Musik macht Kinder intelligenter und sozial kompetent
Wider die Privatisierung von Bildung
Von Hartmut Barth-Engelbart
(Diesen Artikel hat die „Neue Rheinische Zeitung“ dankenswerter Weise schon 2006 veröffentlicht: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=1650 die HLZ, die Zeitung der hessischen GEW ebenfalls:
– zu diesem Zeitpunkt lief das integrierte Musik-Polytechnik-Mutter-& Fremd-Sprachen-BildendeKunst-Projekt LAMBOY-Kids an der Brennpunkt-Grundschule im Hanauer Stadtteil Lamboy bereits über 15 Jahre mit einem bis zu 120 Kindern aus über 36 Nationen/Ethnien/Religionen umfassenden Schulchor der besonderen Art, Nachmittagsgruppen , Gitarrenensemble, Trommelgruppen, Instrumentenbaugruppen, regelmäßigen Liedertext-und vertonprojekten …. Wissenschaftlich bestärkt und ideel unterstützt wurde das Projekt in den 2000ern sowohl durch Prof. Karl Adamek (Uni Münster) als auch durch Prof. Hans-Günther Bastian (Uni Frankfurt/ Paderborn), sowie durch die Menuhin-Stiftung
Der folgende Text enthält eine Reihe wissenschaftlich abgesicherter Argumente für die Beibehaltung und den weiteren Ausbau eines musischen Schwerpunktes in den allgemeinbildenden Schulen. Der Beitrag ist nach innen wie nach außen gerichtet. Er soll bestärken und ermutigen, besonders dann, wenn versucht wird Kernunterricht und Leistungsfächer auf der einen, musische Fächer, AG’s und entsprechende außerunterrichtliche Aktivitäten auf der anderen Seite gegeneinander auszuspielen.
Mit dem Kampfruf nach dem „schlanken Staat“ werden Schulen, aber auch schon Kindertagesstätten und Kindergärten die notwendigen Stellen, die notwendigen Qualifizierungen, die notwendigen Ausstattungen für die musische Bildung der Kinder verweigert und gestrichen. So wie in Hessen unter den Wolffs-Gesetzen der gleichnamigen Kultusministerin die Mogelpackung Unterrichtsgarantie/Vertretungspool/Unterricht-PLUS mit Hilfe von unqualifiziertem und/oder unterbezahltem Personal voll gepackt und zu 50% mit heißer Luft gefüllt wird – so wird auch in anderen Bundesländern kräftig an allen Ecken gekürzt, besonders an denen, die als „nicht zum Kerngeschäft gehörig“ deklariert werden: Musik, Bildende Kunst, Sport, Theater und viele Kreativ-AGs, soweit sie davor in der von den Kultusministern organisierten Unterbesetzung überhaupt noch zu realisieren waren.
Besonders deutlich wird das am Beispiel des Musikunterrichts, der oft in Ganztagsangeboten – als Kompensation für vormittägliche Streichungen – nachmittags von Ehrenamtlern, Musikvereinen, Musikschulen auf Honorarbasis (oder auch gar nicht) angeboten wurde. Eltern, die auf Musikunterricht bestehen, werden dann – soweit es ihr Einkommen zulässt – das aus den Schulen heraus gekürzte Angebot privat aufsuchen: private Musikschulen, die JugendKunstschule usw.

Musiker HaBE im Kindergarten
Foto: www.barth-engelbart.de.vu
Es ist überall das Gleiche: Gute (Aus-)Bildung gibt es nur für Reiche! „Wider die Privatisierung von Bildung —
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