Wer die Dörfer verliert, wird die Städte nicht gewinnen

Meldungen aus der Provinz – Berichte eines (Noch)Nicht-Schläfers

während sich die rechten Kameraden seit Langem der Dorfpflege widmen, igelt sich “die Linke” in den Metropolen ein, fühlt sich im eigenen Saft wie der Fisch im Wasser und bemerkt kaum, dass es sich dabei nur um ein kleines Aquarium handelt.

Vorsicht bei Satire: Parteien drohen sie 1:1 umzusetzen z.B. den Gründauer Dorftreff-(Ver-)Kauf

Dem Gründauer Schriftsteller, Satiriker& Kabarettisten Hartmut Barth-Engelbart drohen seine satirisch gemeinten Vorschläge immer häufiger zur Realität zu werden: Entweder werden seine Satiren über Nacht von der Realität eingeholt oder sie werden 1:1 in die örtlichen Parteiprogramme aufgenommen. Statt dass mit der Über-Zuspitzung einer Entwicklung wie beabsichtigt die Kommunal-Politiker deren Absurdität und Menschenfeindlichkeit erkennen und sich dagegen stellen, wird das absurde Theater in Wirklichkeit umgesetzt.   ….

Alte Schule: der Dorftreff Mittel-Gründaus wurde ersatzlos enteignet

Wie die “Bayern-Mädel” im Hofgut streikten & aus dem Roten- ein Hakenkreuz werden sollte

Ein Leben für die kleinen Leute: Wilhelm Pfannmüller (1904-1990)

http://www.barth-engelbart.de/?p=213642

„Viele hundert Jahre Unrecht sind kein Tag Recht!“

Birkenstock brachte in Mittel-Gründau die Revolution in die Puschen

& ein ganzes Dorf arbeitete für den Verfassungsschutz

…… ihren Pächtern und Verwaltern, ihren Forstbeamten und Jägern, den Pfarrern im Kirchspiel des fürstlichen Patronats. Die wurden von der zünftigen Konkurrenz in Büdingen beschuht. Den Birkenstocks blieb neben der Kleinlandwirtschaft hauptsächlich die Flickschusterei für die Bauern und die Dorfarmut, die Mägde, Knechte und Tagelöhnerinnen. War es schon schwierig, sich nach der Teilnahme an den Aufständen von 1830 knapp dem Zuchthaus entronnen als Schuhmacher über Wasser zu halten, wurde es nach 1850 noch schwieriger. Die Anführer des Bauernaufstandes 1830 und der demokratischen 1848er Revolution im Dorf wurden verfolgt, mit Zuchthaus bedroht, eingekerkert und zur Auswanderung gezwungen, wie die Lehrer und Schriftführer Paul Nagel (1830) und Bernhard Kaffenberger (1848). Johann Konrad und Conrad Birkenstock hatten mit ihrer Unterschrift 1849 geschworen, die demokratische Verfassung gegen die Fürsten zu verteidigen. …. http://www.barth-engelbart.de/?p=213352

2 Mittel-Gründauer Lehrer mussten auswandern

… des Hasselbaches regelmäßig Krankheiten holten und dann für die Arbeit auf den Feldern und in den Ställen ausfielen. Die Lage der ältesten Schule war für das im 30jährigen Krieg fast ausgelöschte Dorf deshalb existenzbedrohend. Was an Einwohnern die marodierenden Söldnertrupps, Pest und Cholera überlebt hatte, das waren gerade 5 Restfamilien. Die Büdinger Grafen ließen da gerne Glaubensflüchtlinge wie die inspirierten Meininger aus dem Hanauer Land einwandern und sie die verwüsteten Äcker wieder urbar machen, die Resthöfe wie den bis auf die Grundmauern zerstörten Lehr’schen Hof wieder aufbauen. Jetzt waren die Kinder zwar nicht mehr durch „kroatische Reiter“ bedroht, sondern durch fürstliche Jäger und Steuereintreiber,  aber eben nicht nur das: sie waren durch die ärmlich ausgestattete und im Hasselbachüberschwemmungsgebiet liegende Schule doppelt gefährdet: die Schule war unter einem Dach mit den Ziegen, Schafen, Schweinen, Gänsen und Enten der ärmeren Kleinbauern, Mägde, Knechte, Tagelöhner, die keine Ställe hatten. Die Dorfhirten schlossen deren Tiere nachts in der Hirtenscheunen-Dorfschule ein. So war der feuchte Lehmboden in der Schule mit Tierkot vermischt.  Auch wenn der Hasselbach über die Ufer trat, brachte er Jauche, Kuhfladen, Pferdeäppel, Schweinescheiße, Ziegenköddel usw. mit und auch die ganze Kolibakterien-Fracht der Abflüsse aus den am Hang liegenden Wohnhäusern und Ställen, die ihr Frischwasser aus höher gelegenen Brunnen, den Hangquellen hinterm Kirchhof und aus dem Mühlbach bezogen. Der Hasselbach war im Ortsbereich zeitweise eine Abwasser-Kloake. Da war Typhus noch das Harmloseste, was sich die Kinder in der überschwemmten Schule holen konnten..

So sorgten Lehrer wie Paul Nagel und 18 Jahre später sein Nachnachfolger Bernhard Kaffenberger mit dafür, dass die Gemeinde in der Obergasse eine neue  und größere Schule baute. Deshalb heißt die Obergasse heute auch Alte Schulstraße …… http://www.barth-engelbart.de/?p=213489

Mehr Dorfnachrichten gibt es in der Kategorie „Gründauer Geschichte(n)“ und in der „Büchnerei“

Autor: Hartmut Barth-Engelbart

Autor von barth-engelbart.de

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