Fulvio Grimaldi ist uneingeschränkt solidarisch mit dem Land, das nun wie Jugoslawien vor 12 Jahren Tag für Tag und Nacht für Nacht von der NATO bombardiert wird. Manche seiner Einschätzungen werden bei vielen auf Widerspruch stoßen, so wenn er z.B. Gaddafi als einen Führer bezeichnet, „der besser ist als jeder andere in der heutigen arabisch-afrikanischen Welt“ oder den bewaffneten Aufstand als „Staatsstreich“ gegen die „letzte Festung, die noch von der ersten Welle der Befreiungsbewegungen steht.“
Doch Grimaldi kann auf 40 Jahre Berufserfahrung zurückblicken, in denen er für die BBC, zahlreiche Zeitungen und das staatliche italienische Fernsehen RAI in vielen Brennpunkten der Welt recherchiert und gefilmt hat. Auch wenn man seine Wertungen nicht teilt, sein Bericht, seine Beobachtungen sind authentisch und hochinteressant – ein kleines Gegengewicht gegen die einseitige Berichterstattung im Westen, bei der die Angegriffenen wieder einmal nicht zu Wort kommen.
Die libysche Bevölkerung leistet entschlossenen Widerstand gegen die NATO- Aggression. Ihre Frage lautet: „Warum tun sie uns das an?“
von Fulvio Grimaldi, April 22, 2011.
Übersetzung aus dem Italienischen: Bernd DuschnerOriginal: Tripoli, Bel Suol D’amore
Beim „Forum solidarisches und friedliches Augsburg“ findet man eine formatierte Druckversion.
Der italienische Journalist Fulvio Grimaldi hat in seiner 40-jährigen beruflichen Laufbahn für Radio BBC, das italienische Fernsehen RAI und verschiedene Zeitungen gearbeitet. Als Korrespondent der arabisch-englischen Zeitschrift „The Middle East“ lernte er den Irak, Jemen und andere arabische Länder kennen und erlebte 1970 den „Schwarzen September“ bei den Kampfeinheiten der „Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas“ in Jordanien.
Ab 1986 arbeitete er für das staatliche italienische Fernsehen RAI. Nach Auseinandersetzungen über den Krieg gegen Jugoslawien verließ er den Sender. Der Internationalist, der Solidarität mit den Völkern der Dritten Welt und allen Unterdrückten ernst nimmt und praktiziert, hat zahlreiche Dokumentarfilme gedreht, u.a. über die Nato-Aggression gegen Jugoslawien 1999, über den Kampf des palästinensischen Volkes, das Embargo und die Invasion im Irak. Grimaldi war der einzige ausländische Journalist beim „blutigen Sonntag“ im nordiririschen Derry 1972, als britische Paramilitärs 14 Demonstranten erschossen und hat über dieses Massaker den weltberühmten Dokumentarfilm „Irlanda – Bloody Sunday“ gedreht. „Unter den Bomben der Nato: Reisebericht aus dem Libyen Gaddafis (bei Joachim Guilliard HD, geklaut)“ weiterlesen