Nun ist gewiss, weshalb RAI-News 24 das Assad-Interview cancelte (Video)

RAI-News-24 hatte ein aufschlussreiches Interview mit Assad, wagte aber nicht, es zu senden

Sorry, erst jetzt von mir gefunden beim Portal orbisnews: Interview Monica Maggionis im italienischen Sender RAI-News-24.

Ich habe mir erlaubt, die Lesbarkeit zu verbessern, indem ich die Zeichensetzung deutlich verbesserte, mfG,

harrisürth alias harald friese

Nun ist gewiss, weshalb RAI-News 24 das Assad-Interview cancelte (Video)

Veröffentlicht am 12. Dezember 2019 von globaleye1984 Hinterlasse einen Kommentar

Das Polit- und Medienbüro der syrischen Präsidialamtes, hat das Rai-News-24 Interview wie angekündigt am Montag ausgestrahlt. Nachdem der italienische Nachrichtensender Anzeichen machte, sich selbst zu zensieren, und mehrere Ausstrahlungstermine verschoben hatte. Unten finden sie eine Übersetzung der brisantesten Passagen, die mutmaßlich den Sender dazu bewegt haben, das Interview zu canceln.

Wenn Europa Syrien betrachtet, abgesehen von der Berücksichtigung des Landes, gibt es zwei brennende Angelegenheiten. Die erste sind Flüchtlinge. Und die andere ist die Jihadis oder ausländische Kämpfer, die nach Europa zurückkehren. Was halten Sie von diesen europäischen Besorgnissen?

Wir sollten mit einer simplen Frage beginnen. Wer hat dieses Problem geschaffen, und warum haben wir Flüchtlinge in Europa? Eine einfache Frage. Aufgrund von Terrorismus, der von Europa unterstützt wurde. Natürlich auch von den USA, der Türkei und anderen. Doch Europa war der Hauptspieler, der in Syrien Chaos schürte. Also was man sät, das wird man ernten.

Weshalb sagen Sie es: war der Hauptspieler?

Zumal die EU von Beginn an die Terroristen in Syrien unterstützt hat. Sie haben die syrische Regierung beschuldigt, und einige Regime, wie das französische Regime, haben Kriegsausrüstung geschickt. Einer ihrer Amtsträger, ich glaube der Außenminister Laurent Fabius war es, hat offenkundig verlautbaren lassen, dass sie Kriegsausrüstung geschickt haben. Sie haben dieses Chaos geschaffen. Deshalb empfanden viele Menschen es als zu schwer in Syrien zu bleiben. Millionen von Menschen konnten hier nicht länger leben, und sie mussten Syrien hinter sich lassen.

Die Rai-News-24-Reporterin ging desweiteren auf einen Brief von Papst Franziskus ein, um die humanitäre Komponente abermals ins Spiel zu bringen. Woraufhin Assad schlagfertig konterte und erneut darauf hinwies, dass die Ursachenforschung von erheblicher Bedeutung ist.

Im Juni hat Ihnen Papst Franziskus einen Brief geschrieben, indem er Sie darum bittet, aufmerksam zu sein und die Bevölkerung zu respektieren. Insbesondere in Idlib, wo die Situation ziemlich angespannt ist, zumal dort Gefechte stattfinden. Ebenso was die Behandlung von Insassen in Gefängnissen anbelangt. Haben Sie ihm geantwortet? Und was haben Sie ihm geantwortet?

In dem Brief von dem Papst ging es darum, dass er besorgt sei über die Zivilisten in Syrien. Ich hatte den Eindruck, dass sie im Vatikan womöglich kein gesamtheitliches Bild von der Lage haben. Und dies ist nicht anders zu erwarten, zumal das Mainstream-Narrativ im Westen davon handelt, dass diese schlechte Regierung die guten Leute tötet. Und wie sie in denselben Medien hören und sehen, tötet jede Kugel und jede Bombe der syrischen Armee ausschließlich Zivilisten, und trifft nur Krankenhäuser. Sie töten keine Terroristen. Als ob man die Zivilisten selektieren würde. Was nicht korrekt ist. Also habe ich mit einem Brief geantwortet, womit ich dem Papst Syriens Realität schilderte, zumal wir diejenigen sind, die am meisten besorgt sind hinsichtlich der Leben von Zivilisten. Denn man kann kein Gebiet befreien, wenn die Leute gegen einen sind. Sie können nicht von Befreiung sprechen, während die Zivilisten oder die Gesellschaft gegen sie sind. Der wesentlichste Teil einer militärischen Befreiung von einem Gebiet, ist die Unterstützung durch die Öffentlichkeit. In diesem Gebiet oder in der Region. Und dies war in den vergangenen neun Jahren deutlich zu erkennen. Also dies ist gegen unsere Interessen.

Hat Sie der Aufruf dennoch zum Nachdenken bewegt, hinsichtlich der Wichtigkeit Zivilisten und Bürger Ihres Landes zu beschützen?

Nein dies beschäftigt uns jeden Tag. Nicht nur als Moral, Prinzip oder Werte, sondern als Interesse. Wie ich bereits erwähnte, ohne öffentliche Unterstützung können Sie nichts erreichen. Sie können mitnichten voranschreiten. Politisch, militärisch und wirtschaftlich gesehen. In jedem Aspekt. Ohne die Unterstützung der Öffentlichkeit hätten wir diesen Krieg nicht neun Jahre lang durchstehen können. Und Sie können keine öffentliche Unterstützung erwarten, während Sie Zivilisten töten. Dies ist eine Gleichung. Eine selbstevidente Gleichung. Niemand kann sie widerlegen. Deswegen sage ich unabhängig von diesem Brief, dass dies unsere eigene Besorgnis ist. Und nochmals: der Vatikan ist ein Staat. Und wir sind der Auffassung, die Rolle von jedem Staat, der sich um diese Zivilisten sorgt, ist, sich dem Hauptgrund zuzuwenden. Der Hauptgrund: Die westliche Rolle bei der Unterstützung der Terroristen; die Sanktionen gegen das syrische Volk, welche die Situation drastisch verschlimmert haben. Und dies ist ein weiterer Grund dafür, weshalb sie nun die Flüchtlinge in Europa haben. Wie kann man keine Flüchtlinge wollen, und gleichzeitig die Situation oder die Atmosphäre kreieren, die diesen mitteilt, Syrien zu verlassen und sich anderswo hinzubegeben. Und natürlich zieht es sie nach Europa. Also dieser Staat, oder besser gesagt, alle Staaten, sollten sich den Gründen stellen. Und wir hoffen, der Vatikan kann in Europa und innerhalb der Welt diese Rolle spielen, um viele Staaten davon überzeugen, dass sie damit aufhören sollen, sich in syrische Angelegenheiten einzumischen. Und aufhören sollen, das Völkerrecht zu brechen. Was wir ausschließlich benötigen, sind Leute die sich an das Völkerrecht halten. Die Zivilisten würden in Sicherheit sein. Die Ordnung würde zurückkehren. Alles würde gut sein.

Wie in jedem Assad-Interview durfte die chemische Komponente natürlich nicht fehlen. Monica Maggioni brachte zumindest marginalisierend zur Sprache, dass es bei der OPCW an diesen Tagen etwas holprig zugeht. Sprich Diskrepanzen bestünden, die die Befunde im Abschlussbericht zu dem mutmaßlichen Giftgasangriff in Douma in ein neues Licht rücken.

Herr Präsident, Sie sind mehrere Male bezichtigt worden, chemische Waffen eingesetzt zu haben. Und dies war das Instrument vieler Entscheidungen. Die Schlüsselpunkte und roten Linien für viele Entscheidungen. Vor ungefähr einem Jahr fand das Douma-Ereignis statt. Das als eine weitere rote Linie angesehen wurde, nachdem dort Bombardierungen stattfanden, die weitaus schlimmer hätten ausfallen können, doch es hörte auf. An diesen Tagen kommt durch Wiki-Leaks heraus, dass in dem Bericht womöglich etwas falsch dargestellt wurde. Also niemand ist bislang in der Lage mitzuteilen, was wirklich passiert ist, doch in der Berichterstattung über das Geschehen könnte etwas falsch gelaufen sein.

Seit Anbeginn dieses Narrativs betreffend chemischer Waffen, haben wir gesagt, dass wir diese nicht einsetzen. In unserer Lage ist es unmöglich, sie zu verwenden. Aus vielen Gründen. Sagen wir logistische Gründe.

Geben Sie mir einen!

Ein ganz einfacher Grund. Wenn Sie vorrücken, weshalb sollten Sie Chemiewaffen einsetzen? Wir sind am Vorrücken, warum sollten wir davon Gebrauch machen? Wir befinden uns in einer hervorragenden Lage, also warum sollten wir sie verwenden? Insbesondere 2018. Dies ist einer der Gründe. Zweitens, ein sehr konkreter Beweis, der jenes Narrativ widerlegt. Sollten sie Chemiewaffen zum Einsatz bringen. Dies ist eine Massenvernichtungswaffe, wir sprechen hier von tausenden Todesopfern zumindest hunderte. Dies hat sich jedoch niemals zugetragen. Es gibt nur diese Videos von inszenierten chemischen Attacken. Der Report, den Sie soeben erwähnt haben, die kürzlich erfolgten Leaks, besagen, dass es eine Diskrepanz gab zwischen dem, was wir in dem Video zu sehen bekamen, und was sie als Experten wahrgenommen haben. Der Chloranteil, von dem sie sprachen. Zunächst einmal Chlor ist kein Material für Massenvernichtungswaffen. Zweitens. Die Menge, die sie gefunden haben, könnten Sie in Ihrem Haus haben, zumal es in vielen Haushaltsartikeln vorkommt, die man beispielsweise zur Reinigung benutzt. Die exakt selbe Menge. Dies ist was die OPCW-Organisation getan hat. Sie hat den Bericht verfälscht und getürkt, nur weil die Amerikaner es so wollten. Glücklicherweise beweist dieser Report, dass alles was wir die vergangenen Jahre seit 2013 gesagt haben korrekt war. Wir hatten recht, sie lagen falsch. Dies ist ein Beweis, ein konkreter Beweis in Bezug auf diese Angelegenheit. Also nochmals, die OPCW ist voreingenommen, politisiert und amoralisch. Und diese Organisationen sollten eigentlich parallel mit den Vereinten Nationen zusammenarbeiten um weltweit mehr Stabilität zu schaffen. Stattdessen wurden sie als amerikanische und westliche Arme benutzt, um weiteres Chaos zu schaffen.”

Verf.R.R.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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