Lieber Dieter Hildebrandt, lieber Oberschlesier
als Untertan !
HaBE an seinen großen Bruder

Dieter Hildebrandt (2007)

Alle Deine Feinde schmücken sich mit Dir und sie lassen sich den Leichenschmauss gut schmecken. Der Begriff Trösterchen erhält eine passende Bedeutung: wie gut dass der gestorben ist, der immer unser Spiel vermiest … Jetzt kommen mir die KrakodilstränenSzenen um das Grab von Matthias Belz wieder hoch: Petra Roth mit Claudia Roth, JugoBomber Fischer mit EUROfighter Cohn-Bandit, Afghanistankaiser- und Kosovo-Tom-Königs-Anwärter.. alle diese Frauen von Burka- & Leben- & Schleier-Befreier scharf auf Öl. Wasser, Uran, Tantal, Coltan und Frieden beim Klauen seltener Erden. So kann (man mit Raub-) Krieg zu Frieden werden. Und Wiedereroberung wird zur Wiedervereinigung.  Auch Tobruk war unter Rommel schon mal unser…und bald kann man mit der BagdadBahn Helm auf bis Damaskus fahrn. Ein Kreuzzug wirds fürs Menschenrecht …. man sieht mit Rechten und mit Linken den Muselman herniedersinken … so wär es auch dem Uhland recht , dem Pol-Jud-Musel-& FranzosenHasser und seinen Erben Röhm und Strasser und  und  und …..

Lieber Oberschlesier als Untertan !

HaBEs Nachruf auf einen, den er sich als zumindest älteren Bruder gewünscht hätte.

Stundenlang könnte ich Dir zuhören, wenn Du die oberschlesischen Geschichten erzählst, doch jetzt, wo Du stirbscht is Hirbscht. Und für uns WirtschaftswunderKinder wirds Winter. Egal ob auf oder nach Breslau oder Wroclaw, ja nach! Dann laufen wir a Stick zurick.

Als mein Vater wärest Du zu jung gewesen.  Auch wenn Georg Schramm – Jahrgang 1947 wie ich-  Dich als Vaterfigur beschreibt. Mein Blick zu Dir nach oben auf der Bühne war immer der hoch zum älteren Bruder, so wie man sich ihn wünscht. Deine ältere Schwester war doch die Sozialministerin von Brandenburg, diese letzte Mohikanerin in der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten in der SPD, der Sozialdemontage Partei Deutschlands.

Väter konnten wir uns nicht aussuchen. Das ist heute auch nicht anders. Nicht jeder heißt Peter und ist ein GeBrandtes Kind oder Matthias oder Lars, das wars … man kehrt zurück in den immer noch fruchtbaren Schoß der Solidargemeinschaft, man geht in Stiftungen stiften und verleiht als drittgrößter Waffenhändler Friedenspreise. Nicht Krieg und Frieden, nein Krieg ist Frieden … schreib mir den LEO neu ! Toll toitoitoi. Wer Soldaten schickt muss mit Flüchtlingen rechnen. Wir sind wieder Vertreiber und weigern uns Vertriebene aufzunehmen.. es sei denn in unsere Fremdenlegionen für Friedensmissionen……Drei Uiguren mit der Panzerfaust…Wie viele Sorben sind schon im Krieg gestorben, wie viele Sachsen müssen jetzt nachwachsen? Und wievielen Armen haben sie erst Beine gemacht und sie dann genommen ?

Und medico macht ihnen jetzt Prothesen.

 

Manche Väter sind so, waren so, wie sie werden mussten nach dem Völkerschlachten um Verdun und dem imperialen „Frieden“ von Versailles, der die geschlagenen und verhungerten Völker hat nochmals bluten lassen für die Kriegstreiber und –Gewinnler aller Seiten und so auch den Aufstieg der Faschisten wie erwünscht ermöglicht und die Demokratie und die Arbeiterbewegung zerschlagen hat … nach den 1000Jahren die dann doch nur zwölfe waren aber reichten für 30 bis 40 Millionen Tote aller Hautfarben, Religionen, linker Parteien und Gewerkschaften

 

Lieber Dieter, du Gegenentwurf der berufsvertriebenen Warthe-Gau-Besatzungsoffizerstochter Erika Steinbach, Du Völkerversöhnler…. Du Polenversteher,  Deinen Besuch in Deiner alten Heimat Oberschlesien werde ich nie vergessen. Es war das Pendant zum Besuch Mikis Theodorakis in der Türkei und zu seinem Versuch der Versöhnung der 22er, all jener Muslime aus Griechenland, die 1922 das Land verlassen mussten und jener orthodoxen Griechen die im gleichen Jahr aus der Türkei vertrieben wurden.

 

Ich dachte nicht nur als Erstes, dass Wolfgang Neuss gestorben wäre, der mit dem Du noch viel besser Kabarett gemacht hättest als mit Dietrich und Busse und Schneyder. Nicht umsonst habe ich ihn statt Dich in der Erinnerung als Dr. Murke in der genialen Böll-Verfilmung des Hessischen Rundfunks. Sorry.

 

In meinem Nachschrei „Im Westen nix Neuss“ habe ich ihm die Rolle zugeschrieben. Ich glaube, er hätte sie ähnlich dicht gespielt wie Du.

 

Du warst und bist für mich trotz aller Eskapaden immer der Inbegriff von Unbestechlichkeit und Courage. Konstantin Wecker hat mir da aus der Seele gesprochen. Ich hoffe, dass Dein Spätwerk „Störsender“ blüht und gedeiht. Ich hoffe, wir werden ihn nicht demnächst als Feindsender nachts heimlich abhören müssen. Na ja, vielleicht kommt Barak Obama via NSA auch mal dazu, einen guten Sender zu hören. Wir brauchen viele, viele , viele solche Störsender, in denen Du weiterlebst und weitersendest.

 

Bis später mal. Und halt mir einen Sitzplatz frei.

In der zweiten Reihe! Aus der zweiten hört man besser! Ich werde ja auch älter.

Ach noch was: während ich bei Schorsch und Hagen ab und zu den einen oder anderen Zwischenruf lande, war es mir bei Dir nie möglich. Du hast sie immer antizipiert. Du hast sie mir immer von der Zunge genommen. Das strengte aber auch nicht so an…zumindest mich nicht.

Dein kleiner Bruder

Hartmut Barth-Engelbart

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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