Großes Dorf (bei EZBankfurt) sucht Landarzt ! Bietet nicht nur Praxis & Wohnung

neulich im WaschsalonNoch kann Gründau die Großgemeinde Karben in der Wetterau nicht toppen: die bezahlt nämlich schon 7.000,-€ Kopfgeld an jede(n), der /die einen Arzt herbeischafft: “DEAD OR ALIVE!” steht aber nicht auf den Fahndungsplakaten. Wenn der letzte ältere Land-Haus-Arzt im Dorf schon gestorben ist, nützt ein toter Junger nämlich auch nichts.

Unser Dorfarzt , der letzte im Oberen Gründautal, lebt zwar … aber der in jeder Hinsicht praktische Mediziner Dr. Kopytto hört dieses Jahr auf und er und wir suchen einen oder zwei NachfolgerINNEN. Ich weiß, seine Lücke zu füllen ist nicht so leicht.

Statt Karbener Kopfgeld biete ich für vermittelte ernsthafte Interessenten-Maildungen meine brühmten Klingelbeutel-Lesungen, Kinderprogramme, und meine signierten (Kinder-)Bücher bei erfolgreichen verhandlungen

Hier zunächst mein Hilferuf an Frau Professor Dr. med. Becker, die an der medizinischen Fakultät der Uni Marburg das sogenannte “Marburger Modell” leitet und m.W. auch initiert hat, in dem junge Medizinerinnen in den letzten Monaten vor ihrem Abschluss betreut in Landarztpraxen mit-praktizieren – in der Hoffnung der InitiatorINNen dieses Modells, dass dadurch die Landarztpraxen wieder “gefüllt” werden:

Von: Hartmut Barth-Engelbart [mailto:h.barth-engelbart@gmx.de]

Gesendet: Samstag, 24. Januar 2015 16:03

An: ‘Frau Professor Dr. Becker’

Betreff: WG: Landarzt/ärztinnen-Suche für Gründau

Sehr geehrte Frau Professor Dr. Becker,

beim vorgestrigen monatlichen Erzählabend des Historisch-Demokratischen Vereins Mittel-Gründau von 1848 mit über 30 TeilnehmerINNEn aller Altersstufen stellte sich heraus, dass es das „Marburger Modell“ schon seit den frühen 20er Jahren gegeben hat, eigentlich schon seit 1848, als der in Marburg seine Arztexamen-ablegende Land- und Frauenarzt, Naturforscher und Landwirtschaftsreformer, Eisenbahn-Pionier, linker Paulskirchen-Abgeordnete, Büchner- und Liebig-Freund, Mitglied des damals noch ständischen hessischen Landtages Dr. Christian Heldmann seine Praxis in Ortenberg-Selters im Klosterhof eröffnete und gleichzeitig seine ärztliche wie politische Tätigkeit bis nach Mittel-Gründau ausdehnte.

Er behandelte damals die Land-/Dorfarmut weitgehend kostenlos… Dazu kam 1920 der Hilferuf eines sozialdemokratischen Schulrates aus Büdingen, der anlässlich eines Doppelmordes, einer Schießerei zwischen einem Hilfs- und einem Hauptlehrer in der Volksschule in Mittel-Gründau in seiner  Hilflosigkeit nach Marburg telefonierte und den dort an der Uni tätigen jungen Dr. Göckel erwischte und ihn bat so schnell als möglich die Bahn zu nehmen und nach Mittel-Gründau zu kommen, hier läge ein Toter und ein Schwerverletzter mit Bauchschuss im Schulhaus und es gäbe keinen Arzt. – “Nein!”, sagen seine Nachkommen, er war gerade bei seinem Vater in Büdingen zu Besuch und konnte dann gaz schnell mit dem Auto des Schurates nach Mittel-Gründau kommen. Der Hilfslehrer mit Bauchschuss war aber nicht mehr zu retten.  Behandelt hat der junge Arzt den Schwervereletzten nicht im Schulhaus sondern- der Hygiene wegen in der benachbarten Gastwirtschaft und der dazugehörigen Metzgerei des Jean Kuhl. Dessen Tochter assistierte in Ermanglung einer ausgebildeten Krankenschwester. In Anatomie der Schweine und Rinder kannte sich die Metzgerstochter einigermaßen aus, von da aus ist es nicht weit zur menschlichen und sie hatte verständlicher Weise auch keine Angst vor Blut. Außerdem warsie bildhübsch. Dr.Göckel verliebte sich auf der Stelle und dann entstand einige Jahre Später in den Räumen der inzwischen ins Nachbarhaus verlegten Metzgerei die Landarztpraxis des Dr. Göckel.  Seine Tochter – ebenfalls Ärztin später beim Kreisgesundheitsamt  des MKK hat an der Einrichtung nichts geändert. Unter der Rupfentapete des Behandlungsraumes kann man immer noch die Metzgerei-Fließen der Gießener Firma Gail erkennen. Auch der Kühlschacht ist noch vorhanden, der dann zur Kühlung von Medikamenten gute Dienste tat… Dr. Göckel hat noch bis in die 1936/37  am Ort die jüdischen Familien ärztlich betreut, gegen den Widerstand von SA, SS und GESTAPO – natürlich ging das nur, weil es sein Schwiegervater, der Röhm-Strasser-Flügelmann der NSDAP am Ort so wollte: „Des sinn unser Judde un denne wird koa Haar gekrimmt!“ Und dabei drohte er den SA- und SSlern mit dem Schlachterbeil.

Bei dem Erzählabend meldete sich der Gemeindevorstand bei mir und wollte erfahren, was ich bezüglich des Marburger Modells unternehmen wolle. Meine Antwort war, dass das davon abhänge, wie sich die Frau Professor Dr. Becker dazu äußern würde …

Der Gemeindevorstand wird mir in einem demnächst folgenden Gespräch die genauen Konditionen mitteilen, die die Gemeinde willens ist und in der Lage ist zu bieten… Über eine Antwort von Ihnen würde ich mich sehr freuen

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Barth-Engelbart

 

 

GRÜNDAU ? Das kennen Sie eventuell noch aus der Werbung im Radio: Möbel_WALTHER an der A66 Abfahrt Gründau-Lieblos.  Möbel-Walther gibt es nicht mehr, den hat der Krieger geschluckt, die Löhne gedrückt und jetzt heißt er seit 10 Jahren Möbel-Höffner. Und der liegt in Boom-Town im Kinzigtal. Da gibt es fast alles, Mehrgenerationenhaus, die großen Schulen, und trotz der Pleite der WIBAU die Nachfolge-Betriebe, die Putzmeister Holding, BBZ/AQA, die Firma Bauerhin, media-markt, Bauhaus,…. und auch Ärzte. Die reichen Teile der Gemeinde GRÜNDAU: Rothenbergen und vor allem Lieblos. Abgetrennt und infrastrukturell benachteiligt sind die Gemeindeteile im Gründau-Tal, die teilweise bis 1974 zum Kreis Büdingen gehörten. Da wurden Schulen geschlossen, ein Schwimmbad zugeschüttet, Geschäfte dicht gemacht, Metzgereien, Bäckereien gaben auf und einige Gaststätten haben die letzte Polizeistunde schon hinter sich. Der „mobile Supermarkt“ bringt noch keinen Ersatz … aber es gibt zahlreiche und zählebige und sehr lebendige Initiativen: eine selbst entwickelte Bücherei, einen  Kulturkreis, einen Historisch-Demokratischen Verein, eine  Initiative, die die alte Schule vor dem Abriss gerettet hat, eine Betreuungsschule, die erste im Kreis seit 1993. Es gibt noch eine Mühle zu retten. Die alte Schuluhr muss aus dem Exil geholt werden … es wird ein Buch über 800 Jahre Geschichte vorbereitet, König Attila, Etzel hat hier Hofgehalten als er 346 nach Burgund gezogen ist. Das Hofgut mit dem 29 Loch-Golfplatz und dem dazugehörigen Pagoden-Clubhaus-und Café (mit Aussicht bis nach Frankfurt am Main) nennt sich verballhornt „Hühnerhof“, war  die Somäne der Isenburg-Meerholzer Grafen zu deren TochterHochzeit 1905 Kaiser Wilhelm höchst persönlich zusammen mit dem  von Windsor angereist kam—halt die ganze europäische Hochadelsbrut –   Also, man mrkt, dass in den Ortsteilen Niedergründau, Mittel-Gründau, Haingründau, Gettenbach und Breitenborn ne Menge los ist und auch geboten wird, eben nicht nur Mittwochs den Gelnhäuser Boten, das Mitteilungsblatt von Kreis und Gemeinde, zwei Grundschulen, zwei Kindergärten oder anderthalb, zwei Kirchen und ein Puppenhaus-großer Jugendtreff, ein Bahnhof, der noch steht und ein Zug der stündlich geht (außer Sa und So, da geht er zweistündlich) und ein stündlicher Bus zur Metropole Gelnhausen und 8 Kilometer zur A66 und 8 Kilometer zur A45  — Ach ja,  König Etzel, der aus der Nibelungen Sage hat hier Pause gemacht und deshalb hieß der Hof gaaaanz früher auch Hunnenhof-  Sein Lagerplatz war gut gewählt, denn hier wellten bereits die Kelten in einer großen Ringburg mit zwei Quellen und Ton und guten Hängen für Weinbau, den bereits die Römer genutzt haben dürften, denn einige Münzen aus dem Reich des Kaisers Augustus konnte man hier neben Broncezeit-Beilen und Bandkeramiker-Scherben und über 20 Hügelgräbern finden und nicht zuletzt frühsteinzeitlichen Stickel –Stechwerkzeuge und Messer und Äxte, nach denen bereits im frühen Mittelalter der Berg „Stickelsberg“ genannt wurde  und ein Fest soll vorbereitet werden zum 150. Jahr der „Heldmann-Eisenbahn“, die der Paulskirchenabgeordnete Dr. Christian Heldmann trotz Zuchthausstrafe in die Wege geleitet hat, neben seiner Tätigkeit als Landwirtschafts- und Sozialreformer, Naturforscher, Landarzt ..

 

Und da wären wir schon wieder beim eigentlichen Thema:

 

Der Suche nach Nachfolgern für Dr. Kopytto

Der letzte Arzt im Oberen Gründautal, der Dr.Kopytto hört nächstes Jahr aus Altersgründen auf und er und wir suchen einen oder zwei NachfolgerINNEN

 

Die Nachfolger bekommen von der Gemeinde ein Ärzte-Haus zur Verfügung gestellt, also die Praxis, die wahrscheinlich mit dem Inventar vor Dr. Kopytto bestückt sein wird….

 

Das Ärzte-Haus ist nicht so einfach vom Himmel gefallen:

In einem Gespräch vor einigen Jahren haben wir uns angesichts des bankrott gegangenen Altenheimes in Haingründau gedacht, dort könnte doch ein barrierefreies Ärztehaus für die Nachfolger entstehen. Er übernahm die CDU und FWG-Bearbeitung und ich die der SPD und der damals noch vorhandenen GRÜNEN. Die CDU hat sich geziert, es sei ein finanzielles Abenteuer, doch ein Donnerwetter des Dorfarztes hat sie dann doch überzeugt. Und jetzt gibt es das Ärztehaus und das wartet auf zum Beispiel ein junges Ärzte-Ehepaar, das sich die Arbeit teilt  … aber ich gebe zu, ich habe keine Ahnung, ob das geht…. Schön wär‘s schon….

Suche übers Internet ? Geht net ?

Gibt’s net!

Als die evangelische  Kirche ihre Jugendsozialarbeit im Küsterhaus an der Kirche auf dem Berg und im Jugendbüro in Rothenbergen aufgeben wollte, weil sie keinen Sozialarbeiter finden konnte, habe ich zwei Kandidaten über das internet und Beziehungen zur FH-Frankfurt/Main gefunden   und die Sozialarbeit konnte weitergehen: halbehalbe finanziert durch Kirche und politische Gemeinde .. ein Tropfen auf den heißen Stein zwar.. aber immerhin besser als gar nix.

InteressentINNen mögen sich bitte massenhaft bei mir melden. Ich gebe es dann an Dr. Kopytto weiter… interessant wären auch hochsemestrige StudentINNen der Medizin, die die Praxis auf dem Land in Praktika nach dem Marburger Modell kennenlernen wollen.. vielleicht lässt sich Dr. Kopytto für eine solche Übergangsregelung auch noch mal breitschlagen und hängt noch ein-zwei Jahre dran…

Ich freue mich schon auf die begeistert zusagenden Antworten

Ganz herzlich

Hartmut Barth-Engelbart

 

UND HIER NOCH  EINE E-MAIL AN FRAU PROFESSOR  DR. BECKER:

 

Sehr geehrte Frau Professor Dr. Becker,

anknüpfend an unser kurzes Gespräch am Freitag 16.01.14 im Café Villa Vita möchte ich Ihnen darüber berichten, was sich hier im Dorf in dieser Richtung tut:

Bei unserem monatlichen Dorf-Erzählabend mit 15 bis 30 TeilnehmerINNEn (zwischen 10 und 100 Jahren) kam ich heute Abend mit unserem Ortsbeirat und dem Gründauer SPD-Vorsitzenden zusammen. Ich habe von unserem Gespräch berichtet.

Mir wurde bestätigt, dass die Gemeinde eine Parterre-Arztpraxis zur Verfügung stellt. Des Weiteren eine Arzt-Wohnung.

Sobald mir der Gemeindevorstand die kompletten Unterlagen zur Verfügung stellt, werde ich sie – wenn Sie daran interessiert sein sollten –  an Sie weitersenden.

Nachdem es mir vor einigen Jahren über meine Kontakte zur FH-Frankfurt und über internet-Suche gelungen war die gemeindliche Jugendarbeit zu retten, die mangels Bewerbern für die Jugendarbeiterstelle eingestellt werden sollte, möchte ich jetzt der Suche nach einem Landarzt/ einer Landärztin neuen Schwung geben.

Die Gemeinde hatte ein Gießener Unternehmen mit der Suche beauftragt und nach meiner Kenntnis bereits über 7.000.-€ dafür bezahlt, bisher ohne Erfolg.

Wenn Sie damit einverstanden wären, würde ich jetzt der Gemeinde gerne vorschlagen, den Vertrag mit dieser Firma zu kündigen und die für die weitere Suche vorgesehenen Mittel Ihrem Projekt zukommen zu lassen..

Hier folgt jetzt der Link zu der von mir angeschobenen Suche nach einem/einer NachfolgerIN für Dr. Kopytto:

Hilferuf nach einer/m Landärztin für ein geteiltes Dorf: GRÜNDAU/bei EZBankfurt – nicht für Boomtown Lieblos sondern für das benachteiligte Obere Gründautal – Natur pur & alternative Hoch-Kultur.

http://www.barth-engelbart.de/?p=13744

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Barth-Engelbart

 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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