Carl Max Rebels “Sonnenblumenstrauß mit Pfeife” (1944/45)

Es dürfte wohl das letzte Bild sein, das Carl Max Rebel in seinem Berliner Atelier kurz vor dem Bombenangriff der USAF und RAF-Bomber begonnen hat. Fertig gemalt hat er das Bild -wie es auf der Rückseite vermerkt ist: “Auf der Insel” -vermutlich auf Rügen, wohin er evakuiert wurde.

Der ART-DECO und Jugendstil-Maler hat bei dem Bombenangriff viele seiner Werke verloren. Unter anderem rund 30 Portraits seines Freundes, des Schriftstellers Stefan George

Das Bild ist ein Erbstück. Ich will es verkaufen, um meine literarisch-publizistische Arbeit, die Unterstützung von Berufsverbotsopfern und Abschiebe-Opfern in ihren Heimatländern mitzufinanzieren.

Ich verkaufe das Bild gegen Höchstgebot, würde es aber am liebsten an ein Museum verkaufen, damit es öffentlich zugänglich wird.

Gebote bitte an h.barth-engelbart@gmx.de

Die Fotos oben sind sooo schlecht, dass sich ein aufmerksamer Leser aus Mörfelden um die Verbesserung gekümmert hat:

Lieber Rudi, Danke für diesen blumigen Gruß aus Mörfelden. Schön dass ausgerechnet Du die Restauration (***) übernommen hast. Darum hatte ich bereits mehrere Museen gebeten. Ich hätte sogar was dafür bezahlt :-0)))))

(***) Mit dem historischen Fachbegriff Restauration bezeichnet man allgemein die Wiederherstellung eines politischen Zustandes, in der Regel die Wiedereinsetzung einer alten Dynastie, die im Zuge einer Revolution beseitigt worden ist. :-0)))))))

Carl Max Rebel galt unter den Nazis offenbar nicht als „entartet“ und durfte in Berlin weitermalen. Sein vergötterter Freund Stefan George wurde ja auch von den Ober-Nazis verehrt, na ja, sie versuchten ihn zu instrumentalisieren, was ihnen aber doch nicht so richtig gelang – trotz seiner hierarchisch-autoritär-ständestaatlich-religiösen Ideologiekonstrukte, die sich auch in einem Teil der (adligen) Militärs breit machten,  wie bei den Stauffenbergs.  Denen war der “Bierzelt-Nazi-Plebs” ein Graus: gut zwar für die Zerschlagung der verhassten Republik aber dann … Die “BEST-Lösung der SA-Frage” kam für sie wie angefordert: der hessische Polizeipräsident und Heydrich-Himmler-Vollstrecker, Ernst Jünger-Jünger, Dr. Werner Best ließ 26 SA-Führer liquidieren, schaffte unzählige SAler ins KZ .

In der George-Rebel-Szene trafen  solche Kräfte aufeinander wie Klaus Mann und Ludendorff, (auch wenn sich Thomas Mann über Stefan George lustig machte, Freikörper-Propheten, BAUHAUS-Ableger, Reformpädagogen und Lebensborn-Ideologen, eher linke Wandervögel-Jugendbewegung und deutsch-nationale, Rudolf Steiner und Rudolf Hess, Homophobe und Homophile, Pädagogen und Pädophile, meistens Männer und besessene Platzhirsche. Patriarchen allemal!

Der Grund, warum Rebel weitermalen durfte, könnte darin gelegen haben, dass  sich der GRÖFAZ Göring-so lautet ein hartnäckiges Gerücht – Rebels Nackedeis besonders gerne angeschaut und sich eine Reihe davon in seine Schlafgemächer gehängt haben soll.

Auch dieses Bild HaBE ich geerbt: neben dem GRÖFAZ mein Onkel, der Oberst i.G Paul Gaethgens, Verbindungsoffizier zwischen “Führerhauptquartier” und Mussolini, dessen Schulter vor Görings Brust zu erkennen ist, bei der Inspektion der Nord-Afrika-Front in Libyen. Besagter Onkel hat wohl die Sonnenblumen bei bei Rebel für seine Frau bestellt. Abholen und ihr bringen konnte er das Bild nicht mehr. Er ist als Quartiermeister des Nordatlantikwalles im November 1944 mit seiner JU52 gegen eine Felswand im nordnorwegischen Rondane-Gebirge geflogen und abgestürzt. Mit ihm zusammen eine hochrangige Riege von Betonbau-Spezialisten der Organisation Todt. Das Bild hat Rebel dann wohl an die Adresse der Eltern von Oberstleutnant Paul Gaethgens geschickt, weil er die der Ehefrau nicht kannte.

Mir gefallen die Rebel-Bilder auch. Die Nackedeis weniger als die Landschaftsbilder und Stilleben.  Frau Ditfurth würde da jetzt wieder geifern: „Da sieht man’s wieder, HaBEs Nähe zum Völkischen!“

Das ist so, wie mit dem Volkslied: „In einem kühlen Grunde …“

Dass auch Göring dieses Lied von den Comedian Harmonists gerne hörte, macht mich aber weder zum Völkischen noch zum Göring-Anhänger, nur weil ich sie auch nicht nur mit diesem Lied so gerne höre

Von: Rudi
Gesendet: Donnerstag, 14. Februar 2019 10:27
An: Hartmut Barth-Engelbart <h.barth-engelbart@gmx.de>
Betreff: Gruß aus Mörfelden



Ich weiß nicht wie dein Bild  aussieht – aber ein wenig verändert – kannst du es sicher leichter verkaufen.

Gruß
Rudi

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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