Unterstützten „wir“ Russlands Krieg durch Gas- und Öl-Importe?

Es grenzt schon an Verrat an deutschen Interessen, zugunsten der Ukraine und auf Befehl der USA, was deutsche Politiker da mit uns veranstalten.

Jens Berger

29. März 2022 um 13:24Ein Artikel von: Jens Berger

Die G7-Staaten lehnten Russlands Forderung, Gasimporte künftig nur noch in der Transaktionswährung Rubel zu bezahlen, gestern ab. Ein Import-Embargo wird damit immer wahrscheinlicher und die Kosten, die vor allem die deutsche Volkswirtschaft tragen wird, werden hoch sein. Hinter all dem steht das Argument, Gas- und Öl-Importe aus Russland würden den russischen Krieg in der Ukraine finanzieren. Doch so populär und oberflächlich ja auch verständlich dieses Argument sein mag – es ist seit Beginn der Sanktionen falsch. Ein Import-Embargo schadet nicht Russland, sondern allen voran Deutschland. Von Jens Berger

Lesen Sie zum Thema auch: „Energiepreise und Importstopp-Debatten – es ist ernst, sehr ernst“, „´Frieren für die Freiheit´? Die Gaga-Infantilität der Meinungsmache kennt keine Grenzen mehr“ und „Gas für Rubel – Russland reagiert rational auf die Sanktionen und der Westen spielt abermals mit falschen Karten“ und schauen Sie sich den Podcast „Gaslieferungen aus Russland: Der Rubel rollt … na und?“ an.

Für die schwäbische Hausfrau sind die Zusammenhänge klar: Wir tanken und heizen mit Gas und am Ende landet unser Geld in der Kriegskasse des Kremls, der dafür Waffen kauft. Wer den Krieg in der Ukraine beenden will, sollte also weniger Auto fahren und die Heizung auslassen. Auch ehemalige Bundespräsidenten mit dem ökonomischen Hintergrundwissen einer schwäbischen Hausfrau verbreiten derlei Sichtweisen. Das ist auch kein Wunder, ist dieses simple Sicht der Zusammenhänge doch zur Zeit in allen Medien und politischen Statements omnipräsent. Doch nur weil es etwas pausenlos wiederholt wird, heißt dies nicht, dass es auch richtig ist.

Russische Energielieferungen werden vom Importeur in Euro bezahlt. Durch die Sanktionen haben die Exporteure und die russische Zentralbank aber keinen Zugriff auf dieses Geld. Man könnte dies mit einem Sperrkonto vergleichen, auf das man beispielsweise Geldgeschenke für Jugendliche einzahlt, über die sie erst verfügen sollen, wenn sie erwachsen sind. Man könnte auch sagen, Russland verschenkt zur Zeit sein Gas und sein Öl an den Westen. Was man aber auf keinen Fall sagen kann, ist, dass Russland mit den Einnahmen was auch immer finanziert. Wie gesagt: Weder die Exporteure noch die russische Regierung haben Zugriff auf diese Gelder. Insofern ist das Argument, Russland finanziere mit den Exporterlösen den Krieg, vollkommen absurd.

Ebenso absurd ist es übrigens, die von Russland geforderte Umstellung der Transferwährung für Gasimporte in Rubel mit der Begründung abzulehnen, dies finanziere den Krieg in der Ukraine. Russland importiert keine Waffen oder kriegswichtige Güter, die mit Devisen bezahlt werden müssten. Wenn die russische Armee beispielsweise Treibstoff, Munition oder neue Waffen benötigt, so werden diese in Russland hergestellt und selbstverständlich mit Rubel bezahlt. … Fortsetzung:

Es grenzt schon an Verrat an deutschen Interessen, zugunsten der Ukraine und auf Befehl der USA, was deutsche Politiker da mit uns veranstalten.

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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