Wenns herbst-&end-lich mal beim Dackel schnackelt.

Nadine Zieglers Foto.

Wenns herbst- & end-lich mal beim Dackel schnackelt.

Hartmut Barth-Engelbart

Und angesichts von Hagel, Sturm

und herbstlich dunklen Donnerwettern –

fragt sich der wetterfeste

outdoor-gedresste

Rauhhaardackel

mit DenkerDackelfalten auf der Stirn

mit Galgenstrick, Er-Drossel-Draht

fast schon hinter seinem Hirn:

Soll ich mich etwa auch entblättern ?

Das ließ der Meute Fieberkurve

in unerwünschte Höhen klettern!

Das würde sie zu wüstem Tun verführn –

wenn die das wöllten

oder müssten

bescheuert

triebgesteuert

ob mit ob ohn

Testosteron

Ach Gott zum Hohn

peepschaurig

ohne Mindestlohn

ein Strich vorm Koma

mit HARTZ4

nackt im Wind

ein Dackelkind

und das bei dieser Tempratur

 

Und dann auf offner Straße.

Sie werden doch verstehn,

dass ich das lieber lasse!

 

Also, ich versteh das nicht

Der süße Dackel

Mit den Falten im Gesicht

Wieso soll der sich nicht entfalten

Sich frei entblättern

Auch wenn die Schweinehunde

All die Pharisäer

Die OberChristististen

mit Fegefeuer päpstlicher

als noch der Papst

uns drohn,

und bigott-laut dagegen wettern

Von ganz hoch oben

Als selbsternannte Himmels-Leiter

Was intressierts

Den undressierten Dackel schon?!

Der zeigt nur seinen Dackelschwanz

Als Mittelfinger

Als Demonstranz

gegen diese Schweine-Priester

von der Heilgen-Schein-Instanz

Schamlos dabei

Und vogelfrei

Statt Hamsterrad und Trott und Regel

Der lieber Kugel ist statt Kegel

der endlich etwas anders tickt

nicht mehr nur nickt

als Dackel wackelt

Den man nicht mehr zum Jagen trägt

Der nicht lang fackelt

Wenn er so schlau wie Fuchs und Rabe

Das unterwürfige Gehabe

Ab-

und seinen Herrn die toten Vögel

Nicht länger vor die Füße –

legt

Und dann, da freuen sich die Hasen

Es wagt

Seine Jäger fort zu jagen

Wie man so sagt

Bis untern Rasen

Die ihn seit Anfang an wüst plagen

 

Wer nur den lieben Gott lässt walten?

Ja, göttlich ist‘s sich zu entfalten

Lass nur getrost die Hüllen falllen

Vor allem die der Herrn

sehr gern

Und mach und sing

Und fühl und tu

Ohne Gatter, ohne Zoo

Das macht dich froh

Machs wie die

alten Vögel

einfach

weiter

so

Ja, treibt’s zusammen (das geht nicht an der Leine von & so alleine), treibts in der Meute heute noch oder im Rudel, zieht nicht den Schwanz ein, wenn es blitzt & donnert.

So hätten sie euch gern die Herrn: Angstbeißer und begossne Pudel – das ist des Pudels Kern!

Er ist auf Draht, der Draht ist weg, der kleine Held, der selten bellt, der Drahthaardackel.

Trotz kurzer Beine – ungelogen hat er den Draht schon aufgebogen, sich halb befreit, jetzt ist es beinahe so weit, komm’ Dackel, reiß die Leine !

 

Nadine Zieglers Foto.
 

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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