenossin”. Louises Listen waren nicht nur die mit den kriegswirtschaftlich befohlenen Lebensmittel-Buchführungen. Immer nach der zweiten oder dritten Sirene, wenn die Luftschutz- und Blockwarte schon im Keller waren, öffnete sie einen Hinterausgang des Schnitzerschen Kunstschmiede-Kellers in der Frankfurter Tor-Straße und ließ die in den benachbarten Baracken eingepferchten Zwangsarbeiter rein, denen es verboten war die Luftschutzkeller aufzusuchen… und nach der ersten Entwarnungssirene machten sich die Zwangsarbeiter heimlich auf den Rückweg… Darüber schreibt in der Grimms-Märchenstadt Hanau nicht Mal der Geschichtsverein. Und die Frankfurter Rundschau hat die Bilder der von Louise geretteten Zwangsarbeiter verschlampt…  Eine Redakteurin wollte einen Artikel über die DPs schreiben und fragte bei mir an , ob ich Dokumente hätte, da es im Main-Kinzig-Kreis bekannt war, dass ich an diesem Thema forsche … Ich hatte Dokumente, und auch die Bilder einer Frau und eines Mannes, beides russische “Kommissare” und Sabotage-Organisatoren in der Rüstungsindustrie in Hanau, die mir Louise geschenkt hatte… “Sind Sie sicher, dass wir die Bilder hatten? Wir können ja nicht alles aufheben!” war die FR-Redaktions-Antwort. Nicht Mal einen Blick in ihr Archiv haben die Damen und Herren geworfen.. Dort hätte man die Bilder wenigstens als Repro finden könnnen… Wenn ich Mal gaaaaaanz viel Zeit habe, schaue ich mir beim Hanauer Geschichtsverein und der Wetterauischen Gelsellschaft das LokalRundschau-Archiv gründlich durch… Es ist nicht zu fassen wie diese Stadt mit ihrer Geschichte umgeht und die FR auch…

Der antifaschistische Widerstand der kleinen Leute: LOUISES LISTEN , die Urfassung von 1995

Veröffentlicht am  von Hartmut Barth-Engelbart

nach 18 Jahren waren doch einige Änderungen notwendig, was die segensreiche Bombardierung Hanaus und ihre anglo-amerikanische Zielsetzung betrifft, dazu später….

Luise

Louise schläft schon. HaBE sie 1983 portraitiert

LOUISES LISTEN

– Der Widerstand der kleinen Leute –
– Redebeitrag zum 17.3.95, Kundgebung zum Jahrestag der Bombardierung Hanaus –

Ich will über den Widerstand der kleinen Leute sprechen, die nicht “in diesen Krieg gezogen sind, wie in einen Gottesdienst”, die diesen Krieg und Hanaus Bombardierung nicht als Gottesgericht und Naturkatastrophe erlitten.

Vom Widerstand derer, die um die militärisch-industrielle Funktion Hanaus wußten und, trotz selbst davon schwer getroffen zu sein,die Bomben auf Cyklon-B-Produktionsstätten und andere Rüstungslieferanten als schmerzhaften Teil der Befreiung verstanden.

Mit Schindlers Liste wird Schindluder getrieben. Sie ist die willkommene Ausrede für den sogenannten “kleinen Mann”, der nichts dagegen tun konnte, weil er kein Großer war, kein kriegswirtschaftlich wichtiger Kapitalist, der mit den Nazi-Größen und SS-Häuptlingen pokern konnte. Eine von unverdächtiger Seite, von draußen, von einem jüdischen Hollywood-Star erteilte Absolution für die ganze Nation. Ein Segen für die SchluSSstrich-Propagandisten für alle, die einen Faschismus mit Autobahn und Arbeitsdienst und Krieg und deutscher Ordnung für Europa ohne den lästigen Makel der Judenverfolgung ganz gut gefunden hätten und finden.

Ein Faschist mit “menschlichen Antlitz”, ein Kriegsgewinnler durch Nehmen und Mehren in Böhmen und Mähren, ein Gefolgschaftsführer, Säufer und Spieler steigt wie Phönix aus der Asche auf als der gute Deutsche.

Es ist gut, daß er tausend Juden vor der Gaskammer gerettet hat. Aber was wäre, wenn Schindler 1000 sowjetische Zwangsarbeiter vor dem sicheren Tod durch Siemens gerettet hätte, oder 1000 Schwule, oder 1000 Roma und Sinti, oder 1000 Kommunisten oder 1000 Zeugen Jehovas oder 1000 Deserteure oder 1000 Saboteure oder auch nur jeweils zehn?

Das hätte niemand in Hollywood verfilmt.

alte Frau kl.

Ein exaltierter Kleinkapitalist rettet risikosüchtig und launisch 1000 Menschen vor der Vergasung. Wie viele Menschen hätten dann erst die Eigner der Hanauer Rüstungsindustrie retten können? Wie viele die Deutsche Bank, die Dresdner, die Commerz ?? Sie hätten gekonnt, aber sie konnten nicht, weil ihre satte Existenz auf der Vernichtung beruht, Vernichtung und Tod ihr Geschäft ist, zumindest aber belebt. Sie haben ja den Vernichtungsapparat zuallererst finanziert.

Hätte Schindler Saboteure gerettet, die in Hanau bei der Degussa-Tochter Degesch (Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung) die Produktion von Zyklon-B behindern wollten ?

Die etwas frühere Bombardierung dieser Betriebe hätte Millionen Menschen das Leben gerettet. Jeder Saboteur, der den Krieg auch nur um Minuten verkürzte, hat hunderte, tausende Menschen gerettet. Doch die potentiellen und tatsächlichen Saboteure und Lebensretter wurden von den Nazis umgebracht.

Einer dieser potentiellen Saboteure war Rudolph Bröll, Louises Mann, Kommunist und Schreiner. Er war zunächst “wehrunwürdig”. Louise hat ihn noch schnell geheiratet, bevor er dann doch als Kanonenfutter schnell eingezogen 1942 an der Ostfront bei einem Brückenkopfunternehmen am Don von hinten erschossen wurde. Der übliche Bewährungseinsatz für Kommunisten. Offizielle Darstellung: verwundet, ertrunken, vermißt. Ein verletzter SS-Mannn auf Heimaturlaub besucht Louise am Frankfurter Tor und sagt ihr: “Hören Sie auf, nach ihm zu fragen. Er wurde von unseren Leuten erschossen. Machen Sie kein Theater, das kann Ihnen das Leben kosten.” Der SS-Mann wußte wovon er sprach.Louises Listen

Louise hat am Frankfurter Tor die sowjetischen Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in den benachbarten Heraeus-Produktionsbaracken und ihren Schlafställen durchgefüttert, vor dem Verhungern gerettet. Sie hat dabei ihr Leben riskiert.

Louise mußte Lebensmittel-Listen führen,

Lebensmittelzwangsbewirtschaftung, Kriegsbuchführung über jedes Gramm Mehl, jedes Huhn und jedes Ei, über jede Scheibe Brot. Trotzdem hat sie Essen für die sowjetischen Sklaven abgezweigt. Die Sklaven von Heraeus durften bei Bombenalarm nicht in die Luftschutzkeller. Aber im Bröll-Schnitzerschen Haus unter der Schmiedewerkstatt gab es versteckte Winkel. Louise hat es mit ihrer Mutter geschafft, immer wenn die Block- und Luftschutzwarte schon in Sicherheit waren, wenigstens einige Heraeus-Sklaven noch in ihren Keller zu lotsen. Louise wurde von der Arbeitsfront bei Heraeus eingesetzt. Auch hier hielt sie Kontakt zu den Zwangsarbeitern. Trotzdem bescheinigt ihr die Arbeitsfront Zuverlässigkeit und Einsatzfreude. Louises List. In welcher Weise sie die Kriegsproduktion beeinflusst hat darüber hat Louise nie ein Wort verloren. Jemand falsches hätte es ja finden können.

Kleine Leute, kleine Schritte, viele kleine Leute, viele kleine Schritte. Schritte, die damals den Kopf kosteten. Und heute schweigen viele schon, wenn die Karriere etwas gebremst wird.

Louise wartete auf Rudi, sie will nicht glauben, daß er tot ist. Sie hatte sich Kinder gewünscht, von ihm. Er bekam keinen Heimaturlaub. Später kann sie keine Kinder mehr ertragen, nur noch Katzen.

Louise wurde mit ihrer kranken Mutter ausgebombt. Sie baut Hanau wieder mit auf. In ihrem Trümmergrundstück bringt sie Displaced Persons unter, befreite sowjetische Zwangsarbeiter. Aber zunächst kann sie nicht in ihr Haus, der einzig mögliche Zugang durch die Trümmer über das Grundstück des St. Vinzenz-Krankenhauses wird ihr vom Orden der barmherzigen Brüder und Schwestern verweigert. Späte Rache der Kirche. Louise ist Kommunistin und Gegenerin des Strafparagraphen 218. “Da die barmherzigen Brüder schon immer scharf auf unser Grundstück waren, hofften die Oberen aus Fulda, mich so weich zu kochen.”

Louise hat Wohnungen eingerichtet nach dem Krieg, ihre Behelfswohnung auch. Mit Möbeln aus der zerbombten Nazi- Staatsanwaltschaft. 1946 wollen ihr die schon wieder in Amt und Würden zurückgekehrten schwarzbemäntelten Braunröcke wegen Diebstahls von Staatseigentum den Prozeß machen. Den Prozeß machen diese Herren auch den ehemaligen Zwangsarbeitern, die Louise und ihre totkranke Mutter über den Schwarzmarkt notdürftig mit Lebensmitteln und Kleidung versorgen. Louise kann sie mit Hilfe sozialdemokratischer Stadtpolizisten vor dem Gefängnis retten. Immer häufiger stehen jetzt Naziopfer und Nazigegner wieder als Angeklagte vor Nazirichtern. Klar, welcher SPD- oder KPDler konnte von 33 bis 45 Jura studieren. Das war reiner Sachzwang. Es gab schließlich keine anderen Juristen. So mußte das Recht auch rechts bleiben.

1954/55 läßt Louise ihren Mann für tot erklären. Ihre Suche war vergeblich. Sie hatte dem SS-Mann nicht geglaubt. Jetzt erstattet sie Anzeige gegen Unbekannt wegen Mord. Louise erhält Warnungen aus dem Hanauer Justizapparat. Sie solle die Sache ruhen lassen. Die Frage, wer Rudolph Bröll von Hanau aus in den Tod geschickt hat, wer ihn erschossen hat, sorgt für Unruhe, Aber nur kurz. Wenn eine KPD-Aktivistin, noch dazu eine Parteitagsdelegierte danach fragt, wer einen Kommunisten an die Ostfront geschickkt hat, dann geht alles schnell und glatt. 1956 ,im Jahr des KPD-Verbotes, stellt die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ein – unter Hinweis auf die amtliche Aussage eines mittlerweile verstorbenen Kompaniechefs.

1956 werden die überlebenden kommunistischen Widerstandskämpfer -11 Jahre nach der Kapitulation Nazi-Deutschlands- schon wieder zusammengeschlagen, in den gleichen Räumen wie 1933 bis 45, im Polizeigefängnis Frohnhof. Umgebracht werden sie diesmal nicht. Nur mundtot gemacht. Mit Rentenentzug bedroht. Mit Berufsverbot belegt. Louise wird isoliert. Ihre Mutter stirbt. Louise zieht sich in ihre Behelfswohnung auf ihrem Trümmergrundstück zurück. Umlagert von Wirtschaftswunder-Goldgräbern und Naziseilschaften in Personalunion. Die barmherzigen Brüder bedrohen sie mit “Enteignung im öffentlichen Interesse”, Juristen nehmen sich ihrer Konten, Grundstücke und Wertsachen an. Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre macht sie Ausbruchsversuche. Erbschleichende Rechtberater drohen ihr darauf mit Entmündigung. Louise kann den rasant gestiegenen Spekulationswert ihres Trümmergrundstückes nicht richtig einschätzen und will sich nicht aus ihrer Trutzburg vertreiben lassen. 1989 wird sie durch einen kleinen Immobilienhai in den Tod getrieben.

Wenige Monate vorher hat sie zu mir gesagt: “Junge, schreib es auf, bevor ich alles mit ins Grab nehme.” Ich will es versuchen und bitte sie um Verzeihung, denn ich habe ihr nicht alles geglaubt, was sie mir erzählt hat. So auch die Geschichte mit den Zwangsarbeitern, unter denen ein Kommissar war. “Der hat sich unter Tränen von mir verabschiedet mit den Worten: ‘Louise, wir kommen wieder und verhelfen Dir zu Deinem Recht.’” Nach ihrem Tod, bei der Durchsicht ihrer Aufzeichnungen, ihrer Listen, Ihrer Fotos, ihrer Briefe habe ich die Fotographien der Russen gefunden, die Unterlagen zum Schwarzmarktprozeß. Selbst ihre KP-Mitgliedschaft hatte ich ihr nicht geglaubt. Jetzt habe ich ihr Mitgliedsbuch gefunden. Zwischen den Karten von Rudolf, die die Zensurpassiert hatten, die zurückgeschickten Briefe Louises an ihren Rudolf. Briefe einer über beide Ohren verliebten, lebenslustigen jungen Frau, die ein Doppelleben fühtren musste. Und dazwischen  in einem Kalender mit der Kriegs-Lebensmittel-Verbrauchs-Buchführung ihr KPD-Mitgliedsausweis. Es war gut getarnt.

www.barth-engelbart.de.vu

Dank an Hartmut Barth-Engelbart



Louise Bröll
29.03.1905 – 11.12.1985.
– Dein Stern leuchtet weiter –

Um SPENDEN bitte ich aus zwei Gründen unter den Kennworten SODOM und ABSolution auf mein Konto-Nr. 1140086 VR Bank Main-Kinzig-Büdingen eG  BLZ 506 616 39 

Man/frau darf mich aber auch zu bezahlten Lesungen einladen, was mir noch lieber wäre. Der Buchhändler meines Vertrauens meinte zwar „Politische Lyriker und Belletristen verkaufen sich nicht!“,  doch da bin ich anderer Meinung: Mich kann man für einen Lesungsabend kaufen für schlappe 350 € plus Fahrgeld, Kost & Logi- logisch ! Sonst benefizze ich in der Regel, doch die Ausnahmen bestätigen das. Drum geht’s jetzt ums Geld.

Wer die Selbsthilfe-Organisation Der Opfer von Missbrauch in den evangelischen Landeskirchen Kur-Hessen-Waldeck und Hessen-Nassau sowie in der badischen Landeskirche , SODOM unterstützen will, kann Spende unter dem Stichwort “SODOM“  auf mein Konto einzahlen (oder mich zu einer SODOM-Lesung einladen)

Wer meine journalistisch-künstlerische Arbeit unterstützen und mir bei der Bewältigung von Abmahn-Tzunamies helfen möchte, kann das unter dem Stichwort

ABSolution, weil nach vielen Abmahnungen von Mark Seibert, dem LINKEn Bundesschatzmeister-Assistenten und Ex BAK-Shalom-Promi die jüngste wegen meiner Recherchen zu Herrmann-Josef Abs mich teuer zu stehen kam.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Allgemein von Hartmut Barth-EngelbartPermanenter Link des EintragsBearbeiten

Stadt Hanau verbietet ein Bertolt Brecht Zitat , der Widerstandskämpferin Louise Bröll zum 105. Geburtstag, zum 65. Überlebenstag, zum 25. Todestag

Veröffentlicht am  von Hartmut Barth-Engelbart

Bertolt Brecht

„Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“

Bertolt Brecht (Werk: Me-Ti. Buch der Wendungen) ***** (siehe Anmerkung am Ende des Artikels)

Dieses Brecht-Zitat sollte auf dem Grabstein einer Frau stehen, die im Widerstand gegen die Faschisten und beim Wiederaufbau des ROTEN Hanau eine wichtige Rolle gespielt hat. Die Stadt Hanau hat es verboten. Luise Bröll bekam ein “Armenbegräbnis”.  Auf dem von einigen jungen Linken gestifteten Grabstein steht jetzt statt des Brecht-Zitats:

Louise Bröll
29.03.1905 – 11.12.1985.

alte Frau

– Dein Stern leuchtet weiter

(Louise Bröll Portrait Grafit/Feder HaBE 1984)

Die Hanauer Kommunistin, die Widerstandskämpferin Louise Bröll hätte am 29.3. 2010 ihren 105. Geburtstag gefeiert,  wenn sie Hannes Heesters geheißen hätte und nicht von einer Seilschaft aus Justiz, Stadtverwaltung, Kirche, Anwälten und Spekulanten vor 25 Jahren umgebracht worden wäre.

Nachträglich zu ihrem Geburtstag und als Vorbereitung auf ihren 25. Todestag folgt hier die Rede zu ihrem beinahe ersten Todestag ,dem Tag der Bombardierung Hanaus am 17.3. 1945, der mit ihrem 40 Geburtstag am 29.3.45 fast zusammenfiel, zusammen mit ihrem Hanauer Innenstadt-Geburtshaus, in dessen Keller sie illegal Zwangsarbeiter vor dem Bombentod retten konnte, wie sie sie vor und nach der Bombardierung ebenfalls illegal vor dem Verhungern bewahrte.

Die folgende Rede würde ich heute bis auf einen wesentlichen Punkt genauso wieder halten. Nach meinen heutigen Kenntnissen haben die Oberkommandierenden der US- und der britischen Bomberverbände weniger die Befreiung Deutschlands vom Faschismus im Sinne gehabt als – wie auch in Griechenland die Verhinderung einer Selbstbefreieung unter der Führung kommunistischer und linkssozialdemokratischer Widerstandskämpfer, die selbst noch in den KZs die Kraft bewiesen, den Widerstand zu organisieren und sich sogar wie im Falle Buchenwalds selbst zu befreien.

Die gezielte Bombardierung der großen westdeutschen Innenstädte mit ihren Arbeiterwohnvierteln bei gleichzeitig weitgehender Schonung der militärischen und rüstungsindustriellen Infrastruktur hat die besonders dort konzentrierten Widerstandsstrukturen zerstört.  Ich bezeichne diese Bombardierungen als Kriegsverbrechen.  Besondes weil ich weiß, dass die aktuellen Bombardierungen in Afghanistan das gleiche Ziel verfolgen, wie auch im Irak: die Zerstörung der Grundlagen für einen selbstbestimmten (Wieder-)Aufbau, eine Weiterentwicklung dieser Länder.

http://www.metzgerstrasse-hanau.org/frame.html?http://www.metzgerstrasse-hanau.org/3d/text.html

Ein Gedanke zu “Louise Bröll, wurde ihr Mann in der Ukraine durch die SS-Division Galizien ermordet ? Frankfurter Rundschau ließ Spuren verschwinden”

  1. HaBE sagte am  : Liebe Louise, hoffentlich ist an Deinem 110.Geburtstag nicht schon wieder Krieg. Na ja, Krieg ist es eh schon. in Syrien, Libyen, Irak, Afghanistan (seit über 30 Jahren), in der USkraine, in Palästina & (dort schon seit über 65 Jahren) …. aber jetzt kommt der Krieg nach Europa … nein, da war er schon wieder in Jugoslawien seit …
    jetzt machen sie Krieg gegen Russland & sie stehen wieder nicht so weit von Stalingrad entfernt, da am Don, wo sie Deinen Rudi erschossen haben, die SSler

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

Die MALARIA kann REMA besiegen ohne Spende für Medikamente / REMA kann die MALARIA besiegen mit unseren Spenden

Keine Spende bedeutete das Ende für Mutter und Kind

0-4608×3466-0-0#
0-4608×3466-0-0#

und die Hühnerzucht-Kooperative

der alte zu enge Hühnerstall im Slum machte die Küken schon krank

Das ist der neue Aufzucht-Käfig für ein Koop-Mitglied und die kommen in den neuen StallRemas und Nassers Zukunftshoffnung:

Rema liegt zur Zeit wegen Geldmangel nicht mehr im Krankenhaus. Man hat ihr etwas Medizin mit in die Slums gegeben. Die reicht aber nicht für die Weiterbehandlung gegen die Malaria. Und die Krankenhaus-Rechnung ist noch nicht bezahltWenn sie Pech hat und kein Geld für Trinkwasser, kommt noch Typhus dazu. Es wäre nicht das erste Mal.

Bitte spendet, damit Remas und Nassers Zukunft nicht endet!, auf mein Konto bei der VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig IBAN: DE66 5066 1639 0001 1400 86 unter dem Kennwort „ReMalaria“.

Rema braucht keine EU-Hühnerbeine

Sie stellt fast ganz alleine eine kleine Hühner-Zucht-Coop auf die eignen Beine im Slum von Kampala kann das nur happy enden mit unsren/euren Spenden

Rema wurde mit 15 Jahren kurz vor dem Beginn ihrer Ausbildung zur Krankenpflegerin am Hanauer Stadt-krankenhaus abgeschoben ohne Geld aber mit der Aufforderung, sich in Uganda /Ruanda ihre Geburtsurkunde zu besorgen & dann noch Mal einen Asylantrag zu stellen oder auf Duldung zu hoffen, wenn sie nachweisen kann, dass sie zu einer rassisch verfolgten Familie gehört. Das Dorf wurde 1998 abgefackelt, ihre Eltern erschossen von  angeblichen Tutsi-Rebellen,  die am Geschäft mit Tantal, Coltan & Seltenen Erden reich werden woll-ten  … wie auch jetzt schon wieder …

Der Lockdown in Uganda ist nicht nur für Rema & Nasser ein brutaler Knockdown gewesen. Die Hühner-zucht Coop  & Zuflucht aus dem Slum in Gang zu setzen, dafür brauchen Rema & Nasser unsere Unterstützung noch einige Zeit

Natürlich ist die Hühnerzucht  & -mast keine absolut sichere Sache: schon ein Mini-Anstieg der EU-Schlachtabfallexporte (Flügel&-Beine) nach Uganda könnte dem Coop-Projekt den Gar aus machen. 

 Ich sammle deshalb weiter Geld für Medikamente, (auch für die Hühner!) Schulgeld, Miete, Lebens-mittel, Kleidung, Bettzeug . Mehr zu Rema  auf meiner Seite www.barth-engelbart.de  Suchbegriff „Rema“

Spenden bitte auf mein Konto :

 VR-Bank Büdingen-Main-Kinzig: DE66 5066 1639 0001 1400 86 / KENNWORT: Rema

v.i.S.d.P.: Hartmut Barth-Engelbart

Wer die Zeit dazu noch hat, kann sich im Folgenden über Remas Geschichte genauer informieren. ( HaBE selbst wieder beim Nachlesen gemerkt, was ich so alles vergessen und an Daten in letzter Zeit nur aus Erinnerung falsch wiedergegeben hatte.)

2022 geschrieben:

Warum Rema weiter unterstützen?

… Du wurdest also wegen fehlender Geburtsurkunde von der Ausländerbehörde gezwungen, Hanau sofort zu verlassen. Das war 2013. Oder war es schon 2012 direkt nach der 100 Jahrfeier der Gebeschus-Schule, wo Du mit allen 9. Klässlerinnen der Hessen-Homburg-Schule als Bedienung mitgearbeitet hattest?

Rema 2012 als „Bedienung“ beim 100. Geburtstag der Gebeschus-Schule bei einer Verschnaufpause im benachbarten „Lamboy-Park“, wo das Festzelt aufgebaut war

Rema neben Aisha (aus Cote d’Ivoire) leider hinter den Kleinsten versteckt beim letzten großen RESPONSE-Konzert 2006, das der HR übertragen hat. Links vorne Willi aus Odessa, dessen Familie vor dem Rassismus in der Ukraine geflohen waren.

Yes, i left Germany in 2012 and we are in 2022 that’s ten years

Rema musste als 15-Jährige auf Anweisung der Ausländerbehörde in Aschaffenburg auf eigene Kosten zurück nach Uganda, um dort ihre Identität zu klären -Ihr wurde die Duldung entzogen, weil die Großmutter  sie wegen ihrer Weigerung für die mit Arbeitsverbot belegte Oma & ihre Onkels arbeiten zu gehen, als nicht zur Familie gehörig denunziert hatte. Rema wollte sich auf den Schulabschluss und dann die Ausbildung konzentrieren, statt illegal für ihre Onkels Dumpinglohnarbeit zu machen.

Das war Ende 2012 und Rema war kurz vor dem Hauptschulabschluss und dem Beginn einer fest zugesagten Ausbildung zur Krankenpflegerin am Hanauer Stadtkrankenhaus

Its funny how time flies. Nasser is making 6 next year , it’s amazing ☺how far you have brought us. Thank you please keep it up 

If you left Germany in 2012  and Nasser is now nearly 6 years old, Nasser must have been born in the refugee-camp in South-Sudan in 2016/17. So you needed nearly 4 years for the distance between Hanau and South-Sudan. And then the „journey“ from there with your baby to Kampala. How long did it take? 

Yes Hartmut, Nasser was born in south Sudan ,we came back to Kampala 2017 in July just after Nasser made a year that’s when I got the chance of coming back. It was even very risk, cause in 2016, when Nasser was just a month old, war broke out in Juba the capital of south Sudan. It was a very scary experience and I think I may never forget it.

Now we are not so bad, what belongs to health. It’s just that Nasser is down with a flu . Am trying my best to give him juice and a lot of fruits. my stomach is paining me since morning I think they call it a running stomach

Nasser’s not bad….. But today, i think Nasser has given me his flu , I can feel it.

Meine Versuche, in Verhandlungen mit der deutschen Botschaft, dem Außenministerium, der Botschaft Ugandas, dem Goethe-Institut in Kampala, der Lufthansa, Remas Rückreise nach Deutschland zu ermöglichen, scheiterten an den Terminen, die Rema nicht einhalten konnte.

In einem Grenzdorf zu Ruanda die Papiere für eine Vollwaise zu finden, die mit Sicherheit bei den Überfällen der Hutu- oder Tutsi-Milizen verschwunden sind zusammen mit den „Standesbeamten“, dem Bürgermeister usw. die wahrscheinlich ebenso wie Remas Eltern erschossen wurden. Wie soll das gehen?

Rema war 3 oder 4 Jahre alt, als ihr die Eltern aus der Hand geschossen wurden.

Rema ist heute 25 Jahre alt, d.h. 1997 geboren, 2001 mit der Großmutter und den überlebenden Onkels geflohen. Sie kam 2002 in die Gebeschus-Schule und in meinen Grundschul-Kinder-Chor, die „Lamboy-Kids“.

Hier hat sie nach 2 Jahren das Sprechen, das Lachen wieder gelernt, so wie viele meiner kriegstraumatisierten Kinder. Savas, der Sohn einer kurdischen Hirtenfamilie lernte über das Singen, so wie Rasim aus Bosnien nach Monaten nur unter dem Tisch sitzend und Kriegsbilder malend, der die Worte, die Sprache wieder fand –mit Hilfe der Musik und des Kindertheaters. So wie Arta aus Sarajewo fand Rema als anfänglicher Zaungast der Chorstunden über das Singen ihre Sprache, ihr Lachen wieder.

Bis hin zu ihrem Soloauftritt mit zwei Kinderliedern aus Ruanda – beim großen RESPONSE-Abschluss-Konzert in der Musikhochschule in Frankfurt, das vom Hessischen Rundfunk übertragen wurde – zusammen mit Maria und Willi aus Odessa, mit Chiara aus Catania/Sizilien, und den beiden Lead-Sängerinnen aus Cote d’Ivoire, mit Kindern aus Jugoslawien,  aus Bosnien, Roma aus dem Kosowo, Kinder aus Angola, Zaire, Eritrea, Somalia, Kenia, Jemen, aus der Türkei, aus Armenien, Kasachstan, Usbekistan, Russland, Afghanistan, Polen … und selbstverständlich auch aus Hessen.

Es ist natürlich bei der Flucht einer 4-Jährigen schon zu erwarten, dass sie sich schnell noch ihre Papiere besorgt, wenn die Eltern gerade erschossen wurden. Jetzt sollte sie das mit 15 Jahren nachholen.

Für die Bestechung der ugandischen Staatsdiener zur Beschleunigung der Ausstellung der Identitäts-Papiere hatte die dann 20-Jährige Alleinerziehende trotz Spenden nicht ausreichend Geld. Und die Lufthansa weigerte sich nach Ablauf der von der Botschaft gesetzten Frist, Rema mit ihrem Kind nach Deutschland zurückzufliegen, ob mit oder ohne Identitätspapiere. „Es ist uns verboten, Flüchtlinge ohne positiv beendetes Asylverfahren nach Deutschland zu fliegen!“ Diese Auskunft bekam ich von der Lufthansa, nachdem ich das Rückflug-Ticket mit Spendengeldern hätte bezahlen können.

Das Goethe-Institut war für Rema zu teuer, dort wollte sie ihre Deutschkenntnisse auffrischen, um eventuell einen Job als Touristen-Guide zu kriegen.

&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&&

https://deutschlandneutral.de

Für ein neutrales Deutschland

Für ein neutrales Deutschland
Eine lagerübergreifende Kampagne – initiiert von der AG Frieden dieBasis Köln

Organisationen/Initiativen
Erstunterzeichner
Weitere Unterzeichner
Weitere Unterzeichner 1-1000
Kommentare von Erstunterzeichner
Pressemeldungen
Links
Für ein neutrales Deutschland

Wir erklären: Deutschland soll neutral werden – nach dem Grundgedanken von Schweiz und Österreich.

  • Dann wird sich Deutschland nicht mehr in Kriege im Ausland einmischen.
  • Dann wird Deutschland keinen Bündnissen mehr angehören, über die es in Kriege hineingezogen werden kann.
  • Dann wird es auf deutschem Boden keine ausländischen, der Kriegführung dienenden Militäreinrichtungen mehr geben.
  • Dann werden in Deutschland keine Atomwaffen und keine Mittel- und Langstreckenraketen stationiert sein.
  • Dann wird Deutschland kein Kriegsmaterial mehr ins Ausland liefern.
  • Dann wird die Bundeswehr nur der Landesverteidigung dienen.
  • Dann wird von deutschem Boden Frieden ausgehen und sich Deutschland als aktiver Friedensvermittler verstehen.

Nur so gewinnen wir auf Dauer Sicherheit.

Wer unterzeichnen möchte, bitte hier per eMail:

Für ein neutrales Deutschland

unterzeichnen@deutschlandNEUTRAL.de
(mit Vorname, Nachname, Ort, Land und gerne kurze Angabe zur Person und ggf. Kommentar – Bei Schwierigkeiten bitte ganz normal eine eMail an unterzeichnen@deutschlandNEUTRAL.de schicken)

Flyer zum Runterladen: A4 mit Bild und 2 x A5

Jetzt kommen die von Kaput Baals Werbern wegzensierten & wegen „Volkstümelei“ & „nicht auf den Hauptwiderspruch leitenden Inhalt“ als Grund für meinen Ausschluss aus dem KBW angegebenen Lieder (bis auf Joe Hill, sind alle vor 1978 geschrieben & komponiert worden

es ist doch immer wieder das alte Lied, Syssiphus! Umsonst bemüht!?

Veröffentlicht am  von Hartmut Barth-Engelbart

Joe Hill in deutscher nachdichtung, Midnight-special ebenfalls, die Ballade vom wohltätigen Frauenarzt, der Dr.med Prätorius, der Rag der Arbeitslosen (youngsters), der Rudi-Dynamit, die Arbeiter von Bilbao, die Brecht-Verlängerung “Beiß, Bagger beiß”, Deshalb haben wir das Blechen satt, “In Hamburg haben sich fünf Refrendare ins Fensterkreuz gehänkt..”- der LehrerStreikBlues, “Das recht auf Essen” und weitere Lieder aus den 60ern, 70ern und 80ern, den 90ern und sogar -demnächst- welche aus dem neuen Millenium (die sind erst in der Tüte aber noch nicht in der Konservendose) (Texte alle von HaBE/ Musik meistens auch)
Eine Reihe von Liedern aus den 70 & 80ern,

Straßenlyrik, Bänkellieder, AgitProp-Songs,

die heute zum Teil leider wieder sehr aktuell sind.

Joe Hill

(amerikanischer Originaltext/Musik; Heyes/Robinson)

Meine Übersetzung von 1981,

Joan Baez und Caren Silkwood gewidmet)

1

Im Traum hab ich Joe Hill gesehn

so wie ich euch jetzt seh

Ich sage: “Joe, du bist doch tot!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

2

“Zehn Jahre warns, in Salt Lake, Joe,

da standst du vor Gericht.

Nen Mord ham sie die angehängt,

Gott weiß, du warst es nicht!

Gott weiß, du warst es nicht!

3

Die Kupferbosse haben, Joe,

dich selber umgebracht

aus Angst vor dir, aus Angst vor uns,

aus Angst um ihre Macht!

Aus Angst um ihre Macht!”

4

“Der Kugelhagel traf nicht mich,

sie ham es nicht geschafft,

sie trafen meinen Körper nur,

sie trafen nicht die Kraft!

Sie trafen nicht die Kraft!

5

Die Kraft lebt weiter, hält im Streik

mit Macht die Räder still,

deshalb, wo die Gewerkschaft kämpft,

da findest du Joe Hill!

Da findest du Joe Hill!”

6

Von San Diego bis nach Maine,

in Bergwerk und Fabrik,

wo Arbeiter nach vorne gehn,

da kommt Joe Hill zurück!

Da kommt Joe Hill zurück!

7

Wo Arbeiter für Lohn und Recht

den Kampf organisiern,

da ist Joe Hill, du hörst sein Lied

und siehst ihn mitmarschiern!

Und siehst ihn mitmarschiern!

8

Im Traum hab ich Joe Hill gesehn,

so wie ich euch jetzt seh,

Ich sage: “Joe, du bist doch tot!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

Joe sagt: “Ich sterbe nie!”

Am 19 November 1915 wurde Joseph Hillström -wegen eines angeblichen Mordes verurteilt- hingerichtet. So hatten die US-Behörden den ihnen unbequemen Gewerkschaftsführer und Liedermacher ausgeschaltet, der bei den Arbeitern als Joe Hill bekannt war.

Streik-Blues

1976

Zum ersten Streik der GEW, vorgetragen bei der Streikkundgebung in der Wiesbadener Rhein-Main-Halle gegen den Willen des damaligen hessischen GEW-Vorsitzenden Ludwig, der zwei Jahre später zum Regierungspräsidenten in Kassel ernannt wurde. Der Vortrag dieses Liedes wurde trotz des Verbotes (u.a. durch den Bundesvorsitzenden Erich Frister) und der verweigerten Lautsprecheranlage möglich, weil einige hundert Lehrerinnen aus dem Main-Kinzig-Kreis und aus Frankfurt es bei vorbereitenden Versammlungen bereits kräftig geübt hatten und es dann in Wiesbaden gemeinsam mit geballter Wut gegen die Tribüne brüllten.

(Melodie “Kippestecher-Blues”: “Babbe, gugg, do vorne leit e Kibbe….)

1

In Hamburg haben sich fünf Referendare

ins Fensterkreuz gehängt,

das hat die Zahl der arbeitslosen Lehrer

um ne viertel Promille gesenkt

Wenn zwanzigtausend auf der Straße liegen,

nutzt der Staat die Gelegenheit,

zwingt die Kollegen, die ne Stelle haben

zu unbezahler Mehrarbeit

Refr.:    Der Unterricht fällt aus

die Klassen sind zu groß

20 000 Lehrer sind arbeitslos

da hilft kein Strick

kein Verhandlungstrick

Kollegen, da hilft uns nur der Streik

2

Die Herren von den Parlamentsparteien

erzählen uns, die Kassen wärn leer

doch wo nehmen sich diese Schmarotzer

ihre fetten Diäten her?

Mit Steuern schröpft der Staat die Löhne

und weil im Sparprogramm fürs Kapital was fehlt,

wird an Krankenhäusern, Kindergärten, Schulen

gespart und keiner eingestellt.

Refr.:    Der Unterricht fällt aus..

3

Um die Schüler und die Eltern zu beruhigen

führt der Staat Dreiviertel-Stellen ein

und er stellt dich aus sozialer Verpflichtung

noch vor der Wahl als Billiglehrer ein

Nach der Wahl kriegst du gekündigt

denn du wirst nur provisorisch eingestellt

Wie fordern gleichen Lohn und gleiche Rechte

wir fordern Arbeitslosengeld

Refr.:..

4

Kollegen, nur mit der Gewerkschaft

und gegen das Beamtenrecht

werden wir das Ziel erreichen

alleine nicht und nicht als Knecht

Wir solln uns gegenseitig unterwürfig prügeln

um die Stellen, um jede Mark

doch der Staat hat sich verrechnet

gemeinsam sind wir stark.

Refr.:…..

Rag der arbeitslosen Jugendlichen

1974/75/76 ?

(in Anlehnung an die Melodie des AKW-Nein-Rag von Walter Mossmann.

Das Lied ist entstanden während der Besetzung des Maintal-Dörnigheimer Jugendzentrums. Mitgründer der späteren Rockformation “Captain Sperrmüll”, arbeitslose Jugendliche, haben es arrangiert, mit Hilfe der “Beatles-Revival-Band” eine Studio-Aufnahme produziert und es per MCs und zahlreichen Liveauftritten im Rhein-Main-Gebiet verbreitet. Der Versuch, es über den KBW-eigenen Sendler-Verlag in Mannheim auf Platte zu publizieren, scheiterte. ((KBW = Kommunistischer Bund Westdeutschland, hauptsächlich aus der 68er Studentenbewegung (SDS) hervorgegangene Organisation, die sich als antistalinistisch und volksdemokratsich bezeichnete und sich an den chinesischen Kommunisten orientierte))

Drei Monate nach diesem Versuch erschien im Sendler-Verlag die LP “Drum links” mit der KBW-Linien-bereinigten Version “Lied der arbeitslosen Jugendlichen”. Text und Melodie:”Drum links”, das war die Vorzeige Musikgruppe der KBW-Zentrale. Ich war stock sauer, und die Youngsters vom JuZ hatten einen unvergesslichen Eindruck, wie Revolutions-Oberlehrer mit ihnen und ihren Initiativen umgehen. Bei der Vertonung des Anti-Franco-Liedes “Weder König, noch Bourgeoisie!” machten sie mich auf die Zeile aufmerksam: “…da wolln die Herrn Revisionisten den Kampf des Volkes kontrolliern, rechtzeitig sich die Posten sichern überm Volk als neue Herrn!” – ‘Das wird bei EUCH auch nicht anders und du änderst da auch nichts dran!’-

Trotzdem ging die politisch-musikalische Zusammenarbeit weiter.

Die Arrangements fast aller folgenden Lieder aus den frühen 70ern habe ich mit den JuZ-Kids gemeinsam erarbeitet.

1

Im letzten Schuljahr hast du nichts mehr gelernt

“Bei euch ist doch alles zu spät!”

hat der Rektor gesagt und uns so überzeugt,

daá es ohne Abschlußzeugnis geht

Nach der Schule fängt die Große Freiheit an

hast du die vorgestellt

doch diese Freiheit heißt, keine Ausbildung,

keine Arbeit, kein Bock, kein Geld

Refr.:    Wir brauchen einen Lehrlingslohn,

von dem man leben kann

und ne Ausbildung, die uns was nützt,

die wir selbst bestimmen, Mann!

und wer von uns keine Arbeit kriegt,

braucht Arbeitslosengeld

den halben Facharbeiterlohn

weil die Hose sonst nicht hält!

2

Jetzt rennst du täglich zum Arbeitsamt

warst zwei Stunden oder drei

kommst du dran und fragst, sagt der Typ jedesmal:

“Es ist leider keine Stelle frei!”

Mit nem Lehrvertrag ist soundso nichts drin

wenn du Glück hast, kommst du vielleicht

in nen Vorbereitungslehrgang mit nem Hungerlohn

der nicht mal für die Kippen reicht.

Refr.:….

4

Und du liegst deinen Alten auf der Tasche,

da ist schon für die zu wenig drin,

und die Wohnung ist zu eng und du willst endlich raus

und du weißt nicht mal wohin

in den Kneipen wirst du ausgenommen

im Jugendhaus ist nichts los

und hast du irgendwie den Abend rumgebracht

geht der Scheiß am Morgen wieder los

Refr.:….

5

Das geht jetzt schon seit Wochen so

die Rennerei hat dir nichts eingebracht

drei Kumpels von dir hams aufgesteckt

und schon den dritten Bruch gemacht

Beim letzten Mal ham die Bullen sie

beim Ausräumen erwischt

in den Wagen geprügelt, rumgebrüllt:

“Klauen könnt ihr, doch schaffen wollt ihr nicht!”

Refr.:…

6

Und dann findest du nen Hilfsarbeiterjob

für ein paar lumpige Mark

und die Antreiber stehn hinter dir

und fühlen sich furchtbar stark

Sie drohen dir mit den Arbeitslosen,

die draußen Schlange stehn:

“Wenn der Lohn und das Arbeitstempo dir nicht paßt,

kannst du ja wieder gehn!”

Refr.:……

7

Zur Berufsschule gehst du auch nicht mehr,

für den Tag bekämst du keinen Lohn

der Unterricht wär auch zum größten Teil

nur Geseich und Religion

Fürs Schwänzen kriegst du nen Bußgeldbescheid

vom Ordnungsamt der Stadt

so zeigt sie dir, daß sie großes Intresse

an deiner Ausbildung hat.

Refr.:……

Zehn Kinder aus dem Kamerun

(1971/72/73?)

(Grüße an die “Toten Hosen”)

Kamerun wird je nach Ort ersetzt durch “Zehntmarkweg”, “Freigericht”, “Lamboystraß’” …

Kamerun ist ein Teil des Frankfurter Gallusviertels. Zur Jugendarbeit im Kamerun kam ich über die Freundschaft zum Chef einer Kamerun-Rockergruppe, Prinz, Peter A.

Die Geschichten der “Kameruner” waren der Hintergrund des Liedes.

Das Frankfurter Jugendamt herrschte damals durch Teilen im Kamerun und seinem Jugendhaus, indem es zwei konkurrierende Rockergruppen gegeneinander ausspielte. Trotzdem kam es zum Zusammenschluß der Gruppen. Späte, allerdings fatale, Auswirkung der Politisierung der Kameruner Rocker war, daß Prinz Ende der 70er versuchte, Joseph Neckermann um eine Million zu erleichtern. So freilich war das mit der Befreiung vom Diktat des Kapitals nicht gemeint. Prinz hatte offenbar irgendwann den Anschluß ver- und bei der Schulung über das Abenteurertum nicht richtig aufgepaát und gemeint, daß das mit der Revolution zu lange dauern würde.1

Zehn Kinder aus dem Kamerun

wolln in die Schule gehn

am ersten Tag wo Prüfung ist

da warens auch noch zehn

2

Die Eltern müssen schaffen gehn

ein Kind blieb tags allein

der Lehrer schickts zur Sonderschul

da warens nur noch neun

3

Der Lehrer hat zu wenig Zeit

drum hat er schnell gemacht

dabei war eins nicht schnell genug

da warens nur noch acht

4

Acht Kinder aus dem Kamerun

wurden überall vertrieben

da spielten sie dann auf der Straß

da warens nur noch sieben

5

Sieben Kinder aus dem Kamerun

eins wurde nicht versetzt,

zuhaus mußt es Geschwister hüten,

da warn sie noch zu sechst

6

Eins wurd beim Schokoladeklaun

erwischt, als Dieb beschimpft

der Hunger blieb, es klaut noch mal

da warn sie noch zu fünft

7

Ein Vater wurde arbeitslos

jetzt zieht er fort von hier

weils Geld nicht für die Miete reicht

da warens nur noch vier

8

Die Wohnungen sind viel zu eng,

da gibts oft Klopperei,

dabei wurd eins zu viel gekloppt

da warens nur noch drei

9

Von dreien musste eines gehn

zurück in die Türkei,

sein Vater wurd nicht mehr gebraucht,

da warens nur noch zwei.

10

Das Schulrat sprach: “Im Kamerun

die Klasse ist zu klein

Er hat die beiden aufgeteilt

da waren sie allein

11

Doch:

Die zwei ham sich zur Wehr gesetzt

die andern hams gesehn

weils den’ genauso dreckig geht

da warns bald wieder zehn

12

Das geht nicht nur im Kamerun.

Warum? Das ist nicht schwer,

der Kamerun ist überall,

drum werdens immer mehr.

Es folgten bei diesem Lied die jeweils aktualisierten Versionen bei Schulstreiks, besonders da, wo gewerkschaftliche Betriebsgruppen, Vertrauensleute, Betriebsräte in die Auseinandersetzungen eingegriffen haben, was Anfang der 70er in fast allen Arbeiterwohnbezirken im Rhein-Main-Gebiet der Fall war.

Das Märchen vom Recht auf Essen

(1974)

1

Hungrige Wölfe trafen

sich mit verhungernden Schafen

während der Hungersnot.

2

Sie sprachen zu sich und den Kindern

“Wir müssen die Hungersnot lindern,

sonst sind wir morgen schon tot.”

3

Der Oberwolf hielt einen Vortrag

und machte den Schafen den Vorschlag,

das Recht auf Essen zu schaffen.

4

Da dachten die Schafe an saftigen Klee

und stimmten dafür einstimmig mit.”Mäh”

und gingen zufrieden schlafen.

5

Denn sie hatten sich ja mit Hilfe

der klugen barmherzigen Wölfe

ihr Recht auf Essen geschaffen.

6

Doch am anderen Morgen wurden sie wach

die Schafe waren vor Hunger ganz schwach

denn sie konnten das Recht nicht essen.

7

Sie hatten zwar Recht aber keinen Klee.

Die Schafe schrien vor Hunger laut: “Mäh”

da riefen die Wölfe mit Gejaul:

8

“Ihr habt es doch nicht vergessen

das gemeinsame Recht auf Essen?

Wir tragen das Recht im Maul!”

9

Und sie machten vom Recht Gebrauch

und die Schafe versuchten es auch

So nützt ein gleiches Recht

den Wölfen gut – den Schafen schlecht.

Nach dem Vortrag dieses Liedes bei einer Veranstaltung der IG-Metall-Jugend wurde ich gebeten, das Lied zu ergänzen:

19

Wie die Wölfe sind allemal

der Staat und das Kapital

Doch Kinder, derjenige spinnt,

der glaubt, daß wir Schafe sind.

(Mit Stolz kann ich vermelden, daß ich für dieses Lied beim Frankfurter Song-Wettbewerb ’76 aus den Händen von Manfred Sexauer den dritten Preis erhielt. Daß Liesel Christ mich mitgekürt hat, darauf bin ich besonders stolz. Das spätere Schlagersternchen Inge Peters machte den Ersten mit Vertrag bei CBS. Etwas peinlich ist mir die Anmerkung, daß ich entgegen einem guten Vorsatz und einem Versprechen gegenüber dem Frankfurter Kommitee gegen den § 218 nicht das Lies vom “Prof. Dr. med. Praetorius” vorgetragen habe. Es sollte zum Eklat kommen. Aus Angst, aus dem Wettbewerb zu fliegen, trug ich das angekündigte Lied vom Recht auf Essen vor.

Trotzdem ist der 3. Platz für dieses Lied (ohne die letzte Strophe, die erst später entstand) ein gutes Zeugniss für die allgemeine Bewußtseinslage Mitte der 70er.)

Beiß, Bagger, beiß

(1973/74/75/76/77…)

Berthold Brecht hat mich mit seinem Kindervers

auf ein Lied gebracht, das von Streik zu Streik

immer länger wurde, weil jede Belegschaft, jede Gewerkschaft noch eine eigene Strophe wollte (und sie zum Teil selbst verfaáte)

Das Lied wurde im Rhein-Main-Gebiet auch wegen der populären Melodie (“Maikäfer flieg”) zum Gassenhauer. Bei diversen “AgitProp-Einsätzen” in Kneipen, auf Plätzen, vor Streiklokalen entstanden aus dem Stehgreif schier endlos viele Strophen. Das Lied wurde besprochen, umgetextet, ergänzt und schuf auf Anhieb jedesmal eine sehr kommunikative Atmosphäre, wiel die Leute ihre Alltagserfahrungen zum Lied machen konnten.

Beiß, Bagger, beiß,

die Kohle hat nen Preis

wenn ich mal zu lang scheißen tu

steigt der Kohlepreis im Nu

wasser ist kein Schweiß

beiß, Bagger, beiß

Soweit B.B.

HaBE 1

Beiß, Bagger, beiß

die Kohle hat nen Preis

tut erst die Steinstaublunge weh

gehts aufwärts mit der Ruhr-AG

die lebt von deinem Schweiß

beiß, Bagger, beiß

2

Presslufthammer, press,

wes Kohlenstaub ich fress,

des Aktienkurs steigt in die Höh,

des bringt den Herrn der Ruhr-AG

ganz fürchterlichen Stress,

Presslufthammer, press.

(Mit IG-BE-Jugendlichen am Rande der Ruhrfestspiele 73/74?)

3

Lötkolben, löt

am Fließband wirst du blöd

ich kann nicht mal auf den Abort

denn ich schaffe im Akkord,

des Tempo wird erhöht

Lötkolben, löt

(Roland-Offenbach, Windsor-Maintal, VDO-FFM)

4

Nähmaschine, näh

mir tun die Augen weh

vierhundert Hosen tag für Tag

langsam läßt die Leistung nach

bis ich nichts mehr seh,

Nähmaschine, näh

(Hosen-Lösch GmbH,Birstein, diverse andere Textilbetriebe in Vogelsberg und Spessart)

5

Schreibmaschine, schreib,

daá ich nicht hängen bleib

Mein Rücken schmerzt, mein Hals ist steif

werd ich müde wird gekeift

“Sie sind nicht hier zum Zeitvertreib!”

Schreibmaschine, schreib.

(Diese Strophe entstand in einer rebellischen Rehastation im Frankfurter Friedrichsheim, wo Patienten einen kleineren Aufstand probierten und dann “strafentlassen” wurden: ein arbeitsloser -als Nahverkehrskutscher jobbender Lehrer (entlassen nach einem Arbeitsunfall, einportigiesischer Arbeiter von Röhm und Haas in Darmstadt, dem die Klinik in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft eine Kinder-Knochenkrankheit andichten wollte, um eine Berufskrankheit zu vertuschen und die Rente einzusparen, ein italienischer Arbeiter bei Dunlop Hanau und eine Sekretärin einer katholischen Kirchengemeinde in Frankfurt, die an chronischer Sehnenscheidenentzündung litt, vom Herrn Pfarrer entlassen wurde und in der Klink erzählt bekam, diese Krankheit käme nicht vom jahrzehntelangen Schreibmaschine Schreiben.)

6

Schraubschlüssel, schraub

der Lärm macht dich noch taub

du steigerst noch bei hundert Phon

den Profit auf Zweimillion

in Hetze, Gas und Staub

Schraubschlüssel, schraub

(Harvester-International-Heidelberg u.a.)

7

Druckmaschine, druck

sieben stunden sind genug

Von vieren sparn sie zweie ein

am Ende stehst du ganz allein

dann fliegst auch du ruck-zuck

druckmaschine, druck

(zu den ersten Aktionen der IG-Druck und Papier zum 7-Stunden-Tag)

8

Melkmaschine, melk

die Milch kost uns viel Geld

das Geld bekommt die Molkerei,

der Akltionär wird reich dabei

der Bauer wird ganz welk

Melkmaschine, melk.

9

Mähdrescher, mäh,

der Zins steigt in die Höh

der kleine Bauer kommt nicht mit

nur wer reich ist kriegt Kredit

dem nützt die EWG

Mähdrescher, mäh.

10

Back, Bäcker, back

Vierzehnstundenarbeitstag

die Brotfabriken werden groß

und morgen bist du arbeitslos

du schaffst dich noch zum Wrack

back, bäcker, back

(diese Strophe habe ich Kollegen aus Hessens größter Bäckerei zu verdanken, der Reifenbäckerei Dunlop in Hanau. Nirgendwo sonst arbeiten so viele ehemalige Bäckergesellen auf einem Haufen.

Sie mußten gehen, weil Bäckerlehrlinge billiger sind, damals wie heute, wo die Schaffung von Lehrstellen wieder bedeutet, daß Gesellen und ältere Kolleginnen entlassen werden.

Die nächste Strophe stammt auch von den Reifenbäckern.)

11

Die Kautschukpresse greift

zwei Finger ab und schleift

sie festgeklebt zur Walze

du schreist aus vollem Halse

die Dunlop-Aktie reift

-wenn sie-

auf deine Finger pfeift

12

Kaufmann, verkauf

gib deinen Laden auf

dein Laden hier am Straßeneck

den putzt der Kaufhof Morgen weg

du hälst die Zeit nicht auf

Kaufmann verkauf

(entstanden angesichts des Sterbens aller kleinen Läden im Hanauer Stadtteil Lamboy-Tümpelgarten)

13

Tanksäule, tank

der Pächter ist bald blank

Staat und Ölkonzerne

für die schaffst du dich gerne

am Ende krumm und krank

der Marktwirtschaft sei Dank

Tanksäule tank

14

Den ganzen Mittelstand

drückt es an die Wand

er wird vom Kapital geschluckt

und in die Produktion gespuckt

da steht der Mittelstand

als Prolet am Band

(wenn er noch Arbeit fand)

(das Lied wurde nie fertig…..)

Die bange Nacht

in schwarz-rot-goldener Zeit

schwarz das Öl, rot das Blut, gold der Profit

für Kriegsgewinnler an allen Fronten

(nach dem Lied der KZ-Häftlinge von Mauthausen “Die bange Nacht” auf dem Weg zum Zwangseinsatz als Kanonenfutter an der Ostfront)

(1991 im Februar, als das Ultimatum der USA an den Irak ablief, gesungen bei der Kundgebung auf dem Hanauer Marktplatz. In der Nidda-Kaserne stand eine Bundeswehreinheit abmarschbereit zum ersten Auslandseinsatz. Viele Deutsche verweigerten noch schnell ihren Kriegsdienst. Etliche amerikanische Deserteure konnten noch rechtzeitig verschwinden, landeten teilweise an Heilig Abend in Verstecken hinter Christbäumen und Gabentischen. So hatten sich CDU-Altlandrat Rüger und SPD-Neulandrat Eyerkaufer die deutsch-amerikanischen Patenschaften nicht vorgestellt, zu denen sie die Bevölkerung im Main-Kinzig-Kreis in den letzten Jahren aufgerufen hatten. Die Satire-Spenden-Aktion der Friedensbewegung: Zivilklamotten für GIs, die angeblich nicht ohne Uniform den Gelnhäuser Gottesdienst besuchen konnten, weil sie keine anderen Anzüge besäßen, bekam jetzt einen durchaus ernsten Sinn. Gottseidank hatte ein Gelnhäuser Pfarrer kurz vor dem Golfkrieg uniformierten Soldaten den Zutritt zur Marienkirche verweigert. Jetzt hatten sie die Möglichkeit in deutscher Zivilverkleidung zu dersertieren.

1

Die bange Nacht ist lang nicht um

Mensch bleib nicht still,

Mensch bleib nicht stumm

wir fahren ins Verderben

Wie weht so heiá der Wüstenwind

gib her noch einen Schluck geschwind

vorm Morden, vorm Sterben.

2

Der erste Schluck, oh Mann, so bleib

an dich denk ich mit Seel und Leib

an dich und unsre Erben

Sie schicken dich mit diesem Heer

Bush, Thatcher, Kohl und sonst noch wer

zum Morden, zum Sterben

3

Der zweite Schluck, oh Großdeutschland,

du trittst die Welt vom Tellerrand

als viertes Reich in Scherben

Mercedes, Siemens, Hoechst kassiert

derweil die dritte Welt krepiert

beim Morden, beim Sterben.

4

Der dritte Schluck, ich sag es laut,

dreht die Kanonen um und haut

die Herren der Konzerne

für die hälst du die Knochen hin

fr Hoechstprofit und ihr Benzin

stirbst du so gerne, so gerne.

5

Der Helm erdrückt dir den Verstand

bis du dran glaubst, fürs Vaterland

wirst du den Sand rot färben

Es grienst der Fahnenfluch vergnügt,

wenn Kohl dich in die Wüste schickt

zum Morden, zum Sterben.

Professor Dr. med. Praetorius

(Dieses Lied war 1975 über Frauengruppen und Initiativen gegen den § 218 weit verbreitet. Der KBW hat es in “linienbereinigter Form” als “Mannheimer Lied gegen den § 218? in hoher Auflage vertrieben und nach dem Motto “Alles Gute kommt von oben” verschwiegen, daß es nicht aus der damaligen KBW-Zentrale stammt. Das Lied haben Leute aus dem JuZ Dörnigheim mit mir zusammen vertont und arrangiert, es kam von unten!

Mit Unterstützung der Schauspieler wurde dieses Lied im Vorprogramm zu Heiner Mllers “Zement” im Foyer des Frankfurter Schauspielhauses vorgetragen, zusammen mit der “Ballade vom wohtätigen Frauenarzt”. Die Verwaltungsoberen der Frankfurter Oper wurden seitens der städtischen Polizeibehörden gedrängt, das Vorprogramm unter dem Titel “Oktoberland” zu zensieren. Die Beiträge gegen den § 218 sollten unterbunden werden. Das scheiterte jedesmal am Widerstand der Schauspielerinnen und der Mehrheit des Publikums.

Die Lieder, die Unterschriften- und Spendensammlung gegen den § 218 blieben bis zur Absetzung des Müller-Stückes fester Bestandteil des Vorprogrammes. Besonders spannend wurde das Programm, wenn Uniformierte in Zivilbegleitung zum Mitsingen aufgefordert wurden.)

1

Wenn der Professor Doktor med. Praetorius

mal zur Abtreibung was sagen muss

dann doziert er vom Schutz des werdenden Lebens

doch sucht man bei ihn vergebens

nach einem Wort gegen Nachtschicht und Akkord

und das ist bekanntlich Mord

2

Der Senator vom Industrie- und Handelstag

sprach: “Was der Industrie am Herzen lag,

hat verfassungsgerichtlich seine Geltung behalten,

um unsre Macht auf dem Weltmarkt zu entfalten

braucht die freisoziale Marktwirtschaft

billige Arbeitskraft!”

3

Zum Paragraph 218 sprach der General:

“Bedenken Sie doch im Verteidigungsfall

unsrer Ölquellen, die im Nahen Osten liegen,

und wenn wir innre Unruhen kriegen,

braucht das Heer auf jeden Fall

ne Menge Menschenmaterial!”

4

Der Herr Bischof sprach zum Paragraph sein Hirtenwort

“Die Abtreibung ist Massenmord

Gottes Wille steckt in diesem Paragraphen

Ihr sollt Kinder kriegen und gehorsam schaffen!”-

Für die Unternehmer den Profit       – und dabei-

kassiert die Kirche mit.

5

Der Verfassungsrichter sprach: “Der Paragraph bleibt stehn,

wir dürfen doch nicht an der Verfassung drehn,

sie schützt die Würde von ungebornen Kindern!”

Nur kann die bei Gebornen nicht verhindern,

daá diese Würde garnichts nützt,      -wenn man-

ohne Arbeit auf der Straße sitzt.

6

Ob mit der Fristenregelung, ob mit der Indikation

ob Regierungspaqrteien oder Opposition

du wirst begutachtet, bevormundet und kontrolliert,

von Ämtern und von Ärzten schikaniert,

bis du am Ende von der Frist         -wieder mal-

ne glückliche Mutter bist.

7

Ob Arzt, ob Bischof, Richter oder General,

die Regierung und die Herrn vom Kapital –

wir werden uns eurem Urteil nicht beugen,

das Volk muß selbst entscheiden,

alles andre nützt uns einen Dreck,

der ganze Paragraph muá weg!

Das öffentliche Absingen solcher Lieder war 1975 nicht ganz ungefährlich. Es wurde als “Mordpropaganda” eingestuft und führte in einigen Fällen zur polizielichen Beschlagnahme von Lautsprecheranlagen, Gitarren, Noten usw., zu vorläufigen Festnahmen, erkennungsdienstlicher Behandlung und Anzeigen u.a. wegen “Aufforderung zu Straftaten”, “Beleidigung von Staatorganen, Verfassungsorganen”, “Widerstand gegen die Staatsgewalt”. Informationsstände wurden beschlagnahmt. Das Frankfurter Frauenzentrum wurde im Juli 1975 vom Oberstaatsanwalt und der Mordkommission in einer Nacht- und Nebelaktion überfallen, um an Daten von Frauen heranzukommmen, die abgetrieben hatten oder “Beihilfe” leisteten. Die Beihilfe war notwendig, weil die Frauen sonst Kurpfuschern von der Sorte des im nächsten Lied beschriebenen Frauenarztes ausgeliefert waren. Neben der Beratung organisierte das Frauenzentrum Fahrten zu holländischen Abtreibungskliniken, übernahm die Vor- und die Nachsorge.

Ballade vom wohltätigen Frauenarzt,

der sich mit seiner Barherzigkeit einen Heiligenschein die zweite Villa mit Swimmingpool, eine Forellenzucht und einen Reitstall im Taunus verdiente

(1975)

Dieses Lied war auch Bestandteil des Müller-”Zement”-Vorprogrammes im Frankfurter Schauspielhaus. Der hier nicht namentlich genannte Frankfurter Frauenarzt durfte eigentlich wegen Medikamenten-/Alkoholabhängigkeit nicht mehr praktizieren. Daß er weiter wurschtelte, wurde von den zuständigen Frankfurter Stellen mit zugekniffenen Hühneraugen geduldet. Ende der 70er wurde der Arzt von seinem jüngeren Freund und Günstling ermordet. Dieser war als Alleinerbe eingesetzt, konnte aber nicht so lange warten.

Die Praxis in Bergen-Enkheim war die einzige Anlaufstelle für Frauen aus Mittelhessen. Da der nette Arzt fast im Fließband-Verfahren arbeitete, mussten die Frauen nach Behandlung in der billigsten Preiskategorie oft noch blutend die Praxis verlassen: ein Ergebnis der Kriminalisierung der Abtreibung.

1

Er macht sich zwar nicht in der Öfentlichkeit

für den Paragraf  Zweihundertachtzehn stark

Doch bringt er ihm unversteuert Nebenbei

einen Schwarzarbeitslohn von rund Tausend Mark

Fünf Frauen schafft er in sechzig Minuten

im Hinterzimmer in seinem Vorstadtpalast

und wenn dabei auch mal zwei halb verbluten

die schweigen aus Angst vor Gericht und Knast

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial

und ein immer netter

Helfer der Frauen, auch Kleingeld macht

sein Konto immer fetter

2

Und dann wurd eine Frau vor Gericht gestellt

weil die vorher beim staatlichen Gutachter war

und der hat sie registriert, wie immer abgelehnt,

als das Kind jetzt nicht kam, war der Staatsanwalt da

beim Verhör hat sie die Abtreibung zugeben müssen,

doch den Namen von dem Arzt hat sie nicht gesagt.

Wenn der auffliegt, sind die andern aufgeschmissen,

weils hier in der Gegend kein andrer mehr macht.

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial…

3

Doch die Frau hat ihn ganz umsonst verschwiegen

der Staatsanwalt wußte l„ngst bescheid

denn der Doktor hat die gnädige Frau Staatsanwalt

schon mal aus einer missligen Lage befreit

weil noch weitre hohe Damen unter seinen Kunden waren

fand auch kein Ermittlungsverfahren statt

der Staatsanwalt deckte den Doktor seit Jahren

weil er ne stark soziale Ader hat

Refrain: Denn dieser Arzt ist doch so sozial….

4

Wenn der Staat jetzt den zweihundertachzehn verschärft,

dieser Arzt tritt dagegen ganz sicher nicht auf

zwar wird auch er mit härteren Strafen bedroht,

doch das nimmt der Doktor gern in Kauf.

Da wird einfach bei steigendem Risiko

der Heiligenschein an den Nagel gehängt

der Preis wird erhöht und die Barmherzigkeit

auf die zahlungskräftigsten Kunden beschränkt.

Dieses Pack ist asozial

spielt sich auf als Menschenretter

und die leben sehr gut vom Abtreibungsverbot

das macht ihr Konto immer fetter

(Nachbemerkung: in den vom KBW majorisierten Komitees gegen den § 218 sorgte eine Zentralzensur für die Unterdrückung dieses Liedes.

Es richte sich nicht gegen den “Hauptwiderspruch” zwischen dem  Kapital/Staat und dem Volk sondern es behandele einen “Nebenwiderspruch” und gäbe “dem Kampf gegen den § 218 eine falsche Stoßrichtung”, meinte das ZK des KBW. Mag sein, daß dieses Lied mit dafür verantwortlich war, daß der Volksentscheid gegen den § 218 dann leider doch nicht geklappt hat. Sehr spät, aber immerhin noch lebend, bekenne ich mich schuldig.) Vielleicht hat es aberin Österreich dazu beigetragen, dass es dort geklappt aht?)

Rudis Dynamit

1974/75?

Nach der Melodie “Ein Jäger aus Kurpfalz”

zum Kampf gegen das Großkraftwerk auf dem Fechenheimer Mainbogen

(ein in den Mittsiebzigern beliebter Schlager im Osten Frankfurts ((wegen der vorherrschenden Westwinde und der meilenweiten Entfernung zwischen Zeils- und Fechenheim))

Die Auseinandersetzung um die Nutzung des Mainbogens hielt bis in die 90er Jahre an.

Für die Nachgeborenen: Rudi Arndt (Spitzname: Rudi Dynamit) war Frankfurts dynamischer Oberbürgermeister, erster Hochhaus-Fetischist, Selmi-Unterstützer, Ignaz Bubis-Vollstrecker beim Abriß der besetzten Wohnhäuser an der Bockenheimer Landstraße, betonköpfiger Westend-Vernichter und Chef der südhessischen SPD. Er war nicht nur betonköpfig. Zusammen mit Hans Matthöfer (Bundesminister für Wissenschaft unf Forschung) und etwas Armin Clauss bildete er auch den Atomsprengkopf der hessischen SPD. Matthöfer spielte eine hervorragende Rolle als Zuchtmeister gegen kritische Wissenschaftler/innen besonders im Nuklearbereich: als Mitarbeiter des halbstaatlichen Batelle-Instituts in Frankfurt mit brisanten Nuklear-Forschungsergebnissen an die Öffentlichkeit gehen wollten, bedrohte er sie persönlich: “Wenn einer von Ihnen auch nur einen Buchstaben rausläßt, kriegt er von mir eins in die Fresse!” berichteten damals von den ministeriellen Diszis bedrohte Mitarbeiter.

Als FAG-Oberst hat Rudi Arndt dem Dachlatten-Börner den Weg zur Startbahn-West geebnet. Den Kash & Karry-Preisabsprachen beim Bau der Frankfurter U-Bahn hat der Rudi Dynamit so manche Bresche freigesprengt und damit die Gelder auch richtig durch die Tunnels fließen konnten, hat er die öffentlichen Verkehrsmittel mit knüppeldicken Preiserhöhungen attraktiver gemacht. Auch dazu gibts ein schönes Lied. (Das ist saulang und folgt erst nach dem “Rudi-Song”). Dem KBW war es sehr suspekt, weil die Spontis es -allen voran Danny Cohn-Bendit, Johnny Klinke und Joschka Fischer- am lautesten mitgesungen haben. Allerdings in der “radikaleren” Spontiversion: im Orginal lautete die Forderung “keinen Pfennig mehr, als bisher!”, die Spontis sangen getreu dem Motto ihres Zentralorgans “Wir wollen Alles/PFLASTERSTRAND”:

“Keinen Pfennig mehr, Nulltarif muß her!” Und nur, weil der Joscha Schmierer vom KBW-ZK sich nicht mit dem Polyvirat vom “Revolutionären Kampf” (Dany, Johnny, Joschka u.a.) einigen konnte und die DKP nicht mit wildgewordenen Kleinbürgern zusammenarbeiten wollte, siegte am Schluß der Rudi Arndt über die seit dem mittelalterlichen Fettmilchaufstand gegen Bierpreiserhöhungen wichtigste Frankfurter Volkserhebung. (wenn man den Häuserkampf mitzählt). ((Vorsicht: dieser Vergleich provoziert eine Intervention durch Ignaz Bubis dergestalt, daß er sagen wird: der Fettmilchaufstand endete in antisemitischen Pogromen. Der Häuserkampf auch!  Mit nichten! Dem Ignaz Bubis gehörte nicht das ganze Westend, sondern nur ein kleiner Teil. Die meisten besetzten Häuser waren nicht in seinem Besitz, sondern im sicheren Griff deutscher und europäischer Banken, bzw. im Besitz von Unternehmen, die ihrerseits wieder im Besitz eben dieser Banken waren. Und dem Kapital und dem Wildwuchs seiner Verwertungsinteressen ist die Religionszugehörigkeit seiner Protagonisten heute zumindest ziemlich egal.

Ach ja, Ironie des Schicksals: die schicken Büroräume des “PFLASTERSTRAND”-Nachfolgers “journal-frankfurt” befinden sich just im von Rudi Arndt leergeprügelten Westend, man sollte mal nachsehen, welche Besetzer das Haus in der Ludwigstraße vor dem Abriß gerettet haben. Wenn’s welche aus der Journal-Autoren-Crew waren, dann hätte sich der Einatz von damals wenigstens ein wenig gelohnt. Und ein bißchen Häuserkampf ist immer noch drin – im Journal – zwischen Sex als Job, Hurenalltag, Freierwünschen und Liebe, Lust und mehr gibt es Streit um die Stadt von morgen, in der Nummer 15 vom July 97,  es geht dabei weniger um erneut notwendige Wohnhausbesetzungen als um Hochhausbesitzungen und -planungen. Der “revolutionäre Kampf” findet zeitgemäß auf höherer Ebene statt.

Zeitreise, retour in die 70er, herab in die Niederungen des gemeinen Volkes:

1

Der Rudi Arndt will baun

ein Großkraftwerk am Main

das Kapital kriegt Billigstrom

den Dreck kriegt Fechenheim

da fällt er aber rein

Refrain: Rudi, Rudi,

das Großkraftwerk stinkt uns schon jetzt

der Bauplatz wird besetzt

der Bauplatz wird besetzt

2

Das Großkraftwerk, das stinkt

und spuckt giftiges Gas

auf frankfurt und auf Offenbach

da macht das Leben spaß

doch dich macht das nicht nass

Refr..: Rudi, Rudi,….

3

Es macht den Main schön warm,

damit die Fische nicht erfriern

aus seinem Kühlturm quillt der Smog

wenn wir da drin krepiern

tuts dich nicht intressiern

4

Das Großkraftwerk, das brummt

so laut bei Tag und Nacht

davon wern wir in Fechenheim

um unsern Schlaf gebracht,

so hast dus dir gedacht.

5

Klares Wasser, reine Luft,

verspricht der Rudi laut

durch einen Fachmann von der Firma,

die das Kraftwerk baut.

Wir ham das Spiel durchschaut

6

Die PREAG will Profit

dazu braucht sie den Staat

Per Zufall sitzt der Rudi Arndt

im Preag Aufsichtsrat,

was nichts zu sagen hat

7

Das Großkraftwerk bringt Strom

zum Rationalisiern

für uns springt raus, daß wir dabei

den Arbeitsplatz verliern

wenn die nur profitiern

8

Der Rudi hat rotiert,

die Zeitung vollgeschmiert,

der Matthöfer kam angereist

hat uns für dumm erklärt

und daß uns nix passiert.

9

Doch als Versammlung war

mit Arndt in Fechenheim

da haben alle NEIN gesagt

zum Großkraftwerk am Main

der Rudi stand allein.

(Genauso muß es sein!)

10

Der Rudi Arndt hat Angst,

die Polizei kam mit,

die schützt den Rudi und den Dreck

den Staat und den Profit

mit Rudis Dynamit.

Das saulange Lied gegen die Fahrpreiserhöhung bei der Frankfurter Straßenbahn 1975:

“Deshalb haben wir das Blechen satt!”

1

Den Fahrpreis erhöht ihr um dreißig Prozent

und plant noch mehr fürs Frühjahr schon

damit ihr dem Kapital was bieten könnt

raubt ihr mit Steuern und Gebühren unsern Lohn

Den Strom- und Gaspreis habt ihr zweimal erhöht

die Industrie zahlt den Billigtarif

und wird fürs Kapital die Energie zu knapp

kriegt sie ein Großkraftwerk und wir den Mief

Refrain:

Deshalb, werte Herrn vom Magistrat

lassen wir keine Ruhe mehr

deshalb haben wir das Blechen satt

Wir fordern: Keinen Pfennig mehr, für den Nahverkehr

Wir fordern: Keinen Pfennig mehr als bisher.

2

Schneller Warentransport sichert den Profit

auf unsre Kosten für das Kapital

baut ihr Autobahnen durch das Wohngebiet

und schlagt den Riederwald halb kahl

Die Stadtautobahnen für den Warenverkehr

die U-Bahn für den Arbeitsviehtransport

Für die Großindustrie muss die Müllverbrennung her

Wir müssen zahlen und bezahlen unsern Mord

Refrain: Deshalb, werte Herrn vom Magistrat..

3

Mit der einen Hand treibt ihr den Fahrpreis hoch

schließt mit der andern ein Kinderkrankenhaus

erhöht den Beitrag für die Krankenkassen

dafür pflegen wir die Kinder selbst zuhaus

Unsre Kinder spielen in Gestank und Lärm

Es gibt kein Spielplatz, keinen Kinderhort

und wenn sie aus Protest die Straße sperrn

jagt sie eure Polizei mit Giftgas fort

Refrain: Deshalb, werte Herrn..

4

Der FVV wird attraktiver, ham die Herrn uns gesagt

doch für wen, damit ham sie nicht rausgerückt

Hätt sich einer von den Herrn mal in den Viehtransport gewagt

wir hätten ihn schon ohne Absicht totgedrückt

Und wolln wir abends mal einen Freund besuchen

der im Nachbarstadtteil wohnt

werden wir vergebens nach der Straßenbahn suchen,

weil sich die für euch nicht lohnt

Refrain: Deshalb, werte Herrn..

5

Unsre Lebenshaltungskosten stiegen sieben Prozent

Arbeitslosigkeit und Inflation

und die Kurzarbeit nimmt uns fünf Prozent

erhöhte Steuer frißt den Rest vom Lohn.

Wenn die Herrn von Industrie und Banken pfeifen

tanzt der ganze Magistrat,

bietet denen -und die brauchen nur zuzugreifen

was er bei uns geplündert hat.

Refrain: Deshalb, werte Herrn…

6

Schlagfertig überzeugt ihr uns von eurer Politik

darauf wird die Polizei dressiert,

und das Spitzelheer und den Knüppel im Genick,

das habt ihr mit unsern Steuern finanziert

Ihr plündert uns aus und jagt uns weg

wie und wo wir leben, das ist euch egal,

ihr kassiert doch nur für einen Zweck

ihr plant die Stadt fürs Kapital

Refrain: Deshalb, werte Herrn…

7

Es gibt Defizite im Nahverkehr

und die zahlt die öffentliche Hand

und wo nimmt diese Hand die Gelder her?

die hat sie bei uns mit Steuern abgesahnt.

Und woher kommt denn nur das Defizit

wo gehn denn unsre Steuern hin?

In die Taschen der Konzerne, für ihren Profit

langt ihr bei uns gleich zweimal hin

Refrain:

Deshalb, werte Herrn vomn Magistrat,

lassen wir das uns nicht länger gefallen

deshalb haben wir das Blechensatt,

die den Profit kassieren sollen zahlen.

Wir fordern: Keinen Pfennig mehr, für den Nahverkehr…

8

Und ihr, werte Herrn vom Magistrat

macht dabei selbst einen glänzenden Schnitt

ihr hockt nicht nur beim FVV im Aufsichtsrat

und kassiert dort kräftig mit

Ihr hockt auch noch auf zig anderen Posten

habt die Schäfchen ins Trockne gebracht

lebt wie die Maden im Speck auf unsre Kosten

auch euch wird die Rechnung aufgemacht.

Refrain: Deshalb, werte Herrn vom Magistrat..

Dieses Lied wurde auf Drängen mehrerer tausend Besucher bei einer Veranstaltung im Günthersburgpark nach langem Widerstand der Veranstalter (unter Führung des Herrn Dr. Dieter Dehm) ins Programm aufgenommen und lag ab diesem Tag für Wochen auf Platz eins der Frankfurter Straßencharts. Im Lied wurde deutlich, was sich auch auf den Straßen und teilweise in den Betrieben und Büros entwickelte: es ging schon nicht mehr nur um den Fahrpreis, es ging um die Macht im Staat, genauer in der Stadt. “Dieser Magistrat ist reif, dieser Magistrat muß weg!”, röhrten die Sprechchöre über die Zeil bis in die Stadtteile. Aber was dann?

Der Frankfurter Magistrat unter Rudi Arndt hatte es auch so verstanden und die Herren hinter und über ihm auch. Sie ließen eine mittlere Bürgerkriegsarmee aufmarschieren. Die Männerfreundschaften zu den entscheidenden oberen Gewerkschaftsetagen fuktionierten gut. Die unteren Ebenen rührten sich nicht organisiert dagegen. Die wackeren Straßen(bahn)kämpfer wurden und hatten sich isoliert. Der Rest war Knüppelroutine.

War einst ein kleines Segelschihiffchen

1975/76?

Früher, in den 50/60er Jahren lernte jedes Kind im Kindergarten und in den ersten Schulklassen das Lied von der kleinen Fregatte mit der einfach erfrischenden Melodie.

Im Original heißt es:

War einst ein kleines Segelschihiffchen

war einst ein kleines Segelschihiffchen,

das war noch nie, nie, nie, noch nie zur See

das war noch nie, nie, nie, noch nie zur See.

ohe, ohe,

hissen müssen wir Matrosen Segel in die Höh

die Fregatte gleitet übern See.

Anläßlich der ersten öffentlichen Vereidigungen von Wehrpflichtigen unter dem sozialdemokratischen “Verteidigungsminister” Hans Apel 1975/76 entstand das folgende Lied nach der Kinderliedvorlage. Die SPD unter Kanzler Helmut Schmidt hat mit Hans Apel sehr schnell für eine Außendienstfähigkeit der Bundeswehr gesorgt. Längst hatte sich die Bundesrepublik ökonomisch aus dem Windschatten der USA gelöst, eroberte u.a. per “Blaupausenexport” erkleckliche Weltmarktteile, war ökonomisch die Nummer zwei hinter den USA aber militärisch nicht in der Lage, ihre Märkte, “ihre” Rohstofflager, die ökonomische Einflußsphäre abzusichern.

Dieser Aufgabe nahm sich die sozialliberale Bundesregierung an.

Ein zentrales Mittel sollte neben Nachrüstungsbeschlüssen und Vorbereitung einer schnellen Eingreiftruppe das Fregattenbauprogramm werden. Der Adler sollte Krallen zeigen.

Die beiden Strophen, in denen es um Jugoslawien geht, haben nach 15/20 Jahren ziemliche Aktualität erhalten. Entstanden sind sie nach heftigen Auseinandersetzungen im Frankfurter Restaurant  Dubrovnic in der Bleichstraße, dem damaligen Treffpunkt der kroatischen Mafia. Weiterer Anlaß für diese Zeilen war ein Besuch in Jugoslavien/Dubrovnik in den 70ern, die WHO spielten in der Zitadelle “Tommy”, und die flowergepowerten Enkel italienischer Faschisten sangen in den Straßen nach der Melodie “Michael row the boat ashore..” auf italienisch “Gelobt sei der Tag, an dem Tito stirbt!”

Ganz andere Aktualität erhält das Lied derzeit durch die Errichtung eines Denkmals für die “Maritimen Elemente deutscher Politik”. In Wilhelmshaven betreiben z.Zt. vornehmlich sozialdemokratische Politiker den Aufbau eines deutschen Marinemuseums. Eine Militaria-Sammlung fünf Steinwürfe von Nordenham und dem Platz entfernt, wo 1975 die ersten öffentlichen Vereidigungen stattfanden (und eifrig gestört wurden). Ich könnte wetten, daß Gerhard Schröder (nicht der längst verblichene CDU-Außenminister, sondern der unheimliche SPD-Kanzlerkandidat aus Niedersachsen) demnächst mit an der Spitze des Fördervereins für das Marinemuseum sitzt.

Fregattenlied

War einst ne Küstenschutzmarine

damit sie der Verteidgung diene

war sie zu klein, klein, klein, das darf nicht sein

die Insel Helgoland steht ganz allein.

oh weh, oh weh!

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer eins

unsre Schiffchen für den Frieden

schießen soll doch keins

Wenn die Super-

mächte streiten

um den Rest der Welt

möchten wir, daß Rest-Deutschland

zu den Siegern zählt

Deshalb baun wir

auf die NATO

unsre Truppe steht

und so kommen wir beim Teilen

diesmal nicht zu spät

Wenn wir könnten

wie wir wöllten

würden wir es schon

an dem Schwanz der US-Army

in die Öl-Region

Wenn wir müßten

fremde Küsten

schützen vor dem Feind

mit der sechsten US-Flotte

brüderlich vereint

Ach die NATO

reicht bis dato

noch nicht an das Öl

deshalb muß das Bündnis stärken,

wer nicht frieren will

Wir wer’n wie die Amerikaner

mit Öl erpresst durch die Iraner

die woll’n ihr Land und Öl für sich allein

verkaufen nix und saufens in sich rein

oh welche Pein!

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer zwei

doch die hält uns leider nur

die Elbemündung frei

Wer uns kennt, der wird uns glauben

wir wollen niemand etwas rauben

wenn wir auf hoher See nur ausprobiern

ob unsre Schiffchen dort auch funktioniern

tut das nicht weh!

Ach wir hatten

mehr Fregatten

vor dem letzten Krieg

leider warens noch zu wenig

am Ende für den Sieg

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer drei

will Vauweh jetzt nach Bilbao

sind wir mit dabei

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer vier

damit kommen wir schon weiter

bis ins Mittelmeer

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer fünf

wird Italien einmal fußkrank

bringen wir Gesundheitsstrümpf

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer sechs

den Kranken Mann am Bosporus

beschießen wir mit Schecks

Für Frieden zahlen wir Millionen

doch was wir zahlen muß sich lohnen

wer noch zu lasch ist, der kriegt kein Kredit,

die Herren Demirel und Ecevit

die mußten gehn

Wenn er wegschafft

die Gewerkschaft

weckt der Herr Özal

Investitionsbereitschaft

bei unserm Kapital

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer sieben

können wir den Schutz der Deutschen

vor Las Palmas üben

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer acht

Wir sind nach vierzig Jahren wieder

eine Friedensmacht

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer neun

da braucht keine Deutsche Bankfiliale

irgendwas bereun

Für den Apel

läuft vom Stapel

Fregatte Nummer zehn

Kreuzzugsfahrt nach Jugoslawien

welch ein Wiedersehn

Würd Marshall Tito dereinst sterben

ging sein Land vielleicht in Scherben

wären unsre Schiffchen schnell zur Stell

behüten Dich, den Strand und dein Hotel

eventuell

Wenn sie Tito einst bestatten

bringen ihm Exilkroaten

von Franz-Joseph einen Blumenstrauß

und noch andre Sachen mit nach Haus

für Mann und Maus

kommen mal

die Bosporussen

durchs Schwarzmeer voller Krim

fahren wir nach Istanbul

und halten sie dort hin

Bläst der Özal

einmal Trübsal

trotz der Grauen Wölf

schützt den Herrn vor wilden Kurden

Fregatte Nummer elf

Endlich Männer,

nicht nur Penner-

dienst im Küstenschutz

fahren wir mit voller Kraft

zur Straße von Hormuz

Geht in Aden

Siemens baden

Fregatte Nummer zwölf

dient dem Siemens Werkschutz dort

nur als Notbehelf

Der Horizont liegt weit und offen

und der Wehretat läßt hoffen

kein weißer Fleck ist uns zu weit vom Schuß

und am Äquator ist noch lang nicht Schluá

wir fassen Fuß

mit Schwarzrotgold

die Börse tollt

die Demark rollt

wenn ihr uns holt

wohin ihr wollt.

Deutsche schaffen deutsche Waffen

deutsches Gas und deutsche Bank

Deutsche Mark und deutsches Raffen

Beutegold im Panzerschrank

alles schon mal dagewesen

aufersteht was einst versank

Höchstprofit und Ölintressen

dafür ziehen wir den Säbel blank

fern der Heimatfront am Thresen

Wir kommen wieder, Gott sei Dank.

Die letzte Strophe möglichst mit Pauken und Trompeten und einer neuen, dem Versmaß angepaßten Melodie im Stehen zu singen.

Es darf dabei leicht geschunkelt werden.

Weder König

noch Bourgeoisie

1974/75?

Mitte der 70er gab es im Rhein-Main-Gebiet zahlreiche Initiativen und Massendemonstrationen zur Unterstützung des Kampfes zur Befreiung Spaniens, zum Sturz der faschistischen Diktatur Francos.

Dafür habe ich das folgende Lied geschrieben und es im großen Saal des Volksbildungsheimes in Frankfurt zum ersten Mal öffentlich vorgetragen. Und ich muß gestehen, es hat mir gefallen, gefeiert zu werden und gleichzeitig einer guten Sache zu nutzen, als ich an der Spitze einer zehntausender Demo durch Frankfurt auf einem LKW neben Bürgerkriegsveteranen von 1936, illegal eingereisten spanischen Untergrundkämpfern aller Richtungen und Vertretern der Commissiones Obreras die Klampfe schwingen durfte. Höhenflug–, der jäh endete, als die Entwicklung in Spanien doch etwas anders ablief, als im Lied beschworen.

Das Arrangement habe ich auch hier wieder  gemeinsam mit den JuZ-Leuten aus Maintal-Dörnigheim gemacht.

Die Melodie lehnt sich weitgehend an das Streiklied der Commissiones Obreras an: “A la huelga” von Juan & Jose.

Refrain:             Arbeiter in Bilbao

Studenten in Madrid

Bauern Catalunias

alle kämpfen mit

kämpfen für Spaniens Freiheit

weder König noch Bourgeoisie

für den Sozialismus

für die Volksdemokratie

Und folgt der Franco jetzt dem Blanco

wird Juan Carlos vorgeschickt

der mit Reformen auf den Lippen

das Volk genauso unterdrückt

der will das Volk noch stärker schlagen

weil er die Macht des Volkes spürt

weil trotz Folter Mord und Terror

das Volk im Kampf noch stärker wird

Refrain: Arbeiter in Bilbao…

Die Bourgeoisie beginnt zu zweifeln

ob sie ihn weiter unterstützt

ob der Faschismus ihrer Herrschaft

und der Ausbeutung noch nützt

drum schaffen sie sich schon Parteien

die rufen laut: “Demokratie!”

und wollen nur in andrer Form

die Diktatur der Bourgeoisie

Refrain: Arbeiter…

Und die Westdeutsche Regierung

Leber, Genscher, Scheel und Schmidt

stützen die Faschistenherrschaft

durch Verträge und Kredit

Denn die Westdeutschen Konzerne

ham in Spanien investiert

weil der Faschismus Steuerfreiheit

und Niedrigstlöhne garantiert

Refrain: Arbeiter..

Fängt der Faschismus an zu zittern

stehn falsche Freunde schon bereit

die wolln verhindern, daß das Volk sich

vom Joch des Kapitals befreit

da wollen Sozialdemokraten

in Spanien wie in Portugal

das Volk erst täuschen, dann verkaufen

an Westeuropas Kapital

da wolln die Herrn Revisionisten

den Kampf des Volkes kontrolliern

rechtzeitig sich die Posten sichern

überm Volk als neue Herrn

Refrain: Arbeiter…

Die Bourgeoisie und die Faschisten

stützen sich aufs Militär

doch diese Stütze ist sehr morsch, denn

wo kommen die Soldaten her?

Aus Latifundien und Fabriken

wurden sie ins Heer gepreßt

und die merken auch auf wen sie

der Juan Carlos schießen läßt

Und weil die Soldaten wissen,

daß auch sie zum Volk gehörn,

werden sie die Waffen umdrehn

und werden mit dem Volk marschiern.

Soldaten aus Bilbao

Soldaten aus Madrid

Soldaten Catalunias

Soldaten kämpfen mit

kämpfen für Spaniens Freiheit

weder König noch Bourgeoisie

Soldaten für den Sozialismus

für die Volksdemokratie.

Bei der ersten Strophe ist nicht der jetzt ermordete baskische Komunalpolitiker Blanco gemeint, sondern Carrero Blanco, Francos Guardia Civil- und Folterchef.

Das Lied mußte ich wegen der sich überschlagenden Ereignisse in Spanien und Portugal mehrmals, von Kundgebung zu Kundgebung, umschreiben, manchmal Teile weglassen, weil sonst z.B die PCE, die DKP und der Dieter Dehm-Lerryn nicht teilgenommen hätten usw. Catalanische und Baskische Separatisten sangen das Lied zwar begeistert mit, kritisierten mich aber hinterher sehr freundlich: das Lied sei trotz allem eine Groß-Spanische Hymne, sie könnten sich höchstens mit einem föderativen Zusammenschluß der autonomen Regionen und Nationalitäten auf der iberischen Halbinsel ohne eine allmächtige Zentralregierung in Madrid anfreunden. Man merke doch deutlich, daß ein Deutscher das Lied geschrieben hat.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert