
In einer Reihe von Lesungen werde ich in den nächsten Monaten unter dem Titel „ZART-BITTER-BÖSE“ als Liedermacher, Lyriker, Ex-Lagerist, Gas-Wasser-Scheiß auf dem Bau-Gerüst, Belletrist, Sozialpädagoge, Religionswissenschaftler, Psychologe, Pädagoge, Historiker, Soziologe, Gewerkschafter & politökonomischer Materialist und -Analytiker diese Think-Tank-Macht-Bunker-Dunkel-Zellen etwas beleuchten und in den Grauzonen die zarten, bitteren und bösen Seiten dieser Erbsünden-Testamente und Register differenziert sortieren, damit die nicht nur Zuhörenden sich mit diesen Seiten im Anschluss selbst ein großes Puzzlebild zusammensetzen können.

Man muss dabei schon in die Nachkriegs-Geburtsjahrgänge zurückgreifen, solange die noch überleben.

Als kleiner Vorgeschmack reicht ein Erinnern an die ersten Schlager-Straßenfeger der späten 1940er. der ersten 1950er, die die Wenigsten schon als „Roaring Fifties“ erleben durften: „Keine Negermusik!“, und „Wenn schon, dann aber bitte weiß!“ Bill Haley, Elvis Presley, Cliff Richard … Dann doch lieber Deutsch: Hans Albers, Freddy Quinn, Zarah Leander, Willi Hagara, Caterina Valente, Silvio Francesco, Conny Froboess, Rex Gildo, Gerhard Wendland, die seit 1938 treu-deutsch singenden und textenden und komponierenden, in den deutschen „Charts“ führenden Michael Jary und Benno Balz mit ihrem Schmalz für Heidi Brühl und viel Gefühl im Winterschlussverkauf-Gewühl .. Vico Torriani, Lynn Anderson, Siw Malmquist, Jan & Kjeld, Heintje, die Blue Diamonds, Roy Black, Bernd Spier, die Knef mit dem Bundeswehr-Tanzorchester …

Die Texte will ich hier niemandem zumuten. Allerdings ist es sehr auffällig, dass die oft sozialkritischen Texte der US-Country-Sänger-innen zu deutschem Herz-Schmerz zusammengeschmolzen werden, gefälscht wie späte auch die Texte von Johnny Cash & Robert Zimmermann, alias Bob Dylan: Johnny Cashs „sixty Tons“ ebenso wie Bob Dylans „Blowing in the wind“, das übersetzt wird mit „Die Antwort mein Kind, weiß ganz allein der Wind“. Tatsächlich heißt das aber, dass die Antwort vom Wind verweht wird. Sie liegt in der Luft und auf der Hand und Robert Zimmermann weiß, woher der Wind weht. Und Joan Baez weiß es auch. Die Herrschenden blasen uns die Antwort aus der Hand, aus den Köpfen. Das liegt auf der Hand und sie füllen unsere Köpfe mit IHREN antworten: Fake-News. Im deutschen, weiß Gott und der Wind, ja die wissen es und wir sind klein und wissen nix und was wir meinen zu wissen, das soll falsch sein, wir sind vom Teufel besessen, von Verschwörungstheoretikern verführt, da hilft nur noch der Exorzismus, die Teufelsaustreibung und der Schutz mit dem Aluhut …
Jetzt isses aber Mal gut!!!

Jetzt nur noch die Titel vom Frankfurter Wecker über sie Schlagerbörse bis zu Dieter Thomas Hecks „Hit-Parade“ UND für die verlorenen Söhne und Töchter etwas BAET-CLUB & Désirée Nossbusch von Radio Bremen:
Davon geht die Welt nicht unter; Ich weiß, es wird noch einmal ein Wunder geschehn; Für mich solls rote Rosen regnen; In einer kleinen Konditorei; Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern; Hey-Hey-Hello Mary-Lou;Zwei kleine Italiener; Rote Lippen soll man kussen; I never promised you a Rosegarden!“, Liebe wie im Rosengarten; Das war ihr Itzy-Bitzy-Teenie-Winy-Honolulu-Strandbikini; Ramona, denk jeden Tag einmal daran!; Das machen nur die beine der Dolores; Tanze mit mir in den Morgen; Please release me, lass mich gehn; Du bist nicht allein; Ganz in weiß mit einem Blumenstrauß; Schwarze Rose, Rosemarie; Schön ist es auf der Welt zu sein; „Das kannst Du mir nicht verbieten, dich zu lieben alle Zeit, no my Darling, tut mir leid!“; Hey Fräulein, bitten melden, ist dort Memphis Tennesee?




Und hier kann ich mir es doch nicht verkneifen, dem US-Original die deutsche Fälschung gegenüberzustellen:
Song von
Long distance information, give me Memphis, Tennessee
Help me find the party trying to get in touch with me
She could not leave her number, but I know who placed the call
‚Cause my uncle took the message and he wrote it on the wall
Help me information, get in touch with my Marie
She’s the only one who’d phone me here from Memphis, Tennessee
Her home is on the south side, high up on a ridge
Just a half a mile from the Mississippi bridge
Help me, information, more than that I cannot add
Only that I miss her and all the fun we had
But we were pulled apart because her mom did not agree
And tore apart our happy home in Memphis, Tennessee
Last time I saw Marie, she was waving me goodbye
With hurry-home drops on her cheek that trickled from her eye
Marie is only six years old, information, please
Try to put me through to her in Memphis, Tennessee
Bernd Spier Memphis Tennessee Songtext
Künstler
Titel
Memphis Tennessee
Typ
Liedertext
Hey, Frläulein, bitte nelden!
Ist dort Memphis-Tennessee?
Ich such‘ überall mein Baby
und mein Baby heisst Marie.
Sie rief mich gestern Abend an,
doch ich war nicht zu Haus.
Jetzt denkt sie ganz bestimmt,
ich war mit einer andern aus.
Die Nummer will ich haben,
hallo, Fräulein, bitteschön!
Leider weiss ich keinen Namen,
doch ich muss sie wieder seh’n.
Sie wartet ganz bestimmt auf mich
und freut sich sicher schon.
Hey, Fräulein, bitte melden,
sonst läuft sie mir noch davon.
Ich warte seit drei Wochen schon
auf einen Gruss von ihr.
Wir waren ja so glücklich,
doch Mama war nicht dafür.
Sie zogen in die andre Stadt,
doch ich vergess‘ sie nie.
Ich denke nur noch an Marie,
in Memphis-Tennessee.
Wär‘ ich zu Haus‘ geblieben,
wüsst‘ ich jetzt schon wo sie ist.
Sie wollte sicher sagen,
dass auch sie mich sehr vermisst.
Haloo, my, Baby, was ist los?
Hallo, hallo, Marie.
Ich komm‘ und bleib‘ für immer da,
in Memphis-Tennessee.


Rudolf Steiner bezeichnete Marx und Engels einmal als Kirchenväter. Nein-nein, nicht daß er die Sachrichtigkeit von deren Kritik der politischen Ökonomie hätte anzweifeln wollen! Doch ganz wie mit dem achten ökumenischen Konzil von anno 869 in Konstantinopel festgelegt, so haben auch Marx und Engels, diese beiden, dem Menschen supramateriellen Geist abgesprochen — da tun sich religiöse und politische Materialisten nichts.
Bleiben jedenfalls dumpfer Leib und fühlende Seele. Wobei der Seele leider ein gewisser „Geist“ zugesprochen werden muß, schließlich sind Menschen denkfähig. Aber Geist im Sinne von etwas den Körper und die Seele Überdauerndem!? Nein, nicht doch, so etwas Schönes hat wenn, dann allein Gott. Aber nur, falls es ihn geben sollte; und welcher Materialist braucht schon einen Gott, wenn es auch eine Naturwissenschaft gibt und mit dieser einen Urknall. (Der prominent und groß übrigens von dem Jesuiten Lemaitre propagiert wurde.)
Der böse Bube nun von den dreien, von Leib, Seele und Geist, ist ganz eindeutig der Leib: „nur Materie“. Und auch die Seele ist selbstverständlich anrüchig, weil dem Leibe anhängig und der Sünde zuneigend.
Daraus läßt sich was machen. Denn wer herrschen möchte, ist gut beraten, die zu Beherrschenden von ihrer Minderwertigkeit zu überzeugen. Was über lange Jahrhunderte durch religiöse Predigt und kirchlichen Katechismus-Unterricht geschah. Aber leider nur wenig Wirkung zeigte. Wovon Anne Querrien in «l’ensaignement» berichtet, einer Entstehungsgeschichte der Grundschule in Frankreich ab dem 17. Jhdt.
Mit der Ausbreitung von Kapital und Lohnarbeit aber entstand aus der religiösen Schule nach und nach die staatliche Grundschule. Ihr pädagogisches Arrangement übernahm diese von der religiösen Schule. Welche im wesentlichen darauf ausging, dem Kind die Tatsache zu problematisieren, einen Körper zu haben.
In der nun neuen staatlichen Grundschule wollte der Bösewicht Leib die arme Seele doch immerzu am Denken hindern. Genau an dem, was einen kleinen Menschen als guten Schüler bzw. braves Kind auszeichnet! Aber war die religiöse Schule noch so ungeschickt gewesen, offen gegen den teuflischen Leib zu predigen, ging die staatliche Grundschule schlauer vor und stützte ihre antileibliche Indoktrination allein auf nonverbales pädagogisches Arrangement.
Ja, so macht man effektiv gute und brave Materialisten bzw. Untertanen. Denn indem man kleinen Menschen ihren Leib zum Sorgenkind macht, nötigt man sie, diesem erhöhte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen — um nicht zu sagen: überhöhte. Und indem man ihnen die verrückte Idee austreibt, unsterblicher Geist zu sein, lehrt man sie zugleich, Not, Tod und Untergang zu lieben — denn was man nicht ändern kann, ist man gut beraten zu lieben. Bessere Untertanen kann man nicht bekommen, die glauben jeden Mist und machen bei jedem Scheiß mit.
Eine deutsche Übersetzung von l’ensaignement auf linkezeitung.de