Vom Sarrazynismus zum Sarrazionismus und SarraFaschismus

HaBE da noch eine Vorbemerkung:

Der Sarrassismus kommt aus der Mitte dieser Gesellschaft.  Und er wird von den “Volksparteien” den alten wie den kommenden zum Krisenmanagement – zur Heimatfrontbegradigung dringend gebraucht.  Ob der in seiner HardCore Fassung Sarrazinischer Prägung zum Hausgebrauch geeignet ist oder besser nur als Pappkamerad , um den eigenen längst praktizierten und immer weiter verschärften als demokratischtolerantweltoffenhumanitär besser verkaufen zu können, das wird sich zeigen.

Das Geschwafel der FAZ-Kommentatoren über die Identitätskrisen lenkt nur davon ab, dass die Kapital-Marionetten die große Masse mit dem Gürtel immer weiter würgen werden und wo viele ihre Gürtel schon fast widerstandslos selber enger und nix weiter schnallen, so lang tun die Herren uns noch den Gefallen und sie lassen ihre braunen Ketten-Hunde, ihre Schlägerbanden noch nicht von der Leine. So lang läuft das doch fast ganz von alleine.
Wer mit Ohnmacht isoliert alleine seine Not verschämt versteckt, nicht versteht woher sie kommt, wird nicht prompt zur Glatze.

Die Sarrazynisten sammeln im großen Mittelfeld der Abstiegsbedrohten fanatisierten Jeder-ist-Seines-eigenen-Glücks-Schmiede, der LeistungmusssichwiederlohnenTagelöhner, der gescheiterten TaxiUnternehmer und gekippten ICH-AGs, der gestrandeten “Finanzmanager”, die man früher Versicherungsvertreter und Klinkenputzer nannte. aber eben auch der früher konkurrierenden und jetzt konkursierenden goldbodenselbständigen Handwerker.

Die Hohmänner, die Irmers, die Sarrazyniker,das alles hatten wir doch schon und es und er kommt wieder hoch: Koch, Münte …. oder wie heißt dieser SPD-BezirkschornsteinBürgermeister in Berlin ? Muss auch nicht alles in der ersten Reihe stehn beim Zapfenstreich-Vorbeimarsch der Heimatschutztruppen.

Übrigens: der Sarrassist ist m.E. von langer Hand aufgebaut. Wer als bereits halb dementer Tatterkreis so präzise die Themen setzt, dass er damit den Stammtischdiskurs gegen die Banken, die Banker, das Kapital und den Kapitalismus und seine Raubzüge nach Innen und Außen jetzt schlagartig gegen die HARTZ4-Opfer und die MigrantINNen gut gezielt umlenken kann, der muss einen recht(en) guten Think-Tank und viel Geld im Hintergrund haben.  Wenn jetzt die HARTZ-4 Erfinder und -Verschärfer, die Asylrechtbeseitiger und Jugoslawien/Irak/Afghanistan/Iran/SudanKriegserklärer und -Mit-Vorbereiter  auis SPD und GRÜNEN den Sarrassisten ausschließen und entlassen lassen , dann können sie mit dieser PR-Maßnahme verdecken, dass sie ebensolche Sarrassistische Politik betrieben haben und grundsätzlich weiter betreiben…

Leserbrief

zu “Jetzt bringt Sarrazin auch die Juden gegen sich auf” / Bonner GeneralAnzeiger vom 30. 8. 2010

 

 

 

Sarrazins Behauptung “Alle Juden teilen sich ein bestimmtes Gen” kann nicht stimmen. Neben anderen israelischen Historikern hat insbesondere Shlomo Sand in seinem Buch “Die Erfindung des jüdischen Volkes  – Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand” darauf hingewiesen, daß in der Vergangenheit ganze Stämme im Jemen, Äthiopien und Nordafrika  zum Judentum konvertiert sind und im Kaukasus das große jüdische Königreich der Khasaren lange Zeit bestanden hat. Shlomo Sand sagte in einem Interview mit der unabhängigen Jüdischen Zeitung, das im April 2010 veröffentlicht wurde: “Ich denke nicht, daß es einen ernsthaften Genetiker in der Welt gibt, der daran glaubt, dass es eine Verbindung in der DNS zwischen einem Juden aus Polen und einem aus Tunesien gibt. … Ich denke, das ganze Feld der jüdischen Genetik ist heute am Rand der Lächerlichkeit.” Nur ein geringer Teil der damaligen jüdischen Bevölkerung sei nach der Niederschlagung des blutigen Aufstands der radikalen jüdischen Zeloten (griechisch: Eiferer) im Jahre 70 n. Chr. von den Römern vertrieben worden, so daß die Mehrzahl der heutigen Juden die Nachfahren von Konvertiten ist und sehr unterschiedliche genetische Wurzeln hat. Die Nachfahren der damaligen jüdischen Bevölkerung seien hingegen weitgehend die Palästinenser, deren Vorfahren erst zum Christentum und dann zum Islam konvertierten. Hiervon war auch  David Ben Gurion überzeugt. (Siehe “Eretz Israel baawar u bahowe” von David Ben Gurion und Itzak Ben Zwie, 1918).

 

Andererseits heißt es in der vom Zentralrat der Juden in Deutschland herausgegebenen Jüdischen Allgemeinen in der Ausgabe Nr. 33/2010 zur restriktiven Anerkennung von jüdischen Einwanderern durch die altfrommen Rabbiner in Israel: ” Sie sollten ernsthaft in Betracht ziehen, die Halacha (die religiösen jüdischen Gesetze) den Möglichkeiten der Zeit anzupassen, um jeden als Juden anzuerkennen, der dies zum Beispiel per Gentest belegen kann.” Außerdem werden in jüdischen Zeitungen Gentests zum Nachweis einer jüdischen Abstammung angeboten. Wie ist denn das mit den Aussagen des selbst zum Judentum konvertierten Generalsekretärs des Zentralrats, Stephan Kramer, der jetzt von Rassenwahn spricht, in Einklang zu bringen? Da kann man Herrn Kramer nur empfehlen, die eigene Wochenzeitung zu lesen, bevor er sich zu Wort meldet. Außerdem hätte sich Kramer schon viel früher gegen diesen durchaus zutreffenden Rassenwahn wenden sollen, der die Basis für das angebliche Rückkehrrecht eines imaginären, von den Römern vertriebenen jüdischen Volkes nach Palästina ist.

 

Siegfried Ullmann

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

2 Gedanken zu „Vom Sarrazynismus zum Sarrazionismus und SarraFaschismus“

  1. Die Sarrazins und die Sürrüzüns oder:
    The Survival of the Fiesest
    Von Martin Bucholz
    Ja, ich gestehe: Auch ich habe Sarrazin bereichert. Ich hatte mir sein Buch gekauft. Und ich habe es gelesen. Und ich lese nun auch in allen Gazetten viel von den Aufplustereien über seine “Provokationen, die entschieden zu weit gehen, auch wenn sie ein offenes Problem ansprechen” (so der allgemeine Sound). Doch interessanter war das, was ich nicht gelesen habe. Das, was Sarrazin versteckt in Andeutungen und Fußnoten. Immerhin ist das nicht nur mir aufgefallen, sondern auch dem von mir ansonsten nicht sehr geschätzten Frank Schirrmacher in der “FAZ”: “Thilo Sarrazin hat nicht ein Buch geschrieben, sondern mindestens drei Bücher, die den gleichen Titel tragen. Sie sind ineinander verschachtelt wie die russischen Matrjoschka-Puppen. Es geht um Demographie, um Wirtschaft und dann, im innersten Kern des Ganzen, um Biologie. Wer zu der dritten Puppe nicht vorstößt, versteht das Ausmaß der Aufregung nicht. Denn im Innersten dieses Buches steckt eine vulgärdarwinistische Gesellschaftstheorie, die mit einer Unbefangenheit dargelegt wird, als hätte es die Erfahrungen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht gegeben.” Sarrazin beschwört als Ghostwriter die Geister (genauer: den Ungeist) einer noch längst nicht bewältigten Vergangenheit herauf, um sie zu dem zu machen, was er eine “geistige Zukunft” nennt. Und das ist der eigentliche Skandal, der keineswegs mehr als übertriebene Provokation abgetan werden kann. Der Bestseller, der jetzt in Nachauflagen bis zu 150.000 Exemplaren über die Druckmaschinen rattert, ist deshalb so gefährlich, weil er faschistische Erbmasse hundertausendfach reproduziert. Sarrazin plädiert für nichts anderes als für eine neue Selektion, und zwar für eine “positive”. Er beklagt, daß es in Deutschland keine “natürliche Zuchtwahl” im Sinne des Darwinschen “survival of the fittest” gäbe, sondern seit Mitte der sechziger Jahre nur noch eine “negative Selektion”. Die sei kulturell bedingt und vom Menschen selbst gesteuert und vermindert “den einzigen nachwachsenden Rohstoff, den Deutschland hat, nämlich Intelligenz”…..das ist aus Martins aktuellem Wochenschauer, weiterlesen :
    http://www.alfredmente.de/Demokratie_aktiv/demokratie_aktiv.html
    oder bei —> http://www.martin-buchholz.de
    unter Wochenschauer, der ist dort auch zu abbonieren.
    ali

  2. Interessant, Interessant und so kann man Gene teilen, anscheinend um sie zu manipulieren, vielleicht zu klonen, vervielfältigen, gebrauchte Menschen zu zeugen. Dabei werden Gene eigentlich nicht geteilt, gemeinsam haben wir sie schon und immerhin noch 98,5% mit dem Schimpansen. Bei manchem Zeitgenossen drängt sich da der Gedanke auf, dass die verbleibenden 1,5% nur für die Endharrung verantwortlich sind.
    Wenn ich nun diesen Leserbrief lese, so stellt sich auch die Frage nach den Ursachen von Religionen? Sollte ich etwa in meiner Ansicht falsch liegen, dass diese kulturhistorisch bedingt sind? Und welches religiöse Gen trägt ein Atheist in sich, oder handelt es sich dabei nur um eine Mutation, oder hat es einen anderen Grund, warum einen das christliche Gen abhanden gekommen ist?
    Aber wie ist es mit der Mitte der Gesellschaft, ist diese nicht eher an den Rand gerückt worden? Die Erdscheibe befindet sich in Rotation, eine Rotation die immer schneller wird und droht die am Rande stehenden der Fliehkraft entsprechend abzuwerfen, so fliehen sie, gleichnamiger Kraft zu entkommen ins Zentrum, in der Hoffnung stillstand genießen zu können. Dabei wird gern zur Übertreibung gegriffen, um ein gewolltes Niveau zu installieren, dass die Herde dem vermeidlich kleineren Übel folgt. Womit wir bei der Identitätskrise wären, welche es meines Erachtens durchaus gibt und der wir begegnen sollten. Dabei geht es aber nicht um nationale Identität, sondern um die Identität der Stellung innerhalb dieser Gesellschaft, früher wurde da von Klassen gesprochen und schon die deutschen Faschisten ersetzten die Klassen durch Rassen! So gesehen hat zumindest ein großer Teil der Arbeiterklasse, aber auch der anderen arbeitenden Klassen in Identitätsproblem!
    Gruß

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